Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Die Winter der letzten zehn Jahre waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 allesamt zu warm (>= +0 Grad) - teils erheblich zu warm. Nach 10 zu warmen Wintern wird es doch mal wieder Zeit für einen normalen oder zu kalten Winter?
Der Winter ist für die meisten Hobby-Meteorologen die wohl spannendste Jahreszeit. Aber auch im alltäglichen Umfeld werden bereits im Herbst in den Massenmedien die ersten Schlagzeilen wie Jahrhundertwinter droht
oder Horror-Winter steht bevor
bemüht und ganz beliebt ist der allseits bekannte Bibber-Winter
. Tatsache aber ist, dass die Winter der letzten Jahre immer wärmer werden und sog. Hochwinterphasen - sofern sie denn überhaupt noch eintreten - nicht von langer Dauer sind. Sehr zum Leidwesen aller Winterliebhaber.
Der Spätherbst und der Frühwinter kann Ende November Anfang Dezember schon für etwas Schnee sorgen. Für gewöhnlich aber legt der Winter erst im Zeitraum nach dem 10. Dezember los, bevor zur Weihnachtszeit die Wettersingularität des sog. Weihnachtstauwetter einsetzt und bis zum Jahreswechsel anhalten kann. Nicht selten beginnt im Januar eine Umstellung der Großwetterlage in Richtung Hochwinter mit eisigen Temperaturen und einer geringeren Niederschlagsneigung. Hat sich der Winter hingegen bis zum 6. Januar nicht gezeigt, kommt nur selten einer nach, der seinem Namen auch gerecht wird.
Ist bis Dreikönig kein Winter, folgt keiner mehr dahinter. Bauernregel Winter
Kann sich der Hochwinter sodann im letzten Januar-Drittel behaupten, setzt dieser sich zumeist auch noch im Februar fort. Zeigt sich hingegen nur eine schwache, oder gar keine hochwinterliche Phase, so ist auch im Februar nicht mehr viel vom Winterwetter zu erwarten. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine winterliche Phase zeigt sich nach der Statistik im Zeitraum vom 16. bis 25. Februar und sollte diese kräftig und stabil ausfallen, so ist der weniger wahrscheinliche Märzwinter möglich (Mythos Märzwinter).
Rückblickend waren die letzten elf Winter allesamt zu warm (Vergleich langjähriger Mittelwert mit Abweichung der Temperatur >= +0 Grad). Dabei konnten einige Winter noch so etwas wie winterliche Großwetterlagen vorweisen, während der Winter 2019/2020 einen Totalausfall
darstellte. Immerhin konnte der Winter 2020/21 phasenweise überzeugen und brachte mancherorts viel Neuschnee.
In diesem Winter sind nahezu ideale Rahmenbedingungen zu erwarten. QBO-Ost, eine noch schwache Sonnenaktivität und ein Major-Warming stehen in der Eintreffwahrscheinlichkeit ganz oben. Zudem ist die gestörte Zirkulation (meridional) weiterhin auffällig und eine Westwetterlage wird es nicht so einfach haben. Aber auch die können richtig mild ausfallen. Unter dem Strich hat der Winter 2022/2023 - zumindest in der Theorie - eine Möglichkeit normal auszufallen.
Das Problem einer meridionalen Wetterlage - diese kann den Vollwinter bringen, aber auch zur Rekordwärme führen. Gelingt es dem Strömungsmuster im Herbst eine Zonalisierung herbeizuführen, ist vom Winter nicht allzu viel zu erwarten.
Das Langfristmodell gibt eine klare Richtung vor und die ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,0 bis +2,0 Grad deutlich zu warm. Gegenüber der - wärmeren - Messreihe von 1991 und 2020 ist eine Abweichung von -0,2 bis +0,8 Grad zu erwarten.
Die Temperaturen haben im Winter - anders als im Sommer - eine enorme Bandbreite. Theoretisch sind Werte von -36 bis +24 Grad möglich - alles schon dagewesen. Doch häufiger zeigt sich der Winter mit einem Mittelwert von +0 bis +6 Grad schwankend über weite Strecken von seiner nasskalten Seite. Der sog. Flachlandwinter ist in den letzten 10 Jahren zu einer seltenen Erscheinung geworden und frustriert den einen oder anderen Winterfan zunehmend. Aber selbst in den mittleren Lagen schwinden die Schneetage.
