Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Frühwinter oder goldener Oktober? Der zweite Herbstmonat kann beides! Abhängig ist das u.a. durch die Entwicklung der Großwetterlage im Sommer, wie auch im September.
Das Wetter im Oktober gilt häufig als ein sehr ausgeglichenes. So kommt es im Schwerpunkt der ersten Hälfte zu stabilen Hochdruckwetterlagen, welche den sog. goldenen Oktober
mit viel Sonnenschein und hohen Temperaturen bringen können. Hält sich der hohe Luftdruck in der zweiten Hälfte, so steigt die Neigung zu teils zähen Nebel- und Hochnebelfeldern an, welche sich im Tagesverlauf nur sehr langsam auflösen können.
Altweibersommer oder auch der goldene Oktober sind Begrifflichkeiten, die eine stabile Hochdruckwetterlage definieren. Meist stellt sich Ende September bis Mitte Oktober eine solche Wetterlage ein. Durch die klaren Nächte können sich ausgedehnte Nebelfelder ausbilden und mancherorts ist Boden- oder Nachtfrost möglich, während sich am Tage die Werte an der +20 Grad-Marke orientieren können.
Letztlich geht die Natur vollständig in den Herbst über. Die Blätter werden bunter und fallen zum Ende des Monats schon vielfach von den Bäumen herunter und die ersten Nachtfröste sind zu erwarten. Und manchmal gibt es am Ende des zweiten Herbstmonats den ersten Schnee zu bestaunen.
Es empfiehlt sich - spätestens ab der Monatsmitte - die Winterreifen aufzuziehen, da die Temperaturen in 60 Prozent der Messstationen schon unter die 0 Grad Grenze gefallen sind und in 90 Prozent der Fälle unter die +2 Grad-Marke (was relevant für den Bodenfrost ist) - siehe dazu unser Begleitartikel: Wann Winterreifen montieren?
Detaillierte Wetterprognosen auf einen längeren Zeitraum hin sind nicht möglich. Berechnungen der Langfristmodelle können helfen, eine Entwicklung der Großwetterlage in Form von Temperatur- und Niederschlagsabweichung zu erkennen.
Das Oktoberwetter überrascht bisweilen und zeigt sich keineswegs immer zu warm, wie es bei anderen Monaten der Fall ist. Schaut man sich die Statistik der letzten 20 Jahre an, so war der zweite Herbstmonat im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 in 30 Prozent der Fälle zu kalt, in 20 Prozent normal und in 50 Prozent zu warm.
Einen zu warmes Oktoberwetter ist im Zuge der Klimaerhitzung nicht automatisch anzunehmen. Vielmehr gilt es zu differenzieren und vieles hängt davon ab, wie sich die Hochdruckwetterlage im Herbst generell verhält.
Der Oktober soll im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2,5 bis +3,5 Grad zu warm ausfallen können. Im Vergleich zum - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 soll die Abweichung +2,1 bis +3,1 Grad betragen.
Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert über dem Süden als durchschnittlich und über der Nordhälfte als zu trocken zu bewerten.
Gemessen am langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 erreicht der Oktober eine durchschnittliche Temperatur +9,0 Grad (vgl. September +13,3 Grad und November +4,0 Grad). Es geht also in großen Schritten in Richtung Herbst.
Aus meteorologischer Sicht handelt es sich um den zentralen Herbstmonat und von heißen Tagen bis hin zu ersten Schneedecke ist alles möglich - besonders Auffällig war der Oktober im Jahre 2012, als binnen einer Woche die Temperaturen von sommerliche auf kalte Werte umschwenkten und örtlich den ersten Eistag (<0 Grad) mit Ausbildung einer Schneedecke bescherten.
