Wettertrend: Die Hitze wird kommen - aber wie stark und wie lange?
Über eine sich entwickelnde Starkhitzewelle zu Beginn der 2. Augustdekade reden wir schon seit Tagen. Nun jedoch konkretisieren sich die Vermutungen in den Modellen und diese werden sich zunehmend einig. Die Europäer und Amerikaner sind sich außerdem einig, was die Großwetteranlage angeht.
Die jetzt beginnende Woche verläuft wie eine Achterbahnfahrt. Mal kühl, dann wieder heiß, bevor es wieder etwas kühler wird. Ein regelrechtes auf und ab. Was dann aber mittlerweile recht einheitlich zu Beginn der kommenden Woche berechnet wird, ist nichts anderes als: Hitze!
Wieder Hitze im (Süd)Westen
Am heutigen Dienstag (6. August) bleibt es weitgehend trocken und neben ein paar leichten Wolkenfeldern auch sonnig. Die Temperaturen springen im (Süd)Westen auf bis zu +31 Grad. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.
Wettervorhersage nach dem europäischen UND amerikanischen Wettermodell: Hitzewelle wird einheitlich berechnet
Nun sind sich alle Modelle also (mehr oder weniger) einig: Zu Beginn der kommenden Woche soll es einen sehr markanten Heißluftvorstoß geben. Verantwortlich dafür ist ein starkes Tiefdrucksystem westlich der britischen Inseln. Dieses hat so viel Kraft, dass es die +25-Grad-Luftmasse bis nach Deutschland pumpen kann.
Bis zu +37 Grad
Dies bringt Werte um +35 bis +39 Grad, je nach Modelllauf, mit sich. Ein weiterer Punkt, der es sehr unangenehm gestaltet, ist der Taupunkt. Wir werden deutschlandweit zu den Zeitpunkten einen Taupunkt von um und über +20 Grad haben. Das ist in Kombination mit den heißen Tageshöchsttemperaturen wortwörtlich unaushaltbar. Die Nächte bringen bei +20 bis +25 Grad überhaupt keine Abkühlung.
Nähe zum Tiefdrucksystem lässt Unwetterpotential enorm ansteigen
Solche Temperaturen und Luftmassen bringen von Natur aus schon ein gewisses Unwetterpotential mit sich. Da wir aber auch noch nah an dem Tief der britischen Inseln liegen, wird es zusätzlich interessant. Außerdem sind die CAPE-Werte (vorhandene Energie für Gewitter) enorm hoch. Sie steigen teils über den Wert von 4000, nah am Ende der überhaupt möglichen Skala.
Gibt es noch zu kalte Lösungen?
Ja. Beim europäischen ECMWF-Modell ist es für diesen Zeitraum ein Lauf (von insgesamt 52), beim amerikanischen GFS-Modell ca. 4-5 Läufe (von insgesamt 32). Man braucht demnach kein Mathematik-Studium durchlaufen zu sein, um die kapieren, dass die Wahrscheinlichkeit für eine zu kalte Witterung gen 0 verläuft.
Am Ende Unsicherheiten
Am Ende des Zeitraums gibt es dann aber doch Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen der Europäer und der der Amerikaner. Das ECMWF-Modell versucht einen erneuten Vorstoß einen Tiefdrucksystems in Richtung Großbritannien, das eine erneute Hitzewelle hervorrufen könnte - Achtung: Starke Spekulation.
Beim GFS-Modell sind wir grundsätzlich näher am Tiefdrucksystem dran. Demnach berechnet dieses Modell immer wieder ein sich nach Osten ausbreitendes Tief, sodass dies im späteren Verlauf auch über Deutschland liegen kann und dann auf einmal eine zu kalte und zu nasse frühherbstliche Entwicklung bereitstellen kann.
Auf den Punkt gebracht: Die Hitzewelle kommt, danach alles offen
Heute kann es getrost und ohne schlechtes Gewissen so festgehalten werden: Die Hitze wird zu einer hohen Wahrscheinlichkeit ab dem 12. August Einzug halten. Aktuell sieht es nach einer Hitzewelle von drei Tagen aus. In diesen drei Tagen ist jedoch nicht nur Hitze und drückende, nicht aushaltbare Luft im Spiel, sondern auch ein Unwetterpotential, das (wenn es denn so kommt) sehr viel Schaden anrichten kann. Seid gewarnt, das wird tatsächlich nicht ohne werden und für unsere Breiten überhaupt nicht normal.
Nun also doch der heißeste Monat aller drei Sommermonate 2024?
Aktuell, wäre der August nach Tag 5 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +2,65 Grad. Am wärmsten war es in Oberstdorf (BY) (+4,6 Grad Abweichung), am kältesten weiterhin in Barth (MV) (+0,9 Grad Abweichung). Falls es zu der besprochenen Hitze kommen sollte, dann kann die Abweichung landesweit nochmal enorm steigen und zu dem heißesten Monat des Sommers 2024 werden.
So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
11. August | +19 bis +30 Grad |
+23 bis +27 Grad |
15. August | +15 bis +28 Grad |
+19 bis +26 Grad |
20. August | +21 bis +33 Grad |
+27 bis +31 Grad |