Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 05.05.2019 - Das mit dem Frühling dauert noch eine Weile
Der aktuelle Wettercharakter ist für die Jahreszeit deutlich zu kalt. Wie die Chancen auf frühlingshaft warme Werte stehen, hängt maßgeblich davon ab, ob sich die Tiefdrucksysteme, oder die gestörte Zirkulation in der zweiten Mai-Dekade wird durchsetzen können.
Kalte Luftmassen dominieren das Wettergeschehen mit zahlreichen Schauern noch bis zur Wochenmitte. Örtlich können die Niederschläge noch als Graupelschauer niedergehen und Nachtfrost ist - bei Aufklaren - nicht auszuschließen. Ab Mittwoch greift eine atlantische Tiefdruckstörung auf Deutschland über und sorgt mit einer Winddrehung auf südliche Richtungen für ansteigende Temperaturen in den frühlingshaft milden Bereich. Doch mit einer zunehmenden Niederschlagsneigung ist weiterhin mit einem unbeständigen und regnerischen Wettercharakter zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.

Tief Mitteleuropa
Das Tiefdrucksystem verlagert sich im Zeitraum vom 8. bis 10. Mai über Mitteleuropa und sorgt bis zum Start in die zweite Mai-Dekade für weitere Niederschläge. Simuliert werden bis zum 11. Mai Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² über dem Westen, Nordwesten und Süden und 8 bis 18 l/m² über der Mitte und dem Osten. Über den Alpenregionen sind 40 bis 80 l/m² zu erwarten.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Anhaltend gestörte Zirkulation
Schaut man sich die obenstehende Wetterkarte genauer an, so zeigt sich eine Erhaltung des Hochdruckkeils von Grönland in Richtung Spanien und Portugal. Das blockiert die atlantische Frontalzone und so wird das Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa abgekapselt. Frühlingshaft milde Temperaturen von über +14 Grad sind nur mit Hilfe von Sonnenschein zu erreichen. Anders formuliert bleibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit bis zum 14. Mai für die Jahreszeit etwa zu kühl.
Nördliche Hochdruckzone
Nach der aktuellen Wettervorhersage des amerikanischen Prognose-Modell dehnt sich bis zum 15. Mai eine von Kanada über Grönland bis über das westliche Russland reichende Hochdruckzone aus. Da sich Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, kommt es zu einem von Ost nach West verlaufenden Strömungsmuster, was schon das Wetter im April dominierte.
Frühsommerlich warm
Doch die Stabilität aus dem April kann nicht mehr erreicht werden und die Hochdruckzone wird am südlichen Gradienten von Tiefdruckstörungen unterwandert. Langsam aber stetig wird es wärmer und die Temperaturen können am 16. Mai auf +14 bis +18 Grad und bis zum 20. Mai auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis auf +27 Grad ansteigen. Die Neigung zu Schauern bleibt erhalten und werden zunehmend von Gewittern begleitet werden können.

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Meridionales Strömungsmuster oder Westwetter?
Die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells ist im Grunde ganz ähnlich der des amerikanischen Vorhersage-Modells und nach einer kurzen Westwetterphase kippt zum 11. Mai das Strömungsmuster in eine meridionale Struktur über. Kühles und regnerisches Wetter wäre im Zeitraum vom 11. bis 14. Mai zu erwarten. Simuliert werden Tageshöchstwerte von +6 bis +12 Grad.

Wegweisender 10. Mai
Doch ganz so einfach ist das (noch) nicht, wenn man sich die Berechnungen des europäischen Vorhersage-Modell genauer anschaut. Besonders der Zeitraum um den 10. Mai herum könnte entscheidend sein, ob sich ein meridionales oder westlich orientiertes Strömungsmuster durchsetzt. Im Detail wird es darauf ankommen, wie sich die Dynamik der Tiefdruckrinne entwickeln wird.
Setzt sich die Tiefdruckrinne durch, so bleibt zwar der unbeständige Wettercharakter erhalten, doch werden die Temperaturen spürbar milder ausfallen können.

