Wettertrend: Kommt die richtig große Hitze von bis zu +37 Grad?
Vorweg sei gesagt: Die range aktuell in den Modellen ist so hoch, dass wir hier auch nur im entferntesten ahnen können, was uns ab der 2. Augustdekade (10. August) bevorstehen könnte. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Großwetterlagen.

In den kommenden rund sieben Tagen wird es mal etwas zu mild, dann wieder etwas zu kalt, bevor es dann wieder zu warm wird - eine Achterbahnfahrt, die das Wetter unternehmen möchte. Jedoch ist vor Beginn der nächsten Woche keine große Hitze mehr zu erwarten. Erst ab Dienstag (6. August) kann wieder darüber debattiert werden.
Regen und eine kleine Abkühlung
Der heutige Samstag und der morgige Sonntag bringen zwei Schauerlinien mit sich, die sich von West nach Ost erstrecken. Größtenteils sind heute nochmal sommerliche Werte zwischen +25 Grad und +27 Grad zu erwarten. In der Westhälfte hingegen sind Werte von +22 Grad bis +24 Grad drin - etwas kühler. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.
Wettervorhersage nach dem europäischen ECMWF-Wettermodell: Ja was denn nun?
Man merkt, dass Ex-Hurricanes, die aus Richtung USA kommen und sich in den Jetstream eingliedern möchten, die Modelle ganz schön überfordern können. Dies sieht man aktuell eindrucksvoll. Jede Berechnung gibt es neue, vorher noch nie berechnete, Möglichkeiten der jeweiligen Hauptläufe.
Heute berechnet das europäische ECMWF-Modell den Tiefdruck wieder etwas südlicher über Skandinavien. Gleichzeitig jedoch drehen sich abermals Tiefdrucksysteme westlich der britischen Inseln. Diese möchten zudem nach Süden abtropfen uns sich westlich von Portugal/Frankreich positionieren.
Südwest?
Dies wäre eine verzwickte Situation. Normalerweise würde das bei uns eine satte Südwest- bis Südlage auslösen mit starker Hitze. Da wir im Norden jedoch die Nähe zum Tiefdrucksystem über Skandinavien haben, wären wir im Norden immer wieder von der kühlen und auch nassen Luftmasse beeinflusst. Der Süden hätte allerdings gesichert Hitze, wenn man dem ECMWF-Modell Glauben schenken möchte.
Wie gut ist der Hauptlauf in den Ensembles eingebettet?
Naja, dieser ist schon einer der wärmeren Ausreißer. Gerade am Ende, wenn die aufkommende Süd- bis Südwestlage berechnet wird. Dennoch ist diese Variante, so wie aktuell jede Variante, ernst zu nehmen. Alles ist möglich.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen GFS-Wettermodell: Hitze zum Start in die 2. Augustdekade
Stichtag bleibt der 10. August, der Beginn der zweiten Augustdekade. Dort berechnet das amerikanische GFS-Modell heute bis zu +37 Grad bei einer unendlich heißen Luftmasse.
Der Grund dafür ist ein sehr stark ausgeprägtes Tiefdrucksystem südlich von Island und westlich von Großbritannien. Dieses ist so stark, dass es die Heißluft direkt aus dem Mittelmeerraum zu uns anzapfen kann. Die Nacht auf den 12. August wäre in Berlin nicht kälter als +25 Grad!
Und danach? Es könnte theoretisch eine Endlosschleife sein. Das Tiefdrucksystem auf dem Nordatlantik könnte immer wieder die heiße Luft zu uns befördern. Denkbar, wenn es so stark ist, wie im GFS-Hauptlauf von heute Mittag. Läufe zuvor hat uns nach der Hitze jedoch auch der Tiefdruck aus Westen erreicht und uns kühlere Temperaturen und Schauer und Gewitter gebracht. Dies bleibt abzuwarten.
Auf den Punkt gebracht: Zunehmend extreme Varianten
Ab der 2. Augustdekade (10. August) werden heute zunehmend extreme Varianten berechnet, was die range in den Ensembles noch größer macht. Aktuell kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese eben aufgezeigte Extrem-Variante des amerikanischen GFS-Modells nicht doch genau so kommt!
Warm oder kalt?
Es ist schon auffällig, dass sich rund um den 10. August die Anzeichen für Hitze stetig erhöhen. Sogar das Mittel aller Modellläufe hat einen leichten Knick nach oben erfahren. Es gibt zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Modelle, die eine deutlich zu kalte Witterung bevorzugen. Das muss definitiv im Auge behalten werden!
Wie fiel der Start in den August 2024 aus (nach 1961-1990)?
Die Daten des alten langjährigen Mittelwertes sind heute vorhanden. Wenn also der August nach den ersten zwei Tagen zu Ende wäre, wäre er deutschlandweit mit einer Abweichung von +3,20 Grad zu warm. Am wärmsten war es in Ingolstadt-Manching (+5,9 Grad Abweichung), am kühlsten in Barth in Mecklenburg-Vorpommern (-0,3 Grad Abweichung). Der August hat demnach und mit der neusten Entwicklung der Modelle immer noch eine gute Chance der wärmste Monat aller drei Sommermonate 2024 zu werden.
Aber: Ein zu kalter Monat ist lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
8. August | +19 bis +30 Grad |
+24 bis +27 Grad |
12. August | +19 bis +37 Grad |
+29 bis +33 Grad |
17. August | +17 bis +26 Grad |
+20 bis +24 Grad |