Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 27.05.2019 - Stabile Sommerwetterlage?
Der unbeständige und zu kühle Wettercharakter aus dem Mai neigt sich seinem Ende entgegen und Anfang Juni dominieren sommerliche warme Temperaturen das Wettergeschehen. Setzt sich der Sommer nun nachhaltig durch?
Schauer und Gewitter sind heute zu erwarten und am Dienstag und Mittwoch kommt es über dem Süden zu teils unwetterartigen Niederschlägen. Insbesondere entlang des Alpenrandes können ergiebige Niederschlagsmengen zusammenkommen. Die Temperaturen pendeln sich auf gemäßigt warme +15 bis +20 Grad ein und können mit entsprechender Niederschlagsdauer auch darunter liegen.
Anfang Juni aber dehnt sich ein Hochdruckkeil nach Deutschland, Österreich und die Schweiz aus und sorgt mit vermehrten Sonnenschein für einen raschen Anstieg der Temperaturen in den sommerlich warmen Bereich. Verbreitet sind bis zum 4. Juni Werte von +24 bis +28 Grad zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.
Kräftige Schauer und Gewitter
Anfang Juni verändert sich die Struktur der Großwetterlage. Ein Hochdrucksystem strebt bis zum 4. Juni in Richtung Skandinavien auf und blockiert die atlantischen Tiefdrucksysteme zwischen Island und England. Im Verbund dieser zweier Wettersysteme werden warme - aber auch feuchte - Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was die Neigung zu Schauern und Gewittern ansteigen lassen kann.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Eine stabile Sommerwetterlage?
Das amerikanische Prognose-Modell war in seinen Wettervorhersagen der letzten Tage klar den sommerlich warmen Temperaturen zugeneigt, doch zeigte sich im Vergleich zu den Kontrollläufen immer wieder, dass die Prognosen zu warm waren und somit ein gesundes Maß an Skepsis hinsichtlich der sommerlich warmen Großwetterlage angebracht war - ganz besonders um Pfingsten herum.
Sommer mit Einschränkungen
Nach der aktuellen Wetterprognose dominiert das Hochdrucksystem bis zum 5./6. Juni das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gleichzeitig aber dehnen sich die Tiefdrucksysteme mehr und mehr in Richtung Skandinavien aus. Das verschärft die südliche Anströmung der Luftmassen, was die Temperaturen auf +25 bis +30 Grad weiter ansteigen lassen kann. Im Gegenzug bleibt die Schauer- und Gewitterneigung erhalten und das Potential für unwetterartige Wetterereignisse steigt an.
Ein kurzer Dämpfer
Vom 7. bis 8. Juni setzen sich Tiefdruckausläufer über Deutschland durch und sorgen bei einer regen Niederschlagsneigung für einen Rückgang der Temperaturen auf +17 bis +23 Grad. Gerade im Übergang vom warm auf kalt steigt das Unwetterpotential an.
Sommerlich warm
Im weiteren Verlauf stabilisiert sich bis zum 11. Juni eine vom Atlantik über England und Skandinavien bis über das westliche Russland reichend eine Hochdruckzone. Die Grundströmung dreht auf östliche Richtungen und Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am südlichen Gradienten der Hochdruckzone. Bei einem unbeständigen und zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter erreichen die Temperaturen mit +22 bis +27 Grad sommerlich warme Werte.
Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Sommer mit Anlaufschwierigkeiten
Wie bereits weiter oben erwähnt kann man nicht vorbehaltlos von Sommerwetter sprechen - zumindest nicht zum aktuellen Stand. Das zeigt sich in der aktuellen Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells.
Der Hochdruckkeil verlagert sich Anfang Juni über Deutschland und die Temperaturen sind bis zum 3. Juni als sommerlich warm zu bewerten. Im weiteren Verlauf aber erweist sich der Keil als nicht stabil genug und die atlantische Frontalzone setzt sich zwischen dem 4. und 5. Juni über Deutschland und Skandinavien durch. Mit einem frischen Wind werden kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa geführt, was die Tageswerte auf +15 bis +20 Grad zurückgehen lassen kann. Zudem steigt in der Übergangsphase das Unwetterpotential an.
