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Mit Beginn des meteorologischen Herbst - Eine hochsommerliche Wetterentwicklung deutet sich an

| M. Hoffmann

Ein Hoch baut sich in den ersten September-Tagen über Deutschland auf und bei schwachen Winden steigen die Temperaturen vielerorts in den sommerlichen Bereich an und über dem Südwesten wird sogar die hochsommerliche +30 Grad-Marke anvisiert. Doch wie steht es um den Sommer oder gar Hochsommer im September - kommt da noch mehr oder sind das die letzten sommerlichen Momente im Jahr 2023?

Ein sommerlicher bis hochsommerlicher Wettercharakter über Deutschland
Ein sommerlicher bis hochsommerlicher Wettercharakter über Deutschland

Gewittrige Schauer können heute und auch am Freitag noch über Deutschland möglich sein (Gewitterradar). Dabei beschränkt sich die Gewitteraktivität zunächst noch auf die Mitte von Deutschland und greift kurzzeitig über auf den Süden über. Die Temperaturen erreichen +18 bis +22 Grad, mit Sonnenschein bis +24 Grad und in Gewitternähe sind bis +16 Grad möglich.

Sommerwetter mit Störimpuls

Mit dem 1. September dehnt sich ein Hochdrucksystem über Deutschland aus und sorgt bei auflockernder Bewölkung für eine nachlassende Schauer- und eine zunehmende Sonnenscheinaktivität. Der Sonnenschein aber lässt sich durch einen schwachgradientigen Störimpuls gelegentlich eintrüben, doch mit nennenswertem Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen mit +22 bis +26 Grad und über dem Süden mit bis +30 Grad nicht nur sommerliche, sondern mancherorts auch hochsommerliche Werte. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September.

Links die Prognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 5. September
Links die Wetterprognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 5. September © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Hochsommerliche Wetterlage

Die Wettervorhersage der Europäer zeigte in den vergangenen Tagen, dass eine stabile Hochdruckentwicklung nicht selbstverständlich ist und von vielen weiteren Faktoren abhängig ist. Dennoch zeigten die Europäer mit einer Vielzahl an Störimpulsen einen Sonderweg auf, der heute verworfen wurde.

Stabile Hochdruckblase

Das Hoch stabilisiert sich im Zeitraum vom 1. bis 10. September über Mitteleuropa und zentralisiert sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Wolkendecke schwindet, die Schaueraktivität lässt nach und mit einer zunehmenden Sonnenscheindauer erreichen die Temperaturen bis zum 6. September +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad. Über dem Südwesten kann das Erreichen der +30 Grad-Marke nicht ausgeschlossen werden.

Dem Hoch gelingt es, sich bis zum 10. September weiter zu stabilisieren und Störimpulse weitgehend von Deutschland fernzuhalten. Dank der klaren Nächte und des merklich sinkenden Sonnenstandes pendeln sich die Temperaturen am Tage auf +20 bis +25 Grad und örtlich auf bis +28 Grad ein. In den Nächten kühlt es auf +10 bis +17 Grad ab. Mehr ist zu dieser Jahreszeit - fast - nicht mehr möglich.

Ein Sommerhoch hält die Störimpulse fern von Deutschland
Die Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Sommerhoch hält die Störimpulse fern von Deutschland © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Hochsommerliche Hitzephase möglich

Die Wetterprognose der Amerikaner stützt heute eine grundlegende Variante der letzten Tage. Ein Hoch baut sich über Mitteleuropa auf und dominiert vorerst das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Hochsommerliche Temperaturen

Dieses Hoch stabilisiert sich bis zum 9. September. Anders als noch gestern, werden in der heutigen Prognose die Störimpulse abgewehrt und dem Hoch bleibt in einer schwachgradientigen Umgebung ausreichend Zeit, sich von oben herab mit warmen Luftmassen aufzufüllen.

Über Deutschland hat das bis zum 10. September einen verbreitet sonnigen und trockenen Wettercharakter zur Folge. Bei schwachen Winden aus unterschiedlichen Richtungen können die Temperaturen auf +24 bis +28 Grad ansteigen und mancherorts mit bis +32 Grad für hochsommerliche Werte sorgen. Lokal agierende Gewitter sind nicht gänzlich auszuschließen.

Schwächelndes Hoch

Mit Beginn der zweiten September-Dekade dehnt sich das Hoch weiter in Richtung Skandinavien aus und wird an seiner Südflanke anfällig für Störimpulse, was die Gewitteraktivität über Deutschland ansteigen lassen kann. Der Wettercharakter wird insgesamt wechselhafter, doch arbeitet das Hoch auch in der zweiten September-Dekade an seiner Stabilisierung und sollte das gelingen, so kann eine erste Hitzewelle im meteorologischen Herbst möglich sein.

Nach der aktuellen Wettervorhersage pendeln sich die Temperaturen vom 10. bis 15. September mit +24 bis +28 Grad und örtlich von bis +30 Grad überwiegend im sommerlichen Bereich ein. Kräftige Gewitter - örtlich unwetterartig ausfallend - können das Temperaturniveau auf bis +18 Grad absinken lassen.

Eine hochsommerliche bis sommerliche Wetterentwicklung im September
Die Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine hochsommerliche bis sommerliche Wetterentwicklung im September © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Auf den Punkt gebracht: Trend zum - stabilen - Sommerwetter

Der sommerliche Temperaturtrend festigt sich zunehmend und zeigt auch hochsommerliche Ambitionen, welche sich nicht nur über dem Südwesten durchsetzen können. Und an dieser für die Jahreszeit extrem zu warmen Wetterphase ändert sich zunächst einmal wenig. Die Störimpulse der letzten Tage werden nur noch in abgeschwächter Form berechnet.

Die wahrscheinliche Wetterlage

Die Kontrollläufe stützten in den vergangenen Tagen eine im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert erheblich zu warme Wetterentwicklung. In der aktuellen Prognose liegt die Anomalie bis zum 12. September mit +4 bis +6 und über dem Süden und Osten mit bis +8 Grad über dem, was sonst im September zu erwarten ist. Das unterstreicht noch einmal die Qualität der kommenden Wetterlage. Zwar sinkt das Temperaturniveau nach dem 12. September etwas ab, bleibt aber mit einer Differenz von +2 bis +4 Grad dann doch erheblich zu warm. Mit anderen Worten formuliert wird die erste September-Hälfte erheblich zu warm ausfallen können und so bestätigt sich der Wettertrend der letzten Tage.

Die Niederschlagsprognose

In der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe zeichnet sich vom 1. bis 9. September eine weitgehend trockene Wetterentwicklung ab. Mit nennenswertem Niederschlag ist nicht zu rechnen, mit lokal agierenden Gewittern hingegen schon. Mit Beginn der zweiten Septemberdekade macht sich mit einer schwach bis leicht erhöhten Schaueraktivität die Labilität der Luftmasse bemerkbar. Den Sprung in Richtung Hochsommer aber, der zeigt sich im nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe mit Ansatz einer Omegawetterlage (Ω) deutlich. Schaun mer mal.

Sommerliche Großwetterlage mit Ansatz zu einem Omegahoch
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Sommerliche Großwetterlage mit Ansatz zu einem Omegahoch © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
6. September +15 bis
+32 Grad
+22 bis
+25 Grad
10. September +16 bis
+31 Grad
+22 bis
+25 Grad
15. September +13 bis
+29 Grad
+21 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen September 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe September 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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