Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Wie wird das Wetter im Sommer, bleibt es trocken und warm, eignet sich das Wetter zum Wandern, Partys feiern, Grillabende organisieren oder können Ausflüge, Kurztrips oder gar der Sommerurlaub in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant werden? Ja, es gibt sie - die Supersommerjahre - wie 2018, 2019, 2020 und 2022- doch die Regel ist das (noch) nicht!
Wer in den letzten Jahren die Sommermonate in Deutschland verbracht hat, hatte aber in der Regel gutes Wetter
. Der normale Durchschnittssommer zeigt sich in längeren hochdruckdominierten Wetterlagen, welche gelegentlich durch Tiefdrucksysteme - mit teils kräftigen und örtlich unwetterartigen Wetterereignissen - unterbrochen werden kann.
Der Juni - besonders die Zeit bis zur Schafskälte
(Mythos Schafskälte) gehört noch zum Frühsommer. Erst mit Überschreiten der Monatsmitte zeigt sich ein zunehmend stabiler werdender Wettercharakter, bei der häufiger die Werte über die +25 Grad Marke ansteigen können. Der Juni gehört zudem noch zu den Wettermonaten, in denen turbulente Wetterereignisse in Erscheinung treten können. Ende Juni beginnt zudem die Siebenschläferzeit
.
Der Juli ist der eigentliche Sommermonat. Anfang noch unbeständig und über dem Norden manchmal kühl, strebt er zur Monatsmitte dem Hochsommer entgegen. Auch die Hundstage
zum Beginn der letzten Julidekade bezeichnet eine Wettersingularität, welche auch die erste August-Hälfte mit beeinflussen kann. Unwetterartige Wetterereignisse sind in Form von kräftigen Schauern und Gewittern zu erwarten und die Tageswerte orientieren sich immer häufiger in Richtung der +30 Grad Marke.
Vom Hochsommer in den Spätsommer. Anfangs zeigt sich der August noch launisch und unbeständig, doch findet er rasch in den Hochsommer zurück, bevor der Wettercharakter ab der Monatsmitte so langsam in die Spätsommerphase übergeht. Liegen die Werte anfangs zwischen +25 bis +30 Grad, so sind es am Ende +15 bis +25 Grad.
Die durchschnittliche Temperatur in den Sommermonaten von 1961 bis 1990 betrug +16,3 Grad. Nach dem neuen - wärmeren - Klimamittelwert von 1991 und 2020 beträgt die Durchschnittstemperatur +17,6 Grad. Der letzte Sommer ist zum alten Klimamittelwert mit einer Differenz von +2,9 Grad extrem zu warm ausgefallen. Nach dem neuen Klimamittelwert betrug die Differenz +1,6 Grad und war als deutlich zu warm zu definieren.
NormaleSommer werden zunehmen
Das ist die Konsequenz aus dem neuen Klimamittelwert. Die Sommer der kommenden Jahre haben wieder eine höhere Wahrscheinlichkeit normal auszufallen, wenn man nicht das alte Klimamittel erwähnt.
Egal in welchem Verhältnis man das betrachtet - die Hitze- und Dürrephasen nehmen in den letzten Sommerjahren rasant zu. Die Großwetterlagen sind länger andauernd, stabiler und neigen häufiger zu Extremen (Unwetter, Hitze & Dürre gleichermaßen). Daran wird sich auch im Sommer 2023 nichts ändern. Auf andere Art formuliert, ist auch in diesem Jahr ein zu warmer Temperaturcharakter zu erwarten. Hitzephasen sind in der Zeit Mitte Juni und vom 22. Juli bis 22. August sehr wahrscheinlich. Durchwachsenes und teils unwetterartiges Wetter zeigt sich häufiger Anfang Juni und bis zum Ende der zweiten Julidekade.
Über den Sommer hinweg ist ein erneut meridionales Strömungsmuster zu erwarten, was das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich über weite Strecken dominieren kann. Warme, heiße und sehr trockene oder aber zu kühle und auch nasse Abschnitte sind möglich. Folgt man dem Trend, so werden mit meridionalen Wetterlagen Hitze- und Dürrephasen überwiegen.
Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, so soll das Sommerwetter im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad und im Trend bis +3 Grad deutlich zu warm auszufallen. Im Vergleich zum wärmeren Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Abweichung bei -0,3 bis +1,7 Grad.
