Frühwinter oder goldener Oktober? Der zweite Herbstmonat kann beides! Abhängig ist das u.a. durch die Entwicklung der Großwetterlage im Sommer, wie auch im September.
Das Wetter im Oktober gilt häufig als ein sehr ausgeglichenes. So kommt es im Schwerpunkt der ersten Hälfte zu stabilen Hochdruckwetterlagen, welche den sog. goldenen Oktober
mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen bringen können. Hält sich der hohe Luftdruck in der zweiten Hälfte so steigt die Neigung zu teils zähen Nebel- und Hochnebelfeldern an, welche sich im Tagesverlauf nur sehr langsam auflösen können.
Letztlich geht die Natur mit dem Oktober vollständig in den Herbst über. Die Blätter werden bunter und fallen zum Ende des Monats schon vielfach von den Bäumen herunter und die ersten Nachtfröste sind zu erwarten. Und manchmal gibt es am Ende des zweiten Herbstmonats auch schon den ersten Schnee zu bestaunen.
Es empfiehlt sich - spätestens ab Mitte Oktober - die Winterreifen aufzuziehen, da die Temperaturen in 60 Prozent der Messstationen im Oktober schon unter die 0 Grad Grenze gefallen sind und in 90 Prozent der Fälle unter die +2 Grad Marke (was relevant für den Bodenfrost ist) - siehe dazu unser Begleitartikel: Wann Winterreifen montieren.
Noch ist es zu früh für eine detaillierte Wetterprognose, doch die Berechnungen der Langfristmodelle können schon oftmals eine Richtung hinsichtlich der möglichen Temperaturentwicklung und der Niederschlagsneigung geben.
Der Sommer macht es bislang vor. Im Charakter durchwachsen und im Kern zu warm. Läuft das geradewegs so weiter, so hat auch der Oktober einen etwas zu warmen Temperatur- und einen durchwachsenen Wettercharakter.
Das Langfristmodell simuliert das Wetter im Oktober mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad nur etwas zu warm und mancherorts zeigen sich auch neutrale (normale) Signale.
Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als durchschnittlich und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.
Interessant ist aus statistischer Sicht, dass die Oktober-Monate der letzten zwei Dekaden (von 2001 bis 2019) überdurchschnittlich warm waren und der wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen mit +12,4 Grad im Jahre 2001 registriert wurde. Rein statistisch gesehen, hat das Wetter gute Chancen, den Oktober 2020 zu warm ausfallen zu lassen. Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Wetterprognose Oktober 2020.
Gemessen am langjährigen Mittelwert erreicht der Oktober eine durchschnittliche Temperatur +9,0 Grad (vgl. September +13,3 Grad und November +4 Grad). Es geht also in großen Schritten in Richtung Herbst.
Aus meteorologischer Sicht handelt es sich beim Oktober um den zentralen Herbstmonat und von heißen Tagen bis hin zu ersten Schneedecke ist alles möglich - besonders Auffällig war der Oktober 2012, als binnen einer Woche die Temperaturen von sommerliche auf kalte Werte umschwenkten und örtlich den ersten Eistag (<0 Grad) mit Ausbildung einer Schneedecke bescherten.
Mehr als +30 Grad sind Anfang Oktober über dem Südwesten durchaus noch möglich, wenngleich +25 Grad rund 80 Prozent der Messstationen schon registriert haben und damit häufiger anzutreffen sind. Selbst Tropennächte gab es Anfang Oktober schon, bei der die Tiefstwerte in der Nacht nicht unter +20 Grad absinken konnten - das ist aber eher die Ausnahme, als die Regel. Ab Mitte Oktober sinken die Temperaturwerte - dank des niedrigeren Sonnenstandes - rasch ab, sodass die +25 Grad Marke allenfalls noch mit Föhnunterstützung entlang der Alpen erreicht werden kann.
Bis Ende Oktober war es häufig in ganz Deutschland - mit der Ausnahme von Helgoland - schon einmal frostig. Vor allem über den höheren Lagen der Mittelgebirge, des Bayerischen Waldes, des Schwarzwaldes und der Alpen wurden auch schon Tiefstwerte unter der -10 Grad Marke registriert.
Setzt man den Oktober mit den anderen Monaten in Vergleich, so bildet er mit seiner Mitteltemperatur von +9,0 Grad so ziemlich exakt das Jahresmittel von +8,2 Grad ab. Wenn man so will, bildet der zweite Herbstmonat den Querschnitt des ganzen Jahres ab.
Der Sonnenstand sinkt weiter ab und es wird später hell und früher dunkel - die Tage werden insgesamt kürzer. So geht die Sonne am Anfang um 07:06 Uhr auf und um 18:45 Uhr unter, was einer Tageslänge von 11 Stunden und 39 Minuten entspricht. Die gleiche Sonnenscheindauer ist übrigens am 10. März gegeben.
