Wettertrend: Zwischen Omegahoch und einem Skandinavientief
Eine Hochdruckzone baut sich in den kommenden Tagen über Deutschland auf und sorgt für einen sommerlichen bis hochsommerlichen Temperaturcharakter. Doch sind in diese Hochdruckzone Störimpulse eingelagert. Infolge daraus sind teils unwetterartige Schauer und Gewitter möglich. Kann sich darüber hinaus die Großwetterlage stabilisieren, oder bricht das Hochdruckkonstrukt rasch in sich zusammen?
Die Temperaturen streben mit +24 bis +28 Grad und über dem Süden und Osten mit bis +32 Grad in den kommenden Tagen in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich. Die Luftmassen aber sind labiler Struktur und werden zudem mit Feuchtigkeit angereichert, was im Verlauf der kommenden Woche über Deutschland zu teils turbulenten und örtlich unwetterartigen Wettererscheinungen führen kann.
Schwül-warmes Gewitterwetter
Da es sich zudem noch um eine gradientenschwache Wetterlage mit wenig Dynamik handelt, bewegen sich die Gewitterzellen kaum von der Stelle, was mancherorts ein erhöhtes Potential für Überflutungen nicht ausschließen lässt. Der Schwerpunkt der Schauer- und Gewitteraktivität liegt ist über den südlichen Landesteilen verortet. Doch auch über dem Rest von Deutschland kommt es zu wiederholten Schauern und Gewitter. Eine stabile Wetterentwicklung sieht anders aus. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochsommerlich warm mit teils unwetterartigen Wettererscheinungen
Das Hoch, was sich in den kommenden Tagen über Deutschland aufbaut, ist nach der Wetterprognose der Europäer zunächst noch labiler Struktur und wird von Störeinflüssen am Aufbau einer stabilen Wetterlage gehindert. Das hat auch Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Sommers.
Schwül-warmes bis heißes Sommerwetter
Begünstigt werden die Störimpulse durch eine schwachgradientige Wetterlage. Eingelagerte Höhentiefs kommen nicht vom Fleck und verharren an Ort und Stelle. In Kombination mit dem Hoch aber, werden warme bis heiße Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Norden geführt und sorgt über Deutschland, der Schweiz und Österreich für Temperaturen, welche im Zeitraum vom 11. bis 20. August im Bereich von +24 bis +28 Grad schwanken können. Insbesondere über den südlichen und östlichen Landesteilen sind mit +28 bis +34 Grad phasenweise Temperaturen im hochsommerlichen Bereich möglich.
Krachende Schauer und Gewitter - über dem Süden unwetterartig
Hinsichtlich der Unwetter muss man die kommende Wetterentwicklung noch abwarten, doch nach der aktuellen Wetterprognose der Europäer sind die Luftmassen in der zweiten August-Dekade labiler Schichtung und zudem noch mit Feuchtigkeit angereichert, was in der gradientenschwachen und energiegeladenen Luftmasse zu kräftigen Schauern und Gewittern führen kann. Unwetterartige Wetterereignisse sind bis zum Ende der zweiten August-Dekade vorwiegend südlich einer Linie von Köln und Dresden nicht auszuschließen.
Keine Struktur - Omegahoch im Ansatz
Schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte des europäischen Wettermodells genauer an, so fällt einem sofort die fehlende Struktur der Großwetterlage auf. Primär die Hochdruckzone zwischen Grönland und dem östlichen Kanada ist ungewöhnlich und stört den Aufbau einer atlantische Frontalzone. Möglich also, dass sich das Hochdruckkonstrukt auch noch in der letzten August-Dekade behaupten kann.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein Skandinavienhoch und ein Skandinavientief
Der Wettertrend der Amerikaner ist zunächst einmal ähnlich aufgebaut, wie die der Europäer, was im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert eine deutlich zu warme zweite August-Dekade in Aussicht stellt. Das Maximum der Temperaturen beträgt meist sommerliche +24 bis +28 Grad und kann über dem Süden und Südwesten die hochsommerliche +30 Grad-Marke erreichen und örtlich auch überschreiten.
