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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 17.07.2019 - Hitze und tropische Nächte

| M. Hoffmann

Aus südlichen Richtungen gelangen hochsommerlich heiße Luftmassen nach Deutschland. Ob sich der Hochsommer nun aber durchsetzen kann, hängt weiterhin von der Stabilität eines Hochdrucksystems ab. Die Vorhersage-Modelle gehen in zwei völlig unterschiedliche Richtungen.

Warme Luftmassen werden aus südlichen Richtungen nach Norden geführt was die Tageswerte über Norddeutschland auf und über die +25 Grad Marke ansteigen lassen kann. Weiter nach Süden kann zum Wochenende die +30 Grad Marke überschritten werden. Die sommerlich warmen Werte kehren also nicht nur über dem Süden zurück.

Doch die warmen Luftmassen werden zunehmend feuchter und instabiler, was im Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag zu wiederholten Schauern und Gewittern führen kann. Der Höhepunkt der Schauer- und Gewitteraktivität ist am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag zu erwarten - teils unwetterartige Wetterereignisse sind nicht auszuschließenden, bevor sich der Wettercharakter zum Start in die neue Woche beruhigt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.

Hochsommer?
Hochsommer?

Schwül-warme Vorderseitenanströmung

Tiefer Luftdruck positioniert sich zwischen Island und England und führt im Verbund mit einem Hoch über der Mittelmeerregion die feucht-warmen Luftmassen in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Das Hoch über der Mittelmeerregion dehnt sich am Wochenende weiter nach Norden aus und erreicht zum Montag den skandinavischen Raum, was die Schauer- und Gewitterneigung über Deutschland abklingen lässt. Die Temperaturen bleiben in einem sommerlich warmen Bereich. Wie der Sommer 2019 weiter verlaufen wird, hängt stark davon ab, wie sich dieses Hoch weiterentwickeln wird.

Kommt das stabile Skandinavienhoch?
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Kommt das stabile Skandinavienhoch? © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hitziges Sommerwetter

Das europäische Vorhersage-Modell bestätigt die Wetterprognose der vergangenen Tage. Das Tief auf dem Atlantik setzt alles daran um nach Skandinavien voranzukommen. Doch das Hoch blockiert dieses Vorhaben bereits im Ansatz und so entsteht eine heiße Südanströmung der Luftmassen

Hochsommerliche Hitze

Die Temperaturen können am 23. Juli verbreitet die +30 Grad Marke überschreiten und bis zum 26. Juli die +35 Grad und örtlich die +40 Grad Marke anvisieren. Die Hitzebelastung ist in diesem Zeitraum besonders hoch.

Trockenes Hochdruckwetter und tropische Nächte

Die Tiefstwerte sinken in den Nächten kaum mehr unter die +20 Grad Marke ab und tropische Nächte sind nach der Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells in Betracht zu ziehen. Die Niederschlagsneigung ist als gering einzustufen und verbreitet ist mit einem trockenen Wettercharakter zu rechnen.

Hochsommerlich heiße Wetterentwicklung
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hochsommerlich heiße Wetterentwicklung © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Das Skandinavienhoch kommt und wackelt

Der Sommer 2019 war bisweilen deutlich zu warm und zu trocken (dazu später mehr) und so ein Hoch über Skandinavien könnte dazu führen, dass der Wettercharakter in diesem Sommer sich erstmalig stabilisieren kann - passend zu den am 23. Juli beginnenden Hundstagen.

Stabiles Sommerwetter?

Das Hochdruckgebiet blockiert die atlantische Frontalzone bis zum 24. Juli und sorgt für viel Sonnenschein, einem trockenen Wettercharakter und mit Werten von +26 bis +32 Grad für hochsommerlich warme Werte.

Doch zum 25. Juli beginnt die Hochdruckachse zu schwächeln und ermöglicht den Tiefdruckgebieten das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu kräftigen und unwetterartigen Schauern und Gewittern führen kann. Gleichzeitig sinkt das Temperaturniveau mit einem frischen Wind aus westlichen Richtungen auf +18 bis +24 Grad ab.

Die Omegastruktur ist unverkennbar, doch wird das Hoch am südlichen Gradienten unterwandert
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Die Omegastruktur ist unverkennbar, doch wird das Hoch am südlichen Gradienten unterwandert © www.meteociel.fr

Erhöhter Tiefdruckeinfluss

Die Tiefdruckgebiete setzten dem Hoch ordentlich zu und sorgen bis zum 1. August für den Abbau des Skandinavienhochs. Der Weg für die Tiefdruckgebiete wird in Richtung Skandinavien frei, was bis August zu strukturellen Veränderung der Großwetterlage führen kann. Anders formuliert ist der Ansatz einer stabilen Wetterentwicklung zu erkennen, wird aber in der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells - zum heutigen Stand - verworfen.

