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Das Wetter im Mai 2023: Zu warm, erheblich zu trocken mit viel Sonnenschein

| M. Hoffmann

Das Wetter im Mai zeigt sich anfangs durchwachsen und mancherorts zu nass und etwas zu kühl, während in der zweiten Mai-Dekade mit einem Auf und Ab der Temperaturen phasenweise der Sommer durchkam. Die Wende aber brachte die letzte Mai-Dekade mit einer teils erheblichen Trockenheit über dem Norden und Osten.

Das Wetter im Mai war am Ende zu warm, extrem zu trocken mit einem zu viel an Sonnenschein
Das Wetter im Mai war am Ende zu warm, extrem zu trocken mit einem zu viel an Sonnenschein

Tief Mitteleuropa - so bezeichnet man ein Tief, welches sich über Mitteleuropa eindreht und für länger andauernden und ergiebigen Niederschlag sorgen kann. Und exakt ein solches Tief hat sich Anfang Mai über Deutschland eindrehen können und sorgte für eine berechtigte Hoffnung, dass das Wetter im Mai normal und vielleicht auch etwas zu nass ausfallen könnte, doch dann kam alles ganz anders.

Die erste Mai-Dekade war geprägt von wiederkehrenden Niederschlagsereignissen und konnte - in der Fläche - ihr Niederschlagssoll nahezu erfüllen. Nachfolgend aber stellte sich die Großwetterlage um und was folgte, war eine hochdruckdominierte, aber störanfällige Großwetterlage - nennenswerten Niederschlag gab es nicht mehr zu vermelden und da der Regen in der ersten Mai-Dekade sehr unterschiedlich verteilt war, wurde die Trockenheit mit Übergang zu einer Dürre über den nordöstlichen und östlichen Bundesländern zum Thema.

Daten und Fakten Wetter Mai 2023

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +13,1 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +1,0 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +0,0 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    43,9 l/m²
  • Sollwert: 71 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 56,9 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 247 Stunden
  • Sollwert: 196 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 121,9 Prozent

Die Temperaturen

Zweigeteilt waren die Temperaturen. Das Tief über Mitteleuropa sorgte über dem Süden für eine zunächst eingetrübte Stimmung und mit Wind aus nördlichen Richtungen wurden kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt. So verwundert es auch nicht, dass die Temperaturen im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 bis zum 12. Mai mit einer Abweichung von +0,1 Grad normal besetzt waren.

Mit einem Auf und Ab der Werte änderte sich auch in der zweiten Dekade daran nur wenig und die Differenz zum Klimamittelwert betrug am 19. Mai -0,1 Grad. Die Hoffnung auf einen normalen Mai war also berechtigt, doch passend zu Pfingsten verlagerte ein Hoch seine Position und sorgte mit einem verbreitet sommerlichen Wettercharakter für einen kräftigen Anstieg der Temperaturen.

Zu warm

Am 31. Mai betrug die Abweichung zum vieljährigen Mittelwert +1,0 Grad und damit war klar, dass auch dieser Mai als ein zu warmer Mai in die Wettergeschichte eingehen wird (91/20: +0,0 Grad)

Die tiefste Temperatur konnte - abseits der Gebirge - am 4. Mai mit -3,1 Grad über Barth (Mecklenburg-Vorpommern) registriert werden. Über den Gebirgen konnte am 17. Mai über der Zugspitze mit -8,2 Grad der tiefste Wert erreicht werden.

Bodenfrost gab es an 3,2 Tagen (normal: 2,3 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 0,5 Tagen (normal: 0,8 Tage). Eistage gab es nicht mehr (normal: 0,0 Tage). Insgesamt gab es 1,9 Sommertage (normal: 2,1 Tage) und keine Hitzetage (normal: 0,1 Tage).

Die Merkmale im Mai gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990
Monat Eistage
(Dauerfrost)
Frosttage
(Nachtfrost)
Bodenfrost Sommertage
Mai 0,0 (0,2) Tage 0,5 (0,8) Tage 3,2 (2,3) Tage 1,9 (2,1) Tage

Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +1,7 Grad das Saarland, während mit einer Differenz von +0,5 Grad Niedersachsen und Sachsen die kältesten Bundesländer im Mai repräsentierten.

