Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Jedes Jahr aufs Neue - kaum ist der Sommer vorbei und der Herbst hat noch nicht zu sich selbst gefunden, schon werden Fragen gestellt wie, wann kommt der erste Schnee?
, wird es weiße Weihnachten geben?
und wie wird der Winter?
Ein paar dieser Fragen lassen sich relativ einfach nach Wahrscheinlichkeiten und Statistiken beantworten.
Das kommt darauf an, in welcher Höhe man wohnt. Häufig ist das in mittleren und höheren Lagen schon im Oktober der Fall, wahrscheinlicher aber erst ab Mitte November. In diesem Jahr kann man Schneefall, Schneeregen oder Graupelschauer über mittleren Lagen ausschließen - das wird nichts mehr. In tieferen Lagen ist aber durchaus auch der eine oder andere Schneeschauer im November nicht auszuschließen. Einen richtigen Wintereinbruch mit Dauerfrost und der Ausbildung einer Schneedecke bis auf tiefere Lagen herab kommt im November hingegen nicht so häufig vor, wie man denkt und die Klimaerhitzung macht erhöht nicht gerade die Chancen hierfür.
Und dennoch, der frühste Wintereinbruch seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war am 27. Oktober 2012, als in den Großstädten Dresden, Leipzig, Gera, Erfurt und Stuttgart eine Schneedecke von bis zu 20 cm gemessen wurde. Ein ungewöhnliches Jahrhundertereignis möchte man meinen. Ansonsten gab es im November so gut wie keine Messstation des Deutschen Wetterdienstes, welche nicht schon einmal Schnee gemeldet hatte und erst 2016 war das mit rund 21 cm südlich von Hamburg der Fall (8. November), oder 2015 als über dem Münsterland am 25. und 26. November eine Schneedecke von 40 bis 50 cm registriert wurde. Das ist für diese Region eine Menge Schnee und führte in manchen Regionen zu einem regelrechten Chaos. Den meisten Schnee gab es aber am 13. November 1952 mit 460 cm, welcher allerdings auf der Zugspitze gemessen wurde.
Zusammenfassend gibt es den ersten Schnee manchmal schon im Oktober, das ist aber eher die Ausnahme. In höheren Lagen ist Anfang November mit dem ersten Schnee zu rechnen und ab Mitte November ist das auch über den mittleren Lagen nichts Außergewöhnliches mehr. Im letzten Novemberdrittel kann es auch schon bis in tiefere Lagen mal schneien. Die ersten - richtigen - Wintereinbrüche sind aber meist in der zweiten Dezember-Dekade zu erwarten. Wann der erste Schnee in diesem Jahr zu erwarten ist und wie man die Schneefallgrenze selbst berechnen kann, erfahren Sie in der aktuellen Schneeprognose.
Diese Frage folgt einer Gesetzmäßigkeit und es gibt auch Wetterportale, welche die Antwort nach der weißen Weihnacht schon im August kennen. Jeder kann selbst einschätzen, wie seriös das sein mag, denn das Wetter macht es gerade um die Weihnachtszeit herum extremst spannend, wo nicht selten erst 24 Stunden vorher klar ist, ob es grüne oder weiße Weihnachten geben wird.
Warum? Es gibt die Wettersingularität des Weihnachtstauwetters, welches vornehmlich um den 20. Dezember herum in Erscheinung tritt und die Freunde des Winterwetters
regelmäßig zur Verzweiflung bringen kann. Dabei gelingt es der atlantischen Frontalzone überwiegend mit einer West- bis Südwestdrift sehr milde Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zu führen. Egal, wie winterlich und frostig das Wetter zuvor war, das Weihnachtstauwetter lässt die weiße Pracht binnen Stunden dahinschmelzen. Aber es gibt sie, die weiße Weihnachten. Der Statistik nach sind etwa alle 8 bis 12 Jahre (je nach Höhenlage) in tieferen Lagen möglich, Schneeflocken zum Weihnachtsfest zu beobachten. In mittleren Lagen und über den östlichen Landesteilen ist das auch alle 3 Jahre der Fall. Die letzten weißen Weihnachten stammen aus dem Jahre 2010 - es ist also wieder an der Zeit.
