Wetteraussichten: Hochsommerliche Hitze oder frühherbstliches Wetter im September?
Ein Unwettertief schleift in den kommenden Tagen über dem Süden und Südosten von Deutschland hinweg und kann mit enormen Niederschlagsmengen für Sturz- und Überflutungen sorgen. Mit Hochwasser und über die Ufer tretenden Flüssen kann gerechnet werden. Damit endet der Hochsommer schlagartig - wie steht es aber um den Spätsommer im September - kommt die favorisierte Südwestwetterlage und wie weit kann diese das Wetter im Herbst beeinflussen?
Ein schwachgradientiges Tief schleift
in einer Vb-ähnlichen Zugbahn über Mitteleuropa hinweg und wird über Teile von Frankreich, der Schweiz, Österreich, Norditalien, Osteuropa und dem Südteil von Deutschland für erhebliche Regensummen sorgen können. Die Problematik liegt in der fehlenden Dynamik und so hat das Tief ausreichend Zeit, über diesen Regionen abzuregnen. Nach der aktuellen Wetterprognose des deutschen Vorhersage-Modells, wird das im Zeitraum von Samstag bis Dienstag der Fall sein können.
Sturzfluten und Überflutungen
Skeptisch kann man noch hinsichtlich der berechneten Niederschlagsmengen sein. Diese zeigen aber gut den zu erwartenden Schwerpunkt der Unwetteraktivität, der zum aktuellen Stand etwa südlich einer Linie vom Schwarzwald und Berlin liegen kann. Regensummen von 30 bis 60 l/m² und örtlich von bis zum 100 l/m² sind möglich und sollte das exakt so eintreten wie berechnet, ist mit Hochwasser, Sturzfluten, Überflutungen, sowie mit volllaufenden Kellerräumen zu rechnen. Für diese Regionen empfiehlt sich, die entsprechenden Warnhinweise über das Wochenende hinweg im Auge zu behalten (Warnlagenbericht || Unwetterwarnungen). Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September.
Wetterberuhigung und Temperatursprung Anfang September
Dem Tief geht Anfang September allmählich die Puste
aus und bildet - mitsamt seiner Trogachse - eine südwestliche Formation aus. Die Niederschlagstätigkeit bleibt zwar auf einem schwach bis leicht erhöhtem Niveau, doch unwetterartige Dauerniederschläge sind vorerst nicht mehr zu erwarten.
Dafür zeigt sich häufiger die Sonne, was die Temperaturen mit +22 bis +26 Grad und örtlich mit bis +28 Grad in den sommerlich warmen Bereich ansteigen lassen kann. Mit einer Südwestanströmung der Luftmassen, kann örtlich das Erreichen der hochsommerlichen +30 Grad-Marke nicht ausgeschlossen werden. Solche Temperaturen sind für Anfang September erheblich zu hoch.
Spätsommerlich heiß - oder folgt die nächste Unwetterfront?
Alle drei Vorhersage-Modelle berechnen im Zeitraum vom 1. bis 3. September eine hohe Labilität, was eine Stabilisierung der Großwetterlage wenig wahrscheinlich macht. Zudem liegt der Störimpuls zu nah an Mitteleuropa und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Übergriff nach Deutschland erfolgt. Dieser kann in zwei Schritten erfolgen.
Frühherbstliches Höhentief?
Sommerliche Temperaturen sind in der ersten September-Dekade nichts Außergewöhnliches, hochsommerliche Werte sind hingegen ungewöhnlich. Ab der zweiten September-Dekade gab es in Zeiten vor der Klimaerhitzung auch schon Nachtfrost und zum Septemberende in manchen Jahren den ersten Schnee. Damit so etwas überhaupt möglich ist, muss ein Tief weit nach Süden austrogen und nach Norden den Kontakt zur kalten Luftmasse über dem europäischen Nordmeer und der Barentssee aufrechterhalten. Nur so gelingt der Zustrom herbstlich kühler Luftmassen.
Eine abgewandelte Variante bringen die Amerikaner mit einem frühherbstlichen Höhentief ins Spiel. Das Tief westlich von Europa drängt sich in den ersten Septembertagen inmitten des Hochdruckkomplexes ein und wird vollständig umschlossen. So entsteht zum 4. September ein Höhentief, das bis zum 8. September über weite Teile von Mitteleuropa für erneute Unruhe sorgen kann. Die Temperaturen sacken mit Dauerregen unter die +15 Grad-Marke ab, bleiben aber abseits davon mit +18 bis +24 Grad noch weit vom Frühherbst entfernt.
Auf den Punkt gebracht: Der Übergang in den Spätsommer
Das Kippmuster auf Südwest hält sich in den Berechnungen der Vorhersage-Modelle für Anfang September hartnäckig und ist inzwischen das Erwartbare geworden. Mit einem zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter, sowie sommerlichen Temperaturen ist zu rechnen. Geht es nach der Wettervorhersage der Europäer, so kommen sogar hochsommerliche Temperaturen mit jenseits der +30 Grad-Marke ins Spiel.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Südwestwetterlage wird auch heute wieder vom Mittelwert aller Kontrollläufe gestützt und bis zum Ende der ersten September-Dekade sogar bestätigt. Die Temperaturanomalien betragen im Zeitraum vom 1. bis 9. September +2 bis +4 Grad und über dem Süden bis +7 Grad und sind somit erheblich zu warm. Damit ist bereits jetzt schon die Wahrscheinlichkeit für eine zu warme erste September-Dekade auf einem hohen Niveau
Die Niederschlagsprognose
Die Niederschlagssignale sind nach dem 29. August stark rückläufig und pendeln sich in der ersten September-Dekade auf ein leicht erhöhtes Niveau ein. Schauer und Gewitter sind mithilfe einer labilen Südwestanströmung der Luftmassen wahrscheinlich. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
31. August | +14 bis +29 Grad |
+19 bis +21 Grad |
4. September | +15 bis +32 Grad |
+21 bis +24 Grad |
9. September | +13 bis +26 Grad |
+2 bis +22 Grad |