Wetteraussichten: Hochsommer und Frühherbst liegen eng beieinander
Hoher Luftdruck baut sich über Europa auf und füllt sich von oben herab mit warmen bis heißen Luftmassen auf. Über Deutschland hat das sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen zur Folge. Die Frage aber, die sich stellt - hat dieses Hoch das Potential dazu, sich zu verstärken und das Wetter bis in den September hinein zu beeinflussen, oder handelt es sich nur um eine vorüberziehende Erscheinung?
Die Luftmasse über Deutschland wird in den kommenden Tagen zunehmend schwüler und instabiler, was zu regionalen - teils kräftigen - Schauern und Gewittern führen kann (Gewitterradar). Mancherorts ist mit einem erhöhten Potential unwetterartiger Wetterereignisse zu rechnen. Da es sich um eine gradientenschwache Wetterlage mit wenig Dynamik handelt, können die Gewitterzellen an Ort und Stelle verweilen und so zu länger andauerndem Niederschlag führen. Örtliche Überflutungen sind nicht auszuschließen.
Sommerlich warmes bis heißes Wetter
Die Temperaturen pendeln sich mit +24 bis +28 Grad überwiegend in den sommerlich warmen Bereich ein, können aber nach Süden die hochsommerlich heiße +30 Grad-Marke ins Visier nehmen und auch Werte darüber hinaus annehmen. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen und kann in Gewitternähe stark böig bis stürmisch auffrischen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hitze über Deutschland
Der Schub warmer Luftmassen ist einem Hochdruckaufbau über dem östlichen Europa zu verdanken, welcher Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik blockiert, wobei blockieren nicht die richtige Wortwahl ist. Die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik sind ungewöhnlich schwach, sodass es kaum etwas zu blockieren gibt.
Meridional verlaufende Großwetterlage
Dennoch - die Tiefdruckimpulse werden systematisch blockiert und trogen nach Süden aus. Durch ihre Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn werden in Kombination mit dem Hoch ungewöhnlich warme bis heiße Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, die Schweiz und Österreich geführt. Die Grundströmung verläuft meridional (Nord-Süd; Süd-Nord) und man erkennt den Hochdruckblock - samt der Hitze - gut auf der nachfolgenden Wetterkarte.
Hitze und Hitzegewitter
Die Temperaturen erreichen am 18. August +24 bis +28 Grad und über dem Südwesten bis +32 Grad. Bis zum 21. August sind Höchstwerte von +26 bis +31 Grad und über dem Süden und Westen von bis +34 Grad möglich. Da es sich erneut um eine instabile Luftmasse handelt, ist im Tagesverlauf mit aufquellenden Wolken und regionalen Hitzegewittern zu rechnen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Zwischen Hochsommer und Frühherbst
Die Wetterprognose der Amerikaner bestätigt die Schwankungen innerhalb der eigenen Simulation der letzten Tage. Eine stringente Linie lässt sich nicht erkennen, doch unter dem Strich trauen
die Amerikaner der kommenden Großwetterlage keine Stabilisierung zu und das führt zu diesen Schwankungen.
Störimpulse verhindern hochsommerlich stabiles Wetter
Damit sind die Berechnungen der Amerikaner keineswegs unseriös. Sie zeigen lediglich, dass einer hochsommerlich stabilen Wetterentwicklung skeptisch gegenüberstehen sollte und es noch andere Variationen gibt. Eine davon zeigt sich in der Form eines Hochdruckblocks, welches über dem östlichen Skandinavien und Osteuropa ein Tiefdrucksystem einschließt.
Gestörte Zirkulation
Das Hochdrucksystem blockiert die schwache Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik bis zum 28. August vollständig und somit handelt es sich um eine gestörte Zirkulation. Das eingeschlossene Höhentief weiter östlich weitet seinen Einfluss aus und dreht sich bis zum 27. August mit seinem Kern über Osteuropa ein. Teile von Deutschland werden somit vom Hoch, als auch vom Störimpuls beeinflusst. Über dem Südwesten können +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad möglich sein, während es über den östlichen Landesteilen mit +17 bis +22 Grad spürbar frischer bleiben kann. Kommt Regen hinzu, kühlt es in Richtung der +15 Grad-Marke ab. Zwischen Hochsommer und dem Frühherbst sind nur wenige hundert Kilometer Unterschied.
Auf den Punkt gebracht: Eine hochsommerliche Wetterentwicklung - mit erneuten Schwächen
Die Wetterprognose der Europäer zeigt im Ansatz, wie eine Stabilisierung der Großwetterlage möglich sein kann, doch fehlt noch etwas zur vollständigen Stabilität, was das Wetter bis in den September hinein beeinflussen kann. Die Amerikaner berechnen ebenfalls ein dominierendes Hoch, was die schwache Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik vollständig blockiert, doch an seinem östlichen Gradienten anfällig für einen Störimpuls bleibt. Hochsommerlich warm ja, doch hinter einer hochsommerlich stabilen Wetterentwicklung gehört noch das eine oder andere Fragezeichen.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Temperaturprognose der Kontrollläufe bestätigt im Zeitraum vom 12. bis zum 22. eine Anomalie der Temperaturen von +3 bis +5 Grad und über dem Süden und Osten von bis zu +8 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert. Die zweite August-Dekade wird somit deutlich bis erheblich zu warm ausfallen können. Ab dem 22. August sinkt das Temperaturniveau ab, bleibt aber mit einer Differenz von +1 bis +3 Grad für die Jahreszeit zu warm.
Hohe Schauer- und Gewitteraktivität
Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe zeigt eine stets leicht bis mäßig erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität. Das unterstreicht im Wesentlichen die Zufuhr feucht-warmer und instabiler Luftmassen, was den Wettercharakter der kommenden Tage unbeständig gestaltet. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
18. August | +22 bis +36 Grad |
+28 bis +31 Grad |
22. August | +16 bis +34 Grad |
+23 bis +27 Grad |
27. August | +14 bis +33 Grad |
+21 bis +24 Grad |