Wetterprognose: Umstellung der Großwetterlage - warmes oder nasskaltes Novemberwetter?
Während die Frontalzone auf dem Atlantik tobt, regeneriert sich über Mitteleuropa ein Hochdrucksystem und führt die für die Jahreszeit zu warme Witterung noch bis zum 25. Oktober fort. Doch nachfolgend zeichnet sich ein weiterer Umbau der Großwetterlage an, welcher im November entweder zu einem markanten Temperaturrückgang, oder zum Erhalt einer hochdruckdominierten Wetterlage führen kann.
Zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Tiefdruckkomplex über dem Atlantik gelangen ungewöhnlich warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, was die Temperaturen auf +15 bis +20 Grad und örtlich auf bis +23 Grad ansteigen lassen kann. Heute und auch in der Nacht auf Samstag zieht westlich einer Linie von Hamburg und Ulm ein Niederschlagsfeld von Süd nach Nord und kann mancherorts für nennenswerten Niederschlag sorgen. Der Niederschlag wird zum Nachmittag über Baden-Württemberg und dem Saarland kräftiger und erreicht zum Abend Nordrhein-Westfalen und zieht am Samstagvormittag über Niedersachsen und Schleswig-Holstein nach Norden ab. Über dem restlichen Land stellt sich bis einschließlich Sonntag ein Mix aus Sonne, Wolken und teils zäher Nebel ein - verbreitet bleibt es trocken.
Regen über dem Norden und Westen
Zum Start in die neue Woche greifen Tiefdruckausläufer von Westen auf Deutschland über und gestalten das Wetter zunehmend wechselhaft. Insbesondere über dem Norden und Westen lässt sich am Montag und Dienstag nennenswerter Niederschlag erwarten, der sich im Laufe des Dienstags nach Osten verlagert und allmählich auflöst. Der Wind frischt phasenweise böig aus zunächst südwestlichen Richtungen auf und dreht zur Wochenmitte auf westliche Richtungen. Erreichen die Temperaturen zum Wochenstart noch +15 bis +20 Grad, so sind es zur Wochenmitte noch +12 bis +16 Grad. Wer es genauer wissen möchte - Wetter Oktober 2024.
Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Hochdruckwetter mit Störimpulsen
Die Wetterprognose der Europäer zeigt heute einen interessanten Ansatz für die weitere Wetterentwicklung bis November. Interessant deshalb, da diese Prognose weder den Durchbruch der Frontalzone, noch ein stark meridional verlaufendes Muster berechnet, sondern eine seit Mai 2024 immer wiederkehrende Wetterentwicklung ins Spiel bringt.
Hochdruckdominierte Wetterlage
Egal, was die Frontalzone bis Ende Oktober unternimmt, es gelingt ihr nicht, das Hochdrucksystem über Mitteleuropa aufzulösen und an seiner statt das Wetter zu beeinflussen. Im Grunde genommen erkennt man diesen Prozess bereits auf den oben stehenden Wetterkarten, bei der sich das Hoch über Mitteleuropa bis Mitte der kommenden Woche wieder stabilisieren kann. Doch was mach die Frontalzone derweil auf dem Atlantik? Richtig - sie sucht andere Wege, denn irgendwohin muss der Druck schließlich.
Verlagerung des Polarwirbels, Störimpulse über Europa
Das Hoch hält bis Ende Oktober in Form einer sich von den Azoren bis weit über das westliche Russland erstreckende Hochdruckzone und drückt die Frontalzone weit nach Norden. Bedingt durch die Drehrichtung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn begünstigt das die Verlagerung des Polarwirbels von Kanada und Grönland in Richtung Nordlappland und der Barentssee. Ein interessanter Ansatz, welcher noch in der ersten Novemberdekade für einige Turbulenzen sorgen kann. Bis es aber soweit ist, dominiert das Hoch das Wetter über Europa - jedoch nicht ganz von Störungen befreit.
