Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Die Tage werden spürbar heller, doch nicht selten sind im letzten Wintermonat noch länger andauernde Kältephasen möglich. Der Februar ist nicht umsonst der zweitkälteste Monat im ganzen Jahr, denn auch die Turbulenzen nehmen zu und sorgen mit Trogvorstößen für tiefwinterliche Wetterlagen. Auch sog. Polarwirbelsplits spielen ausklingenden Spätwinter wieder verstärkt eine Rolle.
Das Wetter im Februar kann eisig kalt und in manchen Jahren schon frühlingshaft mild sein. Und sollte es mit dem Spätwinter klappen, so gilt der letzte Wintermonat als schneereicher Monat. Die Durchschnittstemperatur liegt nach dem langjährigen Mittel von 1961 und 1990 bei +0,4 Grad. Nach dem neuen - wärmeren - Klimamittelwert von 1991 und 2020 liegt der Durchschnittswert bei +1,5 Grad und zeigt, wie gravierend die Klimaerhitzung in den letzten 30 Jahren die Februarmonate wärmer und damit unwinterlich machte. Das Niederschlagssoll liegt bei 49 l/m² und so ist der Februar zugleich der niederschlagsärmste Monat des gesamten Jahres. Spürbar wird der höhere Sonnenstand mit einer längeren Sonnenscheindauer, sodass mögliche Wintertage zu einem traumhaften Erlebnis werden können.
Das Wetter wird meist von drei Großwetterlagen bestimmt. Zum einen die kontinentale Hochdruckwetterlage, welche noch vom Hochwinter bis in den Spätwinter hineinwirken kann. Als Zweites wäre die Trogwetterlage (meridionale Grundströmung) zu benennen, welche häufiger durch einen instabilen Polarwirbel (Polarwirbelsplit) zustande kommen kann. Zu guter Letzt wäre die West- bis Südwestwetterlage zu erwähnen. Diese tritt überwiegend ab der zweiten Hälfte auf, oder wenn der Hochwinter im Januar nicht vorhanden war.
Ist's zu Lichtmess mild und rein, wird es ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Bauernregel FebruarMariä Lichtmess wird 40 Tage nach Weihnachten gefeiert und ist somit am 2. Februar. Insofern gilt der Februar als Übergangsmonat vom Winter in den Frühling, welcher meteorologisch am 1. März beginnt.
War der Hochwinter im Januar lang anhaltend und mit einem Hochdrucksystem besonders stabil, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis zu kalten Wetterverlauf im Februar. War der Januar hingegen mild und ohne hochwinterliche Wetterphase, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass kein nachhaltiger Winter mehr nachkommt.
Die Situation um den Winter ist vertrackt. In den letzten Jahren stets zu warm. Der letzte zu kalte Winter stammte aus der Saison 2010/11 und liegt nun elf Jahre zurück. Und daran wird man sich mit der Klimaerhitzung gewöhnen müssen. Der Winter ist auch - oder gerade - im Februar - auf dem Rückzug. Doch gibt es im Februar 2023 ein paar Randfaktoren, was - zumindest phasenweise - für Winterwetter sorgen kann. Die Kombination aus einem QBO und einem möglichen Major-Warming in Stratosphärenhöhe lassen turbulente Wetterlagen erwarten. Ob diese dann auch winterlich sind? Man wird sehen! Wir sind hier einmal näher darauf eingegangen: These: Bringt eine meridionale Wetterlage den Eiswinter nach Deutschland?.
Schaut man sich die Wetterprognose der Langfristmodelle an, so wird das Wetter im Februar 2023 mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,0 Grad nach dem Klimamittelwert von 1961 und 1990 extrem zu warm und nach dem neuen Klimamittelwert von 1991 bis 2020 von -0,1 bis +1,9 Grad etwas zu warm berechnet. Keines der Langfristtrends berechnet einen zu kalten Februar.
Doch ist der letzte Wintermonat bekannt für seine zunehmenden Turbulenzen und winterliche Wetterphasen sind - trotz eines möglichen Wärmeüberschusses - nicht auszuschließen.
Besonders kalt war es im Februar 1929 und 1956, als mit einer Durchschnittstemperatur von -9,6 Grad der bisher kälteste Februar registriert wurde (zum Vergleich: Normaltemperatur +0,4 Grad 61-90, bzw. +1,5 Grad 91-20). Interessant ist bei solch lang anhaltend niedrigen Temperaturwerten, dass in fast ganz Deutschland die Flüsse zufrieren. Viele von Ihnen kennen sicherlich noch die Bilder, als sich die Eisschollen Meterhoch auf den Flüssen anstauen konnten und eine Schifffahrt unmöglich machten. Besonders warm war der Februar in den Jahren 1990, 2002 und 2020 mit +5,7 Grad (Abweichung: +5,3/+3,8 Grad), +5,1 Grad (Abweichung +4,7/+3,2 Grad) und +5,3 Grad (Abweichung +4,9/+3,4 Grad). Der kälteste Temperaturwert wurde am 1. Februar mit -35,5 Grad in Deutschneudorf-Brüderwiese und Marienberg (Erzgebirge) gemessen. Am wärmsten war es am 26. Februar 1900 auf der Sternwarte in Jena mit +23,1 Grad. Der wärmste Februartag der jüngeren Zeit wurde im Jahr 1960 mit +22,5 Grad am 29. Februar erreicht.
