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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 28.06.2018 - Wetterwechsel oder Hochsommer?

| M. Hoffmann

Das zu warme Sommerwetter setzt sich auch Anfang Juli noch fort. Doch wie stehen die Chancen auf einen Wetterwechsel und den damit so dringend benötigten Niederschlag über dem Norden?

Die Ausläufer eines Tiefdrucksystems beeinflussen heute und auch am morgigen Freitag die Gebiete über Bayern und Baden-Württemberg und sorgen dort für zeitweilige Niederschläge, welche über dem Südosten auch länger andauernd und ergiebiger ausfallen können. Weiter nach Norden setzt sich mit viel Sonnenschein und trockenem Wetter der Einfluss eines Hochdrucksystems durch.

Ab dem Wochenende sorgt das Hochdrucksystem über ganz Deutschland für einen sonnigen und trockenen Wettercharakter, welcher sich bis zum 3. Juli behaupten kann. Erst zum 3. Juli sind über dem Westen und Südwesten vereinzelte Schauer und Gewitter nicht auszuschließen.

Die Temperaturen pendeln sich auf +22 bis +27 Grad ein und können bis zum Dienstag über die +30 Marke hinaus ansteigen. Über den Gebieten mit länger andauerndem Niederschlag sind auch Werte von unter +20 Grad möglich (Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Juli).

Sommerliche erste Juli-Dekade

Das amerikanische Prognosemodell berechnet in seiner heutigen Wettervorhersage für den Zeitraum vom 1. bis 8. Juli einen Erhalt des hohen Luftdrucks über Skandinavien. So ändert sich an dem sommerlichen Wettercharakter zunächst einmal wenig. Die Niederschlagsneigung ist bis zum 5. Juli als gering zu bewerten und steigt darüber hinaus in Form von Schauern und Gewittern an. Gleichzeitig steigt auch das Potential für Unwetter mit an.

Omegastruktur

Zum wiederholten Male berechnet das amerikanische Vorhersagemodell eine Entwicklung, bei der das Hochdrucksystem über Skandinavien von einem Tiefdrucksystem über dem Westen und eines über dem Osten eingekeilt wird. Das entspricht im Ansatz einer Omegastruktur und sollte diese Struktur sich stabilisieren können, so wäre mit länger andauerndem trockenen und warmen Sommerwetter zu rechnen.

Nach den aktuellen Berechnungen kann sich diese Omegastruktur aber nicht durchsetzen. Stattdessen drücken die atlantischen Tiefdrucksysteme von Nordwesten nach Deutschland, Österreich und die Schweiz rein und sorgen ab dem 9. Juli für etwas kühleres und auch unbeständigeres Sommerwetter. Wie kühl? Aktuell werden bspw. für den 12. Juli Tageshöchstwerte von +12 bis +17 Grad berechnet, was für die Jahreszeit deutlich zu kühl wäre.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Die Hochdruckdominanz überwiegt noch im ersten Juli-Drittel, doch zur Sommerhalbzeit zeigt sich eine erneut kühle Entwicklung der Großwetterlage © www.meteociel.fr

Europäisches Prognosemodell: Warmes Sommerwetter

Das europäische Vorhersagemodell berechnet weiterhin eine Entwicklung der Großwetterlage, welche von einem Hochdruckgebiet über Skandinavien bestimmt wird. Zwar zeigt sich auch in dieser Simulation eine Abschwächung des Hochdruckgebietes zum 7. Juli, doch nachfolgend strebt schon der nächste Hochdruckkeil des Azorenhochs in Richtung Nordosten. Die Tiefdrucksysteme hätten bei dieser Blockadehaltung kaum Chancen, sich bis nach Deutschland, Österreich und die Schweiz durchzusetzen.

Die Neigung zu Schauern und Gewittern nimmt nach dieser Simulation ab dem 3. Juli zu und die Temperaturen bewegen sich mit Werten von +24 bis +28 Gard und örtlich über die +30 Grad Marke hinaus meist im sommerlich warmen Bereich.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Überwiegende Hochdruckdominanz - atlantische Tiefdrucksysteme haben kaum eine Chance sich bis nach Deutschland durchzusetzen © www.meteociel.fr

Wetterentwicklung im Siebenschläferzeitraum

Weiterhin zeichnen sich im Wettertrend zwei mögliche Wetterentwicklungen ab. Zum einen die Hochdruckdominanz und zum anderen der langsame, aber dennoch stetige Umbau des Zirkulationsmusters. Mitunter entscheidend wird sein, welche dieser Entwicklungen sich bis zum 11. Juli eingestellt hat. Wir pflegen an solchen noch unklaren Wetterentwicklungen zu sagen, dass häufiger die warmen Varianten sich durchsetzen können.

Kontrollläufe: Wetterwechsel - welcher Wetterwechsel?

Unterstützung für die oben genannte These kommt von den Kontrollläufen, welche zum gestrigen Zeitpunkt noch einen klaren Wettertrend in Richtung einer Veränderung des Strömungsmusters simulierten. Das hat sich im weiteren Verlauf bis heute verändert. Der kalte Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells ist für die zweite Juli-Dekade ein klarer zu kalter Ausreißer und die Mehrheit der Kontrollläufe schließt sich einer zu warmen Wetterentwicklung des Sommers bis zum 15. Juli an.

So liegt das Temperaturspektrum am 5. Juli zwischen +24 bis +31 Grad (Mittelwert: +28 Grad), am 10. Juli zwischen +16 bis +32 Grad (Mittelwert: +24 bis +27 Grad) und am 13. Juli zwischen +14 bis +32 Grad (Mittelwert: +24 Grad). Insbesondere der Mittelwert liegt mit einer Abweichung von 2 bis 5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich. Anders formuliert: die Würfel fallen so langsam.

Ein weiteres Indiz dafür, dass sich über dem skandinavischen Raum der hohe Luftdruck für längere Zeit halten könnte, ist die schwache Niederschlagsberechnung über dem Norden von Deutschland, während die Niederschlagsneigung über dem Süden in Form von Schauern und Gewittern ansteigen kann. Man wird sehen müssen, was die kommenden Stunden in der Prognose bringen werden - der Wettertrend aber zeichnet sich ab.

Diagramm Temperaturen Juli 2018 vom 28.06.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wetterprognose Sommer 2018 nach dem Langfristmodells

In der gestrigen Prognose haben wir zwei Langfristmodelle gegenübergestellt. Das eine berechnet die Sommermonate Juli und August moderat und nur leicht zu warm, das Zweite jedoch berechnet die verbleibenden Sommermonate deutlich zu warm. Und sollte sich das Hochdrucksystem bis Mitte Juli durchsetzen können, so wäre die Wahrscheinlichkeit für einen deutlich zu warmen Sommer 2018 höher einzustufen.

Das ändert aber momentan - und zum aktuellen Stand - nichts. Das Langfristmodell bleibt seinen Berechnungen der letzten Wochen mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +0,5 bis +1 Grad im Juli und mit -0,5 bis +1 Grad im August weitgehend treu, wobei der Juli eine leichte Korrektur in die zu warme Richtung erfahren hat.

In der Niederschlagsentwicklung zeigen sich ebenfalls kaum Abweichungen. Der Juli soll zu trocken und der August unauffällig gegenüber deinem Sollwert ausfallen - im Trend vielleicht etwas zu nass. Die Sommermonate im Überblick:

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2 bis +3 Grad Trend: Zu trocken
Juli 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: Etwas zu trocken
August 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: Normal bis leicht zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 28.06.2018

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