Das Langfristmodell geht von einer meridional geprägten Großwetterlage aus, was zwar immer wieder zu heftigen Niederschlagsereignissen führen kann, doch sind meridionale Wetterlagen nicht für ausreichende Niederschlagsmengen bekannt. Eine erneute Dürrewelle ist im Sommer 2023 nicht auszuschließen.
Starkniederschläge sind zwischendurch immer wieder möglich und werden eine erhebliche trockene Bilanz abmildern können, doch Starkniederschläge haben die Eigenschaft, an der Oberfläche rasch in die Flüsse und Seen abzufließen und nicht in den Boden einzudringen. In der Statistik mag dann eine nennenswerte Niederschlagsmenge registriert werden, dennoch kann sich ohne mehrtägigen Landregen die Dürre im Sommer verschärfen.
Die durchschnittliche Temperatur beträgt +16,3 Grad (1961 bis 1990) und ist in den letzten 30 Jahren (91-20) um +1,3 Grad auf +17,6 Grad wärmer geworden. Der Juni bringt es auf +15,4 Grad, der Juli auf +16,9 Grad und der August auf +16,5 Grad. Der Juli also ist der wärmste Monat im gesamten Jahr.
Die letzten 29 Sommer waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert durchweg zu warm (Abweichung > 0 Grad). Aber nicht nur das, auch die Hitze nimmt zu. Waren die Temperaturen früher meist unter der +30 Grad Marke angesiedelt, wird in den letzten 10 Jahren immer häufiger die 35 Grad Marke angepeilt und in manchen Jahren die +40 Grad Marke überschritten. Der Temperaturrekord stammte mit +41,2 Grad aus dem Jahre 2019.
Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es im Schnitt 4 Hitzetage im Sommer. Hitzetage sind die Tage, an denen die Werte die +30 Grad Marke überschreiten. Im Zeitraum von 1991 bis 2020 waren es durchschnittlich 8,3 Hitzetage - mehr als eine Verdoppelung! Gleiches lässt sich auch über die Sommertage sagen, bei denen die Temperaturen über der +25 Grad-Marke lagen. Im Schnitt waren das von 1961 und 1990 an 22,8 Tagen der Fall. Im Zeitraum vom 1991 und 2020 gab es im Schnitt 32,8 Sommertage!
Die höchste seit 1881 in Deutschland gemessene Temperatur stammte aus dem Jahre 2019 und betrug +41,2 Grad (25. Juli 2019, Duisburg-Baerl, Nordrhein-Westfalen). Ein Novum!
Gerade der Juni kann mit seiner Wettersingularität der Schafskälte nochmals für Nachtfrost sorgen. Der tiefste Wert von -4,3 Grad entstammt dieser Zeit (Trochtelfingen, 4. Juni 1962).
Aber nicht nur heiße und warme Sommer gibt es. Wenn der Atlantik nicht mitspielt, können die Sommermonate über Deutschland auch verregnet ausfallen, was in den von 1974 bis 1980 häufiger der Fall war (Rudi Carrell's Song - Wann wird’s mal wieder richtig Sommer
stammt aus dieser Zeit). Damals gab es eine ganze Reihe von Sommermonaten, die im Schnitt unter der +15 Grad Marke lagen. Der kälteste Sommer aber entstand im Jahre 1913 mit einem Durchschnittswert von +14,74 Grad. Der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert letzte zu kalte Sommer liegt nun schon 28 Jahre zurück.
Der stammt unangefochten aus dem Jahre 2003 und entsprach einem Jahrhundertsommer. Ein Omegahoch sorgte über Wochen in ganz Europa für außergewöhnliche Temperaturen. Die Durchschnittstemperatur betrug damals +19,67 Grad. Die Sommer aus den Jahren 2018, 2019 und 2022 waren dem Supersommer
mit +19,3 Grad knapp auf den Fersen. Trotzdem zeigt das, dass die wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881 allesamt in den letzten 30 Jahren zu finden sind.
