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Wetterprognose Spätsommer: Ein Mix aus kühlen und milden Phasen?

| Leon R.

Am heutigen Dienstag ist vor allem die Kurzfrist/der NowCast interessant, da neben der Hitze auch noch unzählige unwetterartige Schauer und Gewitter auftreten werden. In der Mittel- und Langfrist hingegen gibt es heute Einigkeit.

Der weitere Weg des Augustsommers ist augenscheinlich eindeutig. Trügt der Schein?
Der weitere Weg des Augustsommers ist augenscheinlich eindeutig. Trügt der Schein?

Bereits in den kommenden Stunden entwickeln sie sich: Unzählige Schauer und Gewitter, die unwetterartig ausfallen können. Dazu kommt eine mögliche Tageshöchsttemperatur von bis zu +38 Grad.

Heute heftigster Unwettertag

Manche Lokalmodelle berechnen bis zu 100 Liter auf den Quadratmeter in sehr kurzer Zeit während eines Gewitters. Das sind schon enorme Mengen, die der Boden nicht mehr aufnehmen kann. Sprich, das Wasser muss oberflächig ablaufen und es kommt zu Überschwemmungen. Dies passiert jedoch nur lokal und nicht flächendeckend. Auch der morgige Mittwoch bringt immer wieder unwetterartige Schauer und Gewitter mit sich. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.

Wettervorhersage nach dem europäischen UND amerikanischen Wettermodell: Ein Auf und Ab der Temperaturen

Heute können wir die neusten Entwicklungen der Wettermodelle mehr zusammenfassen und kürzen, als sonst, da es erstaunlicherweise viele Parallelen zwischen dem europäischen ECMWF-Modell und dem amerikanischen GFS-Modell gibt. Diese beiden haben sich nun über Nacht angepasst.

VB-Tief zum kommenden Wochenende?

Während des ersten "Ab's" am Wochenende steht dem Südosten eine markante Entwicklung bevor: Ein Tief möchte sich vom dem Mittelmeerraum über Österreich nach Polen erstrecken (ein sogenanntes VB-Tief), das dem Südosten Deutschlands enorme Regenmengen bringen würde. Zwischen 30 und 150 Liter auf den Quadratmeter ist alles möglich. Unter Umständen müssen wir dann erneut über Hochwasser sprechen.

Ein Auf und Ab der Temperaturen auf hohem Niveau

Nach dem möglichen Hochwasser-Wochenende im Südosten geht es wohl mit einer Achterbahnfahrt weiter, die aber insgesamt auf einem zu warmen Niveau stattfinden kann. Dazu kommt, dass es im Norden mehr, im Süden weniger Niederschlagssignale gibt. Dies spricht eher dafür, dass der Norden immer mal wieder einen Tiefausläufer zu spüren bekommt, während der Süden dichter an der wärmeren und trockeneren Luft ist. Details zum Niederschlag müssen jedoch, wie immer soweit im Voraus, abgewartet werden.

Wie sehen die Mittel die Entwicklung?

Der Mittelwert aller Modelllösungen des europäischen ECMWF-Modells deutet recht eindeutig das an, was der Hauptlauf darstellt: Eine Achterbahnfahrt, die vor allem im Süden auf einem zu hohen Temperaturniveau stattfindet.

Fast eine identische Kopie zeigt heute das amerikanische GFS-Modell. Auch hier deutet der Mittelwert eine Achterbahnfahrt an, die im Norden durchschnittlich und im Süden zu warm stattfinden soll. Das ECMWF-Modell ist im Übrigen teils deutlich nasser als das GFS-Modell. Dies liegt vor allem daran, dass den Nordwesten Deutschland immer wieder Tiefdrucksysteme streifen werden.

So sieht die Großwetterlage aus

Damit das ganze bildlich vorgestellt werden kann, muss die Großwetterlage erklärt werden. Diese ist zunehmend ähnlich bei beiden Modellen. Über Grönland/Island und westlich der britischen Inseln liegt ein Tiefdrucksystem (wie aktuell auch schon), das immer wieder warme Luftmassen nach Deutschland transportieren möchte. Das wären die "Auf's. Die "Ab's" gäbe es vor allem dann, wenn ein Tiefdrucksystem gerade an Deutschland vorbeigezogen ist und uns rückseitig eine kurze kühle Strömung zukommen lässt.

Tiefs schaffen es nicht nach Skandinavien

Dies war immer mal wieder im Gespräch, doch zum aktuellen Zeitpunkt schafft es kein Tiefdrucksystem weiter in den Osten nach Skandinavien, um so eine eventuelle Großwetterlagenänderung hervorzurufen. Demnach verharren diese auf dem Nordatlantik und bringen Deutschland immer wieder in eine (zu) warme Südwest- bis Südlage, die auch noch Ende August warm/heiß werden kann.

Kann man den Modellen trauen?

Grundsätzlich nicht ;-). Wenn sich jedoch beide führenden Großmodelle einig sind, dann soll das schon erst einmal was heißen. Dennoch kann die (Modell)Welt morgen schon wieder ganz anders aussehen und das europäische ECMWF-Modell und das amerikanische GFS-Modell duellieren sich erneut im Kampf um die korrekte Berechnung. Wer weiß.

Was wäre wenn?

Aktuell, wäre der August nach Tag 11 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +3,38 Grad. Am wärmsten war es dabei in Holzkirchen (BY) (+5,4 Grad Abweichung), am kältesten in Steinhagen-Negast (MV) (+1,4 Grad Abweichung). Die aktuellen Stunden werden den August noch einmal nach oben katapultieren können und wenn sich in der letzten Dekade nicht noch eine viel zu kalte Wetterentwicklung einstellt, wird dies wohl der wärmste aller drei Sommermonate des Jahres 2024. Dieser Absatz wird täglich aktualisiert.

So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021.

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
18. August +18 bis
+28 Grad
+22 bis
+25 Grad
22. August +17 bis
+24 Grad
+20 bis
+22 Grad
27. August +11 bis
+22 Grad
+15 bis
+18 Grad
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