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So war das Wetter im Mai 2020 - Etwas zu kühl, deutlich zu trocken mit etwas mehr Sonnenschein

| M. Hoffmann
Dreigeteiltes Wetter im Mai 2020

Der Mai hatte einiges zu bieten, sorgte am Ende aber für eine anhaltende Trockenheit, die sich im Schwerpunkt über dem Norden bemerkbar machte. Ähnlich wie in 2019 war der Mai in seinem Verhältnis zum vieljährigen Mittelwert zugleich der kühlste Frühlingsmonat.

Als dreigeteilt lässt sich das Wetter im Mai 2020 zusammenfassen. Über dem Norden und Osten zogen immer wieder Wolkenfelder vorüber und führten mit einem böigen Wind kühlere Luftmassen über das Land. Niederschlag gab es nur wenig. Anders die Situation über dem Süden, wo es häufiger einmal kräftige und zum Teil auch länger andauernde Niederschläge zu vermelden gab. Der Westen hingegen war die meiste Zeit über hochdruckdominiert und damit sonnig und weitgehend trocken. In Summe dominierte die seit März anhaltende gestörte Zirkulation mit einem meridionalen Verlauf der Grundströmung auch das Wetter im Mai 2020..

Die Temperaturen im Mai

Auf die Fläche verteilt erreichte der Mai 2020 eine Durchschnittstemperatur von +11,9 Grad und lag im Vergleich der Vergleichsperiode von 1961-1990 um -0,2 Grad im normalen Bereich (-0,5 bis +0,5 Grad). Im Vergleich zur Referenzperiode von 1981-2010 aber betrug die Abweichung -1,1 Grad und war damit zu kalt.

Der Mai begann zu kühl, doch rasch folgten bis zum 10. Mai subtropische Luftmassen nach und sorgten für einen sommerlichen Wettercharakter. Doch die Eisheiligen waren in 2020 pünktlich und führten zum 11. Mai zu einem markanten Temperatursturz, was die Tageswerte im Vergleich zum Vortag um bis zu 20 Grad absacken ließ. Mit -5,1 Grad wurde am 12. Mai zugleich auch der kälteste Wert in Neuhaus (Thüringer Wald) gemessen. Bemerkenswert war zudem, dass der Mai 2020 6,64 Bodenfrostnächte zustande brachte. Normal wären 2,2 Bodenfrostnächte.

Nach den Eisheiligen wurde es über weite Teile vom Süden und Westen richtig sommerlich und die Temperaturen erreichten mit +29,4 Grad über Lingen (Emsland) den höchsten Wert.

Der Mai 2020 war ausgeglichen
Die Temperaturen im Mai 2020 waren ausgeglichen
© www.mtwetter.de

Die Temperaturabweichung im Mai 2020 verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961-1990
Berlin / Brandenburg -0,8 Grad
Baden-Württemberg +0,6 Grad
Bayern -0,2 Grad
Hessen -0,1 Grad
Mecklenburg-Vorpommern -0,3 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen -0,4 Grad
Nordrhein-Westfalen +0,0 Grad
Rheinland-Pfalz +0,6 Grad
Schleswig-Holstein -0,3 Grad
Saarland +0,7 Grad
Sachsen -1,0 Grad
Sachsen-Anhalt -0,6 Grad
Thüringen -0,6 Grad

Der Mai 2020 war deutlich zu trocken

Die Niederschläge über dem Süden wurden vom trockenen Westen und Norden weit mehr als relativiert. Im Flächenmittel wurden 40 l/m² an Niederschlag registriert. Damit wurde der Sollwert von 71 l/m² nur zu 54 Prozent erfüllt.

Markante Trockenheit über dem Westen

Die Trockenheit hält in einigen Regionen nun seit der zweiten März-Dekade an und lässt immer wieder Waldbrände entstehen. So auch im Mai 2020 über dem Westen von Deutschland, wo teilweise nicht mehr als 10 l/m² an Niederschlag zusammen kam (rund 3,7 l/m² über Weinbiet). Rückblickend waren von den letzten 28 Monaten 21 zu trocken und das erklärt auch das zunehmende Dürre- und Waldbrandproblem (Mehr dazu: Waldsterben 2.0? Die Trockenheit ist und bleibt ein Problem)

Vergleichsweise viel Niederschlag gab es über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern und dort im speziellen am Alpenrand, wo örtlich bis 150 l/m² an Regensummen gemessen wurden. Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden gab es mit 77,2 l/m² am 11. Mai über Mespelbrunn (Spessart).

Der Mai 2020 war ungewöhnlich trocken
Der Mai 2020 war ungewöhnlich trocken
© www.mtwetter.de

Erfüllung des Niederschlagssolls im Mai 2020 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961-1990
Berlin / Brandenburg 60,6 %
Baden-Württemberg 58,8 %
Bayern 64,8 %
Hessen 50,2 %
Mecklenburg-Vorpommern 44,9 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 40,2 %
Nordrhein-Westfalen 25,8 %
Rheinland-Pfalz 46,1 %
Schleswig-Holstein 51,2 %
Saarland 59,3 %
Sachsen 81,7 %
Sachsen-Anhalt 57,5 %
Thüringen 73,3 %

Nur etwas mehr Sonnenschein als üblich

Der Mai brachte es auf rund 240 Sonnenstunden und übertraf sein Sollwert von 202 Stunden um rund 19 Prozent. Viel Sonnenschein gab es mit 295 Stunden über dem äußersten Südwesten. Den höchsten Wert aber erreichte mit 310 Stunden Saarbrücken-Ensheim und Weilerswist-Lommersum, während über Grainet-Rehberg (Bayern) mit 152 Stunden die Sonne vergleichsmäßig wenig zum Vorschein kam.

Der Mai 2020 hatte mehr Sonnenschein zu bieten, als üblich
Der Mai 2020 hatte mehr Sonnenschein zu bieten, als üblich
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Mai 2020 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961-1990
Berlin / Brandenburg 104,1 %
Baden-Württemberg 132,1 %
Bayern 114,3 %
Hessen 135,4 %
Mecklenburg-Vorpommern 101,1 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 114,2 %
Nordrhein-Westfalen 138,7 %
Rheinland-Pfalz 151,2 %
Schleswig-Holstein 109,1 %
Saarland 150,3 %
Sachsen 105,9 %
Sachsen-Anhalt 107,5 %
Thüringen 115,6 %

Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Mai.
Hier erfahren Sie, wie sich das Wetter Mai 2021 entwickeln kann.

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