Mehr als +30 Grad sind zum Oktoberbeginn über dem Südwesten noch möglich, wenngleich +25 Grad rund 80 Prozent der Messstationen schon registriert haben und damit häufiger anzutreffen sind. Selbst Tropennächte gab es zum Beginn schon, bei der die Tiefstwerte in der Nacht nicht unter +20 Grad absinken konnten - das ist aber eher die Ausnahme, als die Regel. Ab Mitte Oktober sinken die Temperaturwerte - dank des niedrigeren Sonnenstandes - rasch ab, sodass die +25 Grad Marke allenfalls noch mit Föhnunterstützung entlang der Alpen erreicht werden kann.
Bis Ende Oktober war es häufig in ganz Deutschland - mit der Ausnahme von Helgoland - schon einmal frostig. Vor allem über den höheren Lagen der Mittelgebirge, des Bayerischen Waldes, des Schwarzwaldes und der Alpen wurden auch schon Tiefstwerte unter der -10 Grad Marke registriert.
Setzt man den Oktober mit den anderen Monaten in Vergleich, so bildet er mit seiner Mitteltemperatur von +9,0 Grad so ziemlich exakt das Jahresmittel von +8,2 Grad ab. Wenn man so will, bildet der zweite Herbstmonat den Querschnitt des ganzen Jahres ab.
Der Sonnenstand sinkt weiter ab und es wird später hell und früher dunkel - die Tage werden insgesamt kürzer. So geht die Sonne am Anfang um 07:06 Uhr auf und um 18:45 Uhr unter, was einer Tageslänge von 11 Stunden und 39 Minuten entspricht. Die gleiche Sonnenscheindauer ist übrigens am 10. März gegeben.
Ende Oktober geht die Sonne um 06:59 Uhr auf und um 16:40 Uhr unter (Achtung: Zeitumstellung auf Normalzeit
). Die Tageslänge liegt bei nur noch 9 Stunden und 41 Minuten (vergleichbar mit dem 10. Februar). Im Monatsverlauf nimmt die Sonnenscheindauer um 2 Stunden ab.
Apropos Sonnenschein - Durchschnittlich bringt es die Sonne auf 110 Stunden - am häufigsten scheint die Sonne mit knapp 189 Sonnenstunden über der Zugspitze und dort ist auch der Rekord mit 270 Sonnenstunden aufgestellt worden.
Das geschieht in der Nacht auf den letzten Sonntag im Oktober, was in diesem Jahr am 31. Oktober 2021 ist. Die Uhren werden dann um eine Stunde auf die Normalzeit zurückgestellt (Es gibt keine Winterzeit
).
In 60 Prozent der Fälle gab es über Deutschland auch schon Schneefall mit der Ausbildung einer Schneedecke. Der Oktober 2015 sticht besonders hervor - bedingt durch das viele Laub auf den Bäumen konnte der nasse Schnee die Bäume regelrecht niederdrücken, was den Schienenverkehr in erheblichem Maße beeinflusste.
56 l/m² Niederschlag sind üblich und wurden an manchen Stationen um bis 400 Prozent überboten - andersherum gab es auch schon Oktobermonate, welche komplett ohne Niederschlag auskamen (bspw. 1943). In jüngster Zeit traten der Oktober 1995 mit 22,46 l/m², 2007 mit 26,3 l/m² und 2018 mit 29,36 l/m² als besonders trockene Oktobermonate hervor.
Der arktische Polarwirbel kommt im Oktober so langsam in Schwung und sorgt für zunehmende Turbulenzen. Gerade in der Entstehungszeit kann ein Trogausbruch mit dem ersten Schwall arktischer Luftmassen Kurs in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen.
In der Übergangsphase vom Warm auf Kalt sind unwetterartige Starkwindereignisse nicht auszuschließen. Die stärksten Winde wurden an den Küstenregionen 2013 mit rund 170 km/h registriert. Aber auch über dem Landesinneren kann der Wind ordentliche Kräfte entwickeln, wie bspw. mit 140,8 km/h am 20.10.1986 in Stuttgart.
Ansonsten können - bevorzugt, in der letzten Oktober-Dekade - die ersten frühwinterlichen Wetterereignisse für Turbulenzen sorgen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn noch nicht alle auf Winterreifen gewechselt haben.
