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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 29.01.2019 - Der Winter kann sich nicht so recht entscheiden

| M. Hoffmann

Schnee-, Schneeregen-, oder Regen. Der Januar endet und der Februar beginnt verbreitet nasskalt und ab den mittleren Lagen ist mit der Ausbildung einer Schneedecke zu rechnen. Der Winter kann sich nicht so recht entscheiden.

Bis Ende Januar kommt es immer wieder zu Niederschlägen, welche teils bis in tiefere Lagen als Schnee niedergehen können. Zunehmend winterlich wird es mit jedem Höhenmeter ab ca. 400 Meter. Mehr dazu in der aktuellen Schneeprognose.

Anfang Februar nähert sich ein Tiefdrucksystem Mitteleuropa und überquert Deutschland, Österreich und die Schweiz zum 2. Februar. Vorderseitig werden in der Höhe mildere und nachfolgend wieder kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt. Die Schneefallgrenze steigt kurzzeitig auf über 1.000 Meter an und sinkt nachfolgend auf 100 bis 400 Meter ab. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Februar 2019.

Ab den mittleren Lagen winterliche Wetterverhältnisse
Ab den mittleren Lagen winterliche Wetterverhältnisse

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Für den Flachlandwinter zu mild

Im Zeitraum vom 3. bis 5. Februar berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell eine schwachgradientige Wetterzone über Deutschland. Bei schwachen Windbewegungen können sich die Temperaturen über dem Süden und Osten auf -1 bis +3 Grad und über dem Norden und Westen auf +1 bis +5 Grad einpendeln. Niederschläge sind in diesem Zeitraum nur ganz vereinzelt zu erwarten. In den Nächten ist verbreitet Frost möglich.

Langsam milder - oder Grenzwetterlage?

Über dem Atlantik positioniert sich über Island zum 6. Februar ein kräftiger Tiefdruckwirbel und verhindert somit ein Blockadehoch. Doch anstatt wie üblich milde Luftmassen nach Mitteleuropa geführt werden, kommt es anders. Zwischen Grönland und dem europäischen Nordmeer erhöht sich der Luftdruck und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs werden nach Süden geführt. Das feuert die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik weiter an, doch die Tiefdruckachse verschiebt sich weiter nach Süden. Zum aktuellen Stand gelangt Deutschland in eine gemäßigt milde Nordwestwetterlage - die Kaltluft wird über dem südlichen Skandinavien blockiert.

In der Theorie sind wenige hundert Kilometer zwischen Winterwetter und nasskalten Witterungsbedingungen entscheidend. Praktisch aber ist erst mit dem Durchzug des Tiefdrucksystems mit Winterwetter zu rechnen. Somit ergibt sich ein erhöhtes Potential für eine Grenzwetterlage, bei der es über Norddeutschland kälter als über den Süden sein kann.

Erst wenn das Tief durch ist, kann sich eine winterliche Wetterlage einstellen
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Erst wenn das Tief durch ist, kann sich eine winterliche Wetterlage einstellen © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Nasskalt

Anstatt hin und her zu schwanken - wie es das amerikanische Vorhersage-Modell derzeit macht - bleibt das europäische Vorhersage-Modell seinem Wettertrend für die erste Februar-Dekade weitgehend treu. Anfang Februar wird es kurzzeitig etwas milder, dann wieder kälter - Schneefall bis in tiefere Lagen ist vom 3. bis 5. Februar nicht auszuschließen.

Anschließend kippt die Hochdruckachse über Mitteleuropa weg, während die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik an Fahrt aufnimmt. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen im Zeitraum vom 5. bis 7. Februar in eine gemäßigt milde Südwestströmung, was die Tageswerte auf +2 bis +6 Grad und örtlich bis +8 Grad ansteigen lassen kann.

Der Hochdruckkeil kippt nach Osten weg - Südwestwetterlage
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Hochdruckkeil kippt nach Osten weg - Südwestwetterlage © www.meteociel.fr

Zu warmes Wetter wenig wahrscheinlich

Die Kontrollläufe zeigen es deutlich. Das amerikanische und europäische Vorhersage-Modell gehören zu den wärmeren Varianten. Es ist davon auszugehen, dass die Hauptläufe in den kommenden Stunden etwas kälter berechnet werden. Eine deutlich zu warme Wetterentwicklung bleibt wenig wahrscheinlich.

Nasskalt bis winterlich

Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 7. Februar zwischen -5 bis +9 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Westen, +1 Grad über dem Norden und 0 bis -1 Grad über dem Süden und Osten) und am 12. Februar zwischen -8 bis +9 Grad (Mittelwert: +1 bis +2 Grad über dem Norden und Westen, 0 Grad über dem Osten und -1 bis -2 Grad über dem Süden).

Diagramm Temperaturen Februar 2019 vom 29.01.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Worauf es ankommen wird

Der Polarwirbel wird von allen Prognosemodellen instabil bewertet, was entlang der Polarfront zu Wellenbewegungen führen wird. Ein nachhaltige Westwetterlage ist wenig wahrscheinlich. Und dennoch wird es für den Winter von entscheidender Bedeutung sein, ob sich auf dem Atlantik das Blockadehoch ausbilden kann, oder eben auch nicht.

Mehrheitlich wird eine Hochdruckzone zwischen den Azoren, Grönland und Alaska simuliert. Teils mit extremen Auswirkungen auf die weitere Wetterentwicklung, doch solange die Hauptläufe nicht darauf anspringen, bleiben diese Entwicklungen theoretischer Natur.

Extreme Entwicklungen des Polarwirbels möglich
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Extreme Entwicklungen des Polarwirbels möglich © www.meteociel.fr

Dieses Hin und Her zwischen nasskalten und winterlichen Varianten wird so schnell nicht enden. Erst wenn absehbar ist, wie sich der Polarwirbel und ein mögliches Blockadehoch auf dem Atlantik verhalten wird, lässt sich mehr sagen. Bis dahin ist eine nasskalte und der Jahreszeit entsprechende Wetterentwicklung eine sehr wahrscheinliche Option. Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle.

Update der Wetterprognose von 20:40 Uhr
Bereits heute Nachmittag berechnete das amerikanische Vorhersage-Modell einen erneuten (erwartenden) Umschwung.

Im Zeitraum vom 2. bis 4. Februar setzt sich über Deutschland eine nasskalte Witterung durch, welche ab den mittleren Lagen wieder für Dauerfrost und etwas Schneefall sorgen kann. In diesem Zeitraum dehnt sich über dem europäischen Nordmeer in Richtung Barentssee ein Hochdruckkeil aus und führt sehr kalte Luftmassen nach Süden, während die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik an Dynamik gewinnen.

Winterwetter
Bis zum 6. Februar positioniert sich das Hoch über der Barentssee und geht eine Hochdruckverbindung mit dem Azorenhoch ein. In Folge daraus werden die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik blockiert und mit einer nordöstlichen Grundströmung gelangen kalte Luftmassen bis nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Tageswerte pendeln sich anfangs auf -1 bis +3 Gad ein und sinken ab dem 7./8. Februar in den Dauerfrostbereich ab. Bis zum 11. Februar werden Tageshöchstwerte von -6 bis 0 Grad simuliert. Bei starker bis wechselnder Bewölkung ist hin und wieder mit Schneefällen zu rechnen.

Gemäßigt kalte Ostströmung
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Gemäßigt kalte Ostströmung © www.meteociel.fr


Kein Wetterumschwung nach dem europäischen Vorhersage-Modell
Das europäische Prognose-Modell bleibt seinen Prognosen treu. Im Zeitraum vom 3. bis 8. Februar verlagert sich die Hochdruckzone mehr und mehr nach Osten, während die atlantischen Tiefdrucksysteme auf das Hoch auflaufen und so über Mitteleuropa eine gemäßigt milde Südwestströmung einleiten. Bis zum 8. Februar werden Tageshöchstwerte von +4 bis +8 Grad simuliert.

Gemäßigt milde Südwestströmung
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Gemäßigt milde Südwestströmung © www.meteociel.fr


Zwischen mild und Winter
Das amerikanische Vorhersage-Modell hat sich im Tagesverlauf gut in die Kontrollläufe eingebettet und repräsentiert den Mittelwert. Dieser liegt über dem Norden vom 5. bis 13. Februar zwischen 0 bis +1 Grad, über dem Westen zwischen +1 bis +2 Grad und über dem Osten und Süden zwischen -1 bis 0 Grad. Flachlandwinter ist nach dem Mittelwert weniger wahrscheinlich. Winterwetter aber ab den mittleren Lagen bleibt eine ernstzunehmende Option!

Das europäische Vorhersage-Modell ist gegenüber den Kontrollläufen ein warmer Ausreißer - daran hat sich in den letzten Stunden wenig verändert. Ein Modell wird sich morgen wieder anpassen müssen.

Starke Beeinträchtigungen des Polarwirbels
Auch das wird heute Abend gestützt - der Polarwirbel wird in einer Vielzahl der Kontrollläufe stark beeinträchtigt simuliert, nicht selten auch mit einem Polarwirbelsplit. Entscheidend aber ist, wo der Split stattfindet und welchen Verlauf die Hochdruckachse nimmt. Die nachfolgende Illustration eines Kontrolllaufes zeigt, dass es bei einem Polarwirbelsplit nicht immer eisig kalt werden muss und wie chaotisch das System in sich aussieht (und auch ist).

Der AO-Index wird weiterhin deutlich negativ berechnet. Der NAO-Index bleibt neutral, was über Deutschland für nasskalte Nordwestwetterlagen spricht. Würde es ein deutliches Signal in Richtung Blockadehoch auf dem Atlantik geben, so müsste der NAO-Index in den kommenden Tagen negativ werden.

Wenig stabiler Polarwirbel - häufig im Ansatz mit einem Polarwirbelsplit
Berechnung der Großwetterlage nach Kontrolllauf: Wenig stabiler Polarwirbel - häufig im Ansatz mit einem Polarwirbelsplit © www.meteociel.fr


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