Wettertrend: Kräftige Schauer und Gewitter - keine stabile Sommerwetterlage
Deutschland bleibt weiterhin geprägt von einer sehr unbeständigen und gradientenschwachen Wetterlage. Verantwortlich dafür ist eine Austrogung aus Norden kommend, die direkt über Deutschland niedergeht. Diese kann sich wohl bis zur 3. Juni-Dekade immer wieder regenerieren, bis sich dann eine mögliche Umstellung anbahnen können. Ob diese jedoch auch sommerlich(er) werden kann, steht noch in den Sternen.
Sie fließt ungehindert weiter nach Deutschland, Österreich und die Schweiz – die zu kalte Luftmasse, die ihren Weg aus Skandinavien, dank eines Tiefdrucksystems, zu uns findet. Zum Wochenende wird sich ein weiteres Tiefdrucksystem einnisten. Dieses Mal jedoch über Großbritannien. Dieses könnte uns erneut viel Niederschlag, aber auch erste sehr warme Luft bringen. Es ist ein schmaler Grat, in dem wir uns bewegen. Doch was ist am wahrscheinlichsten? Was setzt sich am Ende wirklich durch?
Wenig Sonne, immer mal wieder Regen und Gewitter
Bis zum Ende der Woche lässt sich der Gesamtcharakter des Wetters relativ vereinfacht zusammenfassen: Es sind immer wieder Schauer und Gewitter unterwegs. Im Nordwesten mehr, im Südosten tendenziell weniger. Die Temperaturen bleiben dauerhaft im, für diese Jahreszeit, zu kalten Bereich und gerade die Nächte sind es, die diesen Juni bisher so kalt erscheinen lassen. Diese liegen teilweise gerade einmal sanft über dem Gefrierpunkt bei etwa +1 Grad. Die Tageshöchstwerte werden bei +16 bis +23 Grad liegen. Im äußersten Osten kann das Thermometer am Samstag auch mal über +25 Grad anzeigen; ein Sommertag. Wer es genauer wissen möchte - Wetter Juni 2024.
Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Im Osten kurz Wärme/Hitze, dann das nächste Tiefdrucksystem über Deutschland
Die Vorhersage-Modelle schwankten in den vergangenen Tagen zwischen einer Südwestwetterlage und einem neuerlichen Störimpuls direkt über Deutschland. Die Wetterprognose der Europäer favorisiert heute einen Mittelweg, wobei der Nordwesten dabei immer wieder von Niederschlag und kühler Luft, der Südosten von Warmlufteinschüben, mit unwetterartigem Witterungscharakter, geprägt sein wird.
Immer wieder Warmluft aus Südwest, im Nordwesten kühl und regnerisch
So kann es nach dem europäischen Wettermodell gerade zum Wochenende im Südosten mal zu sehr warmen Wetterverhältnissen kommen. Dabei sind einzelne Hitzegewitter nicht weit. Bevor man sich daran jedoch gewöhnen kann, kommt am Samstag aus Westen die kühle Luft, die nach Osten drückt und die teils schwül-warme Luft verdrängt.
Und auch in der neuen Woche ab dem 17. Juni ändert sich an dem Wettercharakter eher weniger.
Die Austrogung findet nun vorübergehend etwas westlicher statt und geht direkt über Großbritannien nieder. Dies hält die Chance bereit, dass sich im Vorfeld des dann entstandenen Großbritannien-Tiefs, gerade im Südosten, immer mal wieder sehr warme bis heiße Luftmassen festsetzen können. Diese wird dann aber schnell von dem Tief verdrängt, da dieses Ableger-Tiefs nach Deutschland schickt und, gerade im Nordwesten, für stattliche Regenmengen sorgt.
Und somit lässt sich die Temperaturprognose nach diesem Muster festlegen. Südöstlich einer Linie von Berlin und Frankfurt am Main lassen sich immer wieder sommerliche Werte von bis zu und teils über +25 Grad erreichen. Eine kurze Annäherung an die +30 Grad ist demnach nicht ausgeschlossen. Im Regen nordwestlich davon sind kaum mehr als +16 Grad zu erwarten.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Gleiche Richtung wie die Europäer?
Dies passiert nicht häufig, aber die Prognosemodelle der Amerikaner und der Europäer scheinen sich vorerst recht einig zu sein. Gerade die kommende Woche wird vom Wettercharakter äquivalent berechnet. Der Unterschied liegt jedoch, wie so oft, im Detail der Großwetterlage.
Eine (kurze?) Westdrift möchte sich einstellen
So etwas sieht man, gerade im Sommer, wirklich nicht sehr häufig. Die Prognose der Amerikaner berechnet heute die kurze Wiederkehr einer Westdrift, die Auswirkungen bis nach Deutschland, Österreich und der Schweiz findet. Diese Wetterentwicklung ist im Sommer in unseren Breitengraden sehr selten gesehen und muss beobachtet werden.
Sommer sieht anders aus
Was festgehalten werden kann: Wenn das auch nur im Ansatz so kommen würde, dann wäre vorerst nicht viel zu holen in Sachen Sommerwetter
. Temperaturhöchstwerte von +12 Grad bis +28 Grad sind in Spitzen möglich. Die Nächte wären oft frisch mit einstelligen Werten. Niederschlag gäbe es aber auch hier vorwiegend in der (Nord)Westhälfte. Der äußerste (Süd)Osten bliebe weitestgehend ausgespart.
Stabiles, längeres Sommerwetter?
Ja, die Chance besteht. Jedoch befinden wir uns dann schon in den letzten Tagen des ersten meteorologischen Sommermonats Juni. Das amerikanische Modell versucht es heute mit einem sich aufbauenden Skandinavienhoch. Mit diesem wäre es nicht richtig heiß, aber eine längere, sommerlich temperierte und relativ trockene Phase, wäre demnach zu erwarten.
Auf den Punkt gebracht: Kühler Nordwesten vs. warmer Südosten
Das Sommerwetter bleibt bis auf Weiteres unbeständig und durchwachsen. Beide Vorhersage-Modelle simulieren immer wieder kurze Warmluftvorschübe aus Südwesten kommend. Der Nordwesten verbleibt in einer kühlen und niederschlagsreichen Luftmasse.
Was wahrscheinlich ist
Kann der Juni tatsächlich zu kalt ausfallen? Möglich ist grundsätzlich alles, auch in Zeiten der Klimaerhitzung. Es wird ganz darauf ankommen, ob sich die kühle Luft aus nordwestlichen Richtungen, oder die schwül-warme bis heiße Luft aus südwestlichen Richtungen mehr über Deutschland verteilen kann. Dieser Prozess ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob wir nach über 12 Jahren mal wieder einen zu kalten Juni erleben werden.
An Niederschlägen sollte es, deutschlandweit gemittelt, im Juni jedoch nicht mangeln. Die Prognosen sehen, abgesehen vom äußersten (Süd)Osten immer wieder leichte bis mäßige Niederschlagssignale. Der Juni hat demnach, nach jetzigem Stand, das Potential zu nass auszufallen.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
18. Juni | +16 bis +31 Grad |
+20 bis +25 Grad |
22. Juni | +17 bis +29 Grad |
+21 bis +25 Grad |
27. Juni | +18 bis +30 Grad |
+22 bis +25 Grad |
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