Faktencheck Juni
- Durchschnittstemperatur (1991/2020)+16,4 Grad
- Durchschnittstemperatur (1961/1990)+15,4 Grad
- Kältester Juni+11,19 Grad (1923)
- Wärmster Juni+19,78 Grad (2019)
- Mittelwert der letzten 20 Jahre+17,0 Grad
- Abweichung vom Mittelwert 61/90+1,6 Grad
- Höchste Temperatur+39,6 Grad (Juni 2019)
- Kältester Tageshöchstwert+4,7 Grad
- Tiefste Temperatur-4,3 Grad
- Niederschlagssoll 91/2085 l/m²
- Niederschlagssoll 61/9076 l/m²
- Höchste Niederschlagssumme737 l/m²
- Sonnenscheindauer198 Stunden
- TageslängeBeginn 16 h 35 min
Ende 16 h 55 min - WettersingularitätSchafskälte; Siebenschläferzeitraum; zwischen dem 20/22. Juni Sommersonnenwende
Frost ist möglich
In tieferen Lagen haben ca. 30 Prozent der Wetterstationen schon Luftfrost in 2 m Höhe registriert, welcher über Süddeutschland - insbesondere in den ersten fünf Tagen - häufiger vorkommen kann. Anschließend aber geht es mit den Temperaturen rasch aufwärts und während der Schafskälte wurden nur noch in ein Prozent der Messstationen Luftfrost registriert. Ist die Schafskälte vorbei (oder wird übersprungen), verhält sich das Wetter bei Werten von +24 bis +28 Grad und örtlich auch mal über +30 Grad wie ein Sommermonat.
Tiefstwerte
Die niedrigste Temperatur wurde am 4. Juni 1962 mit -4,3 Grad über Trochtelfingen gemessen, während Dauerfrost nur noch in Lagen oberhalb etwa 1.500 Meter anzutreffen ist. 30 Prozent der Messstationen zeigten mit erneutem Schwerpunkt über Süddeutschland Höchstwerte unterhalb der 10 Grad Marke, was sonst aber eher selten vorkommt.
Höchstwerte
Die höchste Temperatur wurde im Juni 2019 über Bernburg / Saale mit +39,6 Grad registriert. An 50 Prozent der Messstationen wurden Tropennächte - bei der die Nachttemperaturen nicht unter die +20 Grad Marke fallen - erfasst.
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+15,4 Grad
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+19,78 Grad (2019)
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+11,19 Grad (1923)
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+39,6 Grad
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-4,3 Grad
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+15 bis +25 Grad
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+20 bis +30 Grad
Sonnenwende
Im Mittel erreicht die Sonnenscheindauer über dem Norden 9 Stunden, während diese im Süden niedriger ausfallen kann. So wurde bspw. in der Oberrheinebene mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 7,6 Sonnenstunden der sonnenscheinreichste Juni gemessen, während der Rekord mit 399 Sonnenstunden über dem Ostseebad Karlshagen 1992 registriert wurde, was einer mittleren Sonnenscheindauer von 13,3 Stunden entspricht.
Viel Sonnenschein über dem Norden
Mit anderen Worten scheint im ersten Sommermonat über dem Norden häufiger die Sonne, als über dem Süden. Warum das so ist? Der Norden und Nordosten liegen mehr im Einflussbereich des trockenen Kontinentalklimas, während über dem Süden feuchtwarme Luftmassen zu einer erhöhten Wolkenbildung mit Schauern und Gewittern führen können.
Wann ist die Sonnenwende 2024?
Über Europa wird die Sommersonnenwende am Mittwoch, dem 20. Juni gegen 22:50 Uhr MESZ erreicht. Der Nordpol hat an diesem Datum die maximale Neigung zur Sonne und der längste Tag des Jahres gibt es an diesem Datum. Nachfolgend werden die Tage wieder kürzer und es geht streng auf Weihnachten zu :-).
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16 Stunden 35 Minuten
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16 Stunden 55 Minuten
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198 Stunden
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21. Juni 5:30 Uhr (MESZ)
Über 100 l/m² an Niederschlag an einem einzigen Tag wurden schon an fünf Prozent der Messstationen gemessen. Der meiste Niederschlag wurde mit 737 l/m² 1933 in Oberreute (Bayern) registriert. Den meisten Regen binnen 24 Stunden gab es am 29. Juni 2017 mit 197 l/m² über Berlin-Tegel. Zum Vergleich: im gesamten Monat werden durchschnittlich 85 l/m² an Regen erreicht.
Es gab aber auch schon Junimonate, die über manchen Regionen komplett trocken ausgefallen sind - das Jahr 1992 sticht für die nördlichen und östlichen Bundesländer besonders hervor. Auf die Fläche gemittelt aber schlägt der Juni aus dem Jahre 2018 einige Rekorde. Das Niederschlagssoll wurde damals gerade zu rund 54 Prozent erreicht und läutete den Dürre-Sommer 2018 ein.
Schnee im Juni?
Fast gesichert ins Skivergnügen kann man sich in den Gipfellagen der Zugspitze stürzen, denn eine Schneedecke von nicht selten bis zu 3 Meter sorgt dort für eine Schneesicherheit. Ansonsten ist vom Schnee nicht mehr allzu viel übrig und auch Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer gehören nun definitiv der Vergangenheit an.
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85 l/m²
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737 l/m²
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Nur noch über den Gebirgslagen
Sollte die Wettersingularität der Schafskälte eintreten, so provoziert diese unwetterartige Großwetterlagen. Erreichen die Werte schon an manchen Tagen die +30 Grad-Marke, so kommt es mit der Schafskälte zur zweiten Juni-Dekade nicht selten zu einem Temperatursturz.
Ansteigende Neigung zu unwetterartigen Wetterereignissen
Der Wetterwechsel geht häufig mit unwetterartigen Wetterereignissen wie Hagel, Sturm, Gewitter und Blitzschlag einher. Auch sind die ersten Tornados der Saison möglich. Die stärkste Windböe wurde mit 334,8 km/h am 12. Juni 1985 über der Zugspitze registriert. Abseits der Gebirge gab es am 24. Juni 2016 über Boltenhagen mit 156,2 km/h die stärkste Windböe zu vermelden.
Die Schafskälte ist der europäische Sommermonsun
Hört sich erst einmal extrem an, doch die Umstellung der großräumigen Luftdruckverteilung ist mit dem indischen Subkontinent zu vergleichen.
Die Landmassen sind stark erhitzt, während der Atlantik noch immer Wärmekapazität speichern kann. Im Zeitraum vom 4. bis 20. Juni entsteht häufiger ein mitteleuropäisches Tiefdrucksystem, was die kalten Luftmassen aus Nordwesten nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann. Länger andauernde Regenphasen mit einem gewissen Hochwasserpotential sind möglich.