Oktober | Temperatur | Abweichung 61/90 (91/20) |
---|---|---|
+10,0 bis +12,0 Grad | +1,0 bis +3,0 Grad (+0,6 bis +2,6 Grad) | |
+9,65 Grad | +0,63 Grad (+0,23 Grad) | |
+10,2 Grad | +1,2 Grad (+0,8 Grad) | |
+10,9 | +1,9 Grad (+1,5 Grad) | |
+10,7 Grad | +1,7 Grad (+1,3 Grad) | |
+11,1 Grad | +2,1 Grad (+1,7 Grad) | |
+8,5 Grad | -0,5 Grad (-0,9 Grad) | |
+8,4 Grad | -0,6 Grad (-1,0 Grad) | |
+11,9 Grad | +2,9 Grad (+2,5 Grad) | |
+10,6 Grad | +1,6 Grad (+1,2 Grad) |
Der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde mit einer durchschnittlichen Temperatur von +12,48 Grad im Jahr 2001 registriert (Abweichung 61/90: +3,48 Grad).
Interessant ist, dass die Oktobermonate im Rückblick häufiger normal bis zu kalt ausfallen können. Zu erwähnen ist der Oktober im Jahr 2003, der mit einer Abweichung von -3,1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert (61/90) deutlich zu kalt ausfiel. Der kälteste Oktober wurde mit einer Abweichung von -4,7 Grad im Jahre 1805 registriert.
Vergleicht man die letzten 20 Jahre, so ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, dass der Oktober zu warm, von 20 Prozent normal und 30 Prozent zu kalt ausfallen kann. Vergleicht man das mit dem wärmeren Mittelwert von 1991 und 2020, so hat das Wetter eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent zu kalt, 15 Prozent normal und 45 Prozent zu warm auszufallen. Das schenkt
sich kaum was und das macht das Oktoberwetter - auch in Zeiten den Klimawandels - noch so besonders. Kein anderer Monat hat sich geringer erwärmt.
Bundesland | Temperatur (Grad) |
Regen (l/m²) |
Regentage (>1 l/m²) |
Sonne (Stunden) |
Schneetage (Tage) |
Sommertage (Tage) |
---|---|---|---|---|---|---|
Brandenburg (Potsdam) / Berlin |
+15,3 (+15,6) |
36,3 (43,0) |
7,7 (8,7) |
109 (115) |
0,1 (0) |
0,1 (0,2) |
Baden-Württemberg (Stuttgart) |
+14,8 (+15,6) |
65,8 (76,8) |
8,8 (10,7) |
1117 (111) |
0,2 (0,2) |
0,3 (0,3) |
Bayern (München) |
+14,1 (+15,1) |
58,4 (67,0) |
8,0 (10,0) |
117 (110) |
0,3 (0,3) |
0,1 (0,1) |
Hessen (Wiesbaden) |
+14,9 (+15,3) |
54,5 (59,3) |
8,9 (10,2) |
99 (96) |
0 (0) |
0,1 (0,1) |
Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) |
+14,9 (+14,7) |
42,3 (50,6) |
8,9 (9,8) |
104 (110) |
0 (0) |
0,0 (0,1) |
Niedersachsen (Hannover) / Bremen / Hamburg |
+15,6 (+15,4) |
55,3 (65,4) |
10,0 (11,2) |
99 (105) |
0 (0) |
0,1 (0,1) |
Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf) |
+16,1 (+16,0) |
61,5 (72,6) |
9,9 (11,3) |
108 (106) |
0 (0) |
0,2 (0,2) |
Rheinland-Pfalz (Mainz) |
+15,3 (+15,8) |
60,9 (65,5) |
9,2 (10,4) |
103 (100) |
0 (0) |
0,1 (0,2) |
Schleswig-Holstein (Kiel) |
+14,9 (+14,7) |
74,0 (77,2) |
11,3 (12,1) |
97,4 (106) |
0 (0) |
0,0 (0,0) |
Saarland (Saarbrücken) |
+15,2 (+16,0) |
75,0 (79,6) |
10,0 (11,0) |
107 (102) |
0 (0) |
0,1 (0,1) |
Sachsen (Dresden) |
+15,4 (+16,0) |
46,1 (51,9) |
7,9 (9,4) |
120 (115) |
0,1 (0,2) |
0,2 (0,2) |
Sachsen-Anhalt (Magdeburg) |
+15,5 (+15,7) |
33,8 (42,9) |
7,3 (8,7) |
104 (114) |
0 (0) |
0,2 (0,2) |
Thüringen (Erfurt) |
+14,7 (+15,1) |
40,4 (49,8) |
