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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 27.01.2019 - Der Winter verlagert sich auf die mittleren und höheren Lagen

| M. Hoffmann

Winterlich ab den mittleren und nasskalt und tieferen Lagen. Das Wetter dümpelt so vor sich hin und es sieht nicht danach aus, als ob es zu großartigen Überraschungen kommen wird.

Die Großwetterlage der kommenden Tage ist ab den mittleren Lagen als winterlich und in tieferen Lagen als nasskalt zu bewerten. Zwar sind auch in tieferen Lagen Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer möglich, doch für die Ausbreitung einer Schneedecke bedarf es einer Höhenlage zwischen 300 bis 600 Meter.

Die Wetterprognosen von heute Nachmittag haben sich für die ersten Februar-Tage kaum mehr verändert und bleiben für tiefere Lagen unwinterlich. Der Grund hierfür ist ein westlich gelagertes Tiefdrucksystem, welches auf seiner Vorderseite im Zeitraum vom 31. Januar bis 2. Februar milde Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Richtig warm wird es mit +0 bis +5 Grad und örtlich bis +7 Grad aber nicht - vielmehr entsprechen diese Werte dem langjährigen Mittelwert. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 400 und 800 Meter. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Februar 2019 und in der Schneeprognose.

Abwechslungsreiches Wetter
Abwechslungsreiches Wetter

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Winter hat es schwer

Nach der Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells kann sich die nasskalte Witterung bis zum 6. Februar behaupten, bevor im weiteren Verlauf die atlantischen Tiefdrucksysteme bei Neufundland neuen Schwung bekommen und in Richtung Mitteleuropa ziehen. Das Azorenhoch kippt mit seiner Achse nach Osten weg und über Deutschland entsteht von 7. bis 10. Februar eine - für die Jahreszeit zu warme - Südströmung. Die Tageswerte können auf über die +10 Grad Marke ansteigen. Somit wäre man dem Frühling näher als dem Winter.

Der Winter will es nochmal wissen

Doch wie so oft kann sich im Februar eine Großwetterlage nicht für längere Zeit behaupten. Die Tiefdrucksysteme ziehen in Richtung Skandinavien und somit ergibt sich für das Hoch die Gelegenheit, sich nach Norden - in Richtung europäisches Nordmeer - auszudehnen. Nachfolgend wird es im Zeitraum vom 10. bis 12. Februar deutlich kälter.

Eine für den Winter sehr ungünstige Hochdruckposition
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Eine für den Winter sehr ungünstige Hochdruckposition © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Von allem etwas

Das die Wetterlage keine einfache ist, bestätigt die Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells. Auch hier zeigt sich eine kurze Milderung in den ersten Februar-Tagen. Im Zeitraum vom 3. bis 5. Februar wird es aus nördlichen Richtungen wieder kälter, was die Schneefallgrenze bis auf tiefere Lagen absinken lassen kann.

Im Zeitraum vom 6. und 7. Februar wird eine Hochdruckverbindung quer über Mitteleuropa bis weit über das östliche Europa berechnet, während sich über der Mittelmeerregion ein schwachgradientiges Tiefdrucksysteme tummelt. Somit ist Anfang Februar alles an Wettererscheinungen möglich.

Nichts Halbes und nichts Ganzes
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Wettermodell: Nichts Halbes und nichts Ganzes © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Amerikanisches Vorhersage-Modell bleibt ein warmer Ausreißer

Die Kontrollläufe berechnen im Zeitraum vom 1. bis 3. Februar eine für die Jahreszeit normale Temperaturentwicklung, welche vom 3. bis 7. Februar leicht zu kalt und anschließend bis zum 12. Februar normalisiert. Interessant ist, dass das amerikanische Vorhersage-Modell erneut zu den deutlich zu warmen Varianten gehören. Die Differenz zum Mittelwert beträgt zeitweilig bis zu 10 Grad (!).

Diagramm Temperaturen Februar 2019 vom 26.01.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Für tiefere Lagen bedeutet das ein Temperaturspektrum am 5. Februar von -5 bis +6 Grad (Mittelwert: +1 bis +2 Grad über dem Westen und Norden und -1 bis +0 Grad über dem Süden und Osten) und am 11. Februar von -6 bis +11 Grad (Mittelwert: +1 bis +2 Grad über dem Süden und Osten und +3 bis +5 Grad über dem Norden und Westen). Die Niederschlagsneigung ist in der gesamten ersten Februar-Dekade leicht bis mäßig erhöht. Vor allem ab den mittleren Lagen kann noch einmal einiges an Neuschnee zusammen kommen.

Neuschnee ab den mittleren Lagen
Neuschnee ab den mittleren Lagen - Schneeprognose © windy.tv

Keine tiefwinterliche Großwetterlage in Sicht

Daran ändert sich heute nichts. Die Fronten sind klar zwischen dem aktiven Teils des Polarwirbels über Kanada und einem mächtigen Hochdrucksystem über Sibirien definiert . Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen zwischen den Fronten. Mal in einer kälteren (nasskalten) und mal in einer milderen Grundströmung. Ein Flachlandwinter ist definitiv nicht zu erkennen.

