Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Langweilig war das Wetter im Juni 2020 nicht - gab es doch zahlreiche Schauer und Gewitter und örtliche Unwetter zu bestaunen. Trotz der Schafskälte aber war der Juni am Ende dann doch deutlich zu warm.
Abwechslungsreich war der das Wetter im Juni 2020. Auf beständiges Sommerwetter hat man vergeblich gewartet - ebenso wie auf eine Westwetterlage. Verantwortlich für das Auf und Ab der Temperaturen und die zahlreichen Schauer und Gewitter war ein überwiegend meridional geprägtes Zirkulationsmuster. Kurios: einer Hitzewelle folgte ein markanter Temperatursturz, der über den höheren Lagen kurzzeitig die Schneefallgrenze absinken ließ.
Im Mittelwert der Tag- und Nachttemperaturen brachte es der Juni 2020 auf +16,8 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961-1990 um +1,4 Grad und gegenüber der Referenzperiode von 1981-2010 um +1,1 Grad zu warm.
Der Juni begann zunächst verbreitet sommerlich warm, doch rasch setzte sich die Wettersingularität der sog. Schafskälte durch, die dann ungewöhnlich lange das Wettergeschehen dominierte. Interessant war die Großwetterlage dazu. Das Hoch schob sich nach Skandinavien und wurde von den Tiefdruckgebieten am südlichen Gradienten unterwandert, was über Teile von Deutschland für ergiebigen Dauerregen und kühle Temperaturwerte sorgte. Mancherorts wurden am Tage kaum die +10 Grad erreicht und in den Nächten sanken die Werte verbreitet in den einstelligen Bereich ab. Der kälteste Temperaturwert aber wurde mit +0,5 Grad in der Nacht auf den 1. Juni über Oberharz am Brocken-Stiege (504 Meter ü. NN) registriert.
Aber es gab auch die Hitze, die im Juni gleich zwei Mal zuschlug. Der höchste Wert wurde am 13. Juni mit +34,0 Grad über Coschen - südlich von Eisenhüttenstadt - registriert.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +2,0 Grad |
Baden-Württemberg | +0,9 Grad |
Bayern | +0,8 Grad |
Hessen | +1,5 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +1,7 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,2 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +2,0 Grad |
Rheinland-Pfalz | +1,5 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,0 Grad |
Saarland | +1,2 Grad |
Sachsen | +1,7 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,1 Grad |
Thüringen | +1,5 Grad |
Normalerweise erreicht der Juni eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 85 l/m² (weitere Wetterfakten Juni). Der Juni 2020 erreichte im Flächenmittel 90 l/m² und war damit leicht zu nass. Mit Hilfe von Starkregen und länger andauerndem Niederschlag konnte verbreitet das Niederschlagssoll weit übererfüllt werden. Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden wurde am 13. Juni mit Hilfe eines kräftigen Unwetters mit einer Regensumme von 133,4 l/m² südwestlich von Magdeburg registriert. Den meisten Niederschlag im gesamten Monat gab es mit 250 bis 300 l/m² entlang der Alpen. Den Vogel aber soz. abgeschossen
hat mit einer Regensumme von 359 l/m² die Region Ettal-Graswang im Allgäu.
Aber wie es bei Schauern und Gewittern eben so üblich ist, sind diese selten gerecht verteilt und so gab es über dem Westen, Osten und Norden einige Regionen, über denen sich die Trockenheit zu einer Dürre umwandelte und seit März kein richtiger Niederschlag mehr zusammen kam. Am wenigsten Niederschlag wurde mit 9,4 l/m² über Golßen-Mahlsdorf gemessen, was gerade einmal 15 Prozent des Niederschlagssolls entspricht.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 87,5 % |
Baden-Württemberg | 96,9 % |
Bayern | 128,3 % |
Hessen | 103,3 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 108,5 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 89,7 % |
Nordrhein-Westfalen | 92,5 % |
Rheinland-Pfalz | 84,9 % |
Schleswig-Holstein | 92,2 % |
Saarland | 86,3 % |
Sachsen | 82,8 % |
Sachsen-Anhalt | 113,6 % |
Thüringen | 127,2 % |
Bedingt durch das Hoch über Skandinavien war der Anteil der Sonnenstunden über Norddeutschland mit 250 Stunden deutlich höher, als mit 150 Stunden über Süddeutschland, wo sich die Tiefdrucksysteme tummelten. Im Flächenmittel erreichte der Juni eine Sonnenscheindauer von 215 Stunden und übertraf den Mittelwert von 198 Stunden um 17 Stunden.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 97,2 % |
Baden-Württemberg | 88,4 % |
Bayern | 89,0 % |
Hessen | 99,7 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 104,2 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 108,6 % |
Nordrhein-Westfalen | 106,7 % |
Rheinland-Pfalz | 99,4 % |
Schleswig-Holstein | 114,7 % |
Saarland | 101,1 % |
Sachsen | 90,9 % |
Sachsen-Anhalt | 102,0 % |
Thüringen | 92,4 % |
Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Juni.
Auf der nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter im Juni 2022 und im Sommer 2022 entwickeln kann.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Siebenschläfertagesbeginnt am 25. Juni
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