Faktencheck Frühling
- Durchschnittstemperatur (91-20)+8,9 Grad
- Durchschnittstemperatur (61-90)+7,7 Grad
- Kältester Frühling+5,65 Grad (1883)
- Wärmster Frühling+10,87 Grad (2024)
- Durchschnittliche Eistage2,1
- Durchschnittliche Frosttage20,6
- Mittelwert der letzten 20 Jahre+9,1 Grad
- Abweichung vom Mittelwert 61/90+1,4 Grad
- Höchste Temperatur+36,1 Grad
- Kältester Tageshöchstwert-11,5 Grad
- Tiefste Temperatur-28,5 Grad
- Niederschlagssoll185 l/m²
- Höchtse Niederschlagssumme276 l/m²
- Höchste Schneedecke250 cm
- Schneetage6,2
- Sonnenscheindauer459 Stunden
- TageslängeBeginn 11 h 00 min
Ende 16 h 00 min - WettersingularitätEnde März häufiger nochmals ein Kaltlufteinbruch; April-Wetter; Eisheilige zur zweiten Mai-Dekade
Die Durchschnittstemperatur beträgt über Deutschland vom März bis Mai +7,7 Grad (Vgl. Winter +0,2 Grad, Herbst +8,8 Grad, Sommer +16,3 Grad; 91/20: +8,9 Grad). Somit ist die Frühlingszeit die zweitkälteste Jahreszeiten im Jahr. Unterteilt ist der März mit einer Durchschnittstemperatur von +3,5 Grad (91/20: +4,65 Grad) der kälteste Frühlingsmonat, gefolgt vom April mit +7,4 (91/20: +9,0 Grad) und dem Mai mit +12,1 Grad (91/20: +13,1 Grad). Im Schnitt werden die Temperaturen von März bis Mai um rund 8 Grad wärmer.
Es wird wärmer
In den letzten 20 Jahren ist es deutlich wärmer geworden. Nur ein Frühjahr war zu kalt, 2 normal und 17 zu warm. Im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert ist das Wetter im Frühjahr der letzten 20 Jahre um +1,23 Grad wärmer geworden.
Die höchste Temperatur
Die höchste seit 1881 in Deutschland gemessene Temperatur stammte vom 23. Mai 1922 und betrug +36,1 Grad, was schon einem sommerlichen Hitze-Wert entspricht. Und das ist typisch für den Mai, der am Ende hinaus gerne schon einmal zeigt, dass er auch Sommer kann.
Die tiefsten Werte
Wenn im Mai der höchste Wert erreicht wird, stammt der tiefste Wert mit -28,5 Grad vom 05. März 1949 (Trochtelfingen - Baden-Württemberg). Berühmt-berüchtigt sind die Märzwinter, wenn der Winter nicht weichen mag und sich in manchen Jahren noch bis Mitte März hinein erstreckt. Manches Mal erholt sich der Frühling dann erst im Mai und lässt auch noch den April zu kalt ausfallen.
Das wärmste Frühjahr
Das Jahr 2007 beinhaltet mit einem Durchschnittswert von +10,62 Grad den wärmsten Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahr 1881.
Der kälteste Frühling
Das muss man schon weit zurückblicken. 1883 wurde mit einer durchschnittlichen Temperatur von +5,65 Grad der kälteste Frühling registriert.
-
+8,9 Grad
-
+7,7 Grad
-
+10,87 Grad (2024)
-
+5,65 Grad (1883)
-
+36,1 Grad
-
-28,5 Grad
-
2,1
-
20,6
-
3,3
-
0,2
Der Sonnenstand steigt von März bis Mai spür- und sichtbar an. Das sorgt dafür, dass aus spätwinterlichen Temperaturen sommerliche Temperaturen werden
Durchschnittliche Sonnenscheindauer
Die durchschnittliche Sonnenscheindauer beträgt im Frühjahr 459 Stunden. Den meisten Sonnenschein gab es im Jahr 2010 mit über 700 Stunden. Wenig Sonnenschein gab es 1982 mit rund 340 Stunden.
Der steigende Sonnenstand sorgt - ab Ende März - für eine zunehmende Wetteraktivität. Vom unbeständigen April-Wetter bis hin zu Dauerregen im Mai ist dann alles vertreten.
