Wetteraussichten - Teils kuriose Wetterentwicklungen bis Juni möglich
Der Regen kommt von Osten. In den kommenden Tagen erreicht ein Störimpuls Osteuropa und streift gerade noch so Deutschland. Die Bewölkung nimmt zu, und von Osten setzt Regen ein. Mit einem böigen Nordwind gehen die Temperaturen zurück. Sommerwetter ist vorerst nicht zu erwarten – doch wie lange hält die wechselhafte Witterung an, kann sie für ausreichend Niederschlag sorgen, und wann ist mit Sommerwetter zu rechnen?

Heute ist entlang eines breiten Streifens zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Baden-Württemberg und Bayern ein überwiegend sonniger Maitag zu erwarten. Südlich der Donau und auch über den östlichen Landesteilen versteckt sich die Sonne hingegen hinter dichten Wolken (Wolkenradar). In unmittelbarer Nähe zu den Alpen und über dem äußersten Osten sind die ersten Regenspritzer möglich. Der Wind kommt böig aus nördlichen Richtungen, und die Temperaturen pendeln sich auf +14 bis +18 Grad und über dem Westen auf bis zu +20 Grad ein.
Störung erreicht Deutschland – Nordwind, Regen und zurückgehende Temperaturen
Von Freitag bis einschließlich Dienstag beeinflusst ein Störimpuls über Osteuropa das Wetter über Deutschland. Der Himmel präsentiert sich häufig stark bis wechselnd bewölkt. Über den östlichen Landesteilen überwiegt starke Bewölkung, während nach Westen häufiger die Sonne zum Vorschein kommen kann. Mit zeitweiligem Niederschlag ist zu rechnen, der sich nennenswert am Sonntag und Montag von Ost nach West ausdehnt. Der Schwerpunkt des Niederschlags verläuft etwa östlich einer Linie von Hamburg bis Ulm; weiter nach Westen bleibt es voraussichtlich trocken. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Mai.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Sommerwetter mit Schwächen
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells bestätigt heute den Wettertrend der vergangenen Tage. Das Hoch zieht sich nach Westen zurück, bleibt jedoch mit seinen Ausläufern weiterhin wetterbestimmend – und das trotz der Störimpulse, die versuchen werden, sich über Mitteleuropa einzudrehen. Und so folgt daraus eine Wetterlage, die das Wetter bis in den Juni hinein dominieren kann.
Gradientenschwache Wetterentwicklung
Weder dem Hoch noch den Störimpulsen gelingt es, sich in diesem komplexen Luftmassengemisch nachhaltig durchzusetzen. So wird es bis in den Juni hinein stark darauf ankommen, wo sich die Störungen positionieren. Warum? Ganz einfach – die Störungen agieren quasistationär und können an Ort und Stelle abregnen. Ist das über Deutschland der Fall, gibt es Dauerregen. Ist das nicht der Fall, macht sich bis in den Juni hinein der Sommer bemerkbar.
Dauerregen und Dürre liegen eng beieinander
Die Prognose des europäischen Wettermodells ist keineswegs eindeutig, doch überwiegt zum aktuellen Stand der Hochdruckeinfluss, was die Trockenheit über weite Teile Deutschlands bis in den Juni hinein fortführen kann. Eine Ausnahme zeigt sich über dem Süden Deutschlands – dort können bis Anfang Juni Regensummen von 15 bis 30 l/m² möglich sein. Der Grund hierfür ist ein Störimpuls, der sich über Norditalien eindreht und mit seinen Ausläufern bis zu einer Linie südlich von Mannheim und Nürnberg übergreifen kann.
