Ostertrend 2024 Deutschland: Chaotische Wetterentwicklungen an Ostern nicht ausgeschlossen
Ein Final-Warming in Stratosphärenhöhe sorgt innerhalb des Polarwirbels für erhebliche Turbulenzen, deren Auswirkungen sich kurz vor und über Ostern bemerkbar machen können. Sowohl der Ausbruch des Vollfrühlings, als auch launisches Aprilwetter ist möglich, doch welches Osterwetter ist wahrscheinlich?
Der Frühling macht sich in den kommenden Tagen mit Temperaturen von bis +18 Grad erneut über Deutschland bemerkbar. Doch sind solche Temperaturen ungewöhnlich und treibt die Anomalie ordentlich nach oben und sollte nicht ein markanter Kaltluftdurchbruch einsetzen, so ist auch der März auf Rekordkurs.
Tiefdruckdominierte Wetterlage
Ja, sonnige Phasen werden bis zum Wochenende möglich sein, doch überwiegt die Dominanz eines Tiefdruckgebietes, was zu gelegentlichen Niederschlägen führen kann. Viel an Regen ist jedoch nicht zu erwarten. Das ändert sich zum Wochenende, wenn eine weitere Tiefdruckfront auf Deutschland übergreift und mit einem unbeständigen Wettercharakter zu nennenswertem Regen führt. Die Temperaturen bleiben mit +10 bis +15 Grad und über dem Süden örtlich mit bis +18 Grad auf einem für die Jahreszeit zu hohen Niveau. Bewertet man die Großwetterlage, so zeigt sich ein dominanter Polarwirbel über der Barentssee, welcher an seinem südlichen Gradienten Tiefdruckausläufer über Deutschland hinwegführt. Auf den ersten Blick die Initialisierung einer Westwetterlage und das knapp zwei Wochen vor Ostern.
Der Polarwirbel vor dem Zusammenbruch
Zwangsläufig wird mit steigendem Sonnenstand der Zusammenbruch des winterlichen Polarwirbels erfolgen und so noch für turbulente und teils chaotische Wetterentwicklungen sorgen können. Die Frage ist nur, wann das der Fall sein wird.
Ein Indikator für den frühzeitigen Zusammenbruch der Wirbelstruktur ist ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe, welches seine erste Phase am 19. Februar hatte. Mit dem 3. März wurde die zweite Phase gestartet und mittlerweile ist der Höhepunkt der dritten Phase erreicht. Der Wind in Stratosphärenhöhe hat sich am 3. März negative Werte angenommen und erreicht im Moment Windgeschwindigkeiten von -26 km/h. Das vorläufige Minimum wird am 15. März mit -72 km/h erwartet. Nachfolgend erholt sich der Stratosphärenwirbel etwas, doch bleiben die Windgeschwindigkeiten bis kurz vor Ostern mit -18 km/h im negativen Bereich.
Die Grundvoraussetzung für einen stabilen Polarwirbel ist, dass dieser sich von den unteren bis in die oberen Schichten in eine Richtung dreht (West-Ost). Mit der negativen Umkehr in der Höhe aber, dreht sich der Stratosphärenwirbel in eine andere Richtung, wie der Polarwirbel in den unteren Schichten, was zwangsläufig Konsequenzen auf die Stabilität des gesamten Wirbels haben wird. Und da sich der Stratosphärenwirbel nicht wirklich erholt, spricht man von einem verfrühten Final-Warming, was sonst typischerweise im Verlauf des Aprils eintritt.
Entsprechend früher kommt es zum berühmt berüchtigten Aprilwetter, bei dem von Frühsommer hin zu spätwinterlichen Wettererscheinungen prinzipiell alles möglich ist. Und da der Ostersonntag auf den 31. März und der Ostermontag auf den 1. April fallen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass über das Osterfest gewisse Turbulenzen nicht ausgeschlossen werden können.
Schneefall, Vollfrühling oder Frühsommer - was ist an Ostern zu erwarten?