Position | Sommer | Temperatur | Abweichung (61/90) |
---|---|---|---|
1 | 2003 | 19,65 Grad | +3,45 Grad |
2 | 2018 | 19,29 Grad | +3,0 Grad |
3 | 2019 | 19,24 Grad | +2,94 Grad |
4 | 2022 | 19,22 Grad | +2,92 Grad |
5 | 1947 | 18,48 Grad | +2,18 Grad |
6 | 1994 | 18,38 Grad | +2,08 Grad |
7 | 1992 | 18,36 Grad | +2,06 Grad |
8 | 2015 | 18,35 Grad | +2,05 Grad |
9 | 1983 | 18,25 Grad | +1,95 Grad |
10 | 2020 | 18,18 Grad | +1,88 Grad |
Der maximal mögliche Sonnenstand wird im Zeitraum vom 20. bis 22. Juni erreicht (Sommersonnenwende). Die Tage sind um diesem Zeitraum am längsten. Anschließend werden die Tage wieder kürzer.
Die durchschnittliche Sonnenscheindauer beträgt zwischen Juni und August 604 Stunden. Den meisten Sonnenschein gab es im Jahr 1947 mit 814 Stunden. Wenig Sonnenschein gab 1987 mit 487 Stunden. Der Rekord stammte aus dem Sommer 2022 mit 814,51 Sonnenstunden. Aber 2003, 2018 und 2019 waren mit 791, 777 und 764 Stunden auf einem ebenfalls sehr hohem Niveau.
Am 1. Juni beträgt die Tageslänge 16 Stunden und 35 Minuten und zur Sonnenwende rund 17 Stunden. Ende Juli sind es bereits nur noch 15 Stunden und 39 Minuten und Ende August 13 Stunden und 44 Minuten.
Im Durchschnitt wird eine Regensumme von 239 l/m² erreicht und beinhaltet zugleich die niederschlagsreichsten Monate im ganzen Jahr.
Mal sind es die durchziehenden Tiefdruckfronten, welche für mehrtägigen und ergiebigen Landregen sorgen können (Oderhochwasser | Hochwasser 2002 in Europa), doch meist sind es die unwetterartigen Schauer und Gewitter, welche binnen kürzester Zeit für enorme Niederschlagsmengen sorgen können (Verheerende Unwetter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen 2021). Der Höchstwert der Niederschlagssumme in einem Sommermonat betrug 778 l/m².
Die kräftigen Schauer und Gewitter können sowohl im Juni, Juli, als auch im August in Erscheinung treten. Vorwiegend begleitet von einem Wetterumschwung - von sehr warmen zu gemäßigten Werten. Sommerliche Hitzegewitter treten lokal auf, während bei einem Wetterumschwung eine ganze Niederschlagsfront mit erhöhtem Unwetterpotential durchrauscht.
Mit Besorgnis wurden die Dürresommer 2018, 2019, 2020 und 2022 zur Kenntnis genommen, welche an der Vegetation und vor allem am Wald zu erheblichen Schäden führte. Die Niederschlagssumme der Sommermonate von 2018, 2019, 2022 zusammen betrug 451 l/m²! Das Niederschlagssoll wurde jeweils nur zu 54, 74 und 59 Prozent erfüllt.
Ärgerlich, wenn zur Urlaubszeit im Sommer Regen dominiert. Besonders im Jahre 2007 gab es mit 322 l/m² verhältnismäßig viel Niederschlag. Der Rekord aber stammt mit 349 l/m² aus dem Jahre 1927.
Nicht nur, dass der Sommer zunehmend wärmer wird, sondern auch die durchschnittliche Niederschlagsmenge nimmt ab. Seit 2005 sind das im Schnitt -12,53 l/m².
Ein Sommer ohne Unwetter ist kein Sommer. Doch nimmt die Intensität der Unwetter in den letzten Jahren zu und häufiger werden über Deutschland Tornados gesichtet und registriert (Tornados in Deutschland).
Immer wenn es zu einem Wetterwechsel kommt und die Tage zuvor extrem warm waren, besteht die größte Gefahr vor unwetterartigen Wetterereignissen. Von Blitzschlag, sintflutartigen Niederschlägen, Hagelschlag bis hin zu Starkwindereignissen und Tornados ist so ziemlich alles vertreten, was Schaden verursachen kann.
Am 12.08.2002 wurden in Zinnwald-Georgenfeld binnen 24 Stunden 312 l/m² an Niederschlag gemessen.