Ende Oktober aber geht die Sonne um 06:59 Uhr auf und um 16:40 Uhr unter (Achtung: Zeitumstellung auf Normalzeit
). Die Tageslänge liegt bei nur noch 9 Stunden und 41 Minuten (Vergleichbar mit dem 10. Februar). Im Monatsverlauf nimmt die Sonnenscheindauer um 2 Stunden ab.
Apropos Sonnenschein - Durchschnittlich bringt es die Sonne im Oktober auf 110 Stunden - am häufigsten scheint die Sonne mit knapp 189 Sonnenstunden über der Zugspitze und dort ist auch der Rekord mit 270 Sonnenstunden aufgestellt worden.
Das geschieht in der Nacht auf den letzten Sonntag im Oktober, was in diesem Jahr am 25. Oktober 2020 ist. Die Uhren werden dann um 1 Stunde auf die Normalzeit zurückgestellt.
In 60 Prozent der Fälle gab es über Deutschland auch schon Schneefall mit der Ausbildung einer Schneedecke. Der Oktober 2015 sticht dabei besonders hervor - bedingt durch das viele Laub auf den Bäumen konnte der nasse Schnee die Bäume regelrecht niederdrücken, was den Schienenverkehr in erheblichem Maße beeinflusste.
56 l/m² Niederschlag sind im Oktober der Sollwert und wurden an manchen Stationen schon um 400 Prozent überboten - andersherum gab es auch schon Oktobermonate, welche komplett ohne Niederschlag auskamen (bspw. 1943). In jüngster Zeit stachen der Oktober 1995 mit 22,46 l/m², 2007 mit 26,3 l/m² und 2018 mit 29,36 l/m² als besonders trockene Oktobermonatehervor.
Der Polarwirbel kommt im Oktober so langsam in Gang und sorgt für zunehmende Turbulenzen. Gerade in der Entstehungszeit kommt es zu sog. Trogausbrüchen mit den ersten Kaltluftzuströmen in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz.
In der Übergangsphase vom Warm auf Kalt sind unwetterartige Starkwindereignisse nicht auszuschließen. Die stärksten Winde wurden an den Küstenregionen 2013 mit rund 170 km/h registriert. Aber auch über dem Landesinneren kann der Wind ordentliche Kräfte entwickeln, wie bspw. mit 140,8 km/h am 20.10.1986 in Stuttgart.
Ansonsten können - bevorzugt in der letzten Oktober-Dekade - die ersten frühwinterlichen Wetterereignisse für Turbulenzen sorgen.
Der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde mit einer durchschnittlichen Temperatur von +12,48 Grad im Jahr 2001 registriert (Abweichung +3,48 Grad).
Interessant ist, dass der Oktober rückblickend häufiger normal bis zu kalt ausfallen kann. Besonders der Oktober von 2003 war mit einer Abweichung von -3,1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert besonders kalt. Der kälteste Oktober aber wurde mit einer Abweichung von -4,7 Grad im Jahre 1805 registriert.
Vergleicht man die Oktobermonate der letzten 20 Jahre, so ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, dass der Oktober zu warm, von 20 Prozent normal und 30 Prozent zu kalt ausfallen kann. Ein fast ausgeglichenes Verhältnis mit dem Trend etwas zu warm auszufallen.
Im Schnitt waren die Oktobermonate der letzten 20 Jahre gegenüber dem langjährigen Mittelwert um +0,72 Grad zu warm. Es zeigt sich eine eher moderate Temperaturabweichung. Ganz anders wie im Frühling, Sommer oder Winter (~ +1,2 Grad).
Das Wetter im Oktober 2019 war keineswegs einheitlich und stabil, doch die vermehrten Wärmephasen sorgten für ein klares Ergebnis.
Am Ende war das Wetter im Oktober 2019 mit +10,9 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961-90 um +1,9 Grad zu warm. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1981 bis 2010 war es noch immer +1,7 Grad zu warm.
Auf ganze 80 l/m² an Niederschlag brachte es der Oktober 2019 und erreichte 147 Prozent seines Sollwertes von 56 l/m². Mit verantwortlich war die niederschlagsreiche erste Oktober-Dekade. Besonders kräftig aber fielen die Niederschläge zum 16. Oktober aus, als schwere Gewitter über der Lüneburger Heide mit 52,4 l/m² für den höchsten Tagesniederschlag sorgten.
Der Oktober 2019 brachte es auf 105 Sonnenstunden und verfehlte sein Soll von 109 Stunden nur knapp.
Weitere Daten und Fakten finden Sie im Wetterrückblick Oktober 2019.
