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So war das Wetter im Februar 2021 - Zu mild, leicht zu trocken mit viel Sonnenschein

| M. Hoffmann
Der Februar mit viel Schnee und viel Sonnenschein

Hochwinter und Frühlingswetter im Februar. Der Februar überraschte mit einer außergewöhnlichen Temperaturspanne und extremen Temperaturwerten, was an zahlreichen Wetterstationen zu neuen Rekorden führte.

Grenzwetterlage. Dieses Phänomen bestimmte die erste Dekade im Februar und trennte sehr milde Luftmassen über dem Süden von Dauerfrost über dem Norden. Zum Beginn der zweiten Dekade setzte sich der Hochwinter über ganz Deutschland durch und sorgte für neue Rekorde, bevor in der letzten Dekade eine frühlingshaft milde Wetterlage ebenfalls für neue Rekorde sorgte.

Die Temperaturen im Februar 2021

Bezeichnend für die Grenzwetterlage war der 6. Februar. Über dem Norden lag der Tageshöchstwert bei -0,5 Grad und über dem Süden bei +8 Grad. Im weiteren Verlauf konnte ein Arctic Outbreak für eine hochwinterliche Wetterlage sorgen. Aus dieser Zeit stammte auch der Tiefstwert, der am 10. Februar mit -26,7 Grad über Mühlhausen (Thüringen) registriert wurde. Zugleich wurden an zahlreichen Messstationen neue Negativrekorde aufgestellt. Mehr dazu: Zusammenfassung: Kräftiger Schneefall und arktische Kaltluft sorgte im Februar 2021 über Teile von Deutschland für neue Allzeitrekorde.

Und dann kam der Frühling

Eine ungewöhnliche Konstellation aus einem Hoch und Tiefdrucksystemen wandelte sich der Wettercharakter binnen sieben Tage vom Hochwinter in den Frühling. Gleich an sechs Tagen hintereinander wurde über Deutschland mehr als +20 Grad registriert. Diese Werte fallen schon in den frühsommerlich warmen Bereich. Der höchste Wert wurde am 25. Februar mit +22 Grad über Ohlsbach (Baden-Württemberg) gemessen.

Der Februar 2021 war zu mild

Interessant war, dass der Februar zu seiner Halbzeit ein Temperaturdefizit von -2,86 Grad gegenüber den Mittelwert von 1961 und 1990 vorzuweisen hatte (Halbzeitbilanz Wetter Februar 2021: Bislang ein Monat der Gegensätze und neuer Rekorde), doch der markante Vorstoß des Frühlings baute das Defizit rasch ab und am Ende war der Februar 2021 im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 mit einem Durchschnittswert von +1,8 Grad um +1,4 Grad zu warm. Im Vergleich zur - wärmeren - Vergleichsperiode von 1991 und 2020 betrug die Abweichung +0,3 Grad und war zu mild.

Temperatursprung von über 40 Grad

Dass das Wetter im Februar 2021 extrem war, zeigt die Temperaturspanne, die sich von -26,7 Grad bis +22 Grad erstreckte und im Maximum 48,7 Grad betrug!

Das wärmste Bundesland (61-90) war mit einer Abweichung von +2,6 Grad Baden-Württemberg, während mit +0,4 Grad Berlin und Brandenburg das kälteste Bundesland repräsentierte.

Bodenfrosttage gab es im Februar 2021 an 19,5 Tagen. Nachtfrost gab es an 14,9 Tagen und Eistage (Dauerfrost) gab es an 7,1 Tagen.

Das Wetter im Februar 2021 war zu warm
Das Wetter im Februar 2021 war zu warm (61/90)
© www.mtwetter.de

Die Temperaturabweichung im Februar 2021 verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg +0,4 Grad
Baden-Württemberg +2,6 Grad
Bayern +2,1 Grad
Hessen +0,9 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +0,9 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +0,8 Grad
Nordrhein-Westfalen +1,4 Grad
Rheinland-Pfalz +2,2 Grad
Schleswig-Holstein +1,0 Grad
Saarland +2,5 Grad
Sachsen +0,7 Grad
Sachsen-Anhalt +0,5 Grad
Thüringen +0,7 Grad

Niederschlag im Februar 2021: leicht zu trocken

Reichlich Niederschlag gab es im Februar bis zur Monatsmitte und zusammen mit einer Schneeschmelze gab es in der ersten Februar-Dekade über der Südhälfte zahlreiche Überflutungen und die großen Flüsse führten Hochwasser.