Dank des höheren Sonnenstandes verlängern sich die Tage im Februar mit 9 Stunden und 17 Minuten bis zum Ende auf 10 Stunden und 55 Minuten um satte 1 Stunde und 30 Minuten. Das reicht aus, um die Hasel und Schneeglöckchen zum Blühen zu bringen (phänologische Jahreszeit im Mittel zwischen dem 22. bzw. 24. Februar).
Zugleich hat der Winter es zum Monatsende schwerer sich durchzusetzen. Kommt nach einem kräftigen Schneeschauer die Sonne zum Vorschein, so schmilzt die weiße Pracht zum Ende des Monats rasch dahin.
Der letzte der Wintermonate gehört - wenn die Wetterlage passt - zu den schneereichsten Monaten des Winters. Warum ist das so? Der Dezember ist zu mild, der Januar zu kalt und trocken und erst im Februar gelingt es mit dem höheren Sonnenstand den Tiefdrucksystemen wieder mehr Dynamik zu verleihen. Entsprechend turbulent kann das Wetter ausfallen: Kräftige Schauer können binnen kurzer Zeit für einiges an Schnee sorgen, was hauptsächlich in mittleren und höheren Lagen (ab 400 bis 500 Meter) den Winter nochmals verschärfen kann. Über den tieferen Lagen verabschiedet sich hingegen der Winter so langsam und geht in eine nasskalte Temperaturphase über.
Im Februar 1890 wurde mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 5,9 l/m² so gut wie kein Niederschlag registriert. Die höchste Niederschlagsmenge wurde mit 668,7 l/m² im Februar 1970 über Balderschwang gemessen.
Der niederschlagsreichste Februar stammt mit einer Niederschlagssumme von 134,41 l/m² aus dem Jahre 1946.
Stürmische Großwetterlagen sind mit steigendem Sonnenstand und der damit einhergehenden Wetteraktivität grundsätzlich möglich. Vor allem dann, wenn es zu heftigen Kaltluftausbrüchen mit entsprechenden Gegenreaktionen kommt.
Von einem Moment auf den nächsten können kräftige Schauer für eine winterliche Landschaft sorgen. Ist die Wetteraktivität entsprechend hoch und die Luftschichten labil geschichtet, sind im Wintergewitter möglich. Mit einer Nordströmung können über den Küstenregionen - mithilfe des Lake Effects sog. Blizzards auftreten.
Doch gehört der letzte Wintermonat meist zu den ruhigeren Wettermonaten und unwetterartige Wetterereignisse sind selten.
Februar | Temperatur | Abweichung 61/90 (91/20) |
---|---|---|
+0,6 bis +1,6 Grad | +1,0 bis +2,0 Grad (-0,1 bis +0,9 Grad) | |
+4,5 Grad | +4,1 Grad (+3,0 Grad) | |
+1,8 Grad | +1,4 Grad (+0,3 Grad) | |
+5,3 Grad | +4,9 Grad (+3,8 Grad) | |
+3,9 Grad | +3,5 Grad (+2,4 Grad) | |
-2,1 Grad | -1,7 Grad (-2,8 Grad) | |
+2,9 Grad | +2,5 Grad (+1,4 Grad) | |
+3,3 Grad | +2,9 Grad (+1,8 Grad) | |
+0,7 Grad | +0,3 Grad (-0,8 Grad) | |
+4,3 Grad | +3,9 Grad (+2,8 Grad) | |
-0,7 Grad | -1,1 Grad (-2,2 Grad) |
Was fällt auf? In 50 Prozent der Fälle war der letzte Wintermonat im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm, 35 Prozent zu kalt und 15 Prozent normal
. Rein aus der statistischen Fortschreibung besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für zu warmes Wetter.
Nimmt man nur das letzte Jahrzehnt, so lag die Wahrscheinlichkeit mit 70 Prozent zu warm, 10 Prozent normal und 20 Prozent zu kalt. Auffällig ist, dass es eine Reihe zu warmer und dann zu kalter Februarmonate gibt, welche im Abstand von 4 bis 5 Jahren zueinander auftreten. So wäre aus statistischer Sicht in diesem Jahr wieder ein zu kalter Februarmonat zu erwarten.
