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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 10.05.2019 - Nach den Eisheiligen wird es wärmer

| M. Hoffmann

Kalt werden die kommenden Tage mit Hilfe einer gestörten Zirkulation ausfallen. Doch zur Wochenmitte kündigt sich eine Veränderung an, welche die weitere Wetterentwicklung nachhaltig beeinflussen kann.

Hoher Luftdruck bei England leitet am Wochenende eine nördliche Grundströmung und damit die Eisheiligen ein. Die Temperaturen gehen auf Werte zwischen +9 bis +14 Grad zurück und lassen den Wettercharakter mit einer hohen Schauerneigung eher ungemütlich in Erscheinung treten. Abgerundet wird das Ganze noch von einem böigen Nord- bis Nordostwind. Zum Start in die neue Woche lässt die Schauerneigung nach und die Sonne kommt häufiger zum Vorschein. In den zunehmend klaren Nächten ist wieder mit Frost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.

Langsam in Richtung Frühling
Langsam in Richtung Frühling

Ein Hoch über England

Die Frontalzone wird bis zum 16. Mai nahezu vollständig durch ein Hoch über England auf dem Atlantik blockiert. Über Skandinavien und über der Mittelmeerregion tummeln sich ein paar Tiefdrucksysteme, doch dominiert das Hoch weitgehend den Wettercharakter über Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Das Hoch verlagert seinen Schwerpunkt zur Wochenmitte weiter nach Norden und dehnt sich in Richtung Island und Skandinavien aus. Das gibt den Luftmassen über Mitteleuropa den Raum und die Zeit sich in Richtung des frühlingshaft milden Bereich zu erwärmen. Bis dahin ist mit einem für die Jahreszeit zu kalten Wetter zu rechnen.

Ein meridionales Strömungsmuster
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein meridionales Strömungsmuster lässt den Mai bisweilen zu kalt ausfallen © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Es wird wärmer

Diesen Wettertrend verfolgt das amerikanische Vorhersage-Modell bereits seit ein paar Tagen. Das Hoch positioniert sich zum 17. Mai in autarker Form über Grönland und Island und verliert dadurch seinen Einfluss auf Mitteleuropa. Die atlantischen Tiefdrucksysteme beginnen das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern und so können aus südwestlichen Richtungen spürbar mildere - aber auch feuchte - Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen

Waschküchenwetter

Im Zeitraum vom 18. bis 22. Mai positioniert sich bei England ein Tiefdruckgebiet und bleibt nahezu ortstreu. Die Grundströmung aus südlichen Richtungen bleibt erhalten und die Temperaturen erreichen Werte zwischen +16 bis +22 Grad. Dazu sind immer wieder - örtlich kräftige und von Gewittern durchsetzte - Niederschläge zu erwarten. Das Potential für unwetterartige Wetterereignisse steigt nach dieser Wetterprognose grundsätzlich an.

Im Zeitraum vom 22. bis 26. Mai erfolgt ein weiterer Versuch das Zirkulationsmuster zu normalisieren. Tiefdruckgebiete bei Neufundland entstehen und bilden eine bis nach Skandinavien reichende Tiefdruckrinne aus. Zum aktuellen Stand gelingt die im Ansatz berechnete Wiederherstellung des von West nach Ost verlaufenden Strömungsmusters, doch zeigt sich in der nachfolgenden Wetterkarte, dass sich das Azorenhoch weit nach Norden aufwölben könnte. Sollte das gelingen, so würde die atlantische Frontalzone erneut blockiert werden können und das Spiel geht von vorne los.

Normalisiert sich das Strömungsmuster in der letzten Mai-Dekade?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Normalisiert sich das Strömungsmuster in der letzten Mai-Dekade? © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Unbeständiges Frühlingswetter

Die Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells ist im Grunde der des amerikanischen sehr ähnlich. Das Hoch verlagert sich im Zeitraum vom 16. bis 17. Mai in Richtung Island und Grönland und nachfolgend tummeln sich über Mitteleuropa und der Mittelmeerregion Tiefdruckgebiete.

Viel Niederschlag über den Alpen

Die Temperaturen erwärmen sich bis zum 20. Mai auf +16 bis +22 Grad. Bei starker bis wechselnder Bewölkung ist immer wieder mit Niederschlag zu rechnen. Über dem Süden mehr als über dem Norden. Besonders aber über der Alpenregion können bis zum 20. Mai Niederschlagssummen von 80 bis 130 l/m² zusammenkommen.

