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So war das Wetter im Herbst 2021: Zu warm, zu trocken und etwas zu sonnig

| M. Hoffmann
So war das Wetter im Herbst 2021 © Martin Bloch

Eine Westwetterlage hatte auch im Herbst 2021 keine Chance, sich durchzusetzen. Phasenweise war ein Versuch, eine Sturmserie über Europa zu etablieren, zu erkennen, doch scheiterten die Versuche meist kläglich und so verwundert es nicht, dass das Wetter im Herbst 2021 zu warm und zu trocken war.

Ungewöhnlich warmer Start in den Herbst

Der September zeigte sich ungewöhnlich warm und führte vom Spätsommer nahtlos in den Altweibersommer und zum Monatswechsel in den goldenen Oktober über. Der September erreicht eine Durchschnittstemperatur von +15,17 Grad und die Abweichung zum Mittelwert von 1961 und 1990 lag bei +1,84 Grad (91/20: +1,34 Grad). Zudem erfüllt der September sein Niederschlagssoll nur zu 58 Prozent und war somit erheblich zu trocken.

Daten und Fakten Wetter Herbst2021

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +9,91 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +1,1 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +0,6 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    132,31 l/m²
  • Sollwert: 188 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 73,8 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 345,98 Stunden
  • Sollwert: 311 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 109,5 Prozent

Das Wetter im Oktober zeigte sich nach einer Warmphase zum Ende hin abwechslungsreicher und spürbar kühler. Trotzdem war dieser am Ende mit einer durchschnittlichen Temperatur von +9,65 Grad um +0,63 Grad zu warm (91/20: +0,23 Grad) und konnte sein Niederschlagssoll zu 82 Prozent erfüllen und so war auch der zweite Herbstmonat zu warm und zu trocken.

Im November konnte eine durchschnittliche Temperatur von +4,93 Grad erreicht werden und damit war der November um +0,9 Grad zu warm (91/20: +0,1 Grad). Der Niederschlag konnte sein Sollwert zu 79 Prozent erfüllen, war aber über einigen Regionen erheblich zu trocken.

Die Temperaturen im Herbst 2021

Die höchste Temperatur konnte mit dem Erreichen der hochsommerlichen +30 Grad-Marke am 9. September über Huy-Pabstorf (Sachsen-Anhalt) registriert werden. Aber auch sonst gab es an diesem Tag über vielen Regionen deutlich mehr als +25 Grad zu vermelden. Am 14. September konnten über Bad-Mergentheim (Baden-Württemberg) nochmals +28,9 Grad erreicht werden.

Die tiefsten Werte fallen bekannterweise in den November und ein Kaltlufteinbruch sorgte mit -9,2 Grad am 27. November über Meßstetten-Appental (Baden-Württemberg; 900 Meter) für die niedrigsten Werte. Über mittleren Lagen war es am 25. November mit -7,7 Grad über Zwiesel (Bayern; 615 Meter) ordentlich frisch, während über tieferen Lagen am 23. November mit -6,8 Grad über Bad Königshofen (Bayern; 289 Meter) der niedrigste Wert erzielt werden konnte.

Das wärmste Bundesland war mit einer durchschnittlichen Temperatur von +11,2 Grad Schleswig-Holstein (Abweichung 61/90: +1,9 Grad). Etwas frischer war es mit +8,7 Grad über Bayern (Abweichung 61/90: +0,7 Grad).

Ein zu warmer Herbst

Im Flächenmittel galt der Herbst bis zum 15. Oktober mit einer Abweichung der Temperaturen vom Klimamittelwert der Jahre 1961 und 1990 mit +2,1 Grad deutlich zu warm und konnte sein Niederschlagssoll nur zu 26 Prozent erfüllen (Mehr dazu: Warmer Herbst, kalter Winter?

In der zweiten Herbsthälfte konnte der Temperaturüberschuss abgebaut werden und mit einer durchschnittlichen Temperatur von +9,91 Grad in die Geschichtsbücher eingehen. Im Vergleich zum Klimamittelwert war das Wetter im Herbst 2021 um +1,11 Grad zu warm (91/20: +0,6 Grad).

Die Temperaturen im Herbst 2021
Monat Temperatur Temperatur-Abweichung (1961/1990) Temperatur-Abweichung (1991/2020)
September 2021 +15,17 Grad +1,84 Grad +1,34Grad
Oktober 2021 +9,65 Grad +0,6 Grad +0,2Grad
November 2021 +4,9 Grad +0,9 Grad +0,1 Grad
Herbst 2021 +9,91 Grad +1,11 Grad +0,6 Grad
Das Wetter im Herbst war zu warm
Das Wetter im Herbst war zu warm
© www.mtwetter.de

Die Temperaturabweichung im Herbst 2021 verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 und 1990
Berlin / Brandenburg +1,5 Grad
Baden-Württemberg +0,5 Grad
Bayern +0,7 Grad
Hessen +0,8 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +1,9 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +1,6 Grad
Nordrhein-Westfalen +1,0 Grad
Rheinland-Pfalz +0,8 Grad
Schleswig-Holstein +1,9 Grad
Saarland +0,7 Grad
Sachsen +1,1 Grad
Sachsen-Anhalt +1,5 Grad
Thüringen +1,1 Grad