Die Temperaturen erreichen am 17. Mai mit +14 bis +18 Grad und über dem Westen mit bis zu +20 Grad ihren vorläufigen Tiefpunkt. Zum 20. Mai sind +18 bis +24 Grad und über dem Südwesten bis +26 Grad möglich. Ende Mai und Anfang Juni werden sommerliche +24 bis +28 Grad und örtlich auch hochsommerliche Temperaturen von mehr als +30 Grad in Aussicht gestellt.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Regen- und kein Sommerwetter
Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells berechnet ebenfalls eine gradientenschwache und hochdruckdominierte Großwetterlage – jedoch mit dem Unterschied, dass sich die Störimpulse Deutschland annähern und bis in den Juni hinein für eine wechselhafte und wenig sommerliche Wetterentwicklung sorgen können.
Zwischen Frühling, Vollfrühling und Frühsommer
Der Spielraum für eine sommerliche Temperaturentwicklung ist gering. Der Grund ist zum 23. Mai die Positionierung eines Störimpulses zwischen England, Frankreich, Deutschland und der Mittelmeerregion. Das Hoch weicht weiter nach Westen aus und erstreckt sich von den Azoren bis über Island, Grönland, Kanada und Alaska. Das ist – wie in den vergangenen Tagen häufiger erläutert – die absolut gestörte Zirkulation.
Und ja, so ergibt sich die Möglichkeit, dass die Störung über Deutschland abregnet, was nach der Prognose des amerikanischen Wettermodells vom 24. bis 29. Mai der Fall sein kann. Der Schwerpunkt der Niederschläge greift bis zu einer Linie südlich von Münster und Berlin über. Weiter nach Norden ist mit einer deutlich geringeren Niederschlagsausbeute zu rechnen.
Die Temperaturen erreichen bei Dauerregen +12 bis +16 Grad. Kommt die Sonne zum Vorschein, sind bis +20 Grad und örtlich bis +23 Grad möglich. Das Temperaturspektrum bewegt sich somit zwischen Frühling, Vollfrühling und Frühsommer – also exakt das, was für die Jahreszeit typisch ist.

Auf den Punkt gebracht: Die absolut gestörte Zirkulation
An diesem Resümee ist seit 13 Tagen nicht zu rütteln. Die Entwicklung ist wie in Stein gemeißelt, was eine zonal geführte Wetterlage bis Juni zunächst einmal ausschließen lässt. Die Herausforderung für Meteorologen liegt nun darin, innerhalb der gradientenschwachen Wetterentwicklung die Störimpulse zu interpretieren. Wie groß die Unterschiede sein können, zeigen die Niederschlagsprognosen beider Vorhersagemodelle.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe bestätigen den Wettertrend der vergangenen Tage. Das Temperaturminimum wird zwischen dem 16. und 18. Mai simuliert. Nachfolgend steigt die Temperaturkurve langsam – aber stetig – bis Juni an und kann zu einer Anomalie von +1 bis +2 Grad führen. Kumuliert man diese Werte bis Ende Mai, so wird der Mai am Ende mit einer Anomalie von +0,8 bis +1,5 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu warm ausfallen können. Mit anderen Worten formuliert, schwankt der Temperaturmittelwert ab dem 20. Mai um die +20 Grad-Marke herum.
Wann kommt Regen?
Im Vergleich zur gestrigen Juniprognose hat es in der Regenprognose heute eine kleine Korrektur gegeben. Zwar sind die Niederschlagssignale weiterhin von schwacher bis leicht erhöhter Ausprägung, doch zeichnet sich im Zeitraum vom 23. Mai bis Anfang Juni im Trend eher eine leicht erhöhte Niederschlagsentwicklung ab. Unter dem Strich ergibt sich ein unbeständiges und wenig sommerliches Wetter. Vielmehr eine Annäherung an eine Südwestwetterlage, welche bereits in den vergangenen Tagen der Favorit in der Wetterentwicklung bis Juni war. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
21. Mai | +11 bis +25 Grad | +18 bis +20 Grad |
25. Mai | +6 bis +25 Grad | +17 bis +19 Grad |
30. Mai | +10 bis +34 Grad | +19 bis +21 Grad |