Bundesland | Temperatur (Grad) |
Regen (l/m²) |
Regentage (>1 l/m²) |
Sonne (Stunden) |
Schneetage (Tage) |
Sommertage (Tage) |
---|---|---|---|---|---|---|
Brandenburg (Potsdam) / Berlin |
+6,2 (+7,7) |
32,7 (36,2) |
7,9 (8,6) |
70,6 (75,3) |
10,1 (7,1) |
0,0 (0,0) |
Baden-Württemberg (Stuttgart) |
+6,6 (+8,0) |
65,9 (62,5) |
10,4 (9,8) |
77,1 (86,5) |
12,3 (9,8) |
0,0 (0,0) |
Bayern (München) |
+5,5 (+7,0) |
56,0 (55,0) |
9,7 (9,7) |
78,1 (84,7) |
15,4 (12,6) |
0,0 (0,0) |
Hessen (Wiesbaden) |
+6,5 (+7,9) |
48,3 (50,1) |
9,1 (9,8) |
69,3 (71,6) |
10,8 (6,9) |
0,0 (0,0) |
Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) |
+5,5 (+7,0) |
31,8 (40,2) |
8,1 (9,3) |
66,9 (68,2) |
10,6 (7,6) |
0,0 (0,0) |
Niedersachsen (Hannover) / Bremen / Hamburg |
+6,9 (+8,3) |
43,6 (53,2) |
9,3 (9,5) |
66,5 (68,9) |
8,7 (5,1) |
0,0 (0,0) |
Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf) |
+7,9 (+9,0) |
57,0 (66,6) |
10,3 (11,4) |
73,3 (73,7) |
8,5 (5,3) |
0,0 (0,0) |
Rheinland-Pfalz (Mainz) |
+7,3 (+8,4) |
55,2 (57,2) |
9,8 (10,4) |
72,1 (75,4) |
9,2 (6,3) |
0,0 (0,0) |
Schleswig-Holstein (Kiel) |
+5,8 (+7,2) |
41,3 (55,5) |
8,9 (10,8) |
64,5 (65,2) |
8,7 (5,7) |
0,0 (0,0) |
Saarland (Saarbrücken) |
+7,4 (+8,5) |
68,9 (73,5) |
10,7 (11,2) |
76,6 (77,3) |
7,6 (5,6) |
0,0 (0,0) |
Sachsen (Dresden) |
+6,0 (+7,7) |
41,4 (42,7) |
9,3 (9,5) |
71,0 (80,0) |
12,8 (10,8) |
0,0 (0,0) |
Sachsen-Anhalt (Magdeburg) |
+6,6 (+8,1) |
31,0 (32,7) |
7,6 (8,1) |
67,2 (78,0) |
9,8 (6,5) |
0,0 (0,0) |
Thüringen (Erfurt) |
+5,5 (+7,3) |
35,8 (40,0) |
8,3 (8,8) |
69,6 (74,7) |
12,3 (10,1) |
0,0 (0,0) |
Deutschland | +6,4 (+7,8) |
48,4 (52,2) |
9,3 (9,9) |
72,0 (76,8) |
11,2 (8,3) |
0,0 (0,0) |
Am Ende brachte es der Februar auf eine durchschnittliche Temperatur von +4,5 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +4,1 Grad zu warm (91/20: +3,0 Grad). Nach 2020, 2002, 1995 und 1990 war das der fünftwärmste Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Der Februar 2022 brachte es auf eine Niederschlagssumme von 84 l/m², was einer Sollerfüllung von 183 Prozent entspricht. Etwas Schnee gab es auch im Februar, auch wenn dieser unterhalb etwa 700 Meter nur kurzzeitig eine Rolle spielte. Über den höheren Lagen gab es nennenswerte Neuschneemengen. In Summe gab es eine mittlere Schneehöhe von 3,5 cm und an 1,9 Tagen eine in der Fläche gemittelte Schneedecke (normal: 11,2 Tage).
Abseits der Starkwindereignisse, konnte sich hoher Luftdruck mit viel Sonnenschein durchsetzen, was am Ende zu einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 84,6 Stunden führte, was einer Sollerfüllung von rund 115 Prozent entspricht.
Weitere Daten und Fakten finden Sie im Wetterrückblick Wetter Februar 2022.
Schaut man sich die Wetterprognose der Langfristmodelle an, so wird das Wetter im Februar 2023 mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,0 Grad nach dem Klimamittelwert von 1961 und 1990 extrem zu warm und nach dem neuen Klimamittelwert von 1991 bis 2020 von -0,1 bis +1,9 Grad etwas zu warm berechnet. Keines der Langfristtrends berechnet einen zu kalten Februar.
Aber das sind lediglich die Wetterprognosen der Langfristmodelle, die sich noch mehrmals verändern werden. Im Winter 2022/23 ist mit einem QBO-Ost zu rechnen, der sich zum Ausklang des Winters vollständig entfalten kann. Mehr zum Wetter Februar 2023.
Das Wetter im Februar kann eisig kalt, aber manchmal auch schon frühlingshaft mild sein. Zudem gilt der letzte Wintermonat auch noch als schneereichster Monat, sofern die Temperaturen es auch zulassen. Die Durchschnittstemperatur (nach dem langjährigen Mittel) liegt bei +0,4 Grad und die durchschnittliche Niederschlagsmenge bei 49 l/m² - somit ist er auch gleichzeitig der niederschlagsärmste Monat des Jahres. Spürbar wird der höhere Sonnenstand mit einer längeren Sonnenscheindauer, so dass mögliche Wintertage dann zum Erlebnis werden können.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das Wetter zeigt sich im letzten Wintermonat abwechslungsreich. Von kräftigen Schneeschauern bis hin zu frühlingshaften Temperaturen ist alles möglich.
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