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Wettertrend: Weitere Unwetter bahnen sich an

| M. Hoffmann

Die nächste Unwetterfront nähert sich am Wochenende Deutschland. Und auch darüber hinaus zeichnet sich nach den aktuellen Wettervorhersagen keine stabile Wetterentwicklung ab. Im Gegenteil - weitere Unwetter sind nicht auszuschließen.

Instabiles Sommerwetter: Am Horizont brauen sich bereits die nächsten Unwetter zusammen
Instabiles Sommerwetter: Am Horizont brauen sich bereits die nächsten Unwetter zusammen

Das Wetter der kommenden Tage ist leicht wechselhaft und unwetterartige Wetterereignisse sind zunächst einmal nicht zu erwarten. Nennenswerter Niederschlag ist heute entlang eines breiten Streifens zwischen dem Saarland und Brandenburg möglich und am Donnerstagnachmittag und Freitag können über den Regionen südlich der Donau und über den Küstenregionen ein paar gewittrige Schauer vorüberziehen. Die Temperaturen erreichen nördlich einer Linie von Köln und Berlin +15 bis +20 Grad und nach Süden sind bis +25 Grad möglich. Sonst bleibt es trocken.

Unwetterartiger Dauerregen

Die nächste Unwetterfront nähert sich zum Wochenende Deutschland. Das dazugehörige Niederschlagsfeld dreht sich von Samstag bis einschließlich Montag über den Alpen ein und regnet an Ort und Stelle ab. So ist bis einschließlich Montag südlich einer Linie von Stuttgart, Nürnberg und dem Bayerischen Wald mit länger andauerndem Niederschlag unterschiedlichster Intensität zu rechnen. Der Niederschlag kann regional zu unwetterartigen Regensummen zwischen 20 und 60 l/m² und über bestimmten Regionen von bis zu 100 l/m² führen. Mit weiterem Hochwasser, Überflutungen und Sturzfluten kann gerechnet werden. Weiter nach Norden nimmt die Niederschlagstätigkeit hingegen ab und bei auflockernder Bewölkung kommt häufiger die Sonne zum Vorschein. Wer es genauer wissen möchte - Wetter Juni 2024.

Am Wochenende dehnt sich die nächste Unwetterfront über Süddeutschland aus
Die Niederschlagsprognose der Vorhersage-Modelle: Am Wochenende dehnt sich die nächste Unwetterfront über Süddeutschland aus © wxcharts.com

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Über dem Süden keine Entspannung der Hochwasserlage in Sicht

Dem Atlantik fehlt die Frontalzone und so fehlt es dem Wetter an Dynamik. Die Folge daraus ist eine gradientenschwache Wetterentwicklung, bei der sich immer wieder von Neuem Störimpulse über Deutschland festsetzen können.

Weiterer Regen

Im Zeitraum vom 12. bis 15. Juni zieht der Störimpuls vom Wochenende langsam weiter nach Osten, beeinflusst jedoch mit weiterem Niederschlag das Wetter über dem Süden - insbesondere über den Hochwasserregionen.

Weiter nach Norden fehlt dem Störimpuls die feucht-warme Luftmasse und außer vorüberziehender Wolkenfelder wird man nicht viel von den Unwettern über dem Süden bemerken. Verbreitet bleibt es trocken und die Temperaturen pendeln sich auf +17 bis +22 Grad ein. Mit dem Dauerregen über dem Süden bleibt es mit +12 bis +16 Grad spürbar frischer.

Wie viel Regen ist zu erwarten?

Nördlich einer Linie vom Saarland und Sachsen werden bis zum 15. Juni kaum mehr als 0 bis 5 l/m² an Regen möglich sein. Lediglich über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee können mit einer erhöhten Schauerneigung Regensummen von 5 bis 15 l/m² und örtlich bis 20 l/m² möglich sein.

Weiter nach Süden sieht das hingegen ganz anders aus. Simuliert werden in der Regenprognose des europäischen Wettermodells Summen von 20 bis 40 l/m² und je näher man den Alpen kommt, zwischen 40 und 80 l/m² und südlich der Donau bis 120 und örtlich bis 140 l/m² können zusammenkommen. Normalerweise sind im Schnitt des Klimamittelwertes von 1961 und 1990 im gesamten Juni Regensummen von 76 l/m² zu erwarten. Die Hochwassersituation wird sich wohl nicht so schnell entspannen können.

