Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Wind, Sturm, Orkan - das Wetter dreht Anfang Februar richtig auf und lässt das Potential unwetterartiger Starkwindereignisse ansteigen - auch ist ein Schneesturm ab den mittleren Lagen nicht auszuschließen. Was aber folgt dem Sturm nach, der Winter?
Der überwiegend ruhige Wettercharakter hält sich noch im weitesten Sinne bis Sonntag. Über der Südhälfte ist gelegentlich mit etwas Schneegriesel oder Sprühregen mit gefährlicher Glätte zu rechnen. Mancherorts kann mit Hebungsvorgängen auch leichter Schneefall möglich sein. Viel ist nicht zu erwarten und nach Norden lockert die Bewölkung auf und sonnige Momente sind möglich, während es über dem Süden meist grau und trüb bleibt.
Der Wind intensiviert sich am Sonntagabend über der Nordhälfte und sorgt bis Montagnachmittag verbreitet für kräftigen Wind, der nördlich einer Linie von Köln und Dresden zu stürmischen Windböen bis auf tiefere Lagen herab sorgen kann, die über exponierten Lagen zu schweren Sturmböen und über den Küsten und höheren Lagen zu orkanartigen Winden führen können. Bis zum 3. Februar ist mit weiteren Starkwindereignissen zu rechnen. Das Potential zu unwetterartigen Winden steigt zum 1. Februar noch einmal an. Ob der zum Wind dazugehörige Niederschlag auch als Schnee, oder als Regen niedergehen wird, bleibt aufgrund der aktiv-dynamischen Wetterentwicklung abzuwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Die von den Europäern oben simulierte Nordwestwetterlage kommt nur deshalb zustande, da sich das Hoch auf dem Atlantik weiter nach Norden aufstellen und so die Tiefdruckachse kippen lassen kann.
Die Nordwestwetterlage hätte Anfang Februar ab den mittleren Lagen noch einmal ordentliche Neuschneemengen zur Folge. In Kombination mit den stürmischen Winden können daraus erhebliche Schneeverfrachtungen hervorgehen. Also ja, das Potential eines Schneesturmes ab den mittleren Lagen ist nach der Wetterprognose der Europäer hoch.
Im Zeitraum vom 3. bis 6. Februar dehnt sich der Hochdruckkeil auf dem Atlantik weiter nach Norden aus und geht eine Querverbindung zum Kontinentalhoch über Russland ein. Das verschiebt die Aktivitäten des Polarwirbels (Displacement) auf den Bereich von Island bis zu den Aleuten. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen im direkten Einflussbereich des Hochdrucksystems, was die Wetterlage beruhigt und für vermehrten Sonnenschein sorgen kann. Die Temperaturen steigen am Tage über dem Norden auf +2 bis +6 Grad und über dem Süden auf +0 bis +4 Grad, über Regionen mit einer dicken Schneedecke kann Dauerfrost nicht ausgeschlossen werden. In den Nächten sinken die Tiefstwerte auf +2 bis -4 Grad ab und bei Aufklaren und über Schnee können bis -10 Grad möglich sein.
Entscheidend für die Temperaturen wird also sein, wie die Ausgestaltung der möglichen Schneefallereignisse Anfang Februar verläuft. Wir haben einmal die Schneeprognose der kumulierten Schneedecke bis zum 7. Februar dem Modelllauf einmal gegenübergestellt.
Gestern Abend und heute Nacht hatte die Wetterprognose der Amerikaner zunächst ein Displacement und nachfolgend ein Polarwirbelsplit berechnet, bei dem der Winter über Deutschland durchaus einen Fuß in die Türe
hätte bekommen können. Doch klar ist auch - in Stratosphärenhöhe findet momentan ein kräftiges Warming statt - da sind solche Berechnungen zu erwarten. Doch gilt es immer ein gewisses Maß an Skepsis walten zu lassen, denn 6 Stunden später kann dieser winterlichen bereits eine frühlingshafte Variante nachfolgen. Die Sprunghaftigkeit
innerhalb der Prognosemodelle nimmt mit dem Warming in Stratosphärenhöhe zu.
In der aktuellen Wettervorhersage der Amerikaner gelingt es dem Hoch nicht, sich bis nach Skandinavien ausdehnen. Dafür wird die atlantische Frontalzone stärker berechnet, was das Hoch in die Defensive drängt. Im Zeitraum vom 4. bis 8. Februar positioniert sich das Hoch im Bereich von Spanien, Frankreich, Deutschland und Polen und lässt die atlantische Frontalzone auflaufen.
Das Wetter beruhigt sich über Deutschland und mit einer zunehmenden Sonnenscheindauer steigen die Temperaturen bis zum 5. Februar auf +5 bis +10 Grad und bis zum 10. Februar auf +6 bis +12 Grad an und damit sind die Temperaturen dem Frühling deutlich näher als dem Winter.
Eine nasskalte Wetterlage mit viel Wind und Sturm wird das Wetter über Deutschland bis zum 3. Februar mit einer hohen Wahrscheinlichkeit beeinflussen können. Die Schneefallgrenze schwankt in diesem Prozess meist um die mittleren Lagen herum und kann in Kombination mit den stürmischen Winden zu unwetterartigen Wetterbedingungen führen. Über tieferen Lagen wird der Niederschlag überwiegend in flüssiger Form niedergehen können.
Alles, was über den 3. Februar hinaus berechnet wird, ist im Moment lediglich zur Kenntnis zu nehmen. Der Grund hierfür ist das Warming in Stratosphärenhöhe, das noch die eine oder andere Überraschung in der Modellwelt hervorzaubern kann.
