Wetter Winter 2024/25: Deutlich zu warm, zu trocken und schneearm mit einer überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer
Erheblich zu warm war auch der Winter 2024/2025, welcher im Übrigen der 14. zu warme Winter in Folge war. Zudem war es ein Winter, der im Hinblick auf Schnee, Eis und Frost in tieferen und mittleren Lagen nahezu ein Totalausfall war. Die Ursache hierfür ist weiterhin klar definiert – die Klimaerhitzung.

Eigentlich waren die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für einen Winter mit Schnee nicht schlecht: eine ausbleibende Westwetterlage, ein QBO-Ost und Anzeichen eines sich früh abschwächenden Polarwirbels. Schneefall gab es immer wieder einmal zu bestaunen, teils bis auf tiefere Lagen herab, doch blieb auch dieser Winter weit – sehr weit – hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Daten und Fakten Wetter Winter 2024/2025
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +2,19 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +1,95 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +0,75 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
155,9 l/m² - Sollwert: 180 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 88,8 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 184,6 Stunden
- Sollwert: 153 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 114,2 Prozent
Wenig Winter, mehr nasskalt mit frühlingshaften Phasen
Der Dezember 2024 machte den Freunden des Winterwetters noch Hoffnung. Mit einem steten Auf und Ab der Temperaturen blieben die Chancen für den Winter gewahrt, und auch in Stratosphärenhöhe zeichnete sich kurz vor Weihnachten ein kräftiges Minor-Warming mit Ansatz zu einem Major-Warming ab – doch es reichte nicht. Dennoch: Schneefall gab es über Weihnachten über den höheren Lagen, welcher nachfolgend durch eine Hochdruckzone bis in den Januar hinein konserviert wurde. Letzten Endes war der Dezember mit einer Anomalie von +2,2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 dann doch deutlich zu warm (91/20: +1,2 Grad).
Der Januar hatte ebenfalls eine kurze winterliche Wetterphase mit etwas Schneefall, welcher mancherorts zur Ausbildung einer Schneedecke führte. Doch war diese Wetterentwicklung weit von dem entfernt, was man unter Hochwinter versteht und definiert. Frühlingshaft zeigte sich beispielsweise der 6. Januar mit +16,6 Grad. Der Hochwinter, welcher eigentlich in diesem Zeitraum beginnt, fiel komplett aus. Die höchste Temperatur wurde mit fast schon frühsommerlichen Werten am 27. Januar erzielt. Der Januar erreichte eine durchschnittliche Temperatur von +1,98 Grad, was einer Anomalie von +2,48 Grad gegenüber 1961 bis 1990 und von +1,08 Grad gegenüber 1991 bis 2020 entspricht.
Hochdruckdominierter Februar
War der Februar 2024 ein rekordwarmer Monat, so war der Februar 2025 deutlich kühler. Verantwortlich hierfür war ein Hochdrucksystem, welches weite Strecken des Monats dominieren konnte. Kaum Niederschlag – und wenn doch, dann zumeist als Regen. Insbesondere über den Alpen blieb der so sehr ersehnte Schneefall aus. Dafür waren die meist klaren Nächte von Frost geprägt, was die Durchschnittstemperatur dämpfte. Am Ende erreichten die Temperaturen einen Mittelwert von +1,5 Grad, was gegenüber 1961 bis 1990 einer Anomalie von +1,1 Grad und gegenüber 1991 bis 2020 von +0,0 Grad entspricht. Damit war der Februar der kälteste der drei Wintermonate – winterlich war aber auch er nicht.
Die Temperaturen im Winter 2024/2025
Die höchste Temperatur wurde mit +18,9 Grad am 21. Januar über Metzingen (Baden-Württemberg) und am 27. Januar über Bad Kohlgrub (Bayern) registriert. Der Winter war überwiegend nasskalt mit frühlingshaften Abschnitten.
Aber ja, Frost gab es auch: Die tiefsten Werte wurden am 18. Februar mit -19,7 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) gemessen.
Das wärmste Bundesland war mit einer durchschnittlichen Temperatur von +3,4 Grad Schleswig-Holstein (Abweichung 61/90: +2,4 Grad). Etwas frischer war es mit +0,9 Grad in Bayern (Abweichung 61/90: +1,9 Grad). Der Winter 2024/25 war zwar der 14. zu warme Winter in Folge, doch schaffte er es nicht in die Top 10 der wärmsten Winter.
