Skip to main content

Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 14.07.2018 - Steht in der letzten Juli-Dekade ein Wetterwechsel bevor?

| M. Hoffmann

Kühles oder warmes Sommerwetter? Mit dem Beginn der letzten Juli-Dekade könnte eine Entscheidung bevorstehen.

Nach dem sommerlichen Wochenende nimmt zum Start in die neue Woche die Neigung zu Schauern und Gewittern zu, bevor sich ab der Wochenmitte wieder hoher Luftdruck über Deutschland durchsetzen kann (mehr dazu in der aktuellen Vorhersage Juli 2018). Die Schauer und Gewitter können mitunter kräftiger ausfallen und haben zum aktuellen Stand ihren Schwerpunkt wohl über Baden-Württemberg und Bayern.

In der Niederschlagsprognose werden bis einschließlich Donnerstag etwa nördlich der Linie von Köln und Berlin Niederschlagssummen von 0 bis 10 l/m² und südlich davon 5 bis 15 l/m² berechnet. Über Teilen vom Saarland, Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg und Bayern sind auch 20 bis 60 l/m² und örtlich bis 70 l/m² an Niederschlag möglich.

Die Temperaturen erreichen mit +22 bis +27 Grad verbreitet sommerlich warme Werte und können in manchen Regionen über die +30 Grad Marke ansteigen. Dort wo Schauer niedergehen, kann es mit +17 bis +23 Grad kühler sein.

Prognosemodelle bestätigen eine Umstrukturierung der Großwetterlage

Seit Tagen berechnen die Vorhersagemodelle eine Umstellung der Großwetterlage. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig Regenwetter und kühle Temperaturen. Es bedeutet, dass sich das Zirkulationsmuster von Ost/West, bzw. Nord/Süd verändern kann. Im Wesentlichen gibt es zwei Entwicklungsvarianten.

Der Ausgangspunkt in den Wetterprognosen der Wettermodelle ist jeweils ein Hochdruckkeil, welcher sich von den Azoren bis über Skandinavien erstreckt und für das sommerliche Wochenendwetter sorgt. Zum Beginn der neuen Woche aber wird das Hochdruckgebiet von Westen und von Osten von zwei Tiefdrucksystemen in die Zange genommen. Entweder das Hoch stabilisiert sich, oder es weicht aus und macht den Tiefdrucksystemen Platz.

Kühles und regnerisches Sommerwetter

Bei dieser Variante wird der Hochdruckkeil regelrecht abgeschnürt, sodass das Tiefdruckgebiet über dem östlichen Europa in die atlantische Frontalzone übergehen und in diesem Prozess das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit beeinflussen kann. Im weiteren Verlauf der letzten Juli-Dekade positioniert sich die wiedererstarkte atlantische Frontalzone über Island und leitet über Mitteleuropa eine gemäßigt warme und abwechslungsreiche Südwestwetterlage ein, welche phasenweise auch in eine Westwetterlage kippen kann.

Die tiefsten Werte können mit länger andauerndem Niederschlag zwischen +15 bis +20 Grad liegen, meist aber pendeln sich die Temperaturen im Bereich von +20 bis +25 Grad ein.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Tiefdrucksysteme setzen sich über Deutschland durch © www.meteociel.fr

Abwechslungsreiches und warmes Sommerwetter

In der zweiten Entwicklungsvariante verlagert sich das Tiefdrucksystem über Osteuropa ebenfalls nach Westen in Richtung Island und beeinflusst im Zeitraum vom 17. bis 20. Juli das Wetter über Deutschland, der Schweiz und auch Österreich. Im Nachfolgenden Zeitraum aber gelingt der entscheidende Vorstoß der atlantischen Frontalzone in Richtung Osten nicht und von Süden her erstreckt sich ein neuerlicher Hochdruckkeil von den Azoren bis nach Skandinavien.

In Folge daraus wird die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik blockiert und kann in Richtung Spanien abtropfen. Im Verbund mit dem Hochdruckkeil könnten sehr warme, aber auch feuchte und labile Luftmassen über die Alpen nach Deutschland geführt werden, was die Neigung zu Schauern und Gewittern bei sommerlich heißen Temperaturen ansteigen lassen kann.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach Kontrolllauf: Hochsommerliche aber auch eine abwechslungsreiche Wetterlage © www.meteociel.fr

Durchwachsenes und kühles, oder unbeständig und warmes Sommerwetter - was ist wahrscheinlicher?

Die Wettervorhersage der Kontrollläufe zeigt keine Extrementwicklung auf - weder in die zu kalte, noch in die zu heiße Richtung. Der Mittelwert des Temperaturspektrums pendelt sich vielmehr auf einen für den Sommer typischen Bereich ein. So liegt das Temperaturspektrum am 22. Juli zwischen +16 bis +29 Grad (Mittelwert: +22 bis +23 Grad), am 25. Juli zwischen +18 bis +31 Grad (Mittelwert: +21 Grad über dem Süden und +23 Grad über dem Norden) und am 29. Juli zwischen +16 bis +32 Grad (Mittelwert: +24 Grad).

Auffällig aber ist- wie bereits in den vorangegangenen Tagen - die zunehmende Niederschlagsaktivität über Deutschland im Zeitraum vom 20. bis 25. Juli. Mehr Wolken und mehr Niederschlag bedeuten aber auch niedrigere Temperaturwerte. Anders formuliert setzt sich zum Beginn der letzten Juli-Dekade mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine unbeständige und auch wechselhafte Wetterlage mit gemäßigten Sommertemperaturen - zumindest phasenweise - durch. Ob sich zum Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern dann der hohe Luftdruck wieder durchsetzen kann, bleibt zum heutigen Stand abzuwarten.

Diagramm Temperaturen Juli 2018 vom 14.07.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Prognose Sommer 2018 nach dem Langfristmodell

Um es kurz zu machen hat das Langfristmodell seine Vorhersage für die verbleibenden Sommertage kaum verändert. So soll der Juli mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad ebenso wie der August gegenüber dem langjährigen Mittelwert leicht zu warm ausfallen. In der Niederschlagsprognose werden beide Monate zu trocken berechnet.

Blickt man auf Europa, so wird der August 2018 im Kern über Deutschland zu warm simuliert. Sonst sind keine sonderlichen Abweichungen der Temperaturen auszumachen. In der Niederschlagsbilanz liegt das trockene Zentrum ebenfalls über Deutschland, während die Mittelmeerregion von Spanien, dem südlichen Frankreich und Italien bis über das östliche Mittelmeer bei Griechenland und der Türkei tendenziell zu nass ausfallen kann, während der Norden von Europa von England über Skandinavien und auch dem östlichen Europa im Trend etwas zu trocken ausfallen kann.

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2,4 Grad Deutlich zu trocken
Juli 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: Deutlich zu trocken
August 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: Etwas zu trocken

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 13.07.2018

Am 15. Juli gehen wir gegen 13:00 Uhr der Frage nach, wie sich das Wetter im August 2018 entwickeln kann.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)