Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Ohne Frage, der Herbst gehört für viele Menschen sicherlich zu den schönsten Monaten in ganzen Jahr. Die Tage sind nicht mehr so heiß und in den Nächten kühlt es ordentlich ab, was vor allem im September und Oktober eine Erholung vom Hitzestress des Sommers bedeuten kann. Der Herbst hat aber noch eine ganz andere Seite zu bieten.
Der Sonnenstand sinkt, die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Das Laub auf den Bäumen färbt sich zunehmend bunt und lässt einem bewusst werden - der Sommer ist vorbei und der farbenfrohe Herbst beginnt. Zudem bieten frühmorgendliche Nebelfelder zusammen mit dem bunten Herbstlaub ein tolles Motiv für alle Fotografen. Das Wetter ist facettenreich und beinhaltet von sommerlich warmen bis hin zu Dauerfrost ein breites Temperaturspektrum. Von Sommer- bis Winterwetter mitsamt Kapriolen ist alles dabei.
Der September ist der erste Herbstmonat und der kann bis zur letzten Septemberdekade alles andere als herbstlich ausfallen. Zwar gibt es zur Monatsmitte den ersten Nachtfrost, doch insgesamt gehört der September noch zum Spätsommer. Bleibt es bis Ende September warm, so spricht man vom Altweibersommer.
Das klassische Oktoberwetter wird definiert durch den goldenen Oktober
. Hoher Luftdruck dominiert das Wettergeschehen und sorgt neben warmen Temperaturwerten für reichlich Sonnenschein, was die bunten Blätter im Zusammenspiel mit dem sinkenden Sonnenstand in ein warmes - goldenes
- Licht setzt. Niederschlagsphasen sind häufiger in der ersten und letzten Oktoberdekade zu erwarten. Nachtfrost tritt im zweiten Herbstmonat nun häufiger auf und Ende Oktober zeigt sich auch schon einmal der Frühwinter.
Apropos Frühwinter - der zeigt sich im November häufiger - meist ab der zweiten Novemberdekade. Liegt Deutschland im Einflussbereich eines Hochdrucksystems, sind die Tage überwiegend neblig-trüb oder grau und die ersten Tage mit Dauerfrost sind möglich und im letzten Novemberdrittel ist der erste Wintereinbruch nicht mehr weit entfernt.
Der Grund für die herbstlich stabilen Hochdruckphasen ist die Angleichung der Wasser- und Landtemperaturen, welche die Wetterdynamik zur Ruhe kommen lässt. Erst im letzten Oktoberdrittel zeigen sich vermehrt Differenzen des Temperaturgefüges, was die Neigung zu Herbststürmen ansteigen lassen kann. Fehlt die Wetterdynamik, so kann sich auch im letzten Herbstmonat November noch oftmals hoher Luftdruck behaupten, jedoch ist im November seltener mit Sonnenschein und vermehrt mit Nebel zu rechnen. Frost und auch Frosttage, sowie der erste Schnee sind Ende Oktober und im November häufiger anzutreffen.
Gleich vorweg - man braucht kein Prophet zu sein, um einen zu warmen Herbst vorherzusagen. Dafür spricht schon die höhere Wahrscheinlichkeit. Allein in den letzten 20 Jahren waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 die Herbstmonate in 70 Prozent der Fälle zu warm und nur in 5 Prozent der Fälle zu kalt.
Im Vergleich zur - wärmeren - Vergleichsperiode von 1991 und 2020 ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent zu kalt, 45 Prozent normal und 40 Prozent zu warm.
Und so verwundert es auch nicht, dass das Langfristmodell mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,0 Grad das Wetter im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm simuliert (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad).
Der Frühling und der Sommer waren ungewöhnlich trocken und bis Ende Juli konnte sich eine außergewöhnliche Dürre über Deutschland ausbreiten. Verantwortlich hierfür war eine markant verlaufende meridionale Grundströmung. In der Theorie ist es gut möglich, dass sich das meridionale Muster über die Herbstmonate erhält und auch der Herbst ungewöhnlich trocken ausfallen kann. Die Langfristmodelle aber berechnen einen durchwachsenen Herbst, der über die Jahreszeit verteilt keine Auffälligkeiten aufweist.
Hier können Sie die einzelnen Wettervorhersagen zu den Herbstmonaten hier nachlesen: September, Oktober und November, sowie in der Zusammenfassung zum Herbst und Winter 2021/2022.
Die Bandbreite der Temperaturentwicklung im Herbst ist enorm. Von +36,5 Grad bis -23,6 Grad ist alles möglich. Häufiger jedoch zeigen sich die Temperaturen alles andere als extrem - meist gemäßigt und in den letzten Jahren häufiger zu warm. Im Schnitt von 1961 und 1990 bringt es der Herbst auf +8,8 Grad. In den letzten 30 Jahren konnten sich die Herbstmonate um +0,5 Grad auf +9,3 Grad erwärmen (Periode 1991 bis 2020).
