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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 16.02.2019 - Trockenperiode oder Wetterwechsel?

| M. Hoffmann

Ob das derzeitige Wetter normal ist? Nein, ist es nicht - das zeigt auch die Vielzahl an sorgenvollen Zuschriften, welche uns derzeit erreichen. Die drängendste Frage in den Zuschriften ist: kommt es zu einer ähnliche Dürreperiode wie 2018?

Temperaturen von +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad sind für einen Februar viel zu warm. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert beträgt die Abweichung 8 bis 12 Grad. Zwar kommen solche Warmphasen im Februar hin und wieder vor, doch sind es meist Vorderseitenströmungen von Tiefdrucksystemen, oder Föhneffekte, welche für einen kurzen Zeitraum für solch außergewöhnliche Temperaturen sorgen können.

Das aktuelle Hochdrucksystem schwächt sich im Verlauf der Woche zwar kurzzeitig ab und insbesondere über dem Norden ist mit teils kräftigen Regen zu rechnen (Mehr dazu: Wetter Februar 2019), doch auf dem Atlantik zeigt sich eine Entwicklung, was die Hochdruckdominanz wieder verstärken kann - Erhaltungsneigung oder Ausgleichsverhalten - und welche Rolle spielt überhaupt noch der Winter?

Viel Sonne und warme Temperaturen - bleibt das so?
Viel Sonne und warme Temperaturen - bleibt das so? © Martin Bloch

Omegawetterlage

Beide Wettermodelle berechnen eine übereinstimmende Entwicklung der Großwetterlage bis zum 22. Februar. Nach dem Durchzug der Tiefdruckstörungen trogen die Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik weit nach Süden - bis über die Azoren - aus. Weiter nach Osten ergibt sich über Mitteleuropa für das Hochdrucksystem der Spielraum sich weit nach Norden auszudehnen, während über dem östlichen Europa Tiefdrucksystem nach Süden abtropfen. Das Strömungsmuster ist stark meridional geprägt und schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte an, so wird das Hochdrucksystem von Westen und Osten gestützt. Daraus ergibt sich die griechische Omegaform.

Kräftiges Hochdrucksystem über Europa
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Kräftiges Hochdrucksystem über Europa © www.meteociel.fr

Länger andauernde Hochdruckwetterlage?

Bedingt durch die Stabilitätsfaktoren links und rechts von dem Hoch sind solche Strukturen häufig über einen längeren Zeitraum dominierend. Doch die Wetterküche brodelt und das Hoch gehört zu dieser Jahreszeit da noch nicht hin - die Frage also lautet - bleibt es, oder kommt es in der letzten Februar-Dekade zu einem Wetterumschwung?

Das europäische Vorhersage-Modell berechnet ein weites Aufstreben des Hochdrucksystems bis in den Polarwirbel hinein, doch im Gegensatz zu den letzten Berechnungen gelingt der Brückenschlag zu einem Hoch über Alaska nicht mehr. Stattdessen kippt die Hochdruckachse bis zum 25. Februar nach Osten weg und die atlantische Frontalzone setzt sich über Skandinavien durch.

Nachfolgend ergibt sich von Neufundland über Island bis nach Skandinavien reichend eine aktive und sehr dynamische Tiefdruckrinne, was eine bis in den März 2019 hinein andauernde Hochdruckdominanz weniger wahrscheinlich macht. Von winterlichen Wetterbedingungen sind diese Berechnungen aber ganz weit weg.

Hochdruckdominanz bleibt im Februar erhalten, doch bricht die Omegastruktur zusammen
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hochdruckdominanz bleibt im Februar erhalten, doch bricht die Omegastruktur zusammen © www.meteociel.fr

Wetterwechsel zum 26. Februar?

Aber auch das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet eine ähnliche Wetterentwicklung. Das Hochdrucksystem kippt ab dem 25. Februar nach Osten weg und die atlantische Frontalzone positioniert sich über Skandinavien.

Doch anders wie nach dem europäischen Vorhersage-Modell verlagert sich das Hoch nicht nach Süden, sondern weicht nach Westen in Richtung Atlantik aus und ermöglicht im Zeitraum vom 26. bis 28. Februar eine über Deutschland, Österreich und der Schweiz nasskalte und unbeständige Nordwestströmung . Auch Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wären bei Tageswerten von +2 bis +7 Grad nicht auszuschließen.

Im Zeitraum vom 28. Februar bis 3. März übt die atlantische Frontalzone ihren Einfluss auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa aus, während das Hochdrucksystem zunehmend passiver wird. Winterliche Wetterverhältnisse sind ebenfalls nicht zu erkennen.