Bis Anfang August ist das Hoch über Skandinavien nahezu komplett abgebaut und atlantische Tiefdruckgebiete dominieren das Wettergeschehen
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Bis Anfang August ist das Hoch über Skandinavien nahezu komplett abgebaut und atlantische Tiefdruckgebiete dominieren das Wettergeschehen © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: amerikanisches Vorhersage-Modell gegen den Trend

Die Großwetterlage steht vor einer Umstrukturierung, welche mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in Richtung Hochsommer geht. Doch noch gibt es Unsicherheiten - der Trend ist jedoch klar umrissen.

Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells ist bis zum 26. Juli nahezu identisch mit den Kontrollläufen und der Wettervorhersage des europäischen Prognose-Modells. Eine hitzige Temperaturphase ist vom 23. bis 26. Juli sehr wahrscheinlich geworden.

Im Zeitraum vom 26. Juli bis 2. August sind die Prognosen des amerikanischen Vorhersage-Modells außer Rand und Band und bilden das untere Spektrum der Temperaturentwicklung ab. Ein kalter Ausreißer, der aber nochmals verdeutlicht, dass die kommende Wetterentwicklung hinsichtlich stabilem Sommerwetter noch mit Fragezeichen zu versehen ist.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
23. Juli +21 bis
+31 Grad
+26 bis
+28 Grad
26. Juli +15 bis
+35 Grad
+26 bis
+27 Grad
1. August +16 bis
+32 Grad
+22 bis
+24 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 17.07.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht: Der Hochsommer kommt in großen Schritten

Zum aktuellen Stand ist es noch zu hinterfragen, ob es sich bei der kommenden Wetterentwicklung um eine Hitze-Phase oder Hitze-Welle handeln wird. Fakt ist jedoch, dass die Temperaturen vorerst in den hochsommerlich warmen Bereich ansteigen werden und in vielen Regionen für Hitze und tropische Nächte sorgen werden. Die Niederschlagsleistung ist bis zum Wochenende in Form von Schauern und Gewittern als mäßig hoch zu bewerten, sinkt darüber hinaus ab und steigt erst zum August wieder in den leicht erhöhten Bereich an.

Halbzeitbilanz des Sommers 2019

Der Juni sorgte mit Rekordwärme für außergewöhnliche Temperaturen und besiegelte zugleich schon einen zu warmen Verlauf des Sommers 2019. Eine konstante und gleichmäßig zu kühl verlaufende Temperaturentwicklung im Juli und August ist in Zeiten des Klimawandels nicht zu erwarten.

Doch sorgte der Juli - vor allem über dem Norden - für frische Temperaturen, welche bis heute im Schnitt um -1 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittelwert zu kalt waren. Anders die Situation über dem Süden, wo der Juli bisweilen normal bis leicht zu warm verlief. Da kälteste Bundesland ist mit einer Abweichung von -1,4 Grad Niedersachsen und das wärmste mit +0,4 Grad Baden-Württemberg. Im Flächenmittel war der Juli bisweilen um -0,52 Grad zu kühl.

Sommer 2019 bislang zu warm

Summiert man den Juni und den Juli zur Halbzeit des Sommers auf, so ergibt sich ein Temperaturüberschuss von +1,95 Grad. Nun steht aber bereits die nächste Hitze-Phase bevor, was den Juli mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ebenfalls zu warm ausfallen lassen wird. Kumuliert man diese Werte auf, so wäre der Juli am Ende in einem Bereich von +1 bis +1,5 Grad zu warm, was den Gesamtüberschuss der Temperaturen im Sommer 2019 weiter erhöht.

Und zu trocken

Der Juni war zu trocken und auch der Juli hat sein Niederschlagssoll bislang erst zu 34 Prozent erfüllen können und da die Niederschlagsprognose für die restlichen Juli-Tagen sehr verhalten ausfällt, ist auch dieser Sommermonat als zu trocken zu bewerten. In Summe hat der Sommer 2019 sein Niederschlagssoll zur Halbzeit zu 34 Prozent erfüllt und ist damit zu trocken. Zum Vergleich: der Dürresommer 2018 hat sein Niederschlagssoll bis Ende August nur zu 54 Prozent erfüllen können!

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