Sommertrend 2025: Die Wahrscheinlichkeit eines Hitze- und Dürresommer
Auffällig im Winter 2024/25 waren die dominanten Hochdruckphasen, welche phasenweise als Betonhoch
definiert wurden. Viele Fragen erreichten uns in den vergangenen Tagen hinsichtlich der Hochdruckblockaden. Setzten diese sich im Frühling und Sommer weiter fort und steht mit dem Sommer 2025 der nächste Hitze- und Dürresommer bevor? Wir haben uns das einmal näher angeschaut.

Der Spätwinter - respektive der gesamte Winter - will nicht so recht starten. Die Schneetage liegen aktuell bei 6,8 Tagen. Üblich sind nach dem Sollwert von 61/90 34,9 Tage und nach dem wärmeren Klimamittelwert von 91/20 sind 23,7 Schneetage üblich. Da stimmt also was ganz und gar nicht - auch hinsichtlich der Temperaturen ist der Winter mit einer Anomalie von +2,0 Grad alles andere als normal und weit davon entfernt ein Kaltwinter zu sein.
Wie wird das Wetter im Sommer?
Wir möchten heute einmal auf die von unseren Lesern viel gestellte Frage eingehen, ob sich schon etwas über das Wetter im Sommer im Detail sagen lassen kann? Nein, Details sind auf einen so langen Zeitraum nicht möglich. Doch die zweithäufigste Frage war, ob in diesem Sommer nach 2018, 2019, 2020 und 2022 ein weiterer Dürresommer zu erwarten ist? Wir nehmen die Frage an und schauen uns einmal die Statistik und die Randfaktoren an.
Der Statistik nach ein deutlich zu warmer Sommer
Das Wetter - und das wissen die meisten - hält sich nicht an die Statistik. Das ist zwar für Meteorologen ein bedauerlicher Umstand, doch genau das ist der Grund, warum das Wetter noch eine spannende Herausforderung ist. Was mit der Statistik aber möglich ist, ist eine Ableitung der Wahrscheinlichkeiten über die kommende Jahreszeit.
Die letzten 31 Sommer waren zu warm
Das ist die erste Signifikanz. Im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990 waren die letzten 30 Sommer zum warm (Abweichung ≥ 0). Das ist eine herausragende Kennzahl und lässt schon erahnen, wohin die Reise im Sommer 2025 gehen wird.
Betrachtet man den Durchschnittswert der letzten 30 Jahre, so sind die Sommer im Schnitt um +1,3 Grad wärmer geworden. Betrachtet man die letzten 20 Jahre, so sind die Sommer um +1,6 Grad und in den vergangenen 10 Jahren um +2,2 Grad wärmer geworden. Das ist ebenfalls signifikant und gab es in dieser Art und Weise nicht - die Klimaerhitzung lässt grüßen.
Sommer | Abweichung (61/90) |
---|---|
1991 bis 2020 | +1,3 Grad |
2005 bis 2024 | +1,6 Grad |
2015 bis 2024 | +2,2 Grad |
Winter zu warm, Sommer zu warm
Und noch etwas Statistik. War ein Winter im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,0 Grad und mehr zu warm, so waren die nachfolgenden Sommer in 85 Prozent der Fälle zu warm und nur zu 15 Prozent zu kalt. Der erste Rückschluss - Dieser Winter war ein sog. Supermildwinter. Die Abweichung betrug gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 +3,8 Grad. Wir haben einmal die Sommer nach einem Supermildwinter mit einer Abweichung von mehr als +2,5 Grad untersucht und feststellen müssen, dass die nachfolgenden Sommer in 100 Prozent der Fälle zu warm ausgefallen sind. Schnell fällt auf, dass die Häufigkeit der Supermildwinter deutlich geringer ist und ein Phänomen der fortschreitenden Klimaerhitzung ist. Doch auch wenn die nachfolgenden Sommer zu warm ausgefallen sind, so sagt das ja noch nichts über den Hitzegrad aus. Schauen wir uns einmal die Sommermonate nach einem Supermildwinter genauer an. Schnell wird klar, dass es da keine eindeutige Korrelation zu einem Hitzesommer gibt. Daraus lässt sich kein Hitzesommer ableiten. Doch grundlegend spricht die Statistik eine klare Sprache und lässt den Rückschluss einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990 von einem zu warmen Sommerwetter zu. Das halten wir einmal so fest. Das Langfristmodell folgt der These eines zu warmen Sommers. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 liegt die Abweichung mit +2,0 bis +3,5 Grad und im Trend von bis +4,0 Grad im deutlich zu warmen Bereich (91/20: +0,7 bis +2,7 Grad). Bereits im Herbst 2022 ist uns die ungewöhnlich Warmwasserblase auf dem Atlantik aufgefallen. Ähnliche Konstellationen hatten stets einen warmen Winter zur Folge - so auch der Winter 2022/23, 2023/24 und auch 2024/25. Wie ist die aktuelle Situation? Eigentlich kühlen die kalten Luftmassen über dem östlichen Kanada die Warmwasserblase ordentlich ab und für gewöhnlich sammeln sich in diesem Bereich kalte Wassermassen an. Doch im Februar 2025 handelt es sich nicht mehr nur um eine Warmwasserblase - viele Bereiche der Meeresflächen sind deutlich bis erheblich zu warm. Wir haben die Abschnitte einmal gegenübergestellt. Der erste Gedanke auf den man kommt: warmes Wasser, mehr Verdunstung, ergo eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit. Ja, das kann man einmal so stehen lassen. Der zweite Gedanke aber ist - treffen die Niederschläge auf Deutschland - oder werden diese in einem großen Bogen drumherum abgeleitet? Dieser These kann man folgen. Trotz des warmen Atlantiks war der Winter 2022/23 - auf Europa bezogen - erheblich zu trocken, der Winter 2023/24 war hingegen zu nass. Doch was auffällt, ist die fehlende Dynamik - Die Tiefdrucksysteme haben nicht mehr die Momentan zeigt sich das für Pflanzen verfügbare Wasser in einem guten Zustand, da die Vegetation noch ruht. Schaut man sich die unteren Bodenschichten an, so hatten die Niederschläge der letzten Monate ausreichend Zeit, um den Boden aufquellen zu lassen und so konnte auch Grundwasser neu ausgebildet werden. Doch gibt es bereits wieder einige Regionen, bei der sich im Oberboden eine moderate bis extreme Dürre ausbildet und sich auf den Gesamtboden auswirkt. Um es auf den Punkt zu bringen - ein zu warmer Atlantik lässt keine Korrelation auf ein zu viel oder an zu wenig Niederschlag über Deutschland zu. Vielmehr dominieren vermehrt meridional getriggerte Wetterlagen das Geschehen, was die Großwetterlagen länger andauernd lässt (Tief-, wie Hochdruckwetterlagen). Alle drei Sommermonate werden durchwachsen simuliert. Der Juli etwas zu nass, der August etwas zu trocken. Nach dieser Prognose hat ein Dürresommer keine Relevanz! Nach dem Niederschlagstrend der NASA soll das Wetter im Sommer 2025 leicht zu nass ausfallen können. Der Wettertrend der Europäer berechnet hingegen keine auffälligen Abweichungen gegen über dem Sollwerte. Eine Dürre spielt im Moment in der Sommerprognose der Langfristmodelle keine Rolle Der Jahreszeitentrend des Deutschen Wetterdienstes schließt sich dem Trend an, weißt aber auch darauf hin, dass es noch erhebliche Unsicherheiten gibt, was in der Natur der Sache liegt. Spannend – in vielerlei Hinsicht. Die Frontalzone auf dem Atlantik hat seit 2012 Probleme, sich durchzusetzen. Markant ist diese Auffälligkeit seit 2016 und setzt sich seither fort. Herausragend waren im vergangenen Frühling und Sommer die Hochdruckdominanz mit eingelagerten Störimpulsen, die ein quasistationäres Verhalten aufwiesen. Warme Meere, mehr Wasserdampf, mehr Energie, mehr Niederschlag. Fraglich ist nur, wo der Niederschlag tatsächlich niedergehen wird. Im Resümee ist ein klar zu warmer und phasenweise auch trockener Frühling und Sommer 2025 zu erwarten. Doch wird es auch kühlere Abschnitte mit teils unwetterartigen Starkniederschlägen geben können. Ein richtiger Dürresommer ist im Moment nicht zu erwarten, doch das wird nicht im Februar, sondern erst zwischen April und Mai entschieden. Schaun mer mal!Supermildwinter hatten immer einen zu warmen Sommer zur Folge
Winter
Sommer kalt
Sommer warm
Häufigkeit
Winter +1,0 Grad zu warm
17 %
83 %
36
Winter +1,5 Grad zu warm
8 %
92 %
25
Winter +2,5 Grad zu warm
0 %
100 %
10
Hitzesommer?
Jahr
Abweichung Winter
Abweichung Sommer
2023
+2,64 Grad
+2,23 Grad
2022
+3,0 Grad
+2,9 Grad
2020
+3,92 Grad
+1,9 Grad
2016
+3,37 Grad
+1,5 Grad
2014
+3,1 Grad
+0,9 Grad
2008
+2,75 Grad
+1,2 Grad
2007
+4,14 Grad
+0,9 Grad
1998
+2,73 Grad
+0,3 Grad
1990
+3,33 Grad
+0,5 Grad
1989
+2,83 Grad
+0,4 Grad
1975
+3,31 Grad
+1,0 Grad
Der Statistik nach: ein zu warmer Sommer
Die Temperaturprognose des Langfristmodells
Betrachtung der Rahmenbedingungen
© www.climatereanalyzer.orgWarmes Wasser, mehr Niederschlag?
Ist ein Dürresommer möglich?
Kraft
, um sich durchzusetzen, sie wabern stattdessen umher und durch die schwachgradientigen Wetterlagen kommt es seit Oktober 2023 zu einer erhöhten Niederschlagstätigkeit. Das liegt unter anderem daran, dass ich das arktische Meereis immer weiter nach Norden zurückzieht und damit die Temperaturgegensätze nicht mehr über Mitteleuropa, sondern über Skandinavien stattfinden. Auf andere Art formuliert, hat sich die Wetterzone in den vergangenen Jahren nach Norden zurückgezogen. Deutschland, Österreich und die Schweiz verweilen stattdessen zunehmend in einer gradientenschwachen Wetterzone.
© www.ufz.deNiederschlagsprognose des Langfristmodells
Unsere These für den Sommer 2025