Wetterprognose - Richtungsweisende Wetterentwicklung - Zwischen einem Betonhoch und Winterwetter
Ein Hoch dominiert weiterhin das Wetter über Deutschland, mit einer Einschränkung in Form eines Kaltlufttropfens, der mancherorts für leichten Schneefall sorgen kann. Dieses Hoch stößt zum 8. Februar weiter nach Norden vor und beginnt, den Polarwirbel zu schwächen. Dieser Prozess ist für den weiteren Verlauf des Winters richtungsentscheidend.

Ein Hoch dehnt sich derzeit weiter über Deutschland und Osteuropa in Richtung Russland aus und sorgt bis Mitte der Woche für gradientenschwaches Wetter, das zu Nebel oder Hochnebel neigt (Wolkenradar). Niederschlag ist bei Temperaturen von +0 bis +5 Grad nicht zu erwarten. Falls doch, handelt es sich um lokale Nebelnässe, Sprühregen oder Schneegriesel. Ist der Nebel besonders dicht, bleibt es auch tagsüber frostig. Löst sich der Nebel auf, sind längere sonnige Abschnitte zu erwarten, wodurch die Temperaturen bei ganztägigem Sonnenschein auf bis zu +7 Grad steigen können.
Kaltlufttropfen und etwas Schneefall
In der zweiten Wochenhälfte verlagert das Hoch seine Position etwas nach Norden, sodass Deutschland, Österreich und die Schweiz an den südlichen Gradienten des Hochdrucksystems – und somit in eine östliche Strömungskomponente – gelangen. Da sich Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, wird ein Kaltlufttropfen von Ost nach West über Deutschland hinweggeführt, was für etwas Schneefall, Schneegriesel, Schneeregen, Sprühregen oder einfach nur Regen sorgen kann. Oberhalb von etwa 300 bis 500 Metern ist mit Schneefall zu rechnen, was mancherorts zur Bildung einer dünnen Schneedecke reicht. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Februar.

Die vollständig gestörte Zirkulation
Da sich das Hoch weiter nach Norden ausdehnt, spricht man von einer blockierenden Großwetterlage, bei der die atlantische Frontalzone vollständig blockiert wird und keine Chance mehr hat, das Wetter über Deutschland zu beeinflussen. Das nennt man eine gestörte Zirkulation.
Kehrt sich die Grundströmung in einem Blocking auf Ost-West um, spricht man von einer vollständig gestörten Zirkulation. Beide Vorhersagemodelle berechnen einen Erhalt des Skandinavienhochs bis zum 12. Februar. Deutschland, die Schweiz und Österreich liegen die meiste Zeit über in einer Ostanströmung der Luftmassen.
Frostige Nächte und etwas Schneefall oder Sprühregen
So bleibt das zu Nebel und Hochnebel neigende Wetter bis zum 12. Februar erhalten. Weitere Kaltlufttropfen können für geringfügigen Schneefall, Schneegriesel oder Sprühregen sorgen. Tagsüber erreichen die Temperaturen Werte von +0 bis +5 Grad, und löst sich der Nebel auf, so können mit einer längeren Sonnenscheindauer bis zu +7 Grad möglich sein. In den Nächten sinken die Werte auf -5 bis +0 Grad ab. Bei klarer Nacht und über Schnee können bis zu -8 Grad möglich sein. Das ist nicht wirklich winterlich.