Doch geht es nach den Wahrscheinlichkeiten, so berechnet der Mittelwert aller Kontrollläufe einen Anstieg der Temperaturen in 1.400 Meter Höhe im Zeitraum vom 4. bis 11. Februar auf +2 bis -2 Grad. Für den Flachlandwinter werden Anfang der zweiten Februar-Dekade Höhenwerte von -6 bis -8 Grad und für den Winter ab den mittleren Lagen von -4 bis -6 Grad vorausgesetzt. Der Winter hat mit dem Kaltluftsee über Kanada und Grönland einen weiterhin schweren Stand.
Da die erste Phase des Warmings in Stratosphärenhöhe bereits eingetreten ist, sollten die Vorhersage-Modelle so langsam eine Richtung einschlagen. Schaun mer mal, was sich in den kommenden Stunden noch so alles entwickeln kann.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
2. Februar | -1 bis +8 Grad |
+2 bis +6 Grad |
6. Februar | -4 bis +12 Grad |
+4 bis +7 Grad |
11. Februar | +0 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
Die Sturmwetterphase Ende Januar und Anfang Februar hat sich in den Prognosen von heute Abend bestätigt, was im Schwerpunkt am 30. Januar und 1. Februar über exponierten Lagen zu schweren Sturmböen und über höheren Lagen und den Küsten zu orkanartigen Winden führen kann. Über tieferen Lagen sind insbesondere über der Nordhälfte stürmische Windböen zu erwarten.
Die Amerikaner und die Europäer hatten bereits eine nasskalte Wetterentwicklung im Programm, während die Deutschen heute nochmals eine mehr zonale Ausrichtung ins Spiel brachten. Heute Abend haben sich alle drei Modelle auf die Nordwestwetterlage eingeschwungen, was über dem Norden und den tieferen Lagen die Temperaturen auf +2 bis +6 Grad ansteigen lassen kann. Weiter nach Süden und ab Lagen oberhalb etwa 500 bis 700 Meter kann sich Dauerfrost einstellen und der - teils kräftige Niederschlag - kann sowohl als Schnee, als auch als Schneeregen erwartet werden, was in Kombination mit dem Sturm ab den mittleren Lagen zur Herausforderung werden kann.
Phase 1 ist vorüber und die Vorbereitungen zu Phase 2 laufen, bevor das System zum 12. Februar voraussichtlich in Phase 3 übergehen kann. Es handelt sich hierbei um ein kräftiges Warming in Stratosphärenhöhe, dass aufgrund seiner Struktur nicht in ein Major-Warming übergehen kann.
Das zeigt sich im Übrigen auch in den Windgeschwindigkeiten, die momentan +65 km/h betragen und zum 29. Januar mit +36 km/h ihr vorläufiges Minimum finden und ab Februar sich auf +100 km/h einpendeln können. Eine Windumkehr von West-Ost auf Ost-West findet somit - vorerst - nicht statt.
Gleichwohl zeigen sich Auswirkungen in den unteren Luftschichten, die aber allenfalls als gemäßigt zu bewerten sind. In den meisten Fällen enden diese Varianten in einem Displacement des Polarwirbels.
Wo wir gerade beim Thema sind - die Europäer setzten auch heute Abend auf eine Displacement des Polarwirbels, jedoch verläuft die Hochdruckachse etwas südlicher, was über der Nordhälfte mit +0 bis +4 Grad zu einer nasskalten Witterung führt. Zwar sind auch Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich, doch ist das nicht mit Winterwetter gleichzusetzen.
Anders die Situation über dem Süden, wo Anfang Februar schon der Niederschlag ab den mittleren Lagen für Neuschneezuwachs sorgen und somit das Kälteaggregat wieder herstellen kann. Zudem dreht die Grundströmung auf östliche Richtungen, was die Temperaturen südlich einer Linie von Köln und Dresden auf +0 bis -5 Grad absinken lassen kann. Und ja, schaut man sich die Berechnung der zu erwartenden Schneedecke bis zum 6. Februar an, so kann man davon ausgehen, dass es nach der Wetterprognose der Europäer ab den mittleren Lagen richtig winterlich werden kann.
Während die Wetterprognose der Europäer den Winter ab den mittleren Lagen optional machen, simulierten die Amerikaner eine Verlagerung des Hochdrucksystems direkt über Europa.
Das verhindert über Deutschland, Österreich und der Schweiz zunächst einmal jede Wetteraktivität und nach Auflösung örtlicher Nebelfelder, scheint Tagsüber verbreitet die Sonne. Die Temperaturen erreichen am 5. Februar +2 bis +6 Grad und über dem Westen örtlich bis +10 Grad. Am 10. Februar werden +5 bis +10 Grad und über dem Westen bis +12 Grad ins Spiel gebracht - das ist weit weg von Winter und nah dran am Frühling.
Das Fazit hat sich gegenüber den letzten Prognosen nicht verändert. Die Witterung bleibt nasskalt, mit winterlichen Wettererscheinungen bis auf das Flachland herab, bei der ein Winter ab den mittleren Lagen durchaus eine Rolle spielen kann. Kommen wir zum Aber - die Vorhersagemodelle berücksichtigen in zunehmender Art und Weise das Warming in Stratosphärenhöhe und Erfahrungsgemäß kommen die Europäer mit den Berechnungen und Auswirkungen eines Warmings besser klar, als es die Amerikaner können. Überraschungen winterlicher Art sind in den kommenden Tagen möglich. Schaun mehr mal.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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