Zwischen der Erhaltungsneigung und dem Ausgleichsverhalten
Unterschiedlicher können die die Ergebnisse der Wetterprognose beider Wettermodelle nicht sein. Doch zeigt sich im Widerspruch eine Plausibilität. Geht es doch darum, ob sich nach acht Wochen einer mehr oder minder anhaltenden gestörten Zirkulation wieder die Zonalisierung (Westwetterlage) durchsetzen kann. Das amerikanische Vorhersage-Modell setzt auf die gestörte Zirkulation, das europäische Prognose-Modell setzt eine zunehmende Zonalisierung.
Kontrollläufe: Für die Jahreszeit zu warm
Aber ganz unabhängig davon berechnen die Kontrollläufe im Zeitraum vom 2. bis 11. Juni einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert durchweg zu warmen Temperaturtrend.
Das Temperaturspektrum liegt am 5. Juni zwischen +13 bis +33 Grad (Mittelwert: +22 Grad) und am 11. Juni zwischen +14 bis +30 Grad (Mittelwert: +22 Grad). Die Niederschlagsprognose ist durchweg als leicht und über dem Süden als mäßig erhöht zu bewerten, was die erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität der Wettermodelle bestätigt.
Wovon die Wetterentwicklung Abhängen wird
Das lässt sich sehr gut anhand der Druckanomalien bis zum 6. Juni erklären. Der Tiefdruckrinne gelingt ein weiter Vorstoß in Richtung Osten und beendet das meridionale Strömungsmuster aus dem Mai. Gleichzeitig eröffnet das dem Azorenhoch mehr Entwicklungsspielraum sich in Richtung Mitteleuropa auszudehnen. Gelingt es die Hochdruckzone aufrecht zu erhalten, bleibt das Zirkulationsmuster gestört. Gelingt es stattdessen den Tiefdruckgebieten sich durchzusetzen und bspw. über Skandinavien zu festigen, so bleibt es bei einem unbeständigen und nur gemäßigt warmen Wettercharakter.
Wettertrend nach den Langfristmodellen: Wie wird der Sommer 2019?
Zeit, mal wieder einen Blick auf die unterschiedlichen Langfristprognosen zu werfen.
- Das CFSv2 Langfristmodell berechnet den Sommer 2019 mit einer Abweichung der Temperaturen von +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas zu warm. Zeigt sich die Niederschlagsbewertung im Juni etwas zu trocken, so ist diese im Juli und August als neutral zu bewerten. Ein zu warmer und durchwachsener Sommer.
- Die Langfristprognose der NASA simuliert mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad einen gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert deutlich zu warmen Sommer. Die Niederschlagsprognose fällt ebenfalls durchwachsen aus.
- Die langfristige Wettertrend des europäischen Vorhersage-Modells simuliert mit einer Abweichung von +0,25 bis +1 Grad einen etwas zu warmen Sommer. Die Niederschlagsprognose ist nach dieser Prognose als zu trocken zu bewerten.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2019 | +3,1 Grad | Zu nass |
April 2019 | +2,2 Grad | Zu trocken |
Mai 2019 | -1,8 bis -1,2 Grad | Trend: zu nass |
Juni 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Juli 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
August 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Auf den Punkt gebracht
Die Großwetterlage bleibt auch bis in den Juni hinein unbeständig, doch ändert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Grundströmung und sommerlich warme Luftmassen wagen sich so langsam in Richtung Mitteleuropa vor. Ob sich daraus ein stabiler Wettercharakter ergeben kann, wird stark davon abhängen, ob sich weiterhin die gestörte Zirkulation wird behaupten können. Im Trend ist die Niederschlagsbewertung als leicht bis mäßig hoch und der Temperaturcharakter für die Jahreszeit als zu warm zu bewerten.