Übergang zu einem windigen und unbeständigen Westwindwetter?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Übergang zu einem windigen und unbeständigen Westwindwetter? © www.meteociel.fr

Das Hoch bleibt ein Unsicherheitsfaktor

Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Schaut man sich die Polarwirbelstruktur des amerikanischen Vorhersage-Modell für den 26. Februar genauer an, so erkennt man sehr gut den Grund für die Unsicherheiten.

Polarwirbelsplit?

Ein enorm kräftiges Tiefdrucksystem zieht über Island nach Skandinavien gleichzeitig strebt das Hoch in Richtung des Polarwirbel und fordert eine Verbindung zum Hoch über Alaska regelrecht ein. Nach der aktuellen Simulation kommt diese Verbindung aber nicht zustande. Nimmt man aber an, dass diese Verbindung zustande kommt, so wäre ein winterlicher Start in den März zu diskutieren. Wie gesagt ist die aktuelle Hochdruckposition in dieser Jahreszeit ein Störfaktor, was zu unterschiedlichen Wetterentwicklungen führen kann.

Polarwirbelsplit mit nachhaltigen Veränderungen der Großwetterlage?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Polarwirbelsplit mit nachhaltigen Veränderungen der Großwetterlage? © www.meteociel.fr

Warme Wetterentwicklungen wahrscheinlicher

Die Wetterprognosen der Kontrollläufe sind gegenüber den letzten Tagen unverändert. Der sich aufbauende Temperaturüberschuss ist gewaltig. So liegen die Tageswerte im Zeitraum vom 17. bis 27. Februar im Schnitt um 4 bis 8 Grad über dem langjährigen Mittelwert im deutlich zu warmen Bereich. Erst ab dem 28. Februar zeigt sich ein langsam normalisierendes Temperaturspektrum.

Die Niederschlagsentwicklung

Niederschläge sind über dem Norden, Osten und Westen im Zeitraum vom 19. bis 21. Februar möglich. Weiter nach Süden nimmt die Niederschlagstätigkeit ab. Anschließend wird vom 23. bis 27. Februar eine weitere Trockenphase in Aussicht gestellt. Ende Februar und Anfang März zeigt sich eine ansteigende Niederschlagstendenz. Hochdruckdominanz ja, aber - zum aktuellen Stand - mit einem absehbaren Ende.

Diagramm Temperaturen März 2019 vom 16.02.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat und wie die weiteren Aussichten sind, erläutern wir heute Abend gegen 20:30 Uhr in einer kurzen Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle.

Update der Wetterprognose von 20:23 Uhr
Beide Wettermodelle bestätigen die Dauer der Hochdruckphase bis zum 26. Februar, welche im Zeitraum vom 19. bis 21. Februar kurzzeitig durch Tiefdruckstörungen unterbunden werden kann. Die Hochdruckstruktur ist entsprechend gut ausgeprägt und hatte in den Berechnungen vom Tage jeweils eine Omegastruktur vorzuweisen. Anders formuliert eine durchaus stabile Angelegenheit, welche unter Umständen bis in den März hinein anhalten kann.

Das Wetter im Februar wird von diesem Hochdrucksystem dominiert
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Das Wetter im Februar wird von diesem Hochdrucksystem dominiert © www.meteociel.fr


Wetterwechsel Anfang März
Die Berechnungen vom Abend aber bestätigen auch, dass dem Hoch zum Ende des Monats, bzw. zum Start in den März die Puste ausgeht. Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet ab dem 28. Februar eine Verlagerung des Hochdrucksystems raus auf den Atlantik, während sich über dem skandinavischen Raum Tiefdruckgebiete positionieren können. Infolge dreht das Strömungsmuster Anfang März auf nasskalt Nordwest.

Die Niederschlagwahrscheinlichkeit nimmt zu, die Temperaturwerte gehen zurück und unter Umständen sind Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen möglich.

Kaltstart in den März
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Kaltstart in den März © www.meteociel.fr


Nasskalt scheint eine gute Option zu sein
Die Kontrollläufe stützen eine deutlich zu warme Temperaturentwicklung bis zum 27. Februar. Anschließend dominiert ein kühler werdender Temperaturtrend das Geschehen. Der Mittelwert sinkt auf einen Jahreszeit typischen Wert ab, was die Tageswerte in einen Bereich von +3 bis +6 Grad absinken lassen kann.

Aber nicht nur das, auch die Niederschlagsaktivität wird Ende Februar deutlich höher berechnet. Zusammenfassend ist mit Ausnahme vom 19. bis 21. Februar ein deutlich zu trockener und zu warmer Wettercharakter bis zum 28. Februar sehr wahrscheinlich. Der meteorologische Frühling aber könnte nach der aktuellen Prognose einen Kaltstart hinlegen.

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