Der Zeitraum für den Winter erstreckt sich von Dezember bis Ende Februar. Statistisch betrachtet ist der Dezember mit einem Mittelwert von +0,8 Grad (91/20: +1,8 Grad) der wärmste Wintermonat, gefolgt vom Februar mit +0,4 (91/20: +1,5 Grad) und dem Januar mit -0,5 Grad (91/20: +0,9 Grad). Statistisch lässt sich der Winter grob in drei Phasen einteilen. Erster Wintereinbruch Mitte Dezember, gefolgt vom Weihnachtstauwetter und einem meist milden letzten Dezemberdrittel. Anfang Januar Wetterumstellung, gefolgt vom Hochwinter, welcher im Februar langsam nachlässt. Ist der Hochwinter dominant und ausgeprägt, so folgt nicht selten ein Märzwinter noch nach. Viel wahrscheinlicher ist aber ein Ende des Winters ab dem 20. Februar, welcher im März so langsam in den Frühling übergeht.
Gelingt es dem Kontinentalhoch nicht, sich bis Europa auszudehnen, so kann der Hochwinter ausfallen. Dann verläuft der restliche überwiegend Winter mild. Ein Lostag
ist meist der Zeitraum um den 6. Januar herum - ganz gemäß der Bauernregel:
Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch kein strenger mehr dahinter
Viele Anfragen erreichen uns in jedem Winter aus den Ballungsgebieten - Wann kommt der Winter, bzw. wann kommt Schnee?
Die durchschnittliche Temperatur in den vergangenen 20 Winter ist um +1,5 Grad angestiegen. Dadurch hat sich die Schneefallgrenze etwa um 100 bis 150 Meter weiter nach oben verlagert, was einen Wintereinbruch in tieferen Lagen zunehmend wahrscheinlich macht. Die Ausbildung einer Schneedecke war früher noch bis in tiefere Lagen keine Seltenheit, doch die Schneegrenze liegt inzwischen bei 300 bis 500 Meter. Somit werden Schneefälle mit Ausbreitung einer Schneedecke in sog. Ballungsgebieten über dem Westen zunehmend seltener - bleiben aber grundsätzlich nicht auszuschließen.
Nord- oder Nordostwetterlagen sind gut, wenn ausreichend feuchte Luft bis nach Westen transportiert werden kann. Auch gut sind Nordwestwetterlagen, wenn es vorher richtig kalt war und eine Warmfront mit Aufgleitniederschlägen für ordentlichen Schneefall sorgen kann.
Süd-, Südwest, Südost- und Ostwetterlagen sorgen seltener für Schnee. Sind Südwest- bis Südostwetterlagen noch für milde Temperaturen verantwortlich, so sorgt der Ostwind für eisige Temperaturen. Mit viel Wind und teils stürmischen Windböen sorgt eine Westwetterlage für meist milde Temperaturen und reichlich Niederschlag. Man sieht also, dass die Bedingungen für einen Flachlandwinter und insbesondere über den westlich gelegenen Ballungsgebieten (Köln, Düsseldorf, Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg, Wuppertal, Bielefeld, Bonn und Münster) nahezu perfekt sein müssen.
Ein Hoch über Island/Grönland ist immer gut, für etwas Schnee, genauso wie ein Skandinavienhoch für eisige Temperaturen sorgen kann. Alles, was das normale Zirkulationsmuster stört (West-, Südwestwetterlagen) hat gute Voraussetzungen für Schneefall. Die ideale Konstellation aber ist ein Trog Mitteleuropa mit steuerndem Tiefdrucksystem über der Mittelmeerregion. Wenn sich solch eine Großwetterlage festigt, gibt es reichlich Schnee. An Weihnachten 2010 war das mal der Fall.
Den meisten Schnee gibt es bei Wetterlagen, wenn es vorher richtig kalt war und sich ein Tiefdrucksystem über dem Alpenraum Deutschland nähert und in der Höhe mildere Luftmassen heranführen kann. Bei Temperaturen um 0 Grad sind dann kräftige - teils unwetterartige - Neuschneemengen möglich. Diese Wetterlage hat aber auch ein hohes Potential für enttäuschte Gesichter zu sorgen, denn nicht selten ist in tieferen Lagen mit Schnee- oder Schneeregen zu rechnen - nasskaltes Erkältungswetter. Ab Temperaturen von unter -5 Grad nimmt die Wahrscheinlichkeit für Starkschneefall ab und unter -10 Grad wird Schneefall generell seltener zu sehen sein. Warum? Kalte Luft ist meist trocken.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
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