Die Top 10 der wärmsten Winter
Position | Winter | Temperatur | Abweichung (61/90) |
---|---|---|---|
1 | 2006/07 | +4,4 Grad | +4,2 Grad |
2 | 2019/20 | +4,2 Grad | +4,0 Grad |
3 | 2023/24 | +4,0 Grad | +3,8 Grad |
4 | 1974/75 | +3,6 Grad | +3,4 Grad |
5 | 1989/90 | +3,6 Grad | +3,4 Grad |
6 | 2015/16 | +3,6 Grad | +3,4 Grad |
7 | 2013/14 | +3,3 Grad | +3,1 Grad |
8 | 2021/22 | +3,3 Grad | +3,1 Grad |
9 | 1988/89 | +3,1 Grad | +2,9 Grad |
10 | 2007/08 | 3,0 Grad | +2,8 Grad |
Ein milder, aber kein Supermildwinter
Im Flächenmittel erzielte der Winter eine durchschnittliche Temperatur von rund +2,2 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Klimamittel von 1961 und 1990 um rund +2,0 Grad zu warm. Im Vergleich zur - wärmeren - Periode von 1991 und 2020 war der Winter 2024/2025 um rund +0,8 Grad zu warm - damit war der Winter ein warmer Winter, aber kein Supermildwinter .
Monat | Temperatur | Temperaturabweichung (1961/1990) |
Temperaturabweichung (1991/2020) |
---|---|---|---|
Dezember 2024 | +3,0 Grad | +2,2 Grad | +1,2 Grad |
Januar 2025 | +2,0 Grad | +2,5 Grad | +1,1 Grad |
Februar 2025 | +1,5 Grad | +1,1 Grad | +0,0 Grad |
Winter 2024/2025 | +2,2 Grad | +2,0 Grad | +0,8 Grad |

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Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 und 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +2,4 Grad |
Baden-Württemberg | +1,8 Grad |
Bayern | +1,9 Grad |
Hessen | +1,7 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,6 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +1,9 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +1,4 Grad |
Rheinland-Pfalz | +1,5 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,4 Grad |
Saarland | +1,4 Grad |
Sachsen | +2,2 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,1 Grad |
Thüringen | +2,1 Grad |
Die Merkmale
In Summe gab es an 60,5 Tagen Bodenfrost (Durchschnitt 61/90: 62,5 Tage), 49 Frosttage (61/90: 56,7 Tage) und nur an 7,8 Tagen gab es sog. Eistage (61/90: 22,7 Tage).
Jahreszeit - Ereignisse | Winter 2024/25 | Häufigkeit 61/90 | Häufigkeit 91/20 |
---|---|---|---|
Eistage (Dauerfrost) |
7,8 Tage | 22,7 Tage | 16,3 Tage |
Frosttage (Nachtfrost) |
49 Tage | 56,7 Tage | 50,6 Tage |
Bodenfrost | 60,5 Tage | 62,5 Tage | 59,6 Tage |
Schneedecke | 9,6 Tage | 34,9 Tage | 23,7 Tage |
Ein zu trockener Winter
Der Dezember konnte sein Soll zu 80 Prozent erfüllen, der Januar war mit 134 Prozent zu nass und der Februar sorgte mit 44 Prozent für letztlich für einen zu trockenen Winter. Zwar gab es regionale Unterschiede, doch war am Ende konnte nur eines der Bundesländer (Saarland) sein Sollwert mit 101 Prozent erfüllen. Der Rest von Deutschland war zu trocken.
Der Regen
Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden konnte mit 52 l/m² am 4. Januar über Bernau-Goldbach (Baden-Württemberg) vermeldet werden.
Der meiste Niederschlag im gesamten Winter wurde mit 584 l/m² ebenfalls über Bernau-Goldbach (Baden-Württemberg) registriert. Vergleichsweise trocken war es mit nur 62,8 l/m² über Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt).
Das nasseste
Bundesland war mit 253 l/m² das Saarland und das trockenste
war mit 108 l/m² Sachsen-Anhalt.
Am Ende erreichte der Winter eine Niederschlagssumme von rund 156 l/m² und erfüllte sein Niederschlagssoll nur zu 88,8 Prozent.
Ungewöhnlich wenig Schneetage
An gerade einmal 9,6 Tagen (normal 34,9 Tage) gab es im Flächenmittel eine Schneedecke zu bestaunen. Damit wurde der Sollwert
nur zu 27,5 Prozent erreicht.