Bemüht man die Statistik und betrachtet die letzten Jahre, so fällt auf, dass die Winter Schwankungen aufweisen und keineswegs immer zu warm waren. Auffällig waren die Winter von 2009 bis 2011 mit dem spektakulären Winter 2010 und der weißen Weihnacht.
Am 16.12.1989 wurde mit +24 Grad in Mühlheim (Baden) aufgestellt, aber auch der Januar kann mit +20,7 Grad glänzen. Der Februar schaffte es immerhin auf +23,1 Grad. Temperaturen von +20 bis +24 Grad werden als frühsommerlich warm definiert. Doch lange halten solche Extremwerte im Winter nicht durch und sind häufig Föhn bedingt.
Der Dezember schaffte es auf einen Tiefstwert von -32,4 Grad, der Januar auf -33,5 Grad und der kälteste Wert in einem Winter wurde mit -36,3 Grad im Februar aufgestellt.
Der bislang über Deutschland wärmste Winter wurde im Jahr 2007 mit einer Abweichung von +4,1 Grad registriert. Die durchschnittliche Temperatur betrug damals +4,3 Grad. Nicht schlecht war der Winter 2019/20 mit einer Abweichung von +3,9 Grad. In Summe aber zeigen sich immer wärmer werdende Winter in immer kürzeren Abständen.
Auch wenn die Medien fast jedes Jahr einen neuen Jahrhundert-Winter ausrufen - es gab bislang nur einen, der es verdient hat, so benannt zu werden. Im Winter 1962/63 lag die durchschnittliche Temperatur bei -5,43 Grad und die Abweichung zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 betrug -5,63 Grad.
Die Sonne hat im Winter - aufgrund des flachen Sonnenstandes - nur wenig Kraft. Selbst ganztägiger Sonnenschein schafft es nach einer frostigen Nacht kaum mehr die Temperaturen nennenswert nach oben zu bewegen.
Im Zeitraum von 1930 an betrug die durchschnittliche Sonnenscheindauer im gesamten Winter 164 Stunden. Pro Monat also gerade einmal 54 Stunden. Den wenigsten Sonnenschein gab es im Winter 2011/12 mit 92,93 Stunden. Vergleichsweise viel gab es 1948/49 mit 236 Stunden. Zum Vergleich: Im Sommer beträgt die durchschnittliche Sonnenscheindauer 638,93 Stunden!
Der niedrige Sonnenstand begünstigt Nebel und Hochnebel, ebenso wie dunstige Wetterlagen. Auch sog. Inversionswetterlagen treten im Winter häufiger auf.
Zum meteorologischen Winteranfang am 1. Dezember beträgt die Sonnenscheindauer 8 Stunden und 05 Minuten. Am kürzesten Tage - der Wintersonnenwende - beträgt die Tageslänge 7 Stunden und 44 Minuten.
Ende Januar sind es schon 9 Stunden und 07 Minuten und am Ende des Winters beträgt die Tageslänge 10 Stunden und 55 Minuten.
Im Durchschnitt erreicht die Niederschlagssumme im Winter 180 l/m² (Sommer: 239 l/m²) und damit beinhaltet er zugleich die niederschlagsärmsten Monate des ganzen Jahres.
Der Grund für die geringere Niederschlagsneigung ist die zunehmend kälter werdende Luft, die zum einen weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und zudem noch Hochdruckgebiete - vor allem die kontinentalen - begünstigt.
Im Winter 1890/91 gab es mit 66,51 l/m² den wenigsten Niederschlag, aber auch der Winter 1971/72 zeigte sich mit 67,30 l/m² sehr trocken.
