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Viele Igel verhungern in warmen Wintern

| C. Bertram
Viele Igel verhungern in warmen Wintern

Tiere, die von der Klimaerhitzung bedroht sind, sind Eisbären am fernen Nordpol oder Flughunde in Australien. Leider merken inzwischen auch heimische Bewohner schon sehr deutlich, was die Klimaerhitzung für sie bedeutet.

Die Igelpopulation nimmt stetig und im zunehmenden Maße massiv ab. Sie haben nicht nur Parasiten, Autos und Mähroboter als Gegner, sondern immer mehr setzt Ihnen die Klimaerhitzung zu. Genauer gesagt die Trockenheit und die zu warmen Winter.

Stoffwechsel verlangsamt sich um das 100-fache

Igel futtern sich ein Fettpolster an, damit sie gut durch den Winter kommen. Im Winterschlaf läuft der Stoffwechsel ungefähr 100 Mal langsamer ab; daher kommen Sie mit dem angefutterten Fett aus. Allerdings gibt es nun gleich zwei Probleme. Durch die Trockenheit haben wir ein anhaltendes Insektensterben und der Igel somit insgesamt weniger Futterangebot; zum anderen haben sich durch das wärmere Klima die Schlafgewohnheiten der Tiere geändert.

Viele Igel verhungern

Wenn die Temperaturen über längere Zeit unter sechs Grad Celsius liegen, beginnen Igel den Winterschlaf. Das war bisher noch häufig Ende Oktober der Fall. Forscher und auch Wildtierauffangstationen stellen fest, dass die Tiere den Winterschlaf bei über +6 Grad unterbrechen. Im wachen Zustand verbrauchen Igel den angefutterten Speck innerhalb von 2 Wochen. Die Stacheln wärmen nicht, die Igel finden kein Futter und so verhungern viele der Igel bei erneutem Wintereinbruch. Selbst in den inzwischen vollen Wildtierauffangstationen können sie diese Tiere oftmals nicht mehr retten.

Im Frühling, Sommer und Herbst: Mähroboter sind Igelkiller

Was vielen Menschen auch nicht bewusst ist, welche Probleme den Igeln durch Mähroboter und anderen Gartengeräten entstehen. Durch Mähroboter, Motorsensen oder Laubbläser kommt es oft zu starken Verletzungen, an denen die Igel anschließend qualvoll sterben.

Wie kann man es besser machen?

Gartenbesitzer können, bevor sie Geräte in Einsatz bringen, prüfen, ob sie gefahrlos für Igel eingesetzt werden können. Tagsüber schlafen die Tiere oft in hohem Gras oder in einem Versteck. Rasenroboter sollten ausschließlich am Tage mähen und laubbedeckte Stellen vor Einsatz des Gerätes nach Tieren durchsucht werden.

Igel ertrinken zudem im Sommer oft in Pools oder Teichen. Hier hilft es für Schutz zu sorgen, oder auch für Rampen, damit die Igel sich wieder selbst befreien können. Igel sind zwar wasserscheu, können aber schwimmen. Trinkschalen werden gern angenommen.

Bevor der Winter kommt: machen Sie einen Laubhaufen an geeigneter Stelle. Nistet sich ein Igel ein und der Winter verläuft mild, können Sie dem Igel etwas zum Fressen anbieten. Geeignetes Igelfutter gibt es im Tierfachhandel. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass im Futter kein Getreide, Zucker, Obst oder Hülsenfrüchte enthalten ist. Damit kann der Igel aufgrund seines kurzen Darmes nichts anfangen und schädigt ihn sogar. Am besten eignet sich hochwertiges Katzenfutter mit einem sehr hohen Fleischanteil. Aber Achtung - Igelfutter lockt auch andere Tiere an. Ideen, wie man eine Futterstelle für Igel anbieten kann, finden Sie hier: https://www.igelberatung-hannover-sued.de.

Wenn Sie helfen möchten, können Sie örtliche Igelauffangstationen entweder durch eine Spende oder tatkräftige Mitarbeit unterstützen. Igelstationen in Ihrer Nähe finden Sie hier: https://igel.haus. Am besten aber ist es, aufhören Zeugs (Holz, Öl, Gas etc.) zu verbrennen, um damit der Klimaerhitzung etwas entgegenzusetzen.

© Bild - sierra nicole narvaeth

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