Turbulente und chaotische Entwicklungen innerhalb des Polarwirbels kann grundsätzlich alle möglichen Wetterentwicklungen zur Folge haben - in manchen Jahren alles gleichzeitig. Von Schneefall hin zu frühsommerlichen Temperaturen - und das binnen Stunden. Entscheidend ist die Positionierung eines Hochdrucksystems und von welcher Bedeutung diese Position ist, zeigt die Wetterprognose der Amerikaner eindrucksvoll.
Verschiebung des Polarwirbels
Bis zum 20. März bläht sich von den Azoren bis über weite Teile von Russland eine gewaltige Hochdruckzone auf und beginnt damit, den Polarwirbel zu verschieben. Ein klassisches Displacement, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz zunächst einmal auf der warmen Vorderseitenanströmung der Tiefdrucksysteme liegt. Die Temperaturen bleiben mit +14 bis +18 Grad und örtlich mit bis +20 Grad auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Die Niederschlagsleistung ist dabei etwas erhöht.
Der Polarwirbel bricht zusammen
Im Zeitraum vom 22. bis 28. März berechnet der Wettertrend der Amerikaner einen Zusammenbruch des Polarwirbels. Die Hochdruckeinschübe starten von Mitteleuropa und Alaska aus. Insbesondere der Hochdruckkeil über Alaska dehnt sich bis zum 26. März in Richtung Sibirien aus und sorgt so für einen Polarwirbelsplit, von dem Deutschland allerdings kaum beeinflusst wird.
Doch dehnt sich der Hochdruckkeil über Deutschland weiter nach Norden aus und zentralisiert sich kurz vor Ostern im Bereich zwischen Grönland, Island und England, während das Kontinentalhoch über die Karasee weiter zum Hochdruckeinschub von Alaska aus strebt. Der Polarwirbel wird somit gleich von mehreren Seiten auseinandergenommen.
Die Konsequenzen für das Osterwetter
Abwarten - die Prognose der Amerikaner ist nur eine Möglichkeit von vielen, sollte diese jedoch exakt so eintreten, so wäre vor Ostern mit frühlingshaften Temperaturen von +14 bis +18 Grad und mancherorts von bis +20 Grad zu rechnen. Vollfrühling.
Durch den Umstand aber, dass sich der Hochdruckkern nach Westen verlagert und Hochdrucksysteme sich im Uhrzeigersinn drehen, lässt sich der Durchbruch kalter Luftmassen über das Osterfest nicht ausschließen.
Frühling, Frühsommer oder Schneefall - welches Wetter ist an Ostern möglich?
Möglich ist mit einem sich destabilisierenden Polarwirbel grundsätzlich alles, doch was, wenn es um die Wahrscheinlichkeiten geht, können ein paar Möglichkeiten ausgeklammert werden.
Die Kontrollläufe geben eine klare Richtung vor und berechnen bis zum 22. März eine Anomalie der Temperaturen zwischen +3 bis +5 Grad. Nachfolgend zeigt sich in der Höhe ein Temperatursturz, was die Temperaturen bis zum 23. März auf +5 bis +10 Grad zurückgehen lassen kann, was im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von immer leicht zu warm ist. Im darauffolgenden Zeitraum zeigt sich bis Ostern ein ansteigender Temperaturtrend, der mit Werten von +10 bis +14 Grad gemäßigt ausfällt. Spätwinterliche Wettererscheinungen scheinen an Ostern ebenso wenig wahrscheinlich, wie eine frühsommerliche Wetterentwicklung mit Temperaturen jenseits der +20 Grad-Marke.
Die Niederschlagsprognose
Die Niederschlagssignale ist zwischen dem 16. bis 17. März mäßig besetzt und gehen darüber hinaus in den leicht erhöhten Bereich zurück. Ein wechselhafter Wettercharakter, wenngleich nicht viel an Niederschlag zu erwarten ist. Schaun mer mal.