Das Wetter im Sommer 2023: Der fünftwärmste Sommer war zu nass mit einem zu viel an Sonnenschein
Die Klimaerhitzung schreitet weiter voran. Das zeigt sich allein schon an der Tatsache, dass auch in diesem Sommer alle drei Sommermonate - teils deutlich - zu warm ausgefallen sind. Ein Normal
gibt es nicht mehr und so verwundert es nicht, dass die letzten 27 Sommer allesamt zu warm ausgefallen sind. Alle Menschen, die jünger als 27 Jahre sind, kennen keinen normalen Sommer.
Würde ein Sommer im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode von 1961 und 1990 tatsächlich normal
ausfallen, so würde dieser von der jüngeren Generation wahrscheinlich schon als herbstlich bewertet werden. Auffällig war in diesem Sommer das komplette Ausbleiben der Westwetterlage. Über weite Strecken hinweg gab es nicht einmal mehr die atlantische Frontalzone. Das ist bemerkenswert und hat es in dieser Form so bislang nicht gegeben. Stattdessen herrschte ein erneut meridional geprägtes Strömungsmuster vor. Und wie bei meridionalen Wetterlagen üblich, sorgt entweder eine Süd-Nord-Strömung für deutlich zu warmes Wetter oder eine Nord-Süd-Strömung für erfrischende Temperaturen.
Hitze
Kurze Erfrischungen gab es Anfang Juni, Juli und August, sowie Ende Juli und Ende August, sonst dominierte überwiegend Hitze und bis zum Ende der zweiten Juli-Dekade herrschte eine Dürre vor. Waldbrände und Noternten waren die Folge. Insbesondere die Hitze machten der Vegetation nach einem extrem trockenen Mai zu schaffen. Mancherorts gab es erneut Trinkwassernotstand.
Extremwetter
Die Temperaturen erreichten mit +38,8 Grad über Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) am 15. Juli die höchsten Werte des gesamten Sommers. Temperaturen von mehr als +35 Grad sind als Wüstentage zu definieren und von diesen gab es im Sommer 2023 überproportional viele. Nach dem Dürresommer 2018 und den sehr trockenen Sommern aus den Jahren 2019, 2020 und 2022 zeigte sich auch im Jahr 2023 eine zunächst ausgeprägte Dürre.
Daten und Fakten Wetter Sommer 2023
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +18,51 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,23 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +0,93 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
269,8 l/m² - Sollwert: 239 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 115,7 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 716,2 Stunden
- Sollwert: 604 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 116 Prozent