Man kennt das bereits aus den vergangenen Wochen und Monaten. Immer dann, wenn sich ein Hoch in autarker Formation über Mitteleuropa aufbauen wollte, bildete sich ein Störimpuls aus und verhinderte eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung - so auch dieses Mal - zumindest nach der Wetterprognose der Europäer, bei der sich in Form eines Höhentiefs eine Störung ausbildet und sich Ende Oktober im Bereich zwischen Spanien, Frankreich und Deutschland eindrehen kann. Entscheidend, ob sich unwetterartiger Dauerregen oder sonniges und trockenes Herbstwetter einstellen wird, hängt von der Position des Störimpulses ab. Abwarten - klar aber ist, dass die Europäer heute eine neue Variante für die Wetterentwicklung bis November ins Spiel bringen und das ungewöhnlich warme Herbstwetter zunächst einmal in die Verlängerung schicken.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Warmes Herbstwetter mit Kippmuster
Die atlantische Frontalzone tobt auf dem Atlantik. Der Grund hierfür ist der unentwegte Zustrom kalter Luftmassen über dem östlichen Kanada auf den Atlantik. Der Konterpart ist auch in dieser Prognose das Hoch über Mitteleuropa. Und ja, auch nach der Vorhersage der Amerikaner hält das Hoch ernst einmal dagegen.
Ungewöhnlich hohe Temperaturen
Während die Frontalzone wütet, stabilisiert sich das Hoch über Mitteleuropa. Infolge daraus bleibt auch die Anströmung der Luftmassen aus südwestlichen Richtungen stabil und führt warme Luftmassen nach Deutschland. So sind auch im Zeitraum vom 24. bis 28. Oktober mit Werten von +14 bis +18 Grad und örtlich mit bis +20 Grad über Deutschland ungewöhnlich hohe Temperaturen zu erwarten.
Zwar bildet sich auch nach dem amerikanischen Wettermodell ein Störimpuls aus, doch driftet dieser weiter westlich - über Spanien und Portugal - nach Süden und nimmt keinen Einfluss auf das Wetter über Deutschland und so ist bis zum 29. Oktober mit einem trockenen und sonnigen Wetter zu rechnen. Wobei sich mancherorts zähe Nebelfelder behaupten und so den Sonnenschein für längere Zeit eintrüben können.
Wetterwechsel Anfang November
Schwung kommt in die Wetterküche zum Monatswechsel. Die Hochdruckzone schwächt sich für einen Moment ab und lässt einen Ausläufer der Frontalzone passieren. Die Niederschlags- und Windaktivität nimmt zu und lässt für einen kurzen Moment einen herbstlich anmutenden Wettercharakter zu. Da sich zur gleichen Zeit das Azorenhoch Mitteleuropa nähert, meridionalisiert das Strömungsmuster Anfang November und führt aus nordwestlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen auf +8 bis +14 Grad zurückgehen lassen kann.
Nachfolgend rückt das Hoch nach und legt sich mit seinem Kern direkt über Deutschland, was zu einem altbekannten Muster aus Sonne, ein paar Wolken und Nebel führen kann. Ein nachhaltiger Durchbruch in den Vollherbst sieht anders aus.
Auf den Punkt gebracht: Der Wetterumschwung ist nur eine Frage der Zeit
Auch noch vor einem anderen Hintergrund sind die heutigen Prognosen beider Vorhersage-Modelle interessant. Nicht nur die ungewöhnliche Anströmung warmer Luftmassen wird länger andauernd berechnet, auch die möglichen Varianten einer meridional verlaufenden Grundströmung wurden vorübergehend verworfen. Die zonal getriggerte Westwetterlage spielt derweil - und das war auch das Erwartbare - keine Rolle.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Also ja, die Hochdruckpräsenz könnte das Wetter noch bis zum 25. Oktober beeinflussen, was mit einer nur schwach erhöhten Niederschlagsleistung die Kontrollläufe auch bestätigen. Nachfolgend steigen zunächst über dem Norden und dann auch über der Mitte die Niederschlagssignale an, während es über der Südhälfte bis in den November hinein nur schwache Niederschlagssignale gibt. So einfach wird das Hoch also nicht weichen.
Und noch etwas Bemerkenswertes - während die Amerikaner und Europäer durchweg zu hohe Temperaturen berechnen, findet das in der Temperaturprognose der Kontrollläufe keine Unterstützung. Ab dem 25. Oktober erfolgt ein markanter Temperaturrückgang, welcher im Maximum bis 10 Grad betragen und das Temperaturniveau bis November auf ein Jahreszeit typisches absinken lässt. Das lässt den Rückschluss auf eine Verschiebung der Hochdruckzone nach Westen zu. Nur so lässt sich der trockene Süden und der leicht wechselhafte Norden bei einer allgemein rückläufigen Temperaturspektrums erklären. Schaun mer mal - der Stichtag wird der 25. Oktober sein.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. Oktober | +11 bis +19 Grad |
+15 bis +17 Grad |
28. Oktober | +5 bis +17 Grad |
+11 bis +13 Grad |
2. November | +2 bis +18 Grad |
+9 bis +11 Grad |