Wetteraussichten: Winterliche Wetterbedingungen mit Schnee und Frost können eine Rolle spielen
Der sich seit Tagen anbahnende Wetterwechsel wird von den aktuellen Prognosen der Vorhersage-Modelle bestätigt. Doch damit nicht genug - bestätigt wird auch die Verlagerung des Hochdrucksystems auf den Atlantik, was die Grundströmung über Deutschland auf nördliche Richtungen kippen lassen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen verstärkt sich die nördliche Grundströmung und kann den ersten Durchbruch des Winters mit Schnee, Eis und Frost bis auf die mittleren Lagen zur Folge haben.
Ruhiges Herbstwetter. Das Hoch über Mitteleuropa wird das Wetter über Deutschland noch bis mindestens den 8. November mit Sonnenschein, teils aber auch mit dichtem Nebel oder Hochnebel dominieren. Die Temperaturen schwanken bei schwachen Winden aus unterschiedlichen Richtungen - je nach Sonnenscheindauer - zwischen +10 und +14 Grad. Erweist sich der Nebel als zäh und trübt den Sonnenschein ganztägig ein, so pendeln sich die Temperaturen auf +6 bis +10 Grad ein.
Eine schwache Störung zum Wochenende
Das bislang dominierende Hoch weicht zum Wochenende nach Westen aus. Das hat zur Folge, dass Deutschland auf die östliche Seite des Hochdrucksystems gelangt und da Hochdrucksysteme sich im Uhrzeigersinn drehen, dreht der Wind auf nördliche Richtungen. In dieser sich wandelnden Strömung mischt sich eine Störung unter, welcher die Nebelfelder über Deutschland weitgehend auflöst, jedoch mit starker Bewölkung den Sonnenschein effektiv minimiert. Verläuft der Freitag noch trocken, so sind am Samstag ein paar vereinzelte Schauer möglich, welche zum Sonntag zahlreicher und am 11. November (Mo.) auch in der Fläche nennenswert ausfallen können. Die Temperaturen gehen im Prozess der sich verändernden Grundströmung zurück und schwanken zum Start in die neue Woche zwischen +6 bis +10 Grad. In den kurzen sonnigen Momenten können bis +12 Gad möglich sein. Wer es genauer wissen möchte – Wetter November 2024.
Nachhaltiger Wandel der Großwetterlage in den Vollherbst?
Das sich das Hoch nach Westen - auf den Atlantik - verlagern wird, hat sich bereits seit einigen Tagen im Wettertrend abgezeichnet und die obenstehenden Wetterkarten bestätigen diesen Trend heute eindrücklich. Mit anderen Worten formuliert, endet die Hochdruckdominanz und es beginnt mit der zweiten Novemberdekade der Wetterwechsel. Wir wollen heute einmal der Frage nachgehen, wie nahhaltig dieser Wetterwechsel ist und schauen uns im Hinblick auf eine nasskalte Witterung und einer absinkenden Schneefallgrenze die Randfaktoren einmal genauer an.
Eine Lücke über Mitteleuropa - weitere Störungen stoßen vor
Zunächst der Blick auf die Vorhersage-Modelle und auf die oben stehenden Wetterkarten. Durch die Verlagerung des Hochdrucksystems nach Westen, löst sich die Hochdruckzone auf und es kommt zu einer Clusterbildung. Der eine Teil des Hochs liegt auf dem Atlantik, der Zweite über Osteuropa und dem westlichen Russland. Dazwischen bildet sich eine Lücke aus, in welche aus nördlichen Richtungen weitere Störungen vordringen können. Das ist ein starkes Signal dafür, dass sich das nach Westen ausdehnende Hoch nicht mehr in Richtung Mitteleuropa zurückentwickeln kann.
Nasskaltes Herbstwetter - absinkende Schneefallgrenze
Die Störungen drehen sich über Mitteleuropa ein und verhalten sich zum Teil quasistationär. Die bis zum 12. November überwiegend trockene Witterung endet und mit länger andauerndem und ergiebigen Niederschlag kann gerechnet werden. Die Temperaturen erreichen am 12. November noch +6 bis +12 Grad und sinken bis zum 15. November mit +0 bis +7 Grad in den nasskalten Bereich ab. Die Schneefallgrenze sinkt bis auf die mittleren Lagen ab und oberhalb etwa 500 bis 800 Meter können winterliche Wetterentwicklungen eine Rolle spielen
Schneefall bis auf mittlere Lagen herab - ein Blick auf die Randfaktoren
Damit ein Wetterwechsel in die nasskalte Richtung samt absinkender Schneefallgrenze wahrscheinlich wird, muss ein Teil der Hochdruckzone auf dem Atlantik verweilen, denn nur so lässt sich die nördliche Grundströmung erhalten. Der erste Blick gilt also dem Mittelwert aller Kontrollläufe und den Druckanomalien.
Zunehmend klare Signale
Dass sich das Hoch auf den Atlantik verlagert und dort auch behaupten kann, ist zwar keine ausgemachte Sache, doch bestätigen die Kontrollläufe, dass sich das Hoch zunehmend passiv - nach Süden orientierend - verhält und über Deutschland eine nordwestliche Grundströmung bis zum 15. November sehr wahrscheinlich macht. Dieser vorsichtige Trend bestätigt sich auch in den Druckanomalien, welche wir nachfolgend einmal gegenübergestellt haben.
Auf den Punkt gebracht: Wie nachhaltig wird der Wetterwechsel und ist mit Schnee zu rechnen?
Dass der Wetterwechsel kommt, steht seit rund 48 Stunden fest. Fraglich ist noch, wie nachhaltig dieser sein wird, doch auch hier zeigt der Trend in eine klare Richtung. Eine Nordwetterlage würde sich in einem negativen und eine Nordwestwetterlage in einem neutralen NAO-Index (Verhältnis von Azorenhoch zu Islandtief). Kippt der NAO-Index in die negative Richtung, ist das ein Indiz dafür, dass sich ein Hoch weiter in Richtung Island entwickeln und so eine gestörte Zirkulation mit meridional verlaufendem Strömungsmuster zur Folge haben kann.
NAO-Index zunächst positiv, dann negativ
Auch das ist ein klares Indiz für einen nachhaltigen Wetterwechsel, bei dem der Durchbruch des Winters mit Schnee, Eis und Frost ab den mittleren Lagen eine Rolle spielen wird. Der NAO-Index ist im Moment noch positiver, zum 15. November neutraler und ab dem 17. November negativer Ausprägung. Also ja, das Hoch wird sich nicht nur über dem Atlantik positionieren, sondern auch festigen können.
Schneefall bis auf mittleren Lagen herab
Passend dazu die Temperaturanomalien. Liegen diese noch bis zum 12. November in einem für die Jahreszeit um +2 bis +6 Grad zu warmen Bereich, so neutralisiert sich die Anomalie darüber hinaus, wobei die Neutralität täuscht. Warum? In den vergangenen 24 Stunden hat sich die Anzahl der kalten Varianten deutlich erhöht und steht einer hohen Anzahl an warmen Wetterentwicklungen gegenüber. So kommt der neutrale Mittelwert zustande, tatsächlich aber wird das auf ein Hop oder Top hinauslaufen, bei dem der Durchbruch des Winters mit Schneefall bis auf die mittleren Lagen herab eine Rolle spielen kann. Schaun mer mal
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. November | +2 bis +12 Grad |
+8 bis +10 Grad |
16. November | +1 bis +13 Grad |
+6 bis +8 Grad |
21. November | -3 bis +13 Grad |
+5 bis +7 Grad |