Der Sommer macht es bislang vor. Im Charakter durchwachsen und im Kern zu warm. Läuft das geradewegs so weiter, so hat auch der Oktober einen etwas zu warmen Temperatur- und einen durchwachsenen Wettercharakter.
Das Langfristmodell simuliert das Wetter im Oktober mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad nur etwas zu warm und mancherorts zeigen sich auch neutrale (normale) Signale.
Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als durchschnittlich und im Trend etwas zu trocken zu bewerten. Weitere Informationen in Kürze: Wetter Oktober 2020.
Das Wetter im Oktober gilt häufig als ein sehr ausgeglichenes. So kommt es im Schwerpunkt der ersten Hälfte zu stabilen Hochdruckwetterlagen, welche den sog. goldenen Oktober
mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen bringen können. Hält sich der hohe Luftdruck in der zweiten Hälfte so steigt die Neigung zu teils zähen Nebel- und Hochnebelfeldern an, welche sich im Tagesverlauf nur sehr langsam auflösen können.
Letztlich geht die Natur mit dem Oktober vollständig in den Herbst über. Die Blätter werden bunter und fallen zum Ende des Monats schon vielfach von den Bäumen herunter und die ersten Nachtfröste sind zu erwarten. Und manchmal gibt es am Ende des zweiten Herbstmonats auch schon den ersten Schnee zu bestaunen.
Gemessen am langjährigen Mittelwert erreicht der Oktober eine durchschnittliche Temperatur +9,0 Grad (vgl. September +13,3 Grad und November +4 Grad). Es geht also in großen Schritten in Richtung Herbst.
Mehr als +30 Grad sind Anfang Oktober über dem Südwesten durchaus noch möglich, wenngleich +25 Grad rund 80 Prozent der Messstationen schon registriert haben und damit häufiger anzutreffen sind. Selbst Tropennächte gab es Anfang Oktober schon, bei der die Tiefstwerte in der Nacht nicht unter +20 Grad absinken konnten - das ist aber eher die Ausnahme, als die Regel. Ab Mitte Oktober sinken die Temperaturwerte - dank des niedrigeren Sonnenstandes - rasch ab, sodass die +25 Grad Marke allenfalls noch mit Föhnunterstützung entlang der Alpen erreicht werden kann.
Bis Ende Oktober war es häufig in ganz Deutschland - mit der Ausnahme von Helgoland - schon einmal frostig. Vor allem über den höheren Lagen der Mittelgebirge, des Bayerischen Waldes, des Schwarzwaldes und der Alpen wurden auch schon Tiefstwerte unter der -10 Grad Marke registriert.
Am Ende war das Wetter im Oktober 2019 mit +10,9 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961-90 um +1,9 Grad zu warm. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1981 bis 2010 war es noch immer +1,7 Grad zu warm.
Auf ganze 80 l/m² an Niederschlag brachte es der Oktober 2019 und erreichte 147 Prozent seines Sollwertes von 56 l/m². Mit verantwortlich war die niederschlagsreiche erste Oktober-Dekade. Besonders kräftig aber fielen die Niederschläge zum 16. Oktober aus, als schwere Gewitter über der Lüneburger Heide mit 52,4 l/m² für den höchsten Tagesniederschlag sorgten.
Der Oktober 2019 brachte es auf 105 Sonnenstunden und verfehlte sein Soll von 109 Stunden nur knapp. Weitere Informationen: Wetter Oktober 2019
Anzeige
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1981-2010 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2020 | +3,2 | +3,8 | +2,9 | 45 l/m² - zu trocken |
Februar 2020 | +5,3 | +4,9 | +4,3 | 125 l/m² - zu nass |
März 2020 | +5,4 | +1,8 | +1,0 | 50 l/m² - zu trocken |
April 2020 | +10,4 | +3,0 | +2,2 | 17 l/m² - zu trocken |
Mai 2020 | +11,9 | -0,2 | -1,1 | 40 l/m² - zu trocken |
Juni 2020 | +16,8 | +1,4 | +1,1 | 90 l/m² - etwas zu nass |
Juli 2020 | +17,7 | +0,74 | -0,3 | 53 l/m² - zu trocken |
August 2020 | +19,9 | +3,4 | +2,4 | 90 l/m² - etwas zu nass |
September 2020 | +14,8 | +1,5 | +1,3 | 50 l/m² - zu trocken |
Oktober 2020 | +10,2 | +1,2 | +1,0 | 79 l/m² - zu nass |
November 2020 | +6,0 | +2,0 | +1,6 | 18,7 l/m² - zu trocken |
Dezember 2020 | +3,0 | +2,2 | +1,8 | 57 l/m² - zu trocken |
Gesamtjahr 2020 | +10,4 | +2,2 | +1,5 | 710 l/m² - zu trocken |
Prognosegüte
Unterstützen Sie uns!
Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.