Sommer | Temperatur | Abweichung 61/90 (91/20) |
---|---|---|
+17,3 bis +19,3 Grad | +1,0 bis +3,0 Grad (-0,3 bis +1,7 Grad) | |
+19,22 Grad | +2,9 Grad (+1,6 Grad) | |
+17,9 Grad | +1,62 Grad (+0,3 Grad) | |
+18,2 Grad | +1,9 Grad (+0,6 Grad) | |
+19,3 Grad | +3,0 Grad (+1,7 Grad) | |
+19,3 Grad | +3,0 Grad (+1,7 Grad) | |
18,0 Grad | +1,7 Grad (+0,4 Grad) | |
+17,8 Grad | +1,5 Grad (+0,2 Grad) | |
+18,4 Grad | +2,1 Grad (+0,8 Grad) | |
+17,1 Grad | +0,8 Grad (-0,5 Grad) |
Keine Frage - die Sommer der letzten 20 Jahre waren im Schnitt um +1,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 zu warm, darunter der Rekordsommer aus dem Jahre 2003 mit einer Abweichung von +3,37 Grad. Extrem auffällig ist, dass die letzten 25 Sommer allesamt zu warm ausgefallen sind (Abweichung > 0).
Betrachtet man also nur die letzten 20 Jahre und vergleicht diese mit dem Klimamittelwert von 1961 und 1990, so liegt man mit einer zu warmen Sommerprognose zu 100 Prozent richtig. Man kann also nur wenig falsch machen. Doch das Wetter hält sich nicht an die Statistik und Ausnahmen bestätigen die Regel!
Bundesland | Temperatur (Grad) |
Regen (l/m²) |
Regentage (>1 l/m²) |
Sonne (Stunden) |
Schneetage (Tage) |
Sommertage (Tage) |
---|---|---|---|---|---|---|
Brandenburg (Potsdam) / Berlin |
+25,2 (+26,5) |
176,2 (192,1) |
26,6 (27,1) |
660,6 (684,8) |
0 (0) |
28,7 (37,9) |
Baden-Württemberg (Stuttgart) |
+24,1 (+25,4) |
290,0 (276,4) |
34,1 (33,0) |
645,4 (682,5) |
0 (0) |
27,3 (38,2) |
Bayern (München) |
+23,8 (+25,0) |
300,4 (297,6) |
34,7 (34,1) |
623,2 (673,7) |
0 (0) |
25,1 (36,4) |
Hessen (Wiesbaden) |
+24,1 (+25,3) |
211,6 (205,6) |
30,3 (29,9) |
584,7 (633,4) |
0 (0) |
23,3 (33,5) |
Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) |
+23,7 (+24,9) |
186,9 (200,6) |
28,1 (29,0) |
678,8 (686,8) |
0 (0) |
16,1 (24,4) |
Niedersachsen (Hannover) / Bremen / Hamburg |
+24,2 (+25,7) |
218,3 (223,1) |
32,8 (32,5) |
583,8 (614,6) |
0 (0) |
18,5 (26,9) |
Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf) |
+24,6 (+26,2) |
236,8 (236,7) |
33,4 (32,5) |
553,7 (604,4) |
0 (0) |
20,7 (28,9) |
Rheinland-Pfalz (Mainz) |
+24,4 (+26,1) |
211,8 (201,5) |
30,2 (28,9) |
599,2 (653,7) |
0 (0) |
25,4 (34,6) |
Schleswig-Holstein (Kiel) |
+23,0 (+24,2) |
221,5 (241,0) |
32,6 (33,3) |
646,2 (660,5) |
0 (0) |
12,8 (18,5) |
Saarland (Saarbrücken) |
+24,6 (+26,3) |
224,1 (215,9) |
30,4 (29,5) |
634,7 (676,9) |
0 (0) |
25,1 (36,7) |
Sachsen (Dresden) |
+24,9 (+26,1) |
218,1 (236,0) |
30,5 (29,8) |
593,3 (654,7) |
0 (0) |
24,9 (34,5) |
Sachsen-Anhalt (Magdeburg) |
+24,9 (+26,3) |
171,3 (184,4) |
26,7 (27,1) |
606,2 (659,4) |
0 (0) |
26,8 (36,7) |
Thüringen (Erfurt) |
+23,7 (+25,2) |
194,8 (210,0) |
29,4 (29,9) |
585,2 (625,5) |
0 (0) |
20,3 (30,5) |
Deutschland | +24,2 (+25,5) |
237,0 (240,4) |
31,8 (31,5) |
613,7 (653,6) |
0 (0) |
22,8 (32,3) |
Der höchste Wert wurde mit +40,1 Grad über Hamburg-Neuwiedenthal am 20. Juli registriert. Die tiefste Temperatur stammte mit +1,1 Grad vom 2. Juni und wurde über Gilserberg-Moischeid (Hessen) erreicht.
