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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 13.07.2019 - Eine stabile Hochdruckwetterlage weniger wahrscheinlich

| M. Hoffmann

Von Süden setzen sich wärmere Luftmassen durch und lassen zur Wochenmitte auch über dem Norden die Werte bei einer nachlassenden Niederschlagsneigung wieder ansteigen. Darüber hinaus könnte unter bestimmten Voraussetzungen so etwas wie eine stabile Hochdruckwetterlage entstehen - wahrscheinlicher aber ist eine andere Wetterentwicklung.

Wechselnde Bewölkung sorgt in den kommenden Tagen immer wieder für etwas Niederschlag, welcher am Samstag häufiger und am Sonntag über dem Süden länger andauernd in Erscheinung treten kann. Mit dem Sonntag dreht der Wind auf nördliche Richtungen und führt kühlere Luftmassen nach Deutschland, welche den Süden nur bedingt erreichen werden.

Gehen die Werte über dem Norden auf +15 bis +20 Grad zurück, so sind es über dem Süden meist +17 bis +23 Grad und steigen zum Dienstag in Richtung der +25 Grad Marke an. Ab der Wochenmitte wird es auch über dem Norden wieder wärmer Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.

Südlich der Linie vom Schwarzwald und Dresden sind bis Donnerstag Niederschlagssummen von 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 30 l/m² zu erwarten. Weiter nach Norden sind mit 5 bis 10 l/m² weniger Niederschläge möglich, während es über dem Westen und Nordosten mit 0 bis 5 l/m² weitgehend trocken bleiben kann.

Bleibt der Sommer durchwachsen, oder setzt sich eine stabile Hochdruckwetterlage durch?
Bleibt der Sommer durchwachsen, oder setzt sich eine stabile Hochdruckwetterlage durch?

Zwischen Hoch und Tief

Verantwortlich für den unbeständigen Wettercharakter ist ein Tiefdrucksystem, welches aktuell über Deutschland hinwegzieht und für kräftige Schauer und Gewitter sorgt. Unwetterartige Wetterereignisse sind dabei nicht auszuschließen (Gewitterradar). Nachfolgend verlagert sich das Tief weiter nach Osten und führt im Verbund mit dem Hoch über Westeuropa kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Ab Dienstag kippt der hohe Luftdruck nach Osten weg und beeinflusst mit einer zurückgehenden Niederschlagsneigung und ansteigenden Temperaturen das Wetter über Deutschland. Ob sich daraus eine hochsommerliche Wetterlage wird entwickeln können, hängt ganz davon ab, wie sich das Hoch über Mittel- und Osteuropa stabilisieren kann. Ansätze hierfür gab es in den letzten Tagen vom amerikanischen Vorhersage-Modell.

Das Hoch verlagert sich über Mitteleuropa und sorgt über Deutschland für einen ruhigen und wärmer werdenden Wettercharakter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Das Hoch verlagert sich über Mitteleuropa und sorgt über Deutschland für einen ruhigen und wärmer werdenden Wettercharakter © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Warmes und unbeständiges Sommerwetter

Die Großwetterlage ändert sich nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells nur bedingt und bestätigt damit die Vorhersagen der letzten Tage. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik nimmt zu, wird aber von dem hohen Luftdruck über Mitteleuropa abgebremst.

Warm und immer wieder Niederschläge

Die Tiefdruckgebiete führen bis zum 21. Juli auf ihrer Vorderseite immer wieder warme Luftmassen nach Deutschland und mit einer Feuchtigkeitszunahme stiegt die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern an - örtlich auch unwetterartig ausfallend.

Die Temperaturen pendeln sich zum 17. Juli auf +20 bis +25 Grad ein und steigen bis zum 20. Juli über die +30 Grad Marke an. Ist das Tief über Deutschland hinweggezogen, wird es mit +20 bis +25 Grad wieder kühler, aber nicht kalt.

Teils hochsommerlich warm, aber keine stabile Wetterentwicklung
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Teils hochsommerlich warm, aber keine stabile Wetterentwicklung © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Sommerlich warmer Wettersumpf

In den letzten drei Tagen berechnete die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells eine für die letzte Juli-Dekade hochsommerlich heiße Entwicklung der Großwetterlage - auch eine Hitze-Welle wäre im Bereich des Möglichen gewesen. Doch passten die Prognosen überhaupt nicht zu den Kontrollläufen und konnten somit infrage gestellt werden. Kurzum repräsentierte das amerikanische Vorhersage-Modell einen warmen Ausreißer. Die Frage war: Trendsetter, oder Umfaller?