Der Mai war etwas zu warm
Der Mai war etwas zu warm
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im Mai 2023 in ihrer Anomalie zum Klimamittelwert verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +0,6 Grad
Baden-Württemberg +1,5 Grad
Bayern +1,4 Grad
Hessen +1,2 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +0,8 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +0,5 Grad
Nordrhein-Westfalen +0,8 Grad
Rheinland-Pfalz +1,5 Grad
Schleswig-Holstein +0,6 Grad
Saarland +1,7 Grad
Sachsen +0,5 Grad
Sachsen-Anhalt +0,7 Grad
Thüringen +0,8 Grad

Extreme Trockenheit über dem Nordosten

Wie eingangs erwähnt, überwog im Mai der hohe Luftdruck und so gab es nur in der ersten Mai-Dekade - zumindest über einigen Regionen - ausreichend Niederschlag.

Nachfolgend trocknete es ab und über dem Nordosten ging nur sehr wenig Regen nieder. Besonders wenig Regen gab es mit 0,2 l/m² über Arkona. Aber auch sonst gab es eine ganze Reihe an Regionen, wo nicht mehr als 10 l/m² an Regen verzeichnet werden konnte.

Mehr - ja fast ausreichend - Niederschlag gab es über den westlichen und südöstlichen Landesteilen. Der Rest von Deutschland war zu trocken und ein Streifen vom Saarland bis nach Mecklenburg-Vorpommern erheblich bis extrem zu trocken.

Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden konnte am 16. Mai mit 106 l/m² über Bischofswiesen-Winkl (Bayern) registriert werden. Die meisten Niederschläge im Mai wurde mit rund 280 l/m² über der Zugspitze, gefolgt von 274 l/m² über Balderschwang (Bayern) gemessen werden.

Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 95,1 Prozent Nordrhein-Westfalen das nasseste und mit 20,5 Prozent Sachsen-Anhalt das trockenste Bundesland.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 5,9 Tagen (normal: 11,0 Tage).

Extrem trocken

Am Ende kamen insgesamt 43,9 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde im Mai nur zu 57 Prozent erfüllt und sorgte über manchen Regionen nicht nur für eine ausgeprägte Trockenheit, sondern auch zum Übergang in eine Dürreperiode.

Der Mai war extrem zu trocken
Der Mai war extrem zu trocken
© www.mtwetter.de

Der Regen im Mai 2023 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 24,4 %
Baden-Württemberg 63,0 %
Bayern 71,8 %
Hessen 62,7 %
Mecklenburg-Vorpommern 21,6 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 63,1 %
Nordrhein-Westfalen 95,1 %
Rheinland-Pfalz 64,3 %
Schleswig-Holstein 52,7 %
Saarland 51,1 %
Sachsen 26,9 %
Sachsen-Anhalt 20,1 %
Thüringen 39,0 %

Überdurchschnittliche Sonnenscheinbilanz

Das Wechselspiel aus Sonne und Wolken ist am Ende zugunsten der Sonne gefallen. Mit ganzen 247,5 Sonnenstunden wurde der Sollwert mit rund 122 Prozent klar übererfüllt.

Moooment mal, werden die südlichen Bundesländer jetzt sagen. Der Widerspruch ist berechtigt. Auch wenn die Sonnenscheindauer am Ende ausgeglichen war, so gab es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Den meisten Sonnenschein gab es mit 342 Stunden über Arkona (Mecklenburg-Vorpommern), während es mit 146,2 Stunden Sonnenschein über Garmisch-Partenkirchen (Bayern) vergleichsweise dunkel blieb.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Mecklenburg-Vorpommern mit 305 Stunden den meisten Sonnenschein, während mit 207 Stunden über Bayern der Sonnenschein häufiger mal eingetrübt wurde. Unter dem Strich aber gab es kein Bundesland mit einer negativen Sonnenscheinbilanz. Also ja, das Wetter im Mai war nicht nur zu warm und extrem trocken, sondern auch zu sonnig.

Eine unterschiedliche Verteilung des Sonnenscheins im Mai
Eine unterschiedliche Verteilung des Sonnenscheins im Mai
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Mai 2023 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 132,7 %
Baden-Württemberg 108,9 %
Bayern 115,8 %
Hessen 128,2 %
Mecklenburg-Vorpommern 127,8 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 117,1 %
Nordrhein-Westfalen 123,7 %
Rheinland-Pfalz 131,7 %
Schleswig-Holstein 113,1 %
Saarland 134,9 %
Sachsen 135,4 %
Sachsen-Anhalt 129,1 %
Thüringen 129,9 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Mai.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter im Mai 2024 und im Sommer 2024 entwickeln kann.

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