Die Merkmale

In Summe gab es 3,8 Sommertage (Durchschnitt 61/90: 2,4 Tage), an 19,8 Tagen gab es Bodenfrost (Durchschnitt 61/90: 18,5 Tage), 10,6 Frosttage (61/90: 13 Tage) und nur an 0,4 Tagen gab es sog. Eistage oder anders formuliert Dauerfrost (61/90: 1,8 Tage)

Die Sommer, Frost und Eistage im Herbst 2021 (in der Klammer der Durchschnittswert)
Saison Sommertage Bodenfrost Frost Eistag
Herbst 2021 3,8 (2,4) Tage 19,8 (18,5) Tage 10,6 (13) Tage 0,4 (1,8) Tage

Ein deutlich zu trockener Herbst

Starkniederschläge gab es im Herbst so gut wie keine zu vermelden. Beachtlich waren die Regenmengen am 4. November über den östlich gelegenen Bundesländern, was die Trockenheit dort etwas abmilderte. Bemerkenswert hauptsächlich deshalb, da dort binnen 24 Stunden mancherorts die gesamte Regenmenge des Monats niederging.

Der Regen

Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden aber konnte mit 74,9 l/m² am 26. September über Kreuth-Glashütte (Bayern) gemeldet werden.

Den meisten Niederschlag im Herbst wurde mit 407,5 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) registriert. Relativ trocken war es mit nur 55,7 l/m² über Edertal-Bergheim (Hessen).

Das nasseste Bundesland war mit 211 l/m² Schleswig-Holstein und das trockenste war mit 103,2 l/m² Hessen.

Am Ende erreichte der Herbst eine Niederschlagssumme von 132,31 l/m² und erfüllte sein Niederschlagssoll nur zu 73,78 Prozent.

Der Regen im Herbst 2021
Monat Regensumme Niederschlag-Abweichung
September 2021 36,0 l/m² 58,6 Prozent
Oktober 2021 46,2 l/m² 82,9 Prozent
November 2021 49,93 l/m² 80,3 Prozent
Herbst 2021 132,2 l/m² 73,8 Prozent
Das Wetter im Herbst 2021 war zu trocken
Das Wetter im Herbst 2021 war zu trocken
© www.mtwetter.de

Erfüllung des Niederschlagssolls im Herbst 2021 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961-1990
Berlin / Brandenburg 89,5 %
Baden-Württemberg 55,8 %
Bayern 59,5 %
Hessen 56,5 %
Mecklenburg-Vorpommern 113,0 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 81,6 %
Nordrhein-Westfalen 65,1 %
Rheinland-Pfalz 65,1 %
Schleswig-Holstein 90,6 %
Saarland 63,4 %
Sachsen 73,7 %
Sachsen-Anhalt 90,9 %
Thüringen 79,8 %

Die Sonne im Herbst

Der September war überproportional sonnig, während der November oftmals neblig trüb war. Den meisten Sonnenschein gab es abseits der Gebirge mit 487 Stunden über Stuttgart, wohingegen über Schwerin die Sonne sich mit gerade einmal 236,2 Stunden blicken ließ.

Auf die Bundesländer bezogen gab es mit 406 Stunden über dem Saarland den meisten Sonnenschein, während es mit 271 Stunden über Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise dunkel blieb.

In Summe brachte es der Herbst auf durchschnittlich 346,0 Sonnenstunden und erfüllte seinen Sollwert von 311 Stunden zu rund 110 Prozent.

Eine leicht positive Sonnenscheinbilanz
Eine leicht positive Sonnenscheinbilanz
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Herbst 2021 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 und 1990
Berlin / Brandenburg 100,3 %
Baden-Württemberg 122,3 %
Bayern 119,2 %
Hessen 112,5 %
Mecklenburg-Vorpommern 86,4 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 99,1 %
Nordrhein-Westfalen 112,2 %
Rheinland-Pfalz 120,0 %
Schleswig-Holstein 93,6 %
Saarland 127,4 %
Sachsen 110,7 %
Sachsen-Anhalt 107,8 %
Thüringen 108,6 %

Ein zu warmer und zu trockener Herbst

Der Herbst 2021 war außergewöhnlich. Seine Struktur war mit einer meridionalen Wetterlage ungewöhnlich und wurde in der ersten Hälfte von einem Hochdrucksystem und zur zweiten von einer mehr oder minder ausgeprägten Trogstruktur dominiert. Eine Westwetterlage mit viel Regen, wie man es sonst so vom typischen Herbst kennt, gab es nicht.

Klimawandel: Der Herbst wird wärmer

In den letzten 10 Jahren waren 100 Prozent der Herbstmonate im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990 zu warm. Blickt man auf die letzten 20 Jahre, so war ein einiger Herbst zu kalt (5 Prozent) und fünf normal (25 Prozent) und 14 zu warm (70 Prozent).

Hier können Sie nachlesen, was vom Winter zu erwarten ist, wenn der Hebst zu warm ausfällt: Warmer Herbst, kalter Winter.

Auf der nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter im Winter 2021/2022 entwickeln kann.

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