Halbzeitbilanz Wetter Februar 2021: Bislang ein Monat der Gegensätze und neuer Rekorde
Der Februar war bislang ein Monat voller Gegensätze und neigt in bestimmten Kategorien zu einem Rekordmonat. Außergewöhnlich aber waren zur Halbzeit nicht nur die Temperaturen, sondern auch das Wetter hatte einige interessante Aspekte zu bieten.
Der Februar begann richtig warm und hatte mit +14,3 Grad am 6. Februar über Garmisch-Partenkirchen (Bayern) einen Frühlingstag zur Folge. Bis zum 7. Februar betrug der Temperaturüberschuss im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 +2,6 Grad (91/20: +1,5 Grad) und war über Deutschland deutlich zu warm.
Die Temperaturen in der ersten Februar-Hälfte
Doch dann kam der Arctic Outbreak. Erst in Form einer Grenzwetterlage, dann aber mit einer hochwinterlichen Wetterlage. Der kälteste Wert wurde am 10. Februar mit -26,7 Grad über Mühlhausen (Thüringen) registriert. An zahlreichen Stationen hat es neue Schnee- und auch Temperaturrekorde gegeben, die wir hier einmal zusammengefasst haben: Kräftiger Schneefall und arktische Kaltluft sorgte im Februar 2021 über Teile von Deutschland für neue Allzeitrekorde .
Kalte Nordhälfte
Bedingt durch die fast einwöchige Grenzwetterlage konnte der Norden besonders gut auskühlen und so war mit einer Abweichung von -4,7 Grad Niedersachsen (!!!) das zweitkälteste Bundesland. Nur über Sachsen-Anhalt war es mit einer Differenz zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 mit -4,9 Grad noch etwas kälter. Spürbar wärmer war es mit einer Differenz von -0,3 Grad über Baden-Württemberg.
Bis zum 15. Februar aber war der Februar im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 um -2,86 Grad und im Vergleich zu wärmeren Periode von 1991 und 2020 um -3,9 Grad zu kalt. Der Temperaturüberschuss konnte mithilfe des Arctic Outbreaks auf markante Art und Weise abgebaut werden.
Niederschlag: über dem Sollwert
Im Mittel sind über Deutschland bis zur Monatsmitte 40 l/m² an Niederschlag registriert worden. Das ist für einen Februar recht ordentlich und so konnte der Sollwert zur Halbzeit zu 79 Prozent erfüllt werden.
Den meisten Niederschlag gab es mit 134 l/m² über Baiersbronn (Baden-Württemberg). Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden gab es mit 44,0 l/m² am 3. Februar über Suhl-Gehlberg (Thüringen).
Das niederschlagsreichste Bundesland war mit 68,1 l/m² das Saarland, während es mit 16,8 l/m² über Schleswig-Holstein vergleichsweise trocken blieb.
Schneefall gab es reichlich und entlang der Luftmassengrenze auch etwas zu viel. Auch Eisregen gab es zu vermelden, was teilweise zu chaotischen Bedingungen geführt hat. Die höchste Schneedecke außerhalb der Gebirge wurde mit 69 cm am 12. Februar über Harztor-Ilfeld-Hufhaus (Thüringen) und über tieferen Lagen am 8. Februar mit 55 cm über Mühlhausen (Thüringen) registriert. Bemerkenswert war Langelsheim (Innerstetalsperre) in Niedersachsen auf 234 Meter Höhe, wo am 9. Februar 54 cm gemessen wurden.
Normale Sonnenscheindauer
Über dem Osten war es vergleichsweise dunkel, doch das konnte mit einem sonnigen Westen, Norden und Süden ausgeglichen werden. Im Schnitt gab es 35 Sonnenstunden, was ausreichte, um das Soll zur Monatsmitte zu 49 Prozent zu erfüllen.
Den wenigsten Sonnenschein gab es mit 15,7 Stunden über Artern (Thüringen). Viel Sonnenschein gab es mit rund 62,2 Stunden über der Rosenheim (Bayern).
Auf Bundesländer bezogen gab es mit einer Sollerfüllung von 58 Prozent über Rheinland-Pfalz den meisten Sonnenschein, während mit 28,7 Prozent über Sachsen der Februar bislang dunkel verlief.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Februar.