Monat | Regensumme | Niederschlagsabweichung |
---|---|---|
Dezember 2024 | 55,4 l/m² | 80 Prozent |
Januar 2025 | 78,8 l/m² | 134,7 Prozent |
Februar 2025 | 21,7 l/m² | 44,6 Prozent |
Winter 2024/2025 | 155,9 l/m² | 88,8 Prozent |

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Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961–1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 91,2 % |
Baden-Württemberg | 95,0 % |
Bayern | 81,1 % |
Hessen | 97,7 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 88,6 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 87,7 % |
Nordrhein-Westfalen | 95,2 % |
Rheinland-Pfalz | 98,6 % |
Schleswig-Holstein | 80,1 % |
Saarland | 101,4 % |
Sachsen | 75,2 % |
Sachsen-Anhalt | 92,8 % |
Thüringen | 89,3 % |
Die Sonne im Winter
Die Sonnenscheindauer war im Dezember unterdurchschnittlich, im Januar über dem Durchschnitt und im Februar gegenüber dem Sollwert deutlich positiv besetzt. Das bestätigt im Grunde genommen eine über weite Strecken hochdruckdominierte Wetterlage, bei der auch zäher Nebel eine Rolle spielte. Hoher Luftdruck ist eigentlich optimal für den Hochwinter, doch waren weite Teile von Europa deutlich zu warm - woher soll denn die Kälte kommen und mit der fehlenden Schneedecke hab es auch kein Kälteaggregat.
Der sonnigste Ort in diesem Winter war mit einer durchschnittlichen Anzahl an Sonnenstunden von 446 Stunden die Zugspitze (Bayern). Abseits der Gebirge konnte mit 264 Stunden über München (Bayern) der meiste Sonnenschein registriert werden. Wenig Sonnenschein gab es mit gerade einmal 119 Stunden über Arkona (Mecklenburg-Vorpommern).
Auf die Bundesländer bezogen gab es mit 234 Stunden über Sachsen den meisten Sonnenschein, während es mit 139 Stunden über Mecklenburg-Vorpommern öfters mal trüb blieb.
In Summe brachte es der Winter auf durchschnittlich 184,6 Sonnenstunden und übererfüllte seinen Sollwert zu rund 114 Prozent. Ein insgesamt sonniger Winter.

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Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 und 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 115,5 % |
Baden-Württemberg | 115,4 % |
Bayern | 119,9 % |
Hessen | 131,3 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 98,4 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 103,2 % |
Nordrhein-Westfalen | 103,2 % |
Rheinland-Pfalz | 118,1 % |
Schleswig-Holstein | 100,1 % |
Saarland | 102,2 % |
Sachsen | 138,1 % |
Sachsen-Anhalt | 118,2 % |
Thüringen | 124,8 % |
Auch Der Winter 2024/2025 war ein Totalausfall
Der Winter 2024/2025 war ein langweiliger
und über weite Strecken hinweg hochdruckdominierter Winter. Das Potential für einen nachhaltigen Durchbruch des Winters war jedoch so gut wie schon lange nicht mehr, doch hat es auch dieses Mal nicht gereicht.
Klimaerhitzung: Der Winter wird wärmer
In den vergangenen 14 Jahren waren 100 Prozent der Wintermonate im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 bis 1990 zu warm. Blickt man auf die letzten 20 Jahre, so waren die Winter in 15 Prozent zu kalt, in 10 Prozent normal und in 75 Prozent der Fälle deutlich zu warm.<
Im Schnitt waren die letzten 20 Winter im Vergleich zu 1961 bis 1990 um 1,72 Grad zu warm. Ein Flachlandwinter war früher schon selten, doch in den vergangenen 20 Jahren wurde ein nachhaltiger Flachlandwinter noch unwahrscheinlicher. Selbst mittlere Lagen von 500 bis 800 Metern bleiben im Winter häufiger schneefrei.
Und ja, diese einfache Erkenntnis über die Klimaerhitzung zeigt, dass die Winter in den kommenden Jahren – nicht immer, aber mit zunehmender Wahrscheinlichkeit – noch wärmer werden. So hart das für den einen oder anderen Freund des Winterwetters
auch klingen mag.
Auf der nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter im Frühling und Sommer 2025 entwickeln kann.