Turbulente Wetteraussichten: Der nächste Wettersturz kündigt sich an
Ein Hoch dehnt sich über Deutschland aus und sorgt bis Anfang Mai für einen markanten Temperatursprung, was regional auch zu Sommerwetter führen kann. Doch ist die Wetterentwicklung mit einem weiter kollabierenden Polarwirbel alles andere als stabil. Der nächste Wettersturz ist also nur eine Frage der Zeit.

Ein Niederschlagsfeld verlagert sich heute von der Mitte weiter nach Süden und sorgt im Schwerpunkt südlich einer Linie vom Saarland und Dresden für zeitweiligen Niederschlag, teils länger andauernd und über Baden-Württemberg und Bayern regional auch ergiebig ausfallend. Zum Abend verlagert sich der nachlassende Niederschlag über das südliche Baden-Württemberg und Bayern. Weiter nach Norden lässt der Niederschlag nach, und mit auflockernder Bewölkung zeigt sich häufiger die Sonne (Wolkenradar). Die Temperaturen schwanken bei Regen um die +10-Grad-Marke und steigen nach Norden auf +14 bis +18 Grad an.
Ein sommerlich warmer Start in den Mai ist möglich
Zum Wochenende setzt sich das Hochdrucksystem über Deutschland durch und lässt die Temperaturen mit +15 bis +20 Grad und örtlich mit bis +23 Grad in den frühsommerlichen Bereich ansteigen. Ende April und Anfang Mai intensiviert sich das Hoch weiter und leitet zunächst eine Südanströmung der Luftmassen ein, was die Temperaturen auf +20 bis +25 Grad und örtlich mit bis +27 Grad in den sommerlichen Bereich ansteigen lassen kann. Doch bevor sich die frühsommerliche Witterung festigen kann, dehnt sich auch schon der nächste Störimpuls nach Deutschland aus. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Mai.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Temperatursturz und Regenwetter
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells hat einen markanten Wetterumschwung bereits gestern berechnet und bestätigt diesen heute. Der treibende Motor für den Wetterumschwung ist das Hoch, welches sich zum 3. Mai nach Westen verlagert und so den Raum über Mitteleuropa frei macht für Störungen aus Skandinavien.
Temperaturrückgang: Polarluft trifft auf Deutschland
Das Hoch dehnt sich auf dem Atlantik bis zum 7. Mai bis nach Island und Grönland aus und sorgt so für eine absolut gestörte Zirkulation mit meridional verlaufender Grundströmung. Vom Polarwirbel ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel übrig, doch ein Cluster über Skandinavien nutzt die Chance und lässt sich durch die Drehbewegung des Blockadehochs auf dem Atlantik nach Süden ziehen. Damit streift der Cluster Deutschland.
Die Temperaturen pendeln sich vom 4. bis 7. Mai auf +8 bis +12 Grad ein und können mit längerer Sonnenscheindauer bis zu +16 Grad erreichen. Hinzu kommt zeitweiliger Niederschlag, der in einem gradientenschwachen Umfeld länger andauernd und ergiebig ausfallen kann. Sollte es in den Nächten aufklaren, so lässt sich leichter Bodenfrost nicht ausschließen.
Der Vollfrühling kommt mit einer Südwestwetterlage
Das Blockadehoch auf dem Atlantik verhält sich verhältnismäßig aggressiv und blockt bis zum 10. Mai alle Fronten ab. Eine Regenerierung der atlantischen Frontalzone ist nicht so schnell zu erwarten. Das Hoch zieht zudem den Cluster weiter über England in Richtung Portugal. Sollte das so vonstattengehen, schiebt das Tief ab dem 8. Mai auf seiner Vorderseite feucht-warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland und lässt die Temperaturen unter erhöhter Schauer- und Gewitterneigung auf +20 bis +25 Grad ansteigen. Vollfrühling.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Polarluft trifft Deutschland
Der sommerliche Temperaturtrend endet nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells ebenfalls zwischen dem 3. und 4. Mai. Das Hoch weicht nach Westen aus und positioniert sich bis zum 12. Mai als Blockadehoch auf dem Atlantik. Damit stimmen die Prognosen der Vorhersagemodelle weitgehend überein, sodass eine absolut gestörte Zirkulation das Wetter in der ersten Maihälfte dominieren kann.
Meridionaler Strömungsverlauf – Deutschland gelangt in eine Nordwetterlage
Der Polarwirbel macht auch nach der Prognose des amerikanischen Wettermodells keine gute Figur mehr. Das Blockadehoch unterbindet einerseits die Entwicklung der Frontalzone und fördert andererseits eine nördliche Grundströmung über Mitteleuropa. Diese nutzen die Cluster des sich abschwächenden Polarwirbels für sich, um nach Süden auszutrogen.
Die Niederschlagstätigkeit nimmt ab dem 3. Mai insbesondere über den südlichen Landesteilen zu und kann in einem gradientenschwachen Umfeld im Stau der Alpen zu länger andauerndem und ergiebigem Niederschlag führen – teils unwetterartig. Regnet es über längere Zeit, orientieren sich die Temperaturen an der +10-Grad-Marke. Mit Sonnenschein hingegen können die Werte auf bis zu +18 Grad ansteigen und frühlingshafte Bereiche erreichen.

Auf den Punkt gebracht: Der Mai zwischen Sommerwetter und Unwettern
Das Resümee hat sich in den vergangenen 10 Tagen immer wieder bestätigt. Der Sommer macht sich zum Wechsel in den Mai kurzzeitig bemerkbar, doch kann das dazugehörige Hoch die Wetterlage nicht stabilisieren. Weitere Störungen sorgen für ein – teils markantes – Auf und Ab der Temperaturen, was das Unwetterpotenzial grundsätzlich ansteigen lässt.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe stützen zwischen dem 28. April und dem 2. Mai eine Temperaturanomalie von +4 bis +8 Grad und damit den Ausflug in den Sommer. Darüber hinaus muss man im Hinblick auf den Kaltluftvorstoß skeptisch bleiben. Prinzipiell ist dieser möglich, doch sorgt das Blockadehoch in der Mehrheit der Fälle für ein Abdriften des Clusters auf den Atlantik. Anstatt kühler Polarluft wird feuchtwarme Mittelmeerluft nach Norden geführt. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch in der Temperaturprognose der Kontrollläufe wider. Das Spektrum in 1.500 Meter Höhe erstreckt sich am 6. Mai zwischen +13 und -5 Grad. Von Graupelschauern bis auf tiefere Lagen herab bis hin zu Sommerwetter ist im Prinzip alles möglich. Der Mittelwert orientiert sich vom 3. bis 11. Mai in einem Bereich, der für den Mai mit Temperaturen von +13 bis +17 Grad typisch ist.
Die Regenprognose
Die Niederschlagssignale sind vom 26. April bis 4. Mai von schwacher Ausprägung. Verbreitet herrscht trockenes und sonniges Wetter vor. Nachfolgend steigt die Niederschlagstätigkeit über dem Norden, Osten und Westen leicht und über dem Süden mäßig an. Ein weiterer Wetterwechsel ist ab dem 3. Mai sehr wahrscheinlich. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
1. Mai | +16 bis +28 Grad | +21 bis +23 Grad |
5. Mai | +5 bis +27 Grad | +14 bis +16 Grad |
10. Mai | +10 bis +26 Grad | +16 bis +18 Grad |