Setzt sich im Winter die sog. Westwetterlage durch, so kann auch einiges an Niederschlag zusammen kommen. Die höchste Niederschlagssumme wurde im Winter 1947/48 mit 298,12 l/m² gemessen. In diesem Winter wurde zudem mit 33,51 l/m² die höchste Tagesniederschlagsmenge im Flächenmittel registriert. In jüngerer Zeit stach mit 221 l/m² der Winter 2019/2020 hervor.
Der Schnee wird vor allem von den Kindern geliebt, doch gibt es auch zahlreiche Erwachsene, die den Schnee lieben. Besonders besinnlich sind die Tage, an denen der Schnee den Alltagslärm dämpft und man die Tage ruhiger angehen lässt. Andererseits ist der Schnee - vor allem im Berufsverkehr - eine unerwünschte Begleiterscheinung im Winter. Und man stellt mal wieder fest: Das Wetter kann es niemanden recht machen.
Die Winter der letzten 20 Jahre sind deutlich wärmer geworden. Im Schnitt um +1,3 Grad. Das erklärt, warum die Schneefallgrenze sich von den unteren mittleren Lagen (300-500 Meter) in die höheren mittleren Lagen (500 - 800 Meter) verlagert hat und eine geschlossene Schneedecke - und damit der Flachlandwinter - in tieferen Lagen (0- 300 Meter) seltener geworden ist.
Durchschnittlich bringt es ein Winter auf 34,9 Tage (91/20: 23,7 Tage), an denen eine Schneedecke vorhanden ist. In den letzten 30 Jahren hat die Anzahl der Schneetage um -11,2 Tage abgenommen, was einen Flachlandwinter nur noch unter optimalen Bedingungen möglich macht. Im Winter 1967/68 gab es mit 44 die meisten Schneetage. In jüngster Zeit sticht der Winter 2008/09 mit 30,2 Schneetagen hervor. Im Winter 2020/21 gab es 28 Schneetage.
Die wenigsten Schneetage gab es mit 3,7 Tage im Winter 2019/20.
Interessant wird es in der Vorweihnachtszeit - klappt es mit einer weißen Weihnacht, oder wird es doch nur wieder grün? In 15 bis 20 Prozent der Fälle sind weiße Weihnachten zu erwarten (in tieferen Lagen sogar nur zu 12,5 Prozent), was in etwa bedeutet, dass nur alle acht Jahre weiße Weihnachten möglich sind (mehr dazu: Wetter Weihnachten).
Berühmt und berüchtigt sind die Wetterkapriolen im Winter, wenn mit einem kräftigen Schneeschauer, einem Kaltlufteinbruch, oder gar einem Wintergewitter kurzzeitig das öffentliche Leben aus dem Tritt gebracht wird. Binnen Minuten können durch einen heftigen Wintereinbruch Verkehrsinfrastrukturen stark beeinträchtigt werden.
Aber nicht nur das - gerade durch die häufigen Temperaturwechsel im Früh- und Spätwinter ergeben sich enorme Temperaturgegensätze, was gerade entlang der Luftmassengrenze zu turbulenten Wettererscheinungen führen kann.
Von Extremschneefall bis hin zu Dauerregen und stürmischen Winden ist alles möglich. In Erinnerung aber bleibt der Orkan Lothar am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999, der vor allem über dem Süden wütete. Die Spitzenwindgeschwindigkeit aber wurde am 27. Februar 1990 mit 265 km/h über dem Wendelstein registriert.
Auf diese zwei Phänomene sind im Winter zu achten. Immer wenn es um Luftmassengrenzen, Schnellläufer oder Randtiefentwicklungen geht, sind Extremwetterereignisse zu erwarten.