Geschwächter bis desolater Polarwirbel – die Winterwende?
Seit einigen Tagen zeigt sich in den Berechnungen der Vorhersagemodelle für die zweite Februardekade eine erhöhte Sprunghaftigkeit. Dies hängt unter anderem mit einem möglichen Major Warming in der Stratosphäre zusammen. Daran wird sich auch in den kommenden Stunden nichts ändern, und man wird noch so manche Berechnung staunend zur Kenntnis nehmen können.
Blockadehoch bleibt
Heute wollen wir uns einmal näher mit einer Entwicklung befassen, die den Winter über Mitteleuropa trotz optimaler Bedingungen ausbremst. Diese optimalen Bedingungen sind: Polarwirbelsplit, Major Warming, negativer NAO- und AO-Index.
Die Herausforderung für den Winter liegt laut Prognosen beider Vorhersagemodelle im Achsverlauf des Hochdrucksystems, das sich durch den Polarwirbel zieht. In beiden Berechnungen bleibt die Hochdruckzone über Mitteleuropa bestehen und reicht sogar bis in die Mittelmeerregion. Mit anderen Worten: Das Hoch nimmt den Polarwirbel zwar auseinander, doch beim Wetter über Deutschland ändert sich bis zum 17. Februar nur wenig.
Der Mix aus Sonnenschein, Nebel und Hochnebel, gelegentlichen Wolkenfeldern und geringfügigem Niederschlag bleibt bei Temperaturen von +2 bis +6 Grad bestehen. Bei längerer Sonnenscheindauer sind sogar bis zu +10 Grad möglich. In den Nächten sinken die Tiefstwerte auf -5 bis 0 Grad.

Auf den Punkt gebracht: Richtungsentscheidung für den Winter
Es ist so, und es bleibt so – das Hoch wird bis zum 20. Februar entweder alles blockieren, was an Wetter möglich ist, oder es wird im Zusammenspiel mit einem Major Warming den weiteren Verlauf des Winters vollständig auf den Kopf stellen können. Die Sprunghaftigkeit bleibt in den Berechnungen der Vorhersagemodelle vorerst erhalten.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Schaut man sich den untenstehenden Mittelwert aller Kontrollläufe genauer an, so erkennt man auch hier das Blocking über Europa. Damit der Winter noch eine Chance hat, muss sich Grundlegendes ändern, und das ist eben nur mit einem stark geschwächten Polarwirbel möglich.
Die Temperaturen entwickeln sich in der Höhe von 1.400 Metern im Zeitraum vom 6. bis 18. Februar in einem Bereich von -2 bis -5 Grad und sinken für einen Moment zwischen dem 6. und 8. Februar auf bis zu -7 Grad ab (Kaltlufttropfen). Für den Flachlandwinter sind ab Mitte Februar Höhenwerte von -7 bis -9 Grad eine Grundvoraussetzung, während für die mittleren Lagen -5 bis -7 Grad ausreichen. Zum Vergleich: Die Prognose der Amerikaner und Europäer liegt zwischen +3 und +7 Grad und weist zum Mittelwert der Kontrollläufe eine Differenz von bis zu 12 Grad auf - möglich ja, wahrscheinlich nein.
Die Niederschlagsprognose zeigt sich zwischen dem 7. und 10. Februar leicht erhöht (Kaltlufttropfen), während zwischen dem 11. und 17. Februar so gut wie keine Niederschlagssignale berechnet werden. Der Mittelwert aller Kontrollläufe bestätigt im Grunde genommen den Erhalt der aktuellen Wetterlage bis zum 18. Februar. Und wer bei uns schon ein paar Jahre zu Gast ist, der kennt unseren Spruch: Warm gewinnt in Zeiten der Klimaerhitzung häufiger, jedoch nicht immer
. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
9. Februar | -2 bis +6 Grad |
+2 bis +4 Grad |
13. Februar | -4 bis +9 Grad |
+2 bis +4 Grad |
18. Februar | -4 bis +12 Grad |
+4 bis +6 Grad |

Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:20 Uhr
Die Amerikaner haben heute Nachmittag eine Ostwetterlage mit einem blockierenden Hoch und eingelagerten Kaltlufttropfen verstärkt und bis zum 18. Februar verlängert. Etwas Schneefall wäre ab den mittleren Lagen möglich gewesen, und oberhalb von etwa 400 bis 600 Metern Höhe hätten sich winterliche Witterungsbedingungen einstellen können.
Der Durchbruch arktischer Kaltluftmassen
Heute Abend zeigt sich wieder eine andere Variante, die an diejenige von heute Morgen erinnert. Jedoch strebt das Hoch weiter in den Polarwirbel hinein und provoziert im Ansatz einen Polarwirbelsplit. Der NAO- und AO-Index werden negativ, und ein Cluster des Polarwirbels trogt über Skandinavien nach Süden aus und streift in diesem Prozess Deutschland. Die kalte Luft kommt direkt aus Nord, was die Optionen auf Winterwetter erhöht. Die Europäer berechnen heute Abend eine ganz ähnliche Variante, jedoch wird der Arctic Outbreak östlicher provoziert.
Da die Sprunghaftigkeit in den Berechnungen aber noch nicht beendet ist, sind die Prognosekarten lediglich zur Kenntnis zu nehmen. Entscheidend wird sein, ob es dem Hoch tatsächlich gelingt, den Polarwirbel derart zu schwächen. Unterschiedlicher könnten die Berechnungen – trotz der Ähnlichkeit – nicht sein.

