Faktencheck Sommer
- Durchschnittstemperatur (91-20)+17,6 Grad
- Durchschnittstemperatur (61-90)+16,3 Grad
- Kältester Sommer+14,74 Grad (1913)
- Wärmster Sommer+19,67 Grad (2003)
- Durchschnittliche Eistage0,1
- Durchschnittliche Frosttage0,4
- Mittelwert der letzten 20 Jahre+17,8 Grad
- Abweichung vom Mittelwert 61/90+1,52 Grad
- Höchste Temperatur+41,2 Grad (2019)
- Kältester Tageshöchstwert+4,7 Grad (1969)
- Tiefste Temperatur-4,3 Grad (1962)
- Niederschlagssoll (91/20)240 l/m²
- Niederschlagssoll (61/90)239 l/m²
- Höchtse Niederschlagssumme349 l/m²
- Anzahl Sommertage (>+25 Grad)61-90: 22,8 Tage
91-20: 32,3 Tage - Anzahl Hitzetage (>+30 Grad)61-90: 4,0 Tage
91-20: 8,3 Tage - Sonnenscheindauer604 Stunden
- Höchste Sonnenscheindauer814 Stunden
(2022) - TageslängeBeginn 16 h 35 min
Ende 13 h 44 min - WettersingularitätZweite Juni-Dekade Schafskälte; Siebenschläferzeitraum 25. Juni bis 11. Juli; Hundstage; Hochsommer
16-Tage-Trend: Achterbahntrend mit kurzen Hitzephasen
16-Tage-Trend: Ist eine längere, milde Phase doch möglich?
Spätsommer-Prognose: Ein endloses Hin und Her ohne Beständigkeit?
Die durchschnittliche Temperatur beträgt +16,3 Grad (1961 bis 1990) und ist in den letzten 30 Jahren (91-20) um +1,3 Grad auf +17,6 Grad wärmer geworden. Der Juni bringt es auf +15,4 Grad, der Juli auf +16,9 Grad und der August auf +16,5 Grad. Der Juli also ist der wärmste Monat im gesamten Jahr.
Es wird wärmer und die Hitze nimmt zu
Die letzten 30 Sommer waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert durchweg zu warm (Abweichung > 0 Grad). Aber nicht nur das, auch die Hitze nimmt zu. Waren die Temperaturen früher meist unter der +30 Grad Marke angesiedelt, wird in den letzten 10 Jahren immer häufiger die 35 Grad Marke angepeilt und in manchen Jahren die +40 Grad Marke überschritten. Der Temperaturrekord stammte mit +41,2 Grad aus dem Jahre 2019.
Mehr Sommer- und Hitzetage
Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es im Schnitt 4 Hitzetage im Sommer. Hitzetage sind die Tage, an denen die Werte die +30 Grad Marke überschreiten. Im Zeitraum von 1991 bis 2020 waren es durchschnittlich 8,3 Hitzetage - mehr als eine Verdoppelung! Gleiches lässt sich auch über die Sommertage sagen, bei denen die Temperaturen über der +25 Grad-Marke lagen. Im Schnitt waren das von 1961 und 1990 an 22,8 Tagen der Fall. Im Zeitraum vom 1991 und 2020 gab es im Schnitt 32,8 Sommertage!
Die höchste Temperatur
Die höchste seit 1881 in Deutschland gemessene Temperatur stammte aus dem Jahre 2019 und betrug +41,2 Grad (25. Juli 2019, Duisburg-Baerl, Nordrhein-Westfalen). Ein Novum!
Der tiefste Temperaturwert
Gerade der Juni kann mit seiner Wettersingularität der Schafskälte nochmals für Nachtfrost sorgen. Der tiefste Wert von -4,3 Grad entstammt dieser Zeit (Trochtelfingen, 4. Juni 1962).
Kaltsommer
Aber nicht nur heiße und warme Sommer gibt es. Wenn der Atlantik nicht mitspielt, können die Sommermonate über Deutschland auch verregnet ausfallen, was in den von 1974 bis 1980 häufiger der Fall war (Rudi Carrell's Song - Wann wird’s mal wieder richtig Sommer
stammt aus dieser Zeit). Damals gab es eine ganze Reihe von Sommermonaten, die im Schnitt unter der +15 Grad Marke lagen. Der kälteste Sommer aber entstand im Jahre 1913 mit einem Durchschnittswert von +14,74 Grad. Der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert letzte zu kalte Sommer liegt nun schon 28 Jahre zurück.
Warmsommer
Der stammt unangefochten aus dem Jahre 2003 und entsprach einem Jahrhundertsommer. Ein Omegahoch sorgte über Wochen in ganz Europa für außergewöhnliche Temperaturen. Die Durchschnittstemperatur betrug damals +19,67 Grad. Die Sommer aus den Jahren 2018, 2019 und 2022 waren dem Supersommer
mit +19,3 Grad knapp auf den Fersen. Trotzdem zeigt das, dass die wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881 allesamt in den letzten 30 Jahren zu finden sind.