Zweite Kaltphase zunehmend wahrscheinlicher
Im Wettertrend aber geht es um Wahrscheinlichkeiten und diese sind für den Moment eindeutig und stützen die meridional verlaufende Variante. Das Temperaturspektrum steigt im Zeitraum vom 8. bis 10. Mai kurzzeitig in den normalen Bereich an, um dann im eigentlichen Zeitraum der Eisheiligen vom 10. bis 14. Mai in einem etwas zu kalten Bereich abzusinken. Ab dem 15. Mai bestätigt sich der positive Temperaturtrend der letzten Tage.
Das Temperaturspektrum liegt am 12. Mai zwischen +5 bis +18 Grad (Mittelwert: +10 bis +12 Grad), am 16. mai zwischen +8 bis +21 Grad (Mittelwert: +14 bis +16 Grad) und am 20. Mai zwischen +10 bis +27 Grad (Mittelwert: +16 bis +18 Grad). Wer auf den Frühling wartet, muss sich also weiterhin in Geduld üben.

Kein stabiler Wettercharakter
Hoch gegen Tief und Deutschland, Österreich und die Schweiz mittendrin. Das zeigt sich im Zeitraum vom 9. bis 20. Mai in Form einer von Nord nach Süd zunehmenden Niederschlagswahrscheinlichkeit.
Simuliert werden bis zum 20. Mai Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m². In Staulagen sind bis 80 l/m² möglich und über der Schwarzwaldregion und den Alpen sind über 100 l/m² möglich. Der Mai 2019 hat nicht nur ein hohes Potential normal, sondern auch deutlich zu nass auszufallen (der langjährige Durchschnittswert liegt bei 71 l/m²).
Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird das Wetter im Sommer 2019?
- Der Mai 2019 wird nach dem Langfristmodell mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -1 bis +0,5 Grad etwas zu kühl bis normal simuliert. Damit reagiert das Langfristmodell auf die aktuellen Wetterentwicklungen. In der Niederschlagsprognose bleibt der zu trockener Wettertrend erhalten. Wie passt das zusammen? Das Langfristmodell berechnet eine Hochdruckdominanz über dem westlichen Europa, was die Niederschlagsneigung gering hält, aber aus nördlichen Richtungen kühle Luftmassen nach Deutschland führt.
- Für den Juni 2019wird eine Differenz von +0,5 bis +2 Grad im zu warmen Bereich berechnet. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Sollwert durchschnittlich zu bewerten.
- Für den Juli 2019 wird eine Abweichung von +0,5 bis +1 Grad in einem leicht zu warmen Bereich simuliert. Die Niederschlagsprognose fällt durchwachsen und im Trend etwas zu trocken aus.
- Für den August 2019 werden mit einer Differenz von +0,5 bis +1 Grad leicht zu warme Bedingungen berechnet. Die Niederschlagsprognose fällt - zum aktuellen Stand - neutral und im Trend etwas zu nass aus.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2019 | +3,1 Grad | Zu nass |
April 2019 | +2,2 Grad | Zu trocken |
Mai 2019 | -1 bis +0,5 Grad | Trend: zu trocken |
Juni 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Juli 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
August 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |

Auf den Punkt gebracht
Ob der Mai 2019 am Ende seiner Tage zu trocken oder zu nass ausfallen wird, hängt noch stark von der Stabilität des Hochdruckkeils westlich von Europa ab. Ebenso hängt davon ab, ob der Mai zu kühl, oder zu warm ausfallen kann. Welche Richtung der Mai einschlägt, könnte um den 10. Mai entschieden werden. Entweder die atlantische Frontalzone setzt sich durch, oder die gestörte Zirkulation dominiert weiterhin das Wettergeschehen.
Über den Wettertrend für den Sommer 2019 gibt es nicht viel neues zu berichten. Nach der aktuellen Wetterprognose des Langfristmodells soll er etwas zu warm und im Charakter durchwachsen ausfallen. Eine länger andauernde Dürreperiode lässt sich - zum aktuellen Stand - daraus nicht ableiten.