7,5 (9,4) |
109 (104) |
0 (0) |
0,2 (0,2) |
Deutschland | +15,0 (+15,4) |
55,0 (63,2) |
8,8 (10,3) |
109 (108) |
0,1 (0,1) |
0,1 (0,2) |
Am Ende brachte es der Oktober auf eine durchschnittliche Temperatur von +9,65 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,63 Grad zu warm. Im Vergleich zum Durchschnittswert der - wärmeren - Jahre von 1991 und 2020 war das Wetter im Oktober 2021 mit einer Abweichung von +0,23 Grad normal.
Sommertage jenseits der +25-Grad-Marke gab es über Deutschland an 0,04 Tagen (normal: 0,1 Tage). Bodenfrost gab es an 7,45 Tagen (normal: 5,0 Tage) und Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 2,45 Tagen (normal: 2,6 Tage).
Der Niederschlag war im Oktober nicht gerecht verteilt. Über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere über den Küstenregionen kam des Öfteren das begehrte Nass von oben herab.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 9,1 Tagen (normal: 8,8 Tage)
Am Ende brachte es der Oktober auf eine Niederschlagssumme von 45,89 l/m², was einer Sollerfüllung von 82,5 Prozent entspricht.
Die Sonnenscheinbilanz fiel unterschiedlich aus und hing stark von der Nebelentwicklung ab. Den meisten Sonnenschein gab es mit 186,4 Stunden über Saldenburg-Entschenreuth (Bayern), während über Niederstetten (Baden-Württemberg) mit 80 Stunden häufig der Nebel für eine trübe Stimmung sorgte.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Sachsen mit 154,5 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 101 Stunden über Hessen die niedrigste Anzahl an Sonnenstunden gab.
Im Schnitt gab es 128 Sonnenstunden und der Sollwert von 109 Stunden wurde mit 116 Prozent übererfüllt.
Weitere Daten und Fakten finden Sie im Wetterrückblick Oktober 2021.
Der Oktober soll im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2,5 bis +3,5 Grad zu warm ausfallen können. Im Vergleich zum - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 soll die Abweichung +2,1 bis +3,1 Grad betragen.
Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert über dem Süden als durchschnittlich und über der Nordhälfte als zu trocken zu bewerten. Weitere Informationen: Wetter Oktober 2022.
Das Wetter im Oktober gilt häufig als ein sehr ausgeglichenes. So kommt es im Schwerpunkt der ersten Hälfte zu stabilen Hochdruckwetterlagen, welche den sog. goldenen Oktober
mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen bringen können. Hält sich der hohe Luftdruck in der zweiten Hälfte so steigt die Neigung zu teils zähen Nebel- und Hochnebelfeldern an, welche sich im Tagesverlauf nur sehr langsam auflösen können.
Letztlich geht die Natur mit dem Oktober vollständig in den Herbst über. Die Blätter werden bunter und fallen zum Ende des Monats schon vielfach von den Bäumen herunter und die ersten Nachtfröste sind zu erwarten. Und manchmal gibt es am Ende des zweiten Herbstmonats auch schon den ersten Schnee zu bestaunen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +4,2 | +3,1 | +1,8 | 243,8 l/m² - zu nass |
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