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+17,5 Grad
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+16,3 Grad
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+19,67 Grad (2003)
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+14,74 Grad (1913)
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+41,2 Grad
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-4,3 Grad
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61-90: 22,8 Tage
91-20: 32,3 Tage -
61-90: 4,0 Tage
91-20: 8,3 Tage
Die Top 10 der wärmsten Sommer
Position | Sommer | Temperatur | Abweichung (61/90) |
---|---|---|---|
1 | 2003 | 19,65 Grad | +3,45 Grad |
2 | 2018 | 19,29 Grad | +3,0 Grad |
3 | 2019 | 19,24 Grad | +2,94 Grad |
4 | 2022 | 19,22 Grad | +2,92 Grad |
5 | 2023 | 18,51 Grad | +2,23 Grad |
6 | 1947 | 18,48 Grad | +2,18 Grad |
7 | 1994 | 18,38 Grad | +2,08 Grad |
8 | 1992 | 18,36 Grad | +2,06 Grad |
9 | 2015 | 18,35 Grad | +2,05 Grad |
10 | 1983 | 18,25 Grad | +1,95 Grad |
Der maximal mögliche Sonnenstand wird im Zeitraum vom 20. bis 22. Juni erreicht (Sommersonnenwende). Die Tage sind um diesem Zeitraum am längsten. Anschließend werden die Tage wieder kürzer.
Durchschnittliche Sonnenscheindauer
Die durchschnittliche Sonnenscheindauer beträgt zwischen Juni und August 604 Stunden. Den meisten Sonnenschein gab es im Jahr 1947 mit 814 Stunden. Wenig Sonnenschein gab 1987 mit 487 Stunden. Der Rekord stammte aus dem Sommer 2022 mit 814,51 Sonnenstunden. Aber 2003, 2018 und 2019 waren mit 791, 777 und 764 Stunden auf einem ebenfalls sehr hohem Niveau.
Die Sonnenscheindauer nimmt erst zu, dann ab
Am 1. Juni beträgt die Tageslänge 16 Stunden und 35 Minuten und zur Sonnenwende rund 17 Stunden. Ende Juli sind es bereits nur noch 15 Stunden und 39 Minuten und Ende August 13 Stunden und 44 Minuten.
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604 Stunden
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814 Stunden
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487 Stunden
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16 Stunden 35 Minuten
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15 Stunden 39 Minuten
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13 Stunden 44 Minuten
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~ 17 Stunden
Im Durchschnitt wird eine Regensumme von 239 l/m² erreicht und beinhaltet zugleich die niederschlagsreichsten Monate im ganzen Jahr.
Kräftige Schauer und Gewitter
Mal sind es die durchziehenden Tiefdruckfronten, welche für mehrtägigen und ergiebigen Landregen sorgen können (Oderhochwasser | Hochwasser 2002 in Europa), doch meist sind es die unwetterartigen Schauer und Gewitter, welche binnen kürzester Zeit für enorme Niederschlagsmengen sorgen können (Verheerende Unwetter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen 2021). Der Höchstwert der Niederschlagssumme in einem Sommermonat betrug 778 l/m².
Die kräftigen Schauer und Gewitter können sowohl im Juni, Juli, als auch im August in Erscheinung treten. Vorwiegend begleitet von einem Wetterumschwung - von sehr warmen zu gemäßigten Werten. Hitzegewitter treten lokal auf, während bei einem Wetterumschwung eine ganze Niederschlagsfront mit erhöhtem Unwetterpotential durchrauscht.
Dürre
Mit Besorgnis wurden die Dürresommer 2018, 2019, 2020 und 2022 zur Kenntnis genommen, welche an der Vegetation und vor allem am Wald zu erheblichen Schäden führte. Die Niederschlagssumme der Sommermonate von 2018, 2019, 2022 zusammen betrug 451 l/m²! Das Niederschlagssoll wurde jeweils nur zu 54, 74 und 59 Prozent erfüllt.
Zu viel Regen
Ärgerlich, wenn zur Urlaubszeit der Regen dominiert. Besonders im Jahre 2007 gab es mit 322 l/m² verhältnismäßig viel Niederschlag. Der Rekord aber stammt mit 349 l/m² aus dem Jahre 1927.
Weniger Niederschlag
Nicht nur, dass der Sommer zunehmend wärmer wird, sondern auch die durchschnittliche Niederschlagsmenge nimmt ab. Seit 2005 sind das im Schnitt -12,53 l/m².
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239 l/m²
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349 l/m²
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130 l/m² (2018) | 124 l/m² (1911)