Aktualisierung: Extreme Unwetter über Deutschland am Wochenende - was ist zu erwarten?
Eine weitere Unwetterfront zieht auf Deutschland zu und wird mit einem Höhepunkt am Wochenende über Deutschland erwartet. Wo liegen die Schwerpunkte und wie heftig werden die Unwetter ausfallen können?
Ein Kernelement der unwetterartigen Wetterereignisse der vergangenen Stunden und der kommenden Tage ist die nicht vorhandene atlantische Frontalzone. Die Luftmasse wabert in einem gradientenschwachen Umgebung und fehlender Dynamik orientierungslos und völlig unstrukturiert über Mitteleuropa umher.
Schwül-warme bis heiße Luftmasse mit enormem Energiepotential
Der Samstag beginnt noch vielerorts mit Sonnenschein und einem trockenen Wetter, doch werden von Südwesten unangenehm schwüle Luftmassen nach Norden geführt, was die Temperaturen über Deutschland auf +24 bis +28 Grad und über dem Süden - unter bestimmten Voraussetzungen - auf bis +34 Grad ansteigen lassen kann.
Der Schwerpunkt der Unwetter
Die fehlende Dynamik ist der Grund, warum sich in der Detailprognose noch Veränderungen ergeben können, doch das Extremwetterereignis zeichnet sich seit ein paar Tagen ab und wird zu einem erwartbaren Ereignis. Zum aktuellen Stand verdichtet sich die Bewölkung ab Samstagnachmittag von Südwesten und zwischen 20:00 und 21:00 Uhr trifft die Unwetterfront zwischen Saarbrücken, Mannheim und Karlsruhe auf Deutschland. Die Gewittercluster dehnen sich zügig nach Norden aus und ziehen mit ihrem Schwerpunkt um 23:00 Uhr westlich von Frankfurt weiter nach Norden, erreichen gegen 01:00 Kassel und gegen 02:00 Uhr Hannover und gegen 03:00 Uhr Hamburg. Das ist in etwa die Zugbahn mit dem höchsten Schadpotential. Heftige Unwetter sind jedoch bis Sonntagabend über ganz Deutschland möglich. Der Schwerpunkt aber, der liegt klar westlich einer Linie vom Schwarzwald und Rostock.
Am Sonntag zieht ein weiterer Cluster in einem breiten Streifen zwischen Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz (09:00 Uhr) und Sachsen /Brandenburg (18:00 Uhr) von West nach Ost, wo nochmals schwere Unwetter möglich sein können.
Wie viel Regen ist zu erwarten?
Da es sich um Unwettercluster handelt, können binnen weniger Stunden Regensummen von 60 bis 90 l/m² zusammenkommen. Manch ein Modell berechnet auch Niederschlagssummen von über 140 l/m².
Hochwasser, Überflutungen, Sturzfluten, unterspülte Straßen und volllaufende Keller
Sollten die simulierten Niederschlagsmengen auch nur annähernd so zustande kommen, so wären die Folgen hieraus Hochwasser, Überflutungen, volllaufende Keller und lokale Sturzfluten. Bäche und Flüsse verwandeln sich in reißende Ströme, Straßen können unterspült werden und Hänge abrutschen.
Neben den unwetterartigen Regensummen werden auch noch Blitz- und Hagelschlag, stürmische Windböen, sowie Extremwindereignisse in Form von Tornados möglich sein. Folgende Warnhinweise sollten unbedingt beachtet werden: Unwetterwarnung || Warnlagenbericht || Gewitterradar.
Wie wahrscheinlich ist das Ereignis?
Man beobachtet diese Entwicklung bereits seit einigen Tagen und eine wesentliche Veränderung - oder eine Entschärfung - konnte nicht festgestellt werden. In den Prognosemodellen liegt die Wahrscheinlichkeit von 10 l/m² binnen 12 Stunden vom 29. bis 30. Juni zwischen 80 und 100 Prozent, von 25 l/m² bei 60 und 80 Prozent und von 50 l/m² bei 40 bis 70 Prozent (Streifen zwischen dem Saarland und Hannover). Also ja, das wird nass! Wir aktualisieren diese Meldung fortlaufend.
Update
29.06.2024 - 20:56 Uhr