Gemäßigt warmes und feuchtes Frühlingswetter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Gemäßigt warmes und feuchtes Frühlingswetter © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Über dem Norden wenig Niederschlag

Im gesamten Zeitraum vom 12. bis 23. Mai berechnen die Kontrollläufen eine über dem Norden nur geringe Niederschlagsneigung. Weiter nach Süden ist bis zum 18. Mai ebenfalls mit einer nur geringen Niederschlagsneigung zu rechnen, doch steigt diese zum 19. Mai an und bleibt bis zum 26. Mai in einem mäßig erhöhten Bereich.

Im Trend leicht zu warmes Wetter

In der Temperaturprognose zeichnet sich nach dem 14. Mai ein positiv verlaufender Temperaturtrend ab, welcher in der letzten Mai-Dekade auch etwas zu warm ausfallen kann. Das Temperaturspektrum liegt am 18. Mai zwischen +15 bis +22 Grad (Mittelwert: +16 bis +17 Grad) und am 25. Mai zwischen +10 bis +30 Grad (Mittelwert: +18 bis +20 Grad). Zum Vergleich: aktuell liegt der Mittelwert bei +12 Grad.

Diagramm Temperaturen Mai 2019 vom 10.05.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Mai 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Normalisierung des Strömungsmusters?

Bereist gestern hatten die Kontrollläufe mehrheitlich eine im letzten Mai-Drittel dominierende Südwestströmung berechnet. Diese Wetterprognose wird heute bestätigt, jedoch zeigt sich mit dem Azorenhoch - bzw. dessen Keil in Richtung Mitteleuropa - ein Unsicherheitsfaktor. Reicht dieser nur bis England, so würde erneut der Weg für kalte Luftmassen aus nördlichen Richtungen frei werden. Reicht der Keil aber bis über das östliche Europa, so wäre mit einem frühsommerlich warmen und weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen. Der Trend zur Normalisierung wird aber grundsätzlich gestützt.

Südwestwetterlage
Berechnung Großwetterlage nach Mittelwert der Kontrollläufe: Südwestwetterlage © www.meteociel.fr

Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird das Wetter im Sommer 2019?

  • Das Langfristmodell berechnet den Mai 2019 mit einer Abweichung von -1 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas zu kühl bis normal. In der Niederschlagsprognose wird der letzte Frühlingsmonat weiterhin als zu trocken definiert - vor allem über dem Alpenraum, was zu aktuellen Stand konträr zu den Wetterprognosen der Wettermodelle steht. Der Grund ist aber einfach - das Langfristmodell geht von einer über Mitteleuropa bis über Westeuropa reichenden Hochdruckdominanz aus, was zum aktuellen Stand noch im machbaren Bereich liegt.
  • Für den Juni 2019wird weiterhin eine Differenz von +0,5 bis +2 Grad im zu warmen Bereich berechnet. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Sollwert durchschnittlich und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.
  • Für den Juli 2019 wird eine Abweichung von +0,5 bis +1 Grad in einem leicht zu warmen Bereich simuliert. Die Niederschlagsprognose fällt durchwachsen und im Trend - vor allem über dem Norden - etwas zu trocken aus.
  • Für den August 2019 werden mit einer Differenz von +0,5 bis +1 Grad leicht zu warme Bedingungen berechnet. Die Niederschlagsprognose ist nach wie vor gegenüber dem langjährigen Mittelwert eher unauffällig und im Trend leicht zu nass zu bewerten.
  • Abweichungen der Temperaturen im Frühling und Sommer 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
    Monat Tem­peratur Nieder­schlag
    März 2019 +3,1 Grad Zu nass
    April 2019 +2,2 Grad Zu trocken
    Mai 2019 -1 bis +0,5 Grad Trend: zu trocken
    Juni 2019 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
    Juli 2019 +0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis zu trocken
    August 2019 +0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu nass
    Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2019 vom 10.05.2019
    Diagramm der Temperaturprognose Frühling und Sommer 2019

    Auf den Punkt gebracht

    Der Mai hat weiterhin sehr gute Chancen als zu kühler bis normaler Monat in die Wettergeschichte einzugehen. Ist im Grunde nichts außergewöhnliches, doch vor dem Hintergrund, dass die letzten 13 Monate in Folge zu warm ausfielen, ist es doch eine Besonderheit.

    Für das Wetter im Sommer 2019 zeichnen sich - zum aktuellen Stand - keine großartigen Überraschungen ab. Im Trend zu warm und im Charakter durchwachsen.

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