Sommerwetter und Dürre - Gewaltige Hochdruckblase baut sich auf
Ein Hoch baut sich in den kommenden Tagen über Deutschland auf und verhilft dem Vollfrühling zum Durchbruch. Dieses Hoch hat darüber hinaus das Potenzial, das Wetter mit einer Omegawetterlage bis in den Juni hinein zu dominieren und so die Dürre über weite Teile von Deutschland zu verschärfen. Entscheidend ist, wie die kläglichen Reste des Polarwirbels auf das gewaltige Hochdrucksystem reagieren werden.

Bei starker bis wechselnder Bewölkung ist über Baden-Württemberg und Bayern mit einer gering erhöhten Niederschlagsneigung zu rechnen (Wolkenradar). Weiter nach Norden überwiegt der Sonnenschein. Der Wind kommt böig aus nordöstlichen Richtungen und lässt die Temperaturen auf +14 bis +17 Grad ansteigen. Frischer bleibt es mit +10 bis +14 Grad über dem Süden.
Der Vollfrühling im Mai
Über das Wochenende hinweg baut sich über Deutschland ein Hochdrucksystem auf. Mit nennenswertem Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen, und wenn doch, so kann das am Montag in Form von lokalen Schauern und Gewittern entlang der Alpen der Fall sein. Der Wind dreht im Verlauf auf östliche Richtungen, bleibt zunächst unangenehm böig und schwächt sich zum Wochenstart allmählich ab. Die Wolken lösen sich weiter auf, sodass von Samstag bis einschließlich Montag über weite Teile von Deutschland die maximal mögliche Sonnenscheindauer zu erwarten ist. Das lässt die Temperaturen von Freitag mit +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad bis Montag auf +18 bis +22 Grad und örtlich bis +24 Grad in den frühsommerlichen Bereich ansteigen. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Mai.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Omegahoch und Sommerwetter
In den obenstehenden Wetterkarten erkennt man – zumindest im Ansatz – die Ausbildung einer Omegaformation. Was man ebenfalls erkennt, ist das Hoch innerhalb der Polarregion sowie die stützenden Tiefdrucksysteme rechts und links vom Hoch zwischen Island, England und Skandinavien. Das könnte für das Wetter möglicherweise bis in den Juni weitreichende Konsequenzen haben.
Stabile Omegawetterlage
Geht es nach der Prognose des europäischen Wettermodells, so gewinnt die Hochdruckzone zwischen Island, Skandinavien und England weiter an Dynamik und etabliert vom 14. bis 24. Mai ihre Kernzone zwischen England, Frankreich, Deutschland und Skandinavien, wobei Deutschland am östlichen Hochdruckgradienten in einer Nordströmung liegt. Unter dem Strich baut sich vom 14. bis 24. Mai eine stabile Omegawetterlage auf.
Trockenheit und eine weitere Zuspitzung der Dürre
Die Niederschlagsprognose liegt bei null. Vom 8. bis 24. Mai ist nicht mit Regen zu rechnen, und schaut man sich in den nachfolgenden Wetterkarten dieses allumfassende Hochdruckkonstrukt an, so kann man durchaus davon ausgehen, dass die Trockenheit bis in den Juni hinein anhalten wird. Mit anderen Worten formuliert: Die außergewöhnliche Dürre wird über weiten Teilen Deutschlands zunehmend die Schlagzeilen dominieren.
Beginn der Sommersaison möglich
Die Temperaturen können ab dem 15. Mai mit +24 bis +28 Grad in den sommerlichen Bereich ansteigen. Sollte sich das Hoch noch etwas weiter nach Osten verlagern, so kippt die Nordströmung ab, und hochsommerliche Temperaturen wären nicht auszuschließen. Und da es sich bei der Prognose des europäischen Wettermodells um ein recht stabiles Konstrukt handelt und im Juni der meteorologische Sommerbeginn ist, kann es durchaus sein, dass der Sommer – bereits ab dem 15. Mai – das Wetter über Deutschland prägen wird.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Sommer kommt
Nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells kippt die Hochdruckachse mit Beginn der zweiten Mai-Dekade nach Osten ab und legt sich quer über Mitteleuropa. Ein weiteres Hoch beginnt bis zum 15. Mai von den Aleuten aus, eine Querverbindung zum Hoch über Mitteleuropa aufzubauen, was nicht nur dem Polarwirbel weiter zusetzt, sondern auch die Großwetterlage bis in den Juni hinein dominieren kann.