Grenzwetterlage mit Rekordschnee

Doch das herausragende Merkmal vom Februar 2021 war die Grenzwetterlage, die vom südlichen Niedersachsen bis nach Sachsen für Schneemengen von verbreitet 35 bis 50 cm sorgte. Besonders für weite Teile von Niedersachsen war das Ereignis einmalig und herausragend.

Die zweite Hälfte war erheblich zu trocken

Nur noch vereinzelt gab es in der zweiten Februar-Hälfte Niederschläge zu beobachten. Hatte der Februar zur Halbzeit 80 Prozent seines Sollwertes für den gesamten Monat bereits erreicht, sorgte die Trockenheit am Ende für eine Niederschlagssumme von 48 l/m², was etwas unter dem Sollwert von 49 l/m² liegt. Im Vergleich zur Periode von 1991 und 2020 fehlten zum Sollwert 5 l/m². In Summe war der Februar etwas zu trocken.

Bezogen auf die Bundesländer gab es im Februar mit 72,0 l/m² über dem Saarland den meisten Niederschlag. Deutlich weniger Niederschlag gab es mit 35,9 l/m² über Brandenburg. Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden wurde am 3. Februar mit 44 l/m² über Suhl-Gehlberg (Thüringen) gemeldet. Die höchste Monatssumme stammt mit 142,5 l/m² aus Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg). Wenig Niederschlag gab es mit 10,6 l/m² über Hohn (Schleswig-Holstein).

Schnee auch über dem Flachland

Immerhin brachte es der Februar im Flächenmittel auf eine Schneesumme von 18,7 cm und am Ende auf 11,1 Schneetage, was exakt dem Durchschnittswert von 1961 und 1990 entspricht. Der Norden aber war in Sachen Schnee klar im Vorteil!

Der Februar 2021 war nur leicht zu trocken
Der Februar 2021 war nur leicht zu trocken
© www.mtwetter.de

Erfüllung des Niederschlagssolls im Februar 2021 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 112,8 %
Baden-Württemberg 86,3,3 %
Bayern 91,4 %
Hessen 113,9 %
Mecklenburg-Vorpommern 108,9 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 112,6 %
Nordrhein-Westfalen 108,9 %
Rheinland-Pfalz 97,3 %
Schleswig-Holstein 60,1 %
Saarland 104,8 %
Sachsen 110,7 %
Sachsen-Anhalt 146,4 %
Thüringen 145,8 %

Der Sonnenschein im Februar 2021

Außergewöhnlich viel Sonnenschein gab es mit 107 Stunden im Februar zu bestaunen. Der Sollwert liegt gerade einmal bei 72 Stunden (61/90), bzw.75 Stunden (91/20).

Einer der sonnenscheinreichsten Februarmonate seit Messbeginn

Seit 1951 werden die Sonnenstunden messtechnisch erfasst und seit Beginn dieser Aufzeichnungen schaffte es der Februar 2021 auf den sechsten Platz.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Baden-Württemberg mit 127,3 Stunden den meisten Sonnenschein, während es über Niedersachsen mit 89,4 Stunden den wenigsten Sonnenschein gab. Den meisten Sonnenschein abseits der Bergregionen gab es mit 149,3 Stunden über Weingarten (Ravensburg; Baden-Württemberg), während es mit 70,4 Stunden über Glücksburg-Meierwick (Schleswig-Holstein) vergleichsweise dunkel blieb.

Viel Sonnenschein im Februar
Viel Sonnenschein im Februar
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Februar 2021 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 127,8 %
Baden-Württemberg 162,8 %
Bayern 159,9 %
Hessen 164,9 %
Mecklenburg-Vorpommern 139,1 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 133,5 %
Nordrhein-Westfalen 141,2 %
Rheinland-Pfalz 160,8 %
Schleswig-Holstein 142,2 %
Saarland 145,4 %
Sachsen 139,6 %
Sachsen-Anhalt 135,0 %
Thüringen 145,1 %

Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Februar.
Auf der nachfolgenden Seite erfahren Sie, wie sich das Wetter Februar 2024 entwickeln kann.

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