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So war das Wetter im Mai 2022: Erheblich zu warm, viel zu trocken und mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein

| M. Hoffmann
Hochsommer im Mai: Viel Sonnenschein, wenig Regen

Der Mai hatte aus Sicht des Wetters einiges zu bieten. Er begann kühl, hatte seine ersten Hitze-Phasen und endete frisch. Zwischendurch gab es auch Unwetter. Am Ende aber war der Mai vor alles eines - extrem trocken!

Wenn man das Wetter im Mai auf den Punkt bringen will, so war das Wetter über weite Strecken hinweg hochdruckdominiert, was Mitte Mai zu einer ersten - ungewöhnlich frühen - Hitzewelle führte, die mit viel Getöse endete und mancherorts - neben unwetterartigen Wetterereignissen - auch zu den ersten Tornados der Stärke F2 führte. Die Eisheiligen hatten dabei nicht den Hauch einer Chance.

Dabei begann der Mai zunächst frisch und machte Hoffnung, dass das Niederschlagsdefizit aus dem März und April - zumindest - abgeschwächt werden konnte. Doch es kam alles anders und die Trockenheit verschärfte sich im Mai weiter und sorgte so für eine Dürre, die über vielen Landstrichen jetzt schon erhebliche Auswirkungen auf die Vegetation hat.

Daten und Fakten Wetter Mai 2022

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +14,43 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +2,32 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +1,32 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    46,08 l/m²
  • Sollwert: 71,0 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 65,3 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 246 Stunden
  • Sollwert: 196 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 122,0 Prozent

Die Temperaturen

Eine Westwetterlage hat es auch im Mai nicht gegeben. Vielmehr sorgten meridional verlaufende Grundströmung für ein Wechselspiel aus kühlen Nord-Süd und warmen Süd-Nord-Strömungen. Der Mai begann frisch und mancherorts reichte es noch für Nachtfrost. Aus dieser Zeit entstammte mit -2,5 Grad die tiefste Temperatur, die am 4. Mai über Faßberg (Niedersachsen) registriert wurde. Gefolgt von Steinau mit -10,6 Grad (Niedersachsen) wo am 2. Mai -2,3 Grad gemessen wurden.

Doch kurz vor den Eisheiligen drehte die Grundströmung und sehr warme Luftmassen gelangten nach Deutschland, was die Temperaturen bis zum 20. Mai auf einen Höchstwert von bis +33,7 Grad über Ohlsbach (Baden-Württemberg) hat ansteigen lassen. Den zweiten Platz holte sich mit +33,5 Grad Rheinfelden (Baden-Württemberg) und der dritte Platz ging mit +33,3 Grad nach Lahr (Baden-Württemberg).

Bodenfrost gab es an 2,1 Tagen (normal: 2,3 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 0,21 Tagen (normal: 0,8 Tage). Eistage gab es nicht mehr (normal: 0,0 Tage). Insgesamt gab es 4,6 Sommertage (normal: 2,1 Tage) und 0,4 Hitzetage (normal: 0,1 Tage).

Die Temperaturen im Mai 2022: Am Ende viel zu warm

Trotz des kühlen Starts und der Abkühlung Ende Mai, konnte die Hitzewelle das Temperaturmittel auf 14,43 Grad aufwärmen, was einem Überschuss von +2,32 Grad entspricht (1991 bis 2020: +1,32 Grad). Das Wetter im Mai 2022 war deutlich zu warm.

Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +3,1 Grad Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, während mit einer Differenz von +1,3 Grad Schleswig-Holstein das kälteste Bundesland im Mai repräsentierte.

Das Wetter im Mai 2022 war erheblich zu warm
Das Wetter im Mai 2022 war erheblich zu warm
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im Mai 2022 in ihrer Anomalie zum Klimamittelwert verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +1,9 Grad
Baden-Württemberg +3,8 Grad
Bayern +2,8 Grad
Hessen +2,7 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +1,5 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +1,6 Grad
Nordrhein-Westfalen +2,1 Grad
Rheinland-Pfalz +3,1 Grad
Schleswig-Holstein +1,3 Grad
Saarland +2,9 Grad
Sachsen +2,4 Grad
Sachsen-Anhalt +2,2 Grad
Thüringen +2,5 Grad

Der Mai war extrem trocken

Der März war schon rekordverdächtig trocken, während der April sein Soll nur knapp verfehlte, doch der Mai setzte mit seiner hochdruckdominierten Wetterlage noch einmal eines drauf und sorgte so für ein erhebliches Niederschlagsdefizit im Frühling.

