Wetter Januar 2025 im Rückblick - deutlich zu warm, zu nass mit einer überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer
Wenig überraschend ist, dass auch der Januar deutlich zu warm ausgefallen ist. Es scheint fast so, als wären normale oder zu kalte Monate nicht mehr möglich – der Januar ist somit der 41. Monat in Folge, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 zu warm ausgefallen ist (Abweichung ≥ 0).

Fulminant startete der Januar. Gleich zu Beginn gab es viel Regen und mancherorts auch Schneefall, bevor die Temperaturen am 6. Januar mit bis zu +16,6 Grad in den frühlingshaften Bereich vordringen konnten. Nachfolgend legte sich ein Hoch über Deutschland und sorgte mit einer Inversionswetterlage für Nebel, Hochnebel und mancherorts auch für Dauerfrost.
Das Hoch dominierte über weite Strecken das Wetter, bevor es Ende Januar erneut wechselhaft und ungewöhnlich warm wurde. Unter dem Strich hatte der Januar wenig Winterliches zu bieten, und der Hochwinter ist nahezu komplett ausgeblieben.
Daten und Fakten Wetter Januar 2025
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +1,98 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,48 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +1,08 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
78,84 l/m² - Sollwert: 61 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 134,7 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 57,7 Stunden
- Sollwert: 44 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 125 Prozent
Die Temperaturen
Der Hochwinter, der eigentlich mit dem 6. Januar allmählich startet und bis in die erste Februardekade hinein das Wetter winterlich prägt, ist nahezu komplett ausgefallen. Zunächst blockierte ein Hoch mit einer gestörten Zirkulation jegliche Wetterentwicklungen, während im Verlauf der letzten Januardekade die atlantische Frontalzone einige Akzente setzen konnte.
Deutlich zu warmes Januarwetter
Aus dieser Zeit stammt auch die höchste Temperatur, die am 27. Januar mit +18,9 Grad über Bad Kohlgrub (Bayern) registriert wurde. Der tiefste Wert abseits der Gebirge wurde am 13. Januar mit -15,6 Grad über Eslohe (Nordrhein-Westfalen) gemessen.
Und ja, so überraschte es nicht, dass der Januar am Ende eine durchschnittliche Temperatur von rund +1,98 Grad erreichte. Die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittelwert betrug +2,48 Grad (91/20: +1,08 Grad) – ein deutlich zu warmer Januar 2025.
Das wärmste Bundesland war mit einer Abweichung von +3,6 Grad Sachsen. Frischer
war es mit einer Abweichung von +1,3 Grad über Nordrhein-Westfalen. Alle Bundesländer waren somit zu warm.
Im Hinblick auf den Winter – unterdurchschnittlich
An 18,3 Tagen konnten Frosttage (Tag begann mit Frost – normal 20,2 Tage), an 22,68 Bodenfrosttage (normal 22,3 Tage) und 3,3 Eistage registriert werden (normal: 9,1 Tage). Damit blieb der Winter im Januar hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Monat | Frosttage | Bodenfrosttage | Eistage |
---|---|---|---|
Januar | 18,3 (20,2) Tage | 22,68 (22,3) Tage | 3,3 (9,1) Tage |

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +3,3 Grad |
Baden-Württemberg | +2,5 Grad |
Bayern | +2,8 Grad |
Hessen | +2,3 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,8 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +1,9 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +1,3 Grad |
Rheinland-Pfalz | +1,9 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,4 Grad |
Saarland | +2,0 Grad |
Sachsen | +3,6 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,8 Grad |
Thüringen | +3,2 Grad |
Ein deutlich zu nasser Januar
Gerade zu Beginn und zum Ende konnte nennenswerter Niederschlag – zumeist in Form von Regen – registriert werden. Die atlantische Frontalzone versuchte sich immer wieder durchzusetzen, doch der Aufbau einer nachhaltig agierenden Tiefdruckrinne auf dem Atlantik misslang.
Die Niederschlagsphasen haben ausgereicht, um die Niederschlagsbilanz gegenüber dem vieljährigen Sollwert positiv ausfallen zu lassen. Niederschlagsreich war zum einen ein breiter Streifen zwischen Nordrhein-Westfalen und Brandenburg sowie entlang der Donau.
Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen deutlich zu nass
Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden ging am 2. Januar mit 100,1 l/m² über Gräfendorf (Bayern) nieder. Zum Vergleich: Das Monatssoll beträgt 61 l/m². Mit rund 290,9 l/m² konnte über Sankt Blasien-Menzenschwand (Baden-Württemberg) der meiste Niederschlag im gesamten Januar registriert werden. Mit 28,6 l/m² war die Region rund um Leipzig (Sachsen-Anhalt) deutlich zu trocken.
Das führt den Blick auf die Bundesländer. So war mit einer Sollerfüllung von 175 Prozent Rheinland-Pfalz das nasseste
und mit 107 Prozent Schleswig-Holstein das trockenste
Bundesland im Januar. Interessant: Der äußerste Südosten (etwa südlich einer Linie zwischen der Zugspitze und dem Bayerischen Wald) war markant zu trocken.
Regentage mit mehr als 1 l/m² Regen gab es an 13 Tagen (normal: 11,5 Tage).
Deutlich zu nass
Am Ende kamen insgesamt 78,8 l/m² Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit zu 134,7 Prozent übererfüllt – der Januar 2025 war somit zu nass, und keines der Bundesländer war zu trocken.
Deutlich weniger Schneetage als üblich
Die winterliche Wetterphase sorgte auch für Schneefall, der mit dem Aufbau einer markanten Luftmassengrenze mancherorts eine ordentliche Schneedecke hinterließ. Die höchste Schneedecke konnte abseits der Gebirge mit 29 cm über Wernigerode-Schierke (Sachsen-Anhalt) registriert werden. Vergleichsweise viel Schnee gab es mit bis zu 4 cm auch über Köln (Nordrhein-Westfalen) zu vermelden. Insgesamt gab es 5,1 Schneetage (in der Fläche, im Mittel), normal sind im Januar 14,4 Schneetage. Auch in dieser Disziplin hinkte der Januar seinen Möglichkeiten hinterher.

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 148,0 % |
Baden-Württemberg | 131,9 % |
Bayern | 115,9 % |
Hessen | 160,8 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 126,5 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 129,2 % |
Nordrhein-Westfalen | 154,7 % |
Rheinland-Pfalz | 175,1 % |
Schleswig-Holstein | 107,9 % |
Saarland | 158,5 % |
Sachsen | 118,8 % |
Sachsen-Anhalt | 147,6 % |
Thüringen | 139,8 % |
Ein Zuviel an Sonnenschein
Man sollte es auf den ersten Blick nicht für möglich halten, doch trotz der positiven Niederschlagsausbeute und des zu Nebel neigenden Hochdruckwetters gab es ein Zuviel an Sonnenschein.
Auf die Bundesländer bezogen, gab es über Mecklenburg-Vorpommern mit 36,6 Stunden die geringste Sonnenscheindauer, während sich der Sonnenschein mit rund 77,8 Stunden über Bayern häufiger durchsetzen konnte.
Den meisten Sonnenschein gab es mit 141,6 Stunden über der Zugspitze (Bayern), gefolgt vom Hohenpeißenberg mit 107,6 Stunden und München mit 100,2 Stunden. Vergleichsweise wenig Sonnenschein gab es mit 29,4 Stunden über Waren (Mecklenburg-Vorpommern). Eine Übererfüllung der Sonnenscheindauer gab es jedoch in 13 von 16 Bundesländern.

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 91,9 % |
Baden-Württemberg | 144,7 % |
Bayern | 152,5 % |
Hessen | 162,1 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 92,3 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 105,9 % |
Nordrhein-Westfalen | 100,5 % |
Rheinland-Pfalz | 159,8 % |
Schleswig-Holstein | 125,4 % |
Saarland | 144,5 % |
Sachsen | 109,0 % |
Sachsen-Anhalt | 99,5 % |
Thüringen | 149,9 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Januar.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Februar 2025 und im Winter 2024/25 entwickeln kann.