Der unwetterartige Dauerniederschlag hält bis Mitte Juni über Süddeutschland an
Die Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der unwetterartige Dauerniederschlag hält bis Mitte Juni über Süddeutschland an © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Stramm Südwest, dann Regenwetter

Die Wettervorhersage der Amerikaner berechnet einen anderen Ansatz, jedoch mit ähnlicher Struktur, wie ihn die Europäer simulieren.

Warme Luftmassen mit sommerlichen Temperaturen

Ein Tief im Bereich zwischen Island, dem europäischen Nordmeer und Skandinavien trogt nicht über Mittel- und Osteuropa nach Süden, sondern setzt bis zum 15. Juni einen Störimpuls in Richtung England, Spanien und Frankreich ab. Tiefdrucksysteme drehen sich gegen den Uhrzeigersinn und so werden mithilfe einer Hochdruckzone zwischen Mittel- und Osteuropa warme Luftmassen nach Norden geführt. In beiden Vorhersage-Modellen handelt es sich um eine schwachgradientige und meridional verlaufende Grundströmung. Nach den Europäern von Nord nach Süd und bei den Amerikanern von Süd nach Nord verlaufend.

Sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen

Das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich zeigt sich im Einflussbereich feucht-warmer Luftmassen wenig stabil. Immer wieder ist bis Mitte Juni mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Temperaturen erreichen jedoch mit Werten von +24 bis +28 Grad und örtlich von bis +32 Grad sommerliche bis hochsommerliche Werte.

Wettersturz

Einen Wettersturz hatte der Wettertrend der Amerikaner bereits gestern simuliert und wird heute bestätigt. Der Störimpuls über Westeuropa verlagert sich vom 15. bis 20. Juni nach Osten und dreht sich über Deutschland ein. Nach den aktuellen Berechnungen ist ein neuerlich quasistationäres Abregnen möglich, was das Potential unwetterartiger Wetterereignisse auf einem hohen Niveau halten wird.

Die Temperaturen erreichen am 16. Juni über dem Osten noch bis +31 Grad und sinken bis zum 19. Juni auf +16 bis +22 Grad und übe den Regionen mit Regen auf bis +14 Grad ab.

Warme bis heiße Luftmassen werden aus südlichen Richtungen nach Norden geführt - nachfolgend stellt sich eine erneut unwetterträchtige Großwetterlage ein
Die Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Warme bis heiße Luftmassen werden aus südlichen Richtungen nach Norden geführt - nachfolgend stellt sich eine erneut unwetterträchtige Großwetterlage ein © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Auf den Punkt gebracht: Der durchwachsene Sommer

Auch heute keine Änderung im Wettertrend der Vorhersage-Modelle. Trotz der unterschiedlichen Ansätze - nachhaltig stabiles Sommerwetter ist nicht so schnell zu erwarten.

Was wahrscheinlich ist

Stattdessen wird sich im Temperaturtrend ein Auf und Ab einstellen können. Die Temperaturanomalie beträgt zwischen dem 6. und 12. Juni über dem Westen und Norden -2 bis +0,5 Grad, während über dem Süden und Osten mit einer Abweichung von +2 bis +4 Grad eine zu warme Witterung zu erwarten ist. Nachfolgend gleichen sich die Unterschiede an und pendeln sich mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad in den zu warmen Bereich ein.

Die Niederschlagsprognose ist und bleibt bis zum 20. Juni durchwachsen. Halbwegs trockene Phasen sind über dem Westen vom 6. bis 12. Juni, über dem Osten vom 7. bis 10. Juni und vom 13. bis 15. Juni möglich. Über dem Norden und Süden zeigen sich durchgängig leicht erhöhte Niederschlagssignale, welche zwischen dem 8. und 10. Juni über Süddeutschland zu unwetterartigem Dauerniederschlag führen können.

Die Kontrollläufe stützen jedoch weder die unwetterartigen Regensummen der Amerikaner, noch die der Europäer. Was bestätigt wird, ist das wechselhafte und wenig beständige Sommerwetter. Schaun mer mal.

Keine stabile Sommerwetterlage - stattdessen ist immer wieder mit Niederschlag zu rechnen
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Keine stabile Sommerwetterlage - stattdessen ist immer wieder mit Niederschlag zu rechnen © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
11. Juni +10 bis
+26 Grad
+17 bis
+19 Grad
15. Juni +11 bis
+29 Grad
+19 bis
+21 Grad
20. Juni +10 bis
+32 Grad
+19 bis
+22 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2024
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2024 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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