Das wärmste Bundesland war mit einer durchschnittlichen Temperatur von +20,7 Grad das Saarland (Abweichung 61/90: +3,8 Grad). Etwas frischer war es mit +17,6 Grad über Schleswig-Holstein (Abweichung 61/90: +1,8 Grad).
Im Flächenmittel belegte der Sommer 2022 mit einer durchschnittlichen Temperatur von +19,22 Grad den 4. Platz der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881.
Meridionale Wetterlagen sind nicht für ausreichend oder viel Niederschlag bekannt, erst recht nicht, wenn diese von einem Hochdrucksystem dominiert werden. So war konnte der Juni sein Soll nur zu 66 Prozent, der Juli zu 49 Prozent und der August zu 62 Prozent erfüllen.
Über dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz war die Dürre in diesem Sommer historisch. Die Dürre nahm einen ähnlichen Verlauf wie 2018 und neben den Wäldern verdorrte das Grünland zusehends. Die Bäume warfen über manchen Regionen frühzeitig das Laub ab und manch ein Fluss- und Seepegel meldete historische Tiefststände.
Der Sommer 2022 brachte es auf ganze 815 Sonnenstunden und erfüllte den vieljährigen Sollwert zu 133 Prozent. Mehr an Sonnenschein wurde seit 1881 noch nie über Deutschland registriert. Den meisten Sonnenschein gab es mit 973 Stunden über Lahr (Baden-Württemberg).
Über den Sommer hinweg ist ein erneut meridionales Strömungsmuster zu erwarten, was das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich über weite Strecken dominieren kann. Warme, heiße und sehr trockene oder aber zu kühle und auch nasse Abschnitte sind möglich. Folgt man dem Trend, so werden mit meridionalen Wetterlagen Hitze- und Dürrephasen überwiegen.
Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, so soll das Sommerwetter im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad und im Trend bis +3 Grad deutlich zu warm auszufallen. Im Vergleich zum wärmeren Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Abweichung bei -0,3 bis +1,7 Grad.
Das Langfristmodell geht von einer meridional geprägten Großwetterlage aus, was zwar immer wieder zu heftigen Niederschlagsereignissen führen kann, doch sind meridionale Wetterlagen nicht für ausreichende Niederschlagsmengen bekannt. Eine erneute Dürrewelle ist im Sommer 2023 nicht auszuschließen.
Starkniederschläge sind zwischendurch immer wieder möglich und werden eine erhebliche trockene Bilanz abmildern können, doch Starkniederschläge haben die Eigenschaft, an der Oberfläche rasch in die Flüsse und Seen abzufließen und nicht in den Boden einzudringen. In der Statistik mag dann eine nennenswerte Niederschlagsmenge registriert werden, dennoch kann sich ohne mehrtägigen Landregen die Dürre im Sommer verschärfen.
Die durchschnittliche Sommer-Temperatur beträgt über Deutschland +16,3 Grad (1961 bis 1990) und ist in den letzten 30 Jahren (91-20) um +1,3 Grad auf +17,5 Grad wärmer geworden. Der Juni bringt es auf +15,4 Grad, der Juli auf +16,9 Grad und der August auf +16,5 Grad. Der Juli also ist der wärmste Monat im gesamten Jahr.
Die letzten 24 Sommer waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert durchweg zu warm (Abweichung > 0 Grad). Aber nicht nur das, auch die Hitze nimmt zu. Waren die Temperaturen früher meist unter der +30 Grad Marke angesiedelt, wird in den letzten 10 Jahren immer häufiger die 35 Grad Marke angepeilt und in manchen Jahren die +40 Grad Marke überschritten. Der Temperaturrekord stammte mit +41,2 Grad aus dem Jahre 2019.
Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es im Schnitt 4 Hitzetage im Sommer. Hitzetage sind die Tage, an denen die Werte die +30 Grad Marke überschreiten. Im Zeitraum von 1991 bis 2020 waren es durchschnittlich 8,3 Hitzetage - mehr als eine Verdoppelung!
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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