Betrachtet man die letzten 20 Jahre, so sind die Herbstmonate mit einer Abweichung von +0,85 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 eher gemäßigt. Der Herbst ist sozusagen weniger vom Klimawandel betroffen, wie der Winter (+1,2 Grad), Frühling (+1,4 Grad) oder der Sommer (+1,4 Grad).
Der Temperaturrekord wurde mit einem Wert von +36,5 Grad am 03.09.1911 über der Sternwarte in Jena aufgestellt. In der jüngeren Zeit war mit +34,4 Grad am 12. September 2016 in Bernburg/Saale der höchste Wert erzielt worden.
Die niedrigste Temperatur wurde am 23. November 1965 mit -23,6 Grad in Wackersleben erreicht. Immerhin konnte am 30. November 2010 über Sigmaringen mit -18,8 Grad in der jüngeren Zeit ein Rekordwert aufgestellt werden.
Der bislang über Deutschland wärmste Herbst wurde im Jahr 2006 mit einer Abweichung von 1961 und 1991 von +3,23 Grad registriert. Die durchschnittliche Temperatur betrug damals +12,03 Grad.
Das ist schon eine Weile her und wurde mit einer Abweichung von -2,74 Grad im Jahre 1912 registriert. Die durchschnittliche Temperatur betrug damals +6,06 Grad.
Der Sonnenstand nimmt im Herbst sichtbar ab - besonders aber ist der Zeitpunkt, wenn Ende Oktober die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden und die Tage schlagartig um eine Stunde früher dunkel werden.
Dennoch werden ganze 311 Sonnenstunden erreicht. Am wenigsten Sonnenschein gab es 1988 mit 208 Stunden. Der meiste Sonnenschein wurde 1959 mit 483 Stunden erzielt.
Scheint die Sonne im September und Oktober noch häufiger, so reicht der Sonnenstand im November schon nicht mehr aus, um zähe Nebelfelder aufzulösen.
Am 1. September beträgt die Sonnenscheindauer noch 13 Stunden und 29 Minuten. Ende Oktober sind es 9 Stunden und 41 Minuten und am 30. November hat der Tag noch eine Länge von 8 Stunden und 7 Minuten.
Die Umstellung der Sommerzeit auf die Normalzeit (Winterzeit) ist am 30. Oktober 2022
Im Durchschnitt wird im Herbst eine Niederschlagssumme von 188 l/m² (Sommer 239 l/m², Winter 180 l/m², Frühling 185 l/m²) erreicht und ist nach dem Sommer die niederschlagsreichste Zeit des Jahres.
Der Grund für die erhöhte Niederschlagsleistung ist der Wechsel von Spätsommer auf Winter. Die Luftmassen befinden sich im Austausch und mit zunehmenden Temperaturdifferenzen nehmen die Niederschläge zu.
Besonders trocken zeigte sich der Herbst im Jahre 1953 mit 82,4 l/m². In jüngerer Zeit war mit 95 l/m² der Herbst aus dem Dürrejahr 2018 besonders trocken.
Ganze 342 l/m² an Regen gab es im Herbst 1998 zu bestaunen.
Winterliche Wetterkapriolen gibt es im Herbst in manchen Jahren zu bestaunen, doch zählt der Schnee eher zur Ausnahme.
Die ersten Schneeflocken rieseln in manchen Jahren schon in der letzten Oktoberdekade auf Deutschland herab. Seltener im Flachland, häufiger über den mittleren und höheren Lagen. Spätestens jetzt sollte man die Montage der Winterreifen nachdenken.
Anschließend gehen die Temperaturen in einen nasskalten Charakter über, bevor Ende November der erste - nennenswerte - Wintereinbruch möglich ist. Aber auch hier gilt: eher über den mittleren Lagen, als im Flachland.
Dass der Herbst mit dem Winter noch nicht so recht klarkommt, zeigt sich an der durchschnittlichen Anzahl an Schneetagen, welche mit 2,4 Tage nicht allzu hoch ist. Da ist die Anzahl der Sommertage mit 2,8 Tage schon höher.
Aber es gibt auch Ausnahmen, wie bspw. 1985, als mit 11,6 Tagen die höchste Anzahl an Schneetagen registriert wurde.
Warum auch immer, aber die Statistik zeigt, dass wenn Ende Oktober schon der erste Schnee fällt, der Winter anschließend häufiger mild ausfällt.
Berühmt und berüchtigt sind die Wetterkapriolen im Herbst, wenn die ersten Randtiefentwicklungen zu Herbststürmen mit den ersten orkanartigen Winden führen können.
Verantwortlich sind die zunehmenden Temperaturgegensätze zwischen Land- und Wasserfläche, die auf dem Atlantik mächtige Tiefdrucksysteme entstehen lassen und Kurs auf Mitteleuropa nehmen können.