Zwar kündigten sich immer wieder nasse Phasen an, doch hatten diese am Ende keine Chance, sich gegen das Hochdrucksystem durchzusetzen. Dennoch sorgten einige unwetterartige Schauer und Gewitter für Abwechslung, doch ist Starkniederschlag eher kontraproduktiv als nützlich, da dieser auf dem steinharten und trockenen Boden an der Oberfläche in die Bäche und Flüsse einfach abfließt. Insofern täuscht die Niederschlagsbilanz auch ein wenig. Denn der Regen, der im Boden tatsächlich ankam, war noch einmal einiges geringer, als es die Messstellen aufzeichneten.

Es gab aber regionale Unterschiede. Die Küstenregionen von Nord- und Ostsee konnten ihr Niederschlagssoll sogar übererfüllen und auch in Bereich von Bayern gab es nasse Abschnitte. Doch verbreitet lag ein erhebliches Niederschlagsdefizit vor.

Der höchste Niederschlagswert stammt vom 5. Mai, der mit 108 l/m² über Bad Bayersoien (Bayern) registriert wurde. Die höchste Niederschlagsmenge im gesamten Monat wurde mit 226 l/m² ebenfalls über Bad Bayersoien (Bayern) gemessen. Mit 7,4 l/m² war die Region rund um Worms nahezu gänzlich trocken.

Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 133,4 Prozent Schleswig-Holstein das nasseste und mit 50,8 Prozent Sachsen-Anhalt das trockenste Bundesland.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 8 Tagen (normal: 11 Tage).

Erheblich zu trocken

Am Ende kamen insgesamt 46,1 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit nur zu 65,3 Prozent erfüllt und damit war der Mai 2022 erheblich zu trocken und keiner der drei Frühlingsmonate konnte sein Niederschlagssoll erfüllen.

Der Mai war - trotz der regionalen Unterschiede - erheblich zu trocken
Der Mai war - trotz der regionalen Unterschiede - erheblich zu trocken
© www.mtwetter.de

Der Regen im Mai 2022 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 51,2 %
Baden-Württemberg 52,4 %
Bayern 67,3 %
Hessen 52,5 %
Mecklenburg-Vorpommern 70,6 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 78,1 %
Nordrhein-Westfalen 65,4 %
Rheinland-Pfalz 56,9 %
Schleswig-Holstein 133,4 %
Saarland 59,6 %
Sachsen 50,8 %
Sachsen-Anhalt 66,4 %
Thüringen 56,6 %

Überdurchschnittlich viel Sonnenschein

Hoher Luftdruck hatte im Mai noch einen weiteren Effekt. Nach anfänglich noch frostigen Nächten dominierte am Tage der Sonnenschein und so gab es am Ende mit ganzen 246 Sonnenstunden einen deutlichen Überschuss an Sonnenschein. Der vieljährige Sollwert von 196 Stunden wurde mit 122 Prozent übererfüllt.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über dem Saarland mit 282 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 230 Stunden über Schleswig-Holstein der Sonnenschein häufiger mal eingetrübt wurde.

Den meisten Sonnenschein gab es mit 301,1 Stunden über Arkona (Mecklenburg-Vorpommern). Weniger Sonnenschein gab es mit 165,7 Stunden über Oberstdorf (Bayern).

Viel Sonnenschein im Mai
Viel Sonnenschein im Mai
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Mai 2022 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 112,3 %
Baden-Württemberg 137,7 %
Bayern 125,8 %
Hessen 128,8 %
Mecklenburg-Vorpommern 97,3 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 112,5 %
Nordrhein-Westfalen 122,6 %
Rheinland-Pfalz 140,9 %
Schleswig-Holstein 102,2 %
Saarland 141,4 %
Sachsen 136,9 %
Sachsen-Anhalt 119,5 %
Thüringen 130,5 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Mai.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter im Mai 2024 und im Sommer 2024 entwickeln kann.

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