Negativer NAO-Index kann der Winterbringer sein
Nein, ein negativer NAO-Index ist kein Garant für Winterwetter, jedoch spiegelt der NAO-Index das Verhältnis zwischen Islandtief und Azorenhoch wider. Im negativen Fall befindet sich ein Hoch über oder in der Nähe von Island, und das erhöht – durch die Drehbewegung im Uhrzeigersinn – die Wahrscheinlichkeit auf eine nördlich orientierte Grundströmung über Europa. Mit anderen Worten formuliert, verbessert ein negativer NAO-Index die Voraussetzungen für Winterwetter über Deutschland.
Aktuell wird der NAO-Index positiv bewertet, hat jedoch bis Mitte Februar einen negativen Entwicklungstrend – bleibt jedoch am Ende positiv, wenngleich in den vergangenen 24 Stunden einige stark negative Entwicklungen hinzugekommen sind. Das sind die Varianten, welche einen Splitansatz zwischen Alaska und Grönland berechnen – ähnlich der abendlichen Prognose der Amerikaner.
Der AO-Index, welcher vereinfacht ausgedrückt den Zustand des Polarwirbels widerspiegelt, bleibt in der Bewertung negativ. Das Interessante dabei ist, dass einige Werte die untere mögliche Skala erreichen, während es zwei Varianten gibt, welche den höchsten Wert erreichen. Da ist also einiges los – wir haben die extremen Varianten einmal gegenübergestellt. Nein, die werden so nicht eintreten, jedoch dient das zum besseren Verständnis, welchen Einfluss das Hoch auf den Polarwirbel und damit auf den möglichen Winter über Deutschland haben wird – oder auch nicht!

Zusammenfassung: Stark geschwächter Polarwirbel - Zusammenbruch möglich
Das bleibt so und hat sich heute Abend nicht verändert. Um die Wahrscheinlichkeiten jedoch besser beurteilen zu können, hilft die Clusteranalyse. Das aktuelle Blocking hält mit höherer Wahrscheinlichkeit bis zum 14. Februar an. Im Zeitraum vom 15. bis 20. Februar kann sich ein negativer NAO-Index entwickeln – danach ist alles möglich. Insgesamt werden heute Abend sechs Cluster simuliert. Vier zeigen ein Blocking, wobei alle vier einen splitähnlichen Zustand des Polarwirbels favorisieren. Zwei Varianten berechnen den negativen NAO-Index, jedoch mit einem aktiven Tiefdruckcluster vor Mitteleuropa, was Deutschland in eine Vorderseitenanströmung bringen kann (zu warmes Wetter).
Warming in Stratosphärenhöhe
Das Warming in Stratosphärenhöhe setzt sich weiter fort, allerdings in abgeschwächter Form. Das Maximum wird für den 15. Februar simuliert und schafft es nicht mehr, entlang des 60. Breitengrades eine Windumkehr zu bewirken. Die Windgeschwindigkeit liegt momentan bei +216 km/h und sinkt bis zum 15. Februar auf +18 km/h ab. Der Spielraum für ein Major-Warming bleibt jedoch bestehen und wird sich in den kommenden 24 Stunden entweder festigen oder weiter korrigieren.
Also ja, die absolut spannende Zeit mit hoher Sprunghaftigkeit innerhalb der Prognosemodelle bestätigt sich heute erneut. Sie zwingt die Meteorologen zum Abwarten und Bewerten, ob es dem Hoch letztlich gelingt, den Polarwirbel zu schwächen. Das Warming in Stratosphärenhöhe könnte dabei der entscheidende Impuls sein.