Die stärkste Windböe außerhalb der Bergregionen wurde am 15. November 2001 mit 180 km/h über Leuchtturm Alte Weser erreicht. Über dem Landesinneren gab es am 25. November 1973 über Chemnitz mit 165,6 km/h die kräftigste Windböe.
Herbst | Temperatur | Abweichung 61/90 (91/20) |
---|---|---|
+9,8 bis +10,8 Grad | +1,0 bis +2,0 Grad (+0,5 bis +1,5 Grad) | |
+9,9 | +1,1 Grad (+0,6 Grad) | |
+10,3 Grad | +1,5 Grad (+1,0 Grad) | |
+10,1 Grad | +1,3 Grad (+0,8 Grad) | |
+10,3 Grad | +1,5 Grad (+1,0 Grad) | |
+9,7 Grad | +0,9 Grad (+0,4 Grad) | |
+9,7 Grad | +0,9 Grad (+0,4 Grad) | |
+9,6 Grad | +0,8 Grad | |
+11,1 Grad | +2,3 Grad (+1,8 Grad) | |
+9,5 Grad | +0,7 Grad (+0,2 Grad) | |
+9,2 Grad | +0,4 Grad (-0,1 Grad) |
Der kälteste Herbst war mit einem Temperaturmittelwert von 6,06 Grad im Jahre 1912 registriert worden. Darunter zählt auch der kälteste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, welcher einen Mittelwert von 9,08 Grad erreichte. Dagegen werden die Herbstmonate in Deutschland in den letzten 20 Jahren immer wärmer und die durchschnittliche Temperatur betrug rund +9,66 Grad (normal sind +8,8 Grad).
In 70 Prozent der Fälle war in den letzten 20 Jahren im Vergleich zur Periode von 1961 und 1990 der Herbst zu warm, in 25 Prozent normal und in 5 Prozent zu kalt ausgefallen.
Im Flächenmittel galt der Herbst bis zum 15. Oktober mit einer Abweichung der Temperaturen vom Klimamittelwert der Jahre 1961 und 1990 mit +2,1 Grad deutlich zu warm und konnte sein Niederschlagssoll nur zu 26 Prozent erfüllen (Mehr dazu: Warmer Herbst, kalter Winter?)
In der zweiten Herbsthälfte konnte der Temperaturüberschuss abgebaut werden und mit einer durchschnittlichen Temperatur von +9,91 Grad in die Geschichtsbücher eingehen. Im Vergleich zum Klimamittelwert war das Wetter im Herbst 2021 um +1,11 Grad zu warm (91/20: +0,6 Grad).
Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden aber konnte mit 74,9 l/m² am 26. September über Kreuth-Glashütte (Bayern) gemeldet werden.
Den meisten Niederschlag im Herbst wurde mit 407,5 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) registriert. Relativ trocken war es mit nur 55,7 l/m² über Edertal-Bergheim (Hessen).
Das nasseste
Bundesland war mit 211 l/m² Schleswig-Holstein und das trockenste
war mit 103,2 l/m² Hessen.
Am Ende erreichte der Herbst eine Niederschlagssumme von 132,31 l/m² und erfüllte sein Niederschlagssoll nur zu 73,78 Prozent.
In Summe brachte es der Herbst auf durchschnittlich 346,0 Sonnenstunden und erfüllte seinen Sollwert von 311 Stunden zu rund 110 Prozent.
Weitere Daten und Fakten finden Sie im Wetterrückblick zum Wetter Herbst 2021.
Im Vergleich zur - wärmeren - Vergleichsperiode von 1991 und 2020 ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent zu kalt, 45 Prozent normal und 40 Prozent zu warm.
Und so verwundert es auch nicht, dass das Langfristmodell mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,0 Grad das Wetter im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm simuliert (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad).
Der Frühling und der Sommer waren ungewöhnlich trocken und bis Ende Juli konnte sich eine außergewöhnliche Dürre über Deutschland ausbreiten. Verantwortlich hierfür war eine markant verlaufende meridionale Grundströmung. In der Theorie ist es gut möglich, dass sich das meridionale Muster über die Herbstmonate erhält und auch der Herbst ungewöhnlich trocken ausfallen kann. Die Langfristmodelle aber berechnen einen durchwachsenen Herbst, der über die Jahreszeit verteilt keine Auffälligkeiten aufweist.
Weitere Informationen in der aktuellen Wetterprognose Herbst und Winter.
Der September beginnt durchwachsen, doch zeigt sich mit den Spät- und später Altweibersommer noch häufiger die warmen Tage. Erst zur letzten Oktober-Dekade wird es allmählich richtig herbstlich und mit den ersten Herbststürmen neigt sich der Herbst im November seinem nasskalten Finale entgegen. Kurzum: Der Herbst hat von Sommer bis Winter alles zu bieten.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Prognosegüte
Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.