Skandinavienhoch
Doch agiert die Hochdruckzone anders als beim europäischen Wettermodell. Sie baut sich weiter nördlich auf und kann über Skandinavien eine autarke Formation annehmen. Dieses Konstrukt hält sich bis zum 22. August. Und so ist über Deutschland vom 11. bis 22. August mit einer sommerlichen Ausprägung der Temperaturen zu rechnen. Da sich die Hochdruckzone weiter nördlich befindet, können die Störimpulse nicht in dem Maße nach Deutschland vordringen, wie es die Europäer berechnen, dennoch ist im gesamten Zeitraum immer wieder mit Schauern und Gewittern zu rechnen, die nach Osten und Südosten auch ein erhöhtes Potential unwetterartiger Wetterereignisse aufweisen können.
Skandinavientief bringt den Herbst nach Deutschland
Im Zeitraum vom 22. bis 24. August kann sich das Hoch über Skandinavien nicht behaupten und driftet nach Osten ab. Mit ein Grund hierfür ist ein Tiefdruckwirbel, der vom europäischen Nordmeer aus in Richtung Skandinavien strebt und sich zum 24. August über dem Norden von Norwegen, Schweden und Finnland eindrehen kann. Die nach Osten verlagerte Hochdruckzone blockiert das Tief über Skandinavien. Infolge daraus entsteht eine Pattsituation, bei der das Tief nicht von der Stelle kommt und langsam nach Süden austrogt. In diesem Prozess intensiviert sich das Tief und kann über dem Norden von Skandinavien den Vollherbst mit dem ersten Schnee sorgen.
Weiter nach Süden kann sich eine westlich orientierte Grundströmung ergeben. Mit kräftigen Winden aus westlichen Richtungen können immer wieder Niederschlagsfelder über Deutschland, Österreich und der Schweiz hinwegführen. Teils können die Niederschläge kräftiger ausfallen und betrachtet man die nachfolgende Wetterkarte genauer, so kann man die Regenerierung der atlantische Frontalzone feststellen. Mit anderen Worten Formuliert, ist nach der Wetterprognose der Amerikaner nach dem 22. August ein Auftakt in den Frühherbst nicht auszuschließen.
Auf den Punkt gebracht: Eine hochsommerliche Wetterentwicklung - mit erneuten Schwächen
Das Resümee der letzten Tage hält sich hartnäckig - auch heute wieder berechnen die Vorhersage-Modelle eine sommerliche bis hochsommerliche Wetterentwicklung, welche für Störimpulse anfällig bleibt. Während die Europäer im Ansatz eine Omegastruktur favorisieren, zeigen die Amerikaner, wie im Verlauf der letzten August-Dekade ein markanter Wetterumschwung in den Frühherbst gelingen kann.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Kontrollläufe berechnen eine Temperaturanomalie, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert vom 11. bis 22. August um +2 bis +4 Grad und über dem Süden und Osten um phasenweise bis +6 Grad deutlich bis erheblich zu warm ausfallen kann. Überdies zeigt sich eine langsame Normalisierung, doch bleibt das Temperaturspektrum bis zum 26. August auf einem für die Jahreszeit zu hohen Niveau. Im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen bilden die Amerikaner die mit Abstand kälteste Variante in der letzten August-Dekade ab. Möglich ja, wahrscheinlich nein.
Kippmuster erkennbar
Doch auch wenn die Amerikaner noch die kälteste Variante berechnen, so zeigt sich im Mittelwert aller Kontrollläufe eine Übereinstimmung. Das chaotische Muster der Zweiten wird im Verlauf der letzten Dekade geglättet und erfährt eine westlich orientierte Struktur. Das spricht im Moment - wie in den vergangenen Tagen auch - nicht für eine stabile Wetterentwicklung.
Hohe Schauer- und Gewitteraktivität
Eine instabile Wetterentwicklung spiegelt sich auch in der Niederschlagsprognose wider, die im Zeitraum vom 13. bis 16. und vom 22. bis 24. August insbesondere über den südlichen Landesteilen als mäßig und über dem Rest von Deutschland als leicht bis mäßig erhöht bewertet werden kann. Sommerlich warm ja, stabil nein. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
17. August | +18 bis +32 Grad |
+25 bis +29 Grad |
21. August | +19 bis +36 Grad |
+26 bis +30 Grad |
26. August | +16 bis +35 Grad |
+23 bis +25 Grad |