Polarwirbel in Unruhe

Auch daran hat sich nichts verändert. Der Polarwirbel wird über die gesamte erste Februar-Dekade in einem instabilen Zustand berechnet (negativer AO). Doch der für Mitteleuropa zuständige Bereich zwischen Kanada, Neufundland und Island bleibt (vorerst) intakt (positiver NAO) und somit ergibt sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Nordwest,- West- bis Südwestwetterlagen. Eine gravierende Veränderung kann sich nur dann ergeben, wenn sich innerhalb des Polarwirbels etwas verändert. Die Möglichkeiten bestehen, doch ist die Wahrscheinlichkeit - zum aktuellen Stand - als gering einzustufen.

Veränderte Strukturen im Polarwirbel können für Veränderungen sorgen
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Veränderte Strukturen im Polarwirbel können für Veränderungen sorgen © www.meteociel.fr

Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr.

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Das amerikanische Vorhersage-Modell weicht heute Abend nicht von seiner deutlich zu milden Variante ab. Der Zeitraum vom 28. bis 31. Januar wird in Deutschland von einer nasskalten Großwetterlage dominiert, bei der Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen und die Ausbildung einer Schneedecke ab den mittleren Lagen möglich ist.



Anfang Februar kommt es zu einer kurzzeitigen Milderung, bei der die Tageswerte auf +0 bis +4 Grad ansteigen können. In manchen Regionen sind auch bis +7 Grad möglich. Im Zeitraum vom 3. bis 8. Februar liegt Deutschland im Einflussbereich einer gradientenschwachen Großwetterlage. Bei Temperaturen von -2 bis +2 Grad ist über dem Süden und Osten Dauerfrost möglich. Über dem Norden und Westen wäre bei Werten von +0 bis +4 Grad mit einem nasskalten Wettercharakter vorlieb zu nehmen. Immer wieder ist mit Schneefall zu rechnen, welcher ab den mittleren Lagen auch liegen bleiben kann (300 bis 700 Meter)

Vom 8. bis 12. Februar positioniert sich über Mitteleuropa ein Hochdrucksystem, was die Temperaturen allmählich auf milde +8 bis +12 Grad ansteigen lassen kann.

Das amerikanische Vorhersage-Modell bleibt außer Rand und Band!
Daran ändert sich nichts. Das amerikanische Vorhersage-Modell bleibt in den Kontrollläufen die wärmste Variante und entfernt sich ab dem 9. Februar mit einer Differenz von bis zu 10 Grad weit vom Mittelwert. Der Mittelwert selbst schwankt in einem Bereich, welcher im Zeitraum vom 29. bis 31. Januar und vom 3. bis 7. Februar auch in tieferen Lagen für die Ausbildung einer Schneedecke sorgen kann. Winterliche Wetterverhältnisse sind vor allem ab den mittleren Lagen nicht abwegig.

Auffällig sind die Berechnungen hinsichtlich eines Hochdrucksystems über Mitteleuropa, welches heute mehrfach bestätigt und heute Abend noch intensiviert wurde.

Hoch Mitteleuropa
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Hoch Mitteleuropa © www.meteociel.fr


Andere Varianten zunehmend wahrscheinlicher
Man kann davon ausgehen, dass das amerikanische Vorhersage-Modell diese deutlich zu warme Prognose zum Ende der ersten Februar-Dekade nicht aufrechterhalten wird. Warum? Weil die Kontrollläufe eine komplett andere Struktur berechnen. Häufiger ist eine Struktur zu beobachten, bei der sich im Bereich von den Azoren und Grönland ein Hochdruckkeil aufbaut, während das Kontinentalhoch versucht, über die Kara- und Barentssee eine Hochdruckbrücke aufzubauen. Zwei Varianten sind denkbar - entweder ein Blockadehoch auf dem Atlantik, oder ein Hochdruckkeil über Skandinavien verlaufend. Beide Varianten wären einer nasskalten bis winterlichen Wetterentwicklung näher als einer deutlich zu warmen Variante.

Man darf gespannt sein, wann das amerikanische Vorhersage-Modell kippt
Berechnung der Großwetterlage nach Kontrolllauf: Man darf gespannt sein, wann das amerikanische Vorhersage-Modell kippt © www.meteociel.fr


Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells: Komplexe Großwetterlage
Aber auch die Berechnungen des europäischen Vorhersage-Modells verändern sich nicht, bzw. nur geringfügig. Nach der Milderung Anfang Februar versucht das Azorenhoch den Brückenschlag über Skandinavien zum Kontinentalhoch und schließt dabei über der Mittelmeerregion ein Tiefdrucksystem ein. Eine schwachgradientige und strukturlose Großwetterlage mit einem nasskalten Wettercharakter ist die Folge.

Strukturloses Gammelwetter
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Strukturloses Gammelwetter © www.meteociel.fr


Tiefwinterliche Varianten bleiben wenig wahrscheinlich
Fasst man die Berechnungen des Tages zusammen so ist davon auszugehen, dass das amerikanische Vorhersage-Modell von seinen deutlich zu warmen Varianten Abstand nehmen wird. Viel wahrscheinlicher ist eine Großwetterlage, bei der bis zum 8. Februar immer wieder mit Schneefall bis in tiefere Lagen zu rechnen ist (die kurzen Mildphasen Anfang Februar einmal ausgenommen). Gelegentlich bleibt der Schnee im Flachland auch für ein paar Stunden bis Tage liegen - doch wirkt das weiterhin nasskalt. Ein richtiger Winter sieht anders aus. Anders die Situation über dem Süden, Osten und ab den mittleren Lagen (300 bis 500 Meter), wo sich bei Tageswerten von -2 bis +0 Grad weitgehend Dauerfrost einstellen kann.

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