16-Tage-Wetter: Die Achterbahnfahrt bestätigt sich - im Süden mit Hitze?

Achterbahn fahren kann so schön sein! Das denkt sich vor allem das Wetter in der letzten Zeit. Es möchte erneut mit dem etwas anderen Fahrgeschäft eine Runde drehen.

Kühle im Nordwesten, Hitze im Südosten

Am heutigen Freitag (16. August) gibt es erneut Hitze im Südosten des Landes. Jedoch ziehen auch zwei Regengebiete auf. Ein schwaches im Nordwesten, das sich - je weiter es nach Südosten kommt - auflöst und ein zweites, dass sich durch Schauer und Gewitter im Südosten bemerkbar macht. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.

Wettervorhersage nach dem europäischen UND amerikanischen Wettermodell: Änderungen im Gleichschritt

Bereits vorweggenommen: So viele Unterschiede gibt es zwischen den Modellen gar nicht, weshalb diese heute erneut zusammengefasst werden können. Es muss allerdings ab der kommenden Woche zwischen Norden und Süden unterschieden werden. Darin liegen aktuell die größten Unterschiede.

VB-Tief zum kommenden Wochenende?

Bevor es jedoch zu der Achterbahnfahrt der Wettergefühle kommen kann, möchte sich ein Tiefdrucksystem von dem Mittelmeerraum über Österreich nach Polen erstrecken (ein sogenanntes VB-Tief), das dem Südosten Deutschlands enorme Regenmengen bringen würde. Mittlerweile hat sich die Zugbahn dieses Tiefs jedoch geändert und ganz Deutschland soll etwas vom Regen abbekommen. Wie viel Liter auf den Quadratmeter jedoch fallen können, bleibt abzuwarten. Aktuell sind Spitzenwerte bis Montag von bis zu 70 Litern auf den Quadratmeter als realistisch einzuschätzen. Es muss unter Umständen über Überflutungen gesprochen werden.

Ex-Hurricane als Hauptfaktor

Dies bleibt am heutigen Freitag die Überschrift des Absatzes, denn dieser Hurricane ist hauptverantwortlich dafür, dass der Tiefdruckkomplex in der kommenden Woche südlich von Island an Stärke gewinnt, da sich der Ex-Hurricane dort einbetten möchte. Bis es soweit ist, wird es aufgrund der Nähe/Ferne zur atlantischen Frontalzone immer wieder ein Auf und Ab geben. Meistens ändert sich das täglich/alle zwei Tage.

Kommt die Hitze danach zurück?

Denkbar ist dies aktuell, denn wenn das Tief südlich von Island tatsächlich an Stärke gewinnen sollte, kann es durchaus sein, dass die dann immer noch heiße Mittelmeerluft zu uns nach Mitteleuropa transportiert wird und erneut die +30 Grad erreicht werden. Auch Ende August und sogar im September ist dies noch locker möglich.

Wie sehen die Mittel die Entwicklung?

Da die Haupt- und Einzelläufe immer wieder ein Auf und Ab der Temperaturen sehen, so verläuft das Mittel aller Modellläufe exakt im Durchschnitt bis zum nächsten Wochenende. Danach steigt das Mittel in den leicht überdurchschnittlichen Bereich. Achtung: Das ECMWF-Modell ist dabei (vor allem im Süden) das wärmere Modell. Dort springt nicht nur der Hauptlauf zum nächsten Wochenende nach oben, sondern auch das Mittel. Das spräche eben für diese warme bis erneut heiße Süd- bis Südwestlage.

Welche Großwetterlagen sind denkbar?

Am wahrscheinlichsten aktuell ist eben, dass sich der Ex-Hurricane bei Island in die Frontalzone eingliedert, sich mit einem weiteren Tief verbindet und dieses stärkt. Dies würde das Tiefdrucksystem dort auf dem Nordatlantik massiv verstärken und bei uns über Deutschland eine mögliche warme bis heiße Südwestlage hervorrufen können.

Andererseits ist es auch möglich, dass dadurch keine Südwestlage entsteht, sondern dass das Tief über Island immer wieder Ableger bis nach Mitteleuropa schickt und uns somit nicht nur kühlere, sondern auch nassere Luft schickt. Gut möglich, dass diese beiden Varianten im Wechsel vonstattengehen, weshalb das Auf und Ab in den Modellen zustande kommt. Daran ändert sich auch heute nichts.

Eine ergänzende Sache noch: Die Modelle rechnen ab nächster Woche mit erstmal deutlich kälteren Nächten, die vor allem im Westen und Süden in den einstelligen Bereich wechseln können. Dies ist natürlich auch der Jahreszeit geschuldet, in der wir uns mittlerweile befinden. Auch das Geopotential geht auf der Nordhalbkugel immer weiter herunter. Wir sind somit tatsächlich auf dem besten Weg in den Frühherbst.

Welche Variante wird denn nun gewinnen?

Leider beträgt die Antwortzeit von Petrus mehrere Tage und meine Anfrage von vor ein paar Tagen blieb bis heute unbeantwortet. Der Trend jedoch blieb der gleiche und das soll Antwort genug sein. Es verfestigt sich nun also der Trend, dass das Wetter die Achterbahnfahrt nach der Hitze dieser Woche wieder aufnehmen möchte und einen schnellen Wechsel zwischen wärmeren und kühleren Phasen bringen möchte. Ob sich dann ab dem nächsten Wochenende erneut Heißtluft nach Deutschland aufmachen kann, bleibt vorerst unbeantwortet. Die Chancen stehen aktuell allerdings ziemlich gut, dass es noch einmal sehr warm werden könnte - zumindest mal über dem Südosten des Landes. Soweit der Stand. Ein schönes Wochenende!

Was wäre wenn?

Aktuell, wäre der August nach Tag 15 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +3,93 Grad. Am wärmsten war es dabei in Geisingen (BW) (+5,7 Grad Abweichung), am kältesten in Steinhagen-Negast (MV) (+1,8 Grad Abweichung). Auch, wenn der August ab nun an um das langjährige Mittel herumtanzt, wird sich an der Tatsache wohl nicht mehr viel ändern, dass dies der wärmste aller Sommermonate 2024 werden wird. Ganz im Gegenteil: Eine erneute Warmluftwelle zum Ende des Monats könnte dies sogar noch einmal bekräftigen. Dieser Absatz wird täglich aktualisiert.

So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021. Nach diesem Monat wird es aller Voraussicht nach der 36. zu warme Monat in Folge über Deutschland werden.