Die Sonnenscheindauer nimmt zu
Zum meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März beträgt die Sonnenscheindauer 11 Stunden. Ende April sind es 15 Stunden und am Ende Mai beträgt die Tageslänge 16 Stunden. Insgesamt nimmt die Sonnenscheindauer in den Frühlingsmonaten um 5 Stunden zu.
-
459 Stunden
-
11 Stunden
-
15 Stunden
-
16 Stunden
-
340 Stunden
-
über 700 Stunden
Im Durchschnitt wird eine Niederschlagssumme von 185 l/m² erreicht und liegt damit nur knapp über dem Winter (180 l/m²).
Verhaltener Niederschlag
Damit gehören die Frühlingsmonate nicht gerade zu den niederschlagsreichsten. Das liegt daran, dass im März das Wetter ruht
und im April erst die Niederschlagsleistung nennenswert ansteigt, doch diese zumeist in Schauerform niedergehen. Erst der Mai kann mit ausgeprägten Tiefdrucksystemen für länger andauernden Niederschlag sorgen.
Gerade der Zeitraum von Ende März bis Ende April ist geprägt von Turbulenzen, kräftigen Schauern, die mitunter schon mit Gewittern einhergehen können. Kräftige Temperatursprünge können noch für eine Schneedecke bis auf tiefere Lagen herab sorgen, die ab Mai dann so gut wie nicht mehr in Erscheinung tritt.
Trockenheit
Der Frühling von 2011 zeigte sich mit einer Niederschlagssumme von 90,14 l/m² sehr trocken. Noch trockener aber war der Frühling aus dem Jahre 1883, wo gerade einmal 82,62 l/m² registriert wurden.
Den meisten Niederschlag gab es im Frühling 1983 mit 276 l/m².
Im Trend fallen die Monate März, April und Mai seit 1990 zunehmender trockener aus. Das Defizit liegt im Mittel bei -8,57 l/m² und seit 2005 beträgt die Abweichung -12,68 l/m². Das subjektive Gefühl, dass die Frühlingsmonate insgesamt trockener und wärmer werden, trügt nicht.
-
185 l/m²
-
276 l/m²
-
82,62 l/m²
-
Im März und April noch möglich
Interessant ist der Verlauf der Vegetation der letzten 120 Jahre. Durchschnittlich lag die Zahl der Tage bis zum Vegetationsbeginn von 1900 bis 1980 um die 90 Tage und damit Anfang April.
Die Natur regt sich im März
Im Zeitraum von 1980 bis 2019 hat sich die Zeit auf 83 Tage verkürzt und beginnt bereits in der letzten März-Dekade. Der kürzeste Zeitraum wurde 2007 mit 64 Tagen erreicht, was noch in der ersten März-Dekade liegt. Das verwundert nicht, war der Frühling im Jahr 2007 zugleich der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
-
90 Tage
-
83 Tage
-
64 Tage (2007)
-
116 Tage (1917)
Aprilwetter - jedem bekannt und von Hobbygärtnern und Landwirten gefürchtet - sind die turbulenten Luftmassenbewegungen, die binnen kürzester Zeit die Temperaturen von +20 auf +0 Grad absinken lassen. Erst nach den Eisheiligen im Mai stabilisiert sich das Wetter so langsam und geht in großen Schritten in Richtung Sommer.
Ein sog. Italientief (sog. Vb-Wetterlagen) kommt im Mai häufiger vor, was über Tage hinweg zu Starkregen führen kann. Im März und April sind kräftige Schauer möglich, welche die Landschaften in binnen vom Minuten in winterlich weiße Landschaften verwandeln können. Besonders gefürchtet ist der Frost in der Blütezeit, welcher zu erheblichen Ernteausfällen führen kann (bspw. im Jahre 2017).
Weiße Ostern wahrscheinlicher als weiße Weihnachten?
Nein, der Vergleich hinkt ein wenig, da Ostern im Gegensatz zu Weihnachten immer an unterschiedlichen Zeiträumen stattfindet. Liegt Ostern aber im März - oder Anfang April - so ist die Wahrscheinlichkeit für etwas Schnee schon deutlich höher und nicht selten sind die Temperaturen an Ostern dann kälter als an Weihnachten.
Stürmische Winde
Stürmische Winde kommen vor, und die Maximalgeschwindigkeit über tieferen Lagen liegt zwischen 120 und 150 km/h. Damit ist ein Frühjahrssturm weniger kräftig als ein Herbst- oder Wintersturm (140 bis 180 km/h).