Warm, aber nicht heiß

Die Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells kippt heute in eine gemäßigtere Variante, welche deutlich näher an den Kontrollläufen ist und der Prognose des europäischen Vorhersage-Modells nicht unähnlich ist.

Im Zeitraum vom 17. bis 23. Juli baut sich zwischen Island und England ein Zentraltief auf, während über Mitteleuropa hoher Luftdruck vorherrschend ist. Mit einer südwestlichen Grundströmung gelangen warme, aber auch feuchte Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen mit +24 bis +28 Grad sommerlich warme Werte, doch steig in diesem Zeitraum die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern an.

Richtungsweisende Wetterentwicklung

Vom 23. bis 25. Juli lässt das amerikanische Vorhersage-Modell den Spielraum der weiteren Wetterentwicklung größer werden. Das Ganze aber lässt sich auf zwei wahrscheinliche Varianten reduzieren. Entweder setzt sich die atlantische Frontalzone durch und sorgt für einen gemäßigt warmes und feuchtes Sommerwetter, oder aber die Hochdruckzone dominiert fortan das Wettergeschehen über Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Hochsommerliche Wetterlage - mit Schönheitsflecken

Zum aktuellen Stand favorisiert das amerikanische Vorhersage-Modell eine sich bis zum 25. Juli aufbauende Hochdruckzone von den Azoren bis nach Skandinavien reichend. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik wird nachhaltig blockiert und hat keine größeren Auswirkungen mehr auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa.

Es handelt sich hierbei um eine stabile Wetterentwicklung - zumindest in der Theorie. Das eine selbst stabile Wetterentwicklung über Deutschland zu unwetterartigen Wetterereignissen führen kann, zeigt sich in der heutigen Vorhersage. Ein kleinräumiges Tiefdrucksystem schafft den Sprung über Deutschland in die Mittelmeerregion und saugt sich mit energiegeladener Wärme und Feuchtigkeit auf, was über Deutschland vom 24. bis 28. Juli zu monsunartigen Niederschlagsereignissen führen könnte. Die Betonung liegt auf könnte, da solch eine Konstellation im Hochsommer eher ungewöhnlich ist. Mit Veränderungen ist in den kommenden Stunden zu rechnen.

Stabile Hochdruckentwicklung mit einem Schönheitsfleck
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Stabile Hochdruckentwicklung mit einem Schönheitsfleck © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Sommerlich warm ja, stabile Wetterlage nein

Der Wettertrend der letzten Tage festigt sich für die letzte Juli-Dekade so langsam. Beide Wettermodelle favorisieren einen unbeständigen Wettercharakter, welcher von den Kontrollläufen im Zeitraum vom 19. bis 29. Juli gestützt wird. Besonders der Zeitraum vom 20. bis 23. Juli sticht mit einer höheren Niederschlagsprognose hervor. Im nachfolgenden Zeitraum wird die Niederschlagsleistung im leicht bis mäßig erhöhten Bereich simuliert. Kurzum ist eine stabile Großwetterlage in der letzten Juli-Dekade zum aktuellen Stand wenig wahrscheinlich.

Anders sieht das in der Temperaturentwicklung aus. Das Temperaturniveau bewegt sich bis zum 17. Juli in einem Jahreszeit-typischen Umfeld und steigt darüber hinaus in einen zu warmen Bereich an. Über dem Norden liegt der Mittelwert im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert um +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich, während die Werte über dem Osten, Süden und Westen um 3 bis 6 Grad vom Durchschnittswert abweichen können. Anders formuliert sind in der letzten Juli-Dekade Tageswerte im Bereich von +24 bis +28 Grad eine wahrscheinliche Option.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
19. Juli +19 bis
+27 Grad
+23 bis
+24 Grad
23. Juli +15 bis
+31 Grad
+24 bis
+26 Grad
28. Juli +14 bis
+32 Grad
+23 bis
+24 Grad
Diagramm Temperaturen Juli 2019 vom 13.07.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Der Juli macht durchwachsen weiter. Zwar bleiben die Optionen auf eine stabile Wetterentwicklung in der letzten Juli-Dekade erhalten, doch werden diese heute in einem wenig relevanten Bereich simuliert. Viel wahrscheinlicher ist eine Fortsetzung des unbeständigen Sommerwetters. Die Temperaturen aber steigen in den sommerlich warmen Bereich an und pendeln sich um die +25 Grad Marke herum ein.

Zusammenfassend zeigt sich ein durchwachsener und zu Schauern und Gewittern neigende Wetterentwicklung mit einem für die Jahreszeit etwas zu warmen Temperaturniveau.

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