Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 06.03.2019 - Nasskalt mit Graupelschauer bis in tiefere Lagen?
Das nächste Sturmtief nähert sich Deutschland und sorgt für eine anhaltend hohe Wetteraktivität mit einem erhöhtem Unwetterpotential.
Turbulent bleibt das Märzwetter auch in den kommenden Tagen. Dafür sorgen kräftige Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik, welche in raschen Abständen über Deutschland hinwegziehen. Mal - wie heute - mit einer sehr warmen Vorderseitenanströmung und mal mit kühlerem Rückseitenwetter. Begleitet wird der Temperaturwechsel jeweils von kräftigen Winden, welche am Samstag zu schweren Sturmböen führen können. Mitunter sind auch kurze Gewitter und Graupelschauer bis in tiefere Lagen möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetter März 2019.
Ein Sturmtief nach dem anderen
Beide Wettermodelle stützen bis zum 16. März eine extrem hohe Tiefdruckaktivität. Der Grund hierfür ist eine zwischen Neufundland und Skandinavien verlaufende und sehr gut ausgebildete Tiefdruckrinne. Im Detail gibt es aber Unterschiede.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Kontinentalhoch blockiert
Nach den aktuellen Berechnungen des amerikanischen Prognose-Modells bleibt die Tiefdruckaktivität bis zum 11. März nahezu unverändert. Ab dem 12. März rückt das sibirische Kontinentalhoch weiter nach Westen vor und dämpft den Vorstoß der atlantischen Tiefdrucksysteme. Diese verharren im Zeitraum vom 12. bis 16. März im Bereich zwischen Island, England und Skandinavien und leiten über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine nordwestliche Grundströmung ein.
Nasskalt und viel Niederschlag
Mit Hilfe eines lebhaften bis stürmischen Windes werden vom 12. bis 16. März Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg geführt, was bei Tageswerten von +2 bis +7 Grad bis in tiefere Lagen herab zu Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer führen kann. Die Schneefallgrenze sinkt bis auf die mittleren Lagen ab und die Frostgrenze pendelt sich zwischen 600 und 800 Meter ein. In den Nächten sinken die Temperaturen unter die 0 Grad Grenze ab und Schneefälle sind bis in tiefere Lagen möglich.
Milder werdendes Frühlingswetter
Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik bleibt bis zum 20. März ungebrochen hoch. Das Kontinentalhoch hat dem wenig entgegenzusetzen und zieht sich bis zum 17. März wieder nach Osten zurück. Gleichzeitig aber verlagert sich das Azorenhoch weiter nach Osten und beeinflusst zunehmend das Wetter über Mitteleuropa. Die Tiefdrucksysteme werden in diesem Prozess weit nach Norden abgelenkt. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in ein gradientenschwaches Wetterumfeld, bei dem die Temperaturwerte auf +8 bis +14 Grad ansteigen können. Anders formuliert zeigen sich zum Beginn der letzten März-Dekade zaghafte Signale einer Veränderung der turbulenten Westwetterlage.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Wenig frühlingshafte Wetteraussichten
Die Wetteraktivität ist bis einschließlich dem 11. März als sehr hoch zu bewerten. Zwar wagt sich das Kontinentalhoch bis zum 13. März weiter nach Westen vor, doch sind die Bemühungen als zaghaft zu bewerten. Die atlantische Frontalzone wird blockiert, positioniert sich jedoch über Skandinavien deutlich östlicher als nach den Berechnungen des amerikanischen Vorhersage-Modells.
Nasskaltes, windiges und ungemütliches Wetter
Kurzum: Das skandinavische Zentraltief sorgt über Deutschland für ein erhöhtes Starkwindpotential. Zudem sind kräftige und länger andauernde Niederschläge zu erwarten. Bei Tageswerten von +3 bis +8 Grad sind Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich.
Kontrollläufe: Wetterwechsel möglich
Im gesamten Zeitraum vom 7. bis 17. März ist die Niederschlagsberechnung als mäßig hoch bis hoch zu bewerten. Verbreitet werden Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² berechnet. In manchen Regionen zwischen 60 bis 80 l/m² und über Staulagen über 100 l/m² (Alpenvorland, Alpen und Schwarzwald). Ab dem 17. März aber zeigt sich eine zurückgehende Niederschlagsaktivität.
Das Temperaturspektrum liegt am 13. März zwischen +0 bis +10 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Süden, sonst zwischen +4 bis +6 Grad) und am 21. März zwischen 0 und +18 Grad (Mittelwert: +6 bis +8 Grad). Anders formuliert werden die vorsichtigen Signale eines Wetterwechsels zum Beginn der letzten März-Dekade von den Kontrollläufen unterstützt.
Vorerst keine Chancen für den Frühling
Dass eine frühlingshaft milde und trockene Großwetterlage bis zum 16. März kaum Chancen hat, zeigen in einer sehr eindrucksvollen Art und Weise die Druckanomalien. Das Tiefdruckzentrum zwischen Island, England und Skandinavien dominiert das Wetter über Deutschland.
Wetterprognose des Langfristmodells für den Frühling und Sommer 2019: Normal bis zu warm
Gegenüber den letzten Tagen hat es im Wettertrend des Langfristmodells kaum Veränderungen ergeben.
- Das Langfristmodell berechnet in seiner aktuellen Wetterprognose den Frühling 2019 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm. Die Niederschlagsentwicklung ist gegenüber dem Sollwert unauffällig. Der März wird deutlich zu warm und der April und Mai leicht zu warm simuliert.
- Für den Sommer 2019 wird - zum aktuellen Stand - eine Abweichung der Temperaturen von -0,5 bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich berechnet. Insbesondere die Sommermonate Juni und Juli werden im Trend leicht zu warm simuliert. Die Niederschlagsentwicklung zeigt sich unauffällig.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
April 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Mai 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal |
Juni 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Juli 2019 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal |
August 2019 | -0,5 bis +0,5 Grad | Trend: etwas zu nass |
Zusammenfassung:
Das mit dem Frühling dauert noch etwas. Zwar können die Werte kurzzeitig mal in den frühlingshaft milden Bereich ansteigen, doch von langer Dauer ist das nicht. Vielmehr dominiert die atlantische Frontalzoe das Wettergeschehen über Deutschland bis weit in die zweite März-Dekade hinein. Ein Wetterwechsel scheint - zum aktuellen Stand - frühestens ab der letzten März-Dekade möglich zu sein.