Winter | Temperatur | Abweichung 61/90 (91/20) |
---|---|---|
+1,0 bis +2,0 Grad | +1,0 bis +2,0 Grad (-0,2 bis 0,8 Grad) | |
+3,24 Grad | +3,0 bis (+1,8 Grad) | |
+1,83 Grad | +1,6 Grad (+0,4 Grad) | |
+4,1 Grad | +3,9 Grad (+2,7 Grad) | |
+2,8 Grad | +2,6 Grad (+1,4 Grad) | |
+1,6 Grad | +1,4 Grad (+0,2 Grad) | |
+1,0 Grad | +0,8 Grad (-0,4 Grad) | |
+3,6 Grad | +3,4 Grad (+2,2 Grad) | |
+1,9 Grad | +1,7 Grad (+0,5 Grad) | |
+3,3 Grad | +3,1 Grad (+1,9 Grad) | |
+0,3 Grad | +0,1 Grad (-1,1 Grad) |
Der Rekordwinter aus dem Jahre 2007 brachte es gegenüber dem langjährigen Mittelwert auf eine Abweichung von +4,18 Grad. Auffällig aber war, dass es weiterhin kältere - und aufeinander folgende - Winterphasen gab (2009-2013). Das hat sich aber in den letzten Jahren geändert.
Man sagt in der Statistik, dass einem zu warmen Winter ein weiterer zu warmer Winter folgt. Erst im dritten oder vierten Jahr folgt wieder ein normaler bis zu kalter Winter nach, wobei der darauffolgende Winter wieder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hat, zu kalt auszufallen.
Diese Regelmäßigkeit, bzw. Abhängigkeiten sind in den letzten 20 Jahren so nicht mehr erkennbar und vertretbar. Schuld ist die Klimaerhitzung.
Anders formuliert liegt die Wahrscheinlichkeit nach der Statistik der letzten 20 Jahre für einen zu kalten Winter bei 20 Prozent, für einen normalen Winter bei 15 Prozent und für einen zu warmen Winter bei 65 Prozent. Das Ergebnis ist also eindeutig und für Freunde des Winterwetters ernüchternd
.
Bundesland | Temperatur (Grad) |
Regen (l/m²) |
Regentage (>1 l/m²) |
Sonne (Stunden) |
Schneetage (Tage) |
Wintertage (Tage) |
---|---|---|---|---|---|---|
Brandenburg (Potsdam) / Berlin |
+8,9 (+10,0) |
121 (130,5) |
28,3 (30) |
151 (168) |
32,0 (20,2) |
23,7 (16,9) |
Baden-Württemberg (Stuttgart) |
+9,2 (+10,3) |
217,2 (223,1) |
34 (34) |
173 (196) |
40,5 (28,9) |
22,1 (16,7) |
Bayern (München) |
+8,0 (+9,26) |
191,4 (196,2) |
32,6 (33,5) |
175 (190) |
49,7 (36,5) |
28,6 (21,8) |
Hessen (Wiesbaden) |
+9,0 (+10,0) |
174,9 (183,5) |
32,7 (34,0) |
139 (152) |
32,5 (20,0) |
21,6 (15,7) |
Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) |
+8,3 (+9,5) |
127,5 (145,5) |
29,9 (31,3) |
144 (150) |
32,4 (19) |
23,9 (15,6) |
Niedersachsen (Hannover) / Bremen / Hamburg |
+9,6 (+10,6) |
170,1 (196) |
33,9 (36,6) |
140 (151) |
25,4 (14,5) |
18,9 (12,5) |
Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf) |
+10,35 (+11,0) |
217,7 (237,9) |
36,8 (39,1) |
156 (169) |
24,1 (14,7) |
14,7 (10,0) |
Rheinland-Pfalz (Mainz) |
+9,8 (+10,5) |
189,6 (206,2) |
33,7 (35,3) |
149 (162) |
28,1 (18,3) |
18,3 (13,2) |
Schleswig-Holstein (Kiel) |
+8,6 (+9,5) |
175,7 (204) |
33,7 (36,5) |
139 (143) |
26,4 (14,4) |
19,1 (12,0) |
Saarland (Saarbrücken) |
+9,7 (+10,4) |
238,8 (271,8) |
36,2 (38,7) |
157 (168) |
25,1 (17,0) |
16,9 (11,5) |
Sachsen (Dresden) |
+8,6 (+9,8) |
146,4 (153,7) |
31,1 (32,9) |
167 (190) |
39,7 (31,4) |
26,4 (20,4) |
Sachsen-Anhalt (Magdeburg) |
+9,2 (+10,4) |
109 (124) |
26,1 (28,7) |
149 (179) |
29,2 (18,9) |
23,0 (16,3) |
Thüringen (Erfurt) |
+8,0 (+9,5) |
123,8 (147,4) |
27,8 (30,8) |
154 (170) |
36,9 (29,2) |
30,1 (21,6) |
Deutschland | +9,0 (+10,0) |
174,6 (188,9) |
32,3 (34,1) |
157 (172) |
34,9 (23,7) |
22,7 (16,3) |
Im Flächenmittel erzielte der Winter eine durchschnittliche Temperatur von +3,24 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Klimamittel von 1961 und 1990 um +3,0 Grad zu warm. Im Vergleich zur - wärmeren -Periode von 1991 und 2020 war der Winter 2021/2022 um +1,8 Grad zu warm - und das ist schon eine Hausnummer
.
Am Ende erreichte der Winter eine Niederschlagssumme von 203,7 l/m² und erfüllte sein Niederschlagssoll zu 115 Prozent.
An gerade einmal 11,8 Tagen (normal 34,9 Tage) gab es im Flächenmittel eine Schneedecke zu bestaunen. Damit wurde der Sollwert
nur zu 33 Prozent erreicht. Das Flächenmittel aber täuscht. Hauptsächlich die höheren mittleren und höheren Lagen konnten mit einer Schneedecke glänzen, während es über dem Westen, dem Nordwesten und Südwesten ganze Landstriche gab, wo keine Schneetage registriert werden konnten.
In Summe brachte es der Winter auf durchschnittlich 165,9 Sonnenstunden und erfüllte seinen Sollwert zu rund 104 Prozent.
Weitere Daten und Fakten finden Sie im Wetterrückblick Wetter Winter 2021/22.
Rückblickend waren die letzten elf Winter allesamt zu warm (Vergleich langjähriger Mittelwert mit Abweichung der Temperatur >= +0 Grad). Dabei konnten einige Winter noch so etwas wie winterliche Großwetterlagen vorweisen, während der Winter 2019/2020 einen Totalausfall
darstellte. Immerhin konnte der Winter 2020/21 phasenweise überzeugen und brachte mancherorts viel Neuschnee.
In diesem Winter sind nahezu ideale Rahmenbedingungen zu erwarten. QBO-Ost, eine noch schwache Sonnenaktivität und ein Major-Warming stehen in der Eintreffwahrscheinlichkeit ganz oben. Zudem ist die gestörte Zirkulation (meridional) weiterhin auffällig und eine Westwetterlage wird es nicht so einfach haben. Aber auch die können richtig mild ausfallen. Unter dem Strich hat der Winter 2022/2023 - zumindest in der Theorie - eine Möglichkeit normal auszufallen.
Das Problem einer meridionalen Wetterlage - diese kann den Vollwinter bringen, aber auch zur Rekordwärme führen. Gelingt es dem Strömungsmuster im Herbst eine Zonalisierung herbeizuführen, ist vom Winter nicht allzu viel zu erwarten.
Das Langfristmodell gibt eine klare Richtung vor und die ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,0 bis +2,0 Grad deutlich zu warm. Gegenüber der - wärmeren - Messreihe von 1991 und 2020 ist eine Abweichung von -0,2 bis +0,8 Grad zu erwarten.
Mehr dazu in der Wetterprognose Winter 2022/2023.
Die ersten Schneeflocken gibt es mit dem Herbst, bzw. im Spätherbst. Richtig winterlich aber wird es frühestens zur zweiten Dezember-Dekade, bevor das Weihnachtstauwetter die Schneepracht wieder dahinschmelzen lässt.
Der Januar ist dann für den Hochwinter verantwortlich - der meist in Form eines kalten und trockenen Kontinentalhochs in Erscheinung tritt. Läuft der Hochwinter auf vollen Touren, so kann er weite Teile des Februars mit beeinflussen. Fällt der Hochwinter aus und hat es bis zum 6. Januar so gut wie keine winterlichen Wettererscheinungen gegeben, ist vom Winter auch nicht mehr allzu viel zu erwarten - außer ein Polarwirbelsplit, oder ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe reißen das Ruder
nochmals herum.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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