Trockenes Wetter bis Juni möglich
Wie häufiger erwähnt, ist die Wetterentwicklung alles andere als typisch. Die Hochdruckzone dominiert das Wettergeschehen weitläufig – zunächst in einer Omega-Formation, im weiteren Verlauf in Form eines Hochdruckrückens. Die atlantische Frontalzone ist vollständig außer Kraft gesetzt, und eine Regenerierung ist noch nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Die Zirkulation ist absolut gestört.
Da sich die Hochdruckzone über Mitteleuropa erstreckt, ist die Entstehung von Störimpulsen zwar nicht ausgeschlossen, doch wenig wahrscheinlich. So wird nach dieser Prognose bis zum 25. Mai und möglicherweise noch bis in den Juni hinein nicht wirklich mit Regen zu rechnen sein. Die Dürresituation verschärft sich weiter. Anders die Situation über der Mittelmeerregion: Hier kann sich zum 12. Mai sehr wohl ein Störimpuls eindrehen und südlich der Alpen für teils unwetterartige Regensummen sorgen, was in Teilen auch in der Prognose des europäischen Wettermodells ersichtlich wird. Dürre und Hochwasser liegen eng beieinander.
Die Temperaturen steigen in einem gradientenschwachen Wetterumfeld mit schwachen Windbewegungen weiter an und pendeln sich mit +22 bis +26 Grad, örtlich auch mit bis zu +28 Grad, im sommerlichen Bereich ein.

Auf den Punkt gebracht: Die gestörte Zirkulation
Auch nach 96 Stunden hat sich das Resümee nicht geändert. Die Hochdruckzone baut sich zum Wochenende auf und blockiert damit die Tiefdrucksysteme. Das Hoch weitet sich zudem weiter aus, wodurch die atlantische Frontalzone nicht mehr in Schwung kommt. Mit einer Westwetterlage ist bis Juni nicht zu rechnen, und die gestörte Zirkulation wird das Wettergeschehen dominieren.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Der Mittelwert der Kontrollläufe stützt die Prognose der beiden Vorhersagemodelle. Das Hoch baut sich zunächst westlich von Mitteleuropa auf und dehnt sich im Verlauf der letzten Mai-Dekade – unter Abschwächung – nach Osten aus.
Das hat in den kommenden Tagen einen Temperatursprung zur Folge, wodurch sich die Anomalie im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert vom 11. bis 24. Mai zwischen +2 und +4 Grad einpendeln kann. Der Mittelwert der Temperaturen bewegt sich um die +20-Grad-Marke und deckt damit den Bereich des Vollfrühlings ab. Festzuhalten ist jedoch, dass die Mittelwerte die möglichen Sommertemperaturen (noch) nicht stützen.
Die Regenprognose
Mit Regen ist bis zum 15. Mai nicht zu rechnen. Nachfolgend zeigt sich eine leicht erhöhte Schauerneigung, vielerorts aber bleibt es trocken. Nur wenn sich die Hochdruckzone weiter nach Westen verlagert, kann mit einer Nordströmung auch nennenswerter Niederschlag möglich sein. Der Frühling hat sein Niederschlagssoll erst zu 31 Prozent erfüllen können. Einer der trockensten Frühlinge war mit 48,5 Prozent im Frühling 2011 (44,18 Prozent im Jahr 1893) – gut möglich also, dass dieser Frühling einen neuen Rekord aufstellen wird. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
14. Mai | +14 bis +24 Grad | +18 bis +20 Grad |
18. Mai | +12 bis +26 Grad | +19 bis +21 Grad |
23. Mai